Endzeitstimmung (1) – Zuzulassen loszulassen

Eigentlich hätten wir ja noch Fromm fertig zu machen. Wir sind noch nicht fertig mit der Angst und der Befreiung von den Regel, die unterdrücken. und so. Aber mir ist heute nicht danach. Mir ist nach Endzeitstimmung – Jahresendzeitstimmung.

Jetzt wo ich langsam wach werde. Ich hatte die Wirkung des Weihnachtsbiers nicht mehr im Kopf. Aber beim Aufwachen heute früh dann schon. Hust. Aber unabhängig davon is grad Weihnachten. Mir ist daher nach Melancholie. Nach Gefühlen. Nach Mensch sein. Nicht nach Wissenschaft. Oder wie man hochtragenden Gedanken zur Welt nennen soll. Mir ist nicht nach lamentieren. Nicht nach analysieren. Irgendwie bin ich auch müde. Und überhaupt immer nur hochtragenden Gedanken, immer nur die richtige Moral, die richtige Kritik, endlose Debatten und endlose Kämpfe. So fern von dem was sich wie Leben anfühlt.

Und auch so fern von dem, was die meisten von uns Alltag nennen. Ja wo unter anderem die wichtige Frage ist, was es heute zu essen gibt. Ob noch eingekauft werden muss, wer wieder mäkelt. Wer die Kinder abholt und was man noch für den Chef erledigen muss. Was noch alles besorgt werden muss. Und wohin die Kinder gebracht werden müssen und wer daheim bleibt, wenn die Nase läuft. Wie man die Rechnung zahlen soll. Wer wen enttäuscht, welcher Kollege einem das Leben schwer macht, ob der Partner eine betrügt und warum ein geliebter Mensch gegangen ist. Alltag fern des Gestaltens der großen Welt. Weil die eigene kleine es nicht zulässt. Aber nach Welt gestalten ist mir heute ja nicht.

Es ist Weihnachten. Weihnachten ist das Gegenteil von Logik und Vernunft. Weihnachten ist Herz, Weihnachten ist Emotionen. Weihnachten sind leuchtende Kinderaugen. Weihnachten ist Lachen. Viel Lachen. Der nicht perfekte Baum. Der Vollrausch nach dem Mittagessen. Märchen und Träume. Weihnachten ist Wärme. Weihnachten ist die Pause in all dem Gezanke und dem Ringen.

Ich wünsch mir, jetzt kommt die Zeit
In der die Welt ein Stück heilt
Zumindest gibts hier ne Chance
Ich mach mich auf den Weg
wir haben uns lang nicht mehr gesehen
Meine Freude ist groß-

Jedes Schwere vom Jahr
Ist plötzlich nicht mehr da
Ich verzeih dir und du mir
Und uns wird ganz warm
Einfach weil wir uns haben
Ohh man, ich lieb das Gefühl

Fühlst du das auch so oder nicht?
Was ist Weihnachten für dichß

Selbst die bittersten Kriege
Finden vielleicht heute noch Frieden
Was wenn das immer so bliebe?
Wir ziehen in unsere Herzen ein
Und ich will hier wohnen
Bis die Kälte verfliegt

Jedes Schwere vom Jahr
Ist plötzlich nicht mehr da
Ich verzeih dir und du mir
Und uns wird ganz warm
Einfach weil wir uns haben
Ohh man, ich lieb das Gefühl

Fühlst du das auch so oder nicht?
Was ist Weihnachten für dich?

Und mein Herz wird ganz sanft
Und jeder innere Kampf
Kommt heute Nacht zur Ruh
Egal woran du auch glaubst
Nimm dir den Raum den du brauchst
Wenn du willst hör ich zu

Und jeden Mensch der uns fehlt
Den schließen wir ins Gebet
Sein Platz am Tisch bleibt heut frei

Denn das ist Weihnachten für mich
Was ist Weihnachten für dich?
Fühlst du das auch so oder nicht?
Was ist Weihnachten für dich?

FRIDA GOLD – Was ist Weihnachten für dich

Ja was ist Weihnachten für mich?

Eine ganze Portion Gefühle im Fernsehen. Weihnachten ist Tatsächlich Liebe. Der großartige Alan Rickman als Ehebrecher. Und auf dem anderen Kanal der Bösewicht und Gegenspieler von Bruce. Und leider viel zu schnell gestorben. RIP Alan! Und Weihnachten ist ganz viel Hugh Grant inkl. Julia Roberts und so weiter. Und ich gebs zu auch „Tödliche Weihnachten“. Das hat Tradition.

Ja ich schau sie mir auch an die Schnulzen. Zumindest früher. Schauen kein Fernsehen im Moment eigentlich. Spare Strom. Hab grade mal kurz reingeschaut. Früher waren mehr Schnulzen im vorweihnachtlichen Programm. Was is los? Haben wir jetzt auch die Liebe aus unserer Welt gestrichen. Wahrscheinlich schaut keiner mehr lineares Digends. Außer mir. Nun ja.

Weihnachten ist jedenfalls für die Seele nicht für den Kopf. Im Zweifel auf DVD. „Tatsächlich Liebe“ ist irgendwie zu meinem Weihnachtsfilm geworden. Und was ist deiner? Was ist Weihnachten für dich?

Und Weihnachten ist auch die Zeit der Animationsfilme. Zeit zum Träumen. Zumindest war das mal so viel ein paar Jahren. Weihnachten bescherte mir daher auch die Croods auf ihrem Weg ins Morgen. Und ins Morgen werden wir weiter wandern. Ja es war einmal … zu Weihnachten. Und ja ich find den Film immer noch geil. Er passt so sehr. Mit so viel Liebe gemacht. Mit ganz viel Humor. Auch bitter süß. Und Drama.

Weihnachten ist mein Jahresurlaub. Ohne zu verreisen. Im Übrigen is mein Urlaub dieses Jahr komplett für die Kinder drauf gegangen. Und da sowohl ich nicht mal eigene habe. Tsss. Aber das nur am Rande.

Weihnachten ist die Zeit der Träume. Nicht der Realität. Wir verlernen zu träumen. Nicht nur um Bilder zu schaffen, die uns an eine besser Welt glauben lassen. Sondern einfach um die Seele baumeln zu lassen. Uns eine Auszeit von der Realität zu gönnen. Wir „erholen“ uns lieber bei Action …

Die Croods sind seit ein paar Jahren mein Lieblingsanimationsfilm – Stand heute. Man weiß ja nicht, was noch so kommt. Und was ist deiner? Was ist Weihnachten für dich?

Weihnachten ist die Zeit für die andere Seite in uns. Die die fühlt. Nicht die die denkt.

Weil Mensch sein ist mehr als richtig zu funktionieren. Auch wenn das auch so einen „Phrase“ ist. Weil am Ende müssen wir funktionieren. Wollte Mutter Natur so. Der Autopilot und das Interagieren unter einander nach bestimmten immer wiederkehrenden Mustern haben ihren Sinn. Nichts desto trotz sind da die Emotionen. Die Gefühle. Das was uns das Gefühl gibt zu leben. Uns zu spüren. Nicht umsonst hecheln wir nach dem positiven Kick. Wir wollen spüren.

Und am Ende ist es nie still in unserem Kopf. Er kreist um die Dinge, die wir tun müssen und die die wir getan haben. Und all das was auch Fromm beschreibt. Was als Psychoanalytiker seinen täglich Brot war. All die Gedanken und Emotionen. Die uns verrückt machen können. Oder wie der Philipp Sterzer beschreibt wie schmal der Grad ist zwischen Wahn und Normalität. Wenn wir erstmal verstehen, wie wir funktionieren. Und wie es dann ist wenn etwas was die Evolution vorgesehen hat, hat aus der Bahn gerät. Dass die Verrückten uns viel näher sind als wir glauben. Genau wie das Getier da draußen.

Wir werden nicht gleich geboren. Wir unterscheiden uns in den Ausprägungen. Wir sind alle einzigartig mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kombinationen. Es gibt keine Grund für Einheitsbrei und auch nicht für Überzeichnung und Erfindung von Einzigartigkeit. Weder äußerlich noch innerlich. Wir sind Zahlrädchen in einem System, um ineinanderzugreifen. Der Mutige und der Wachsame. Der Denker und der Seelentröster. Der Architekt und der Bauarbeiter. Der Zweifler und der Optimist. Wie war das doch noch mal? Nur Gemeinsam sind wir wirklich intelligent.

Es hat alles seinen Sinn. Auch die die an sich zweifeln, weil sie sich so anders fühlen. Oder anders denken. Wir tragen sie alle in uns diese Gedanken – die nie aufhören zu reden. Gedanken, die Realität, Wunschdenken und Träume inkl. Alpträume verwischen lassen. Ein Hirn das das zulässt. Aus guten Gründen. Bei uns allen. Ein schmaler Grad, der manchmal ins Bodenlose führt. Und ich bin mir sicher, wir haben sie alle diese dunklen Nächte. Diese dunklen Gedanken. Wobei ich mit dunkel nicht die dunkle Seite der Macht meine. Die Zweifel, die Ängste, die Scham, die Traurigkeit.

Wir leben es in Kunst aus, aber schweigen in Realität. Lachen, obwohl uns nicht zum Lachen ist. Optimieren uns. Machen uns hübsch. Machen uns hübscher. Lösen unsere Probleme durch Attraktivität. Oder gar Hilfemittel oder morderne Technik/ Medizin. Aber die Seele kann man nicht mit Fortschritt stummschalten. Die Evolution kann man nicht stummschalten. Und auch nicht blockieren.

Fühlst Du immer noch das Gleiche
Wenn ich Dir meine Zweifel zeige
Denn ich bin vielleicht gar nicht so stark
Wie du meinst, nur weil ich Dich trage
Denn da sind tausend Sachen
Die mich traurig machen

Was ich noch Niemand anvertraut hab
Zeige ich Dir weil Du es verdienst
Wie tief muss man tauchen
Bis man die Tränen nicht mehr sieht

Gehst Du mit mir auf den Grund
Dahin wo alle meine Ängste liegen
Bis zum allertiefsten Punkt
Zu meinen Schätzen und meinen Krisen
Ich hoffe, uns bleibt noch etwas Luft
Hier wo die Dinge nicht mehr so viel wiegen
Wenn ich Dich mitnehme auf den Grund
Sag‘ kannst Du mich dann noch genauso lieben

Da unten staut sich so viel Zeug an
Das ich nie wirklich aufgeräumt hab
Ein Vater, der fehlt, ein Herz aus Beton
Irgendetwas tut weh in jedem Karton
Und manches treibt nach oben
Wenn die Wellen toben

Was ich noch Niemand anvertraut hab
Zeige ich Dir weil Du es verdienst
Wie tief muss man tauchen
Bis man die Tränen nicht mehr sieht

Gehst Du mit mir auf den Grund
Dahin wo alle meine Ängste liegen
Bis zum allertiefsten Punkt
Zu meinen Schätzen und meinen Krisen
Ich hoffe, uns bleibt noch etwas Luft
Hier wo die Dinge nicht mehr so viel wiegen
Wenn ich Dich mitnehme auf den Grund
Sag‘ kannst Du mich dann noch genauso lieben?

Kannst Du mich dann noch genauso lieben?
Kannst Du mich dann noch genauso lieben?

Wincent Weiss – Auf den Grund

Wir machen Fehler. Und tun uns so schwer sie einzugestehen. Ja ich weiß Fritze, wollte die Evolution so. Aber Weihnachten ist auch die Zeit des Vergebens. Nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst.

Ich vergebe all den Gutmenschen und ihrer überschäumenden Moral, die mich krank macht. Und ich vergebe mir selbst, dass diese Moral und Perfektion die besitzen werde und unfähig bin zu gendern. Und … was Fritze? Ich mach den Text kaputt … ach komm.

Wie viel haben wir zu vergeben? Auch uns selbst Fritze? Ja is ja guuuut, ich mir. Du hast nix damit zu tun. Du bist nur das Tier in mir. Emm in meinem Kopf. Weil Staubsauger … egal. Ich vergebe mir. Hust. Wir sollten dennoch drüber nachdenken Fritze. Auch wem wir um Verzeihung bitten müssen. Oder welche Konten wir mit guten Taten ausgleichen können. Wie viel wir verdrängen wollen und wie viel konstruktiv aufarbeiten. Dämonen schlafen nicht auf ewig. Keine Angst Fritze. Is bildlich gesprochen. Ungelöste Themen kommen früher oder später hoch.

Ich will nicht, dass man mir nach dem Mund redet. Ich will nicht, dass man mich kopiert. Ich will nicht, dass man mir blind folgt. Ich will nicht bewundert werden. Ich will, dass man nachdenkt. Die Welt versucht anders zu sehen. Sich selbst und andere. Es heißt ja immer so schon, nur wer sich selbst leben kann, kann andere lieben. Vielleicht gilt das auch fürs Verstehen. Vielleicht muss man zuerst sich selbst verstehen, damit man bereit ist die anderen zu verstehen. Mit all unseren Fehlern. Mit all den Dingen , die uns das Leben schwer machen. Mit all dem was nicht in das moderne Menschenbild passt.

Der Mensch. In eine „moderne“ technisierte Welt geboren, für die er nicht geschaffen ist. Und mit einem dauerplappernden Hirn. Immer noch unfähig sein „wahres Ich“ anzuerkennen. Immer noch der Meinung er/sie/es sei überlegen. Sei anders. Wir hecheln nach Emotionen und Rausch. Schlagen uns verbal mehr die Köpfe ein als je zuvor. Verfallen überall Verschwörungstheorien. Aber weigern uns anzuerkennen, was die Gründe dafür sind. Weil wir dann zugeben müssten, nicht so grandios zu sein. Wir therapieren jede Emotion. Jeden Gedanken. Mit Couch und Skalpell. Erklären uns die Welt, unsere Psyche mit großen Worten. Und vergessen woher wir kommen und wer wir sind. Das Tier in uns ist nicht böse. Man muss es auch nicht zähmen. Man muss es verstehen und es anlächeln.

So und nächstes Jahr machen wir uns dann an die Lösung. Wie man trotz all der Bugs emm Features das Morgen erreicht.

Bis dahin weinen wir im Kollektiv. Wie Menschen das so tun. Weil wir sind alle gleich. Wir lachen und wir weinen. Auch wenn wir wir das Weinen gern aus unserer heilen Welt verbannen. Früher wurden Gefühle als „falsch“ als unsere tierischen/ unkontrollierte Seite betrachtet. Nur der Verstand zählt. Beute verstehen wir langsam wie sehr Emotionen zu uns gehören. Aber optimieren uns zu den positiven. Bekämpfen die negativen mit Pillen.

Aber solange noch solche Musik existiert, lebt der Mensch noch.

Zuzulassen loszulassen – es hat seine Gründe warum es so schwer ist. Wollte die Evolution so.

Du schaust niemanden mehr an
Du denkst, die Blicke gehen zu tief
Keinen lässt du an dich ran
In deinen Gedanken herrscht Krieg

Du weißt nicht genau, woran
Du noch glauben kannst und wem nicht
In deinem Kopf suchst du stundenlang
Nach dem einen, diesen einen Sinn (aha)

Wie schwer können Zweifel sein?
Sie ziehen mich in die Tiefe
Dabei bin ich nicht allein
Heimlich sind wir viele, denn
Jeder, jeder weint, wenn etwas fehlt (ey)
Jeder, jeder weint (ey)

Wenn es um Selbstzweifel geht, bin ich der beste der Welt (ey)
Auch wenn der Rest sich verstellt
Ich bleibe meiner Linie treu
Zerstöre meine Welt oder kreier sie neu
Schalten alle einen Gang runter, will ich raufschalten
Es geht um Widersprüche aushalten

Auch wenn alles in die Brüche geht und grau erscheint (ey)
Weiß ich wohin mit dieser Traurigkeit (ey)
Auch nach hundert Jahren Reise, glaub mir, irgendwann kommen wir an
Sich selber hinterfragen müssen, ist das beste, was passieren kann
Vielen Dank, ist Asche wo mal Feuer war
Nach allen Nächten ohne Schlaf kommt ein neuer Tag

Wie schwer können Zweifel sein?
Sie ziehen mich in die Tiefe
Dabei bin ich nicht allein
Heimlich sind wir viele, denn
Jeder, jeder weint, wenn etwas fehlt
Jeder, jeder weint

Wieso fällt es mir so schwer (Ey)
Zuzulassen loszulassen
Wie Tropfen in ’nem Meer (Yeah)
Gedanken, die mein Herz belasten
Doch jeder weint
Jeder weint (Yeah)

Wie schwer können Zweifel sein?
Sie ziehen mich in die Tiefe
Dabei bin ich nicht allein
Heimlich sind wir viele, denn
Jeder, jeder weint, wenn etwas fehlt
Jeder, jeder weint

Zuzulassen loszulassen
Zuzulassen loszulassen
Zuzulassen loszulassen
Zuzulassen loszulassen

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