Eigentlich ist es ja die Zeit, wo ich normalerweise auf das abgelaufene Jahr schaue. Und dann drüber nachdenke, was ich daraus für das neue Jahr ableite. Ich will es gar nicht Vorsätze nennen. Aber der Jahreswechsel is immer so ein Zeitpunkt wo irgendwie die ganze Welt über Vergangenes und Kommendes philosophiert. Und eigentlich hätte ich viel zu reflektieren. Wildes Jahr.
Und irgendwie ist es interessant, dass mein Kopf leer ist. Der will gar nicht nachdenken. Der will sich auch nicht erinnern. Und schon gar nicht in die Zukunft gucken. Bilder/ Erinnerungen verblassen. Bei manchen bin ich froh, bei anderen finde ich es weniger schön, wenn die Bilder gehen. Blöde Sache mit der begrenzten Speicherkapazität des Hirns.
Apropos Hirn, habe ich irgendwie eben jenes welches durchgespielt. Biochemie auch. Wäre durchaus sinnvoll, das ganze wieder mit Achtsamkeit zu vermixen, um somit etwas Kontrolle zu erlangen. Wie weit das glücklich macht, sei noch mal dahingestellt. Leichtigkeit im Autopiloten kann auch befriedigend sein.
Grundsätzlich gilt, da wir Emotionen, Biochemie etc. durchgespielt haben, die Weltverbesserer immer noch glauben, wir würden von Luft und Moral leben, müssen wir uns hier nicht mehr exponieren. Sprich wir können privates hier wieder runterschrauben. Das klingt nach nem guten Plan. Für den Achtsamkeitskram können wir uns ja was neutrales aussuchen. Jedenfalls glaube ich, dass es gut ist mit dem nach außen tragen meines Inneren.
Vielleicht auch der Grund, warum ich keine Rückblick machen mag. Die letzten Jahre war das anderes. Das letzte Jahr war an sich viel persönlicher. Das war teilweise sehr tief und schmutzig.Teilweise nicht mal wirklich erklärbar. Mit extremen Ausschlägen. Nicht repräsentativ für den Rest meines Lebens. Aber wahrscheinlich bin ich auch am Scheideweg. Irgendne wilde Form von Midlife Crisis. Rütteln sie sich mal kurz durch und orientieren sie sich neu. Gut durchgerüttelt bin ich jetzt, an der Orientierung haperts noch.
Alles wird gut
Wenn du tuast was du koannst und es net hihaut
Wenn des kriagst, wos du wuilst und ned des, wos du brauchst
Wenn du müd worn bist und der Schlof nix taugt
Lauft ois verkehrt
Und des Wossa laaft da übers G’sichtLichter führ’n di hoam
Leicht’n in di so warm
Und i dua ois, dass es guad wird
Musikalisch war das Jahr übrigens sehr fruchtend. Auch wenn mir grade die Musike ausgeht.
Und zu meinem Leidwesen bin ich körperlich immer noch ausgeknockt. Ich tippe ja immer noch auf Schleimbeutel in Hüfte. Also entzündetem Schleimbeutel. Das brauch dann auch seine Zeit. Fahrrad geht. Sehr gut sogar. Zu Fuß is lalalala. Aber scheint mir alles leicht besser zu werden, auch wenn ich mich mit Schmerzmitteln versuche zu heilen. Und daher die Wahrnehmung leicht eingeschränkt is. Ich find das echt doof.
Ich könnte mit Meditation meine Hüfte heilen. Entzündung sollte gehen. Is ja nix gebrochen oder gerissen hoffe ich. Und Artrose, ich hoffe nicht. Das ginge mir zu schnell aus dem nichts. So schnell kann man sich nicht kaputt joggen. Aber überlasten schon.
Stelle fest, dass die Meditationen zwar jetzt nicht mehr per CD mitgeliefert werden, aber das mit dem Download auch nicht so einfach is. Und benamseln hätten die die mp3s auch können. Für so Dummie-User wie mich is das nixe. Beschwer. Irgendwer müsste mal Fritze aus seinem Winterschlaf wecken. Schlimm. Sag mal Fritze machst du dieses Achtsamkeitszeug mit mir? Ich sag dir das is spaßig. Man kann sogar Farben sehen, soweit ich mich erinnere. Nein Fritze du musst jetzt kein buddhistischer Mönch werden. Darum geht es nicht. Ich sehe das alles als Erfahrungen und Werkzeuge. Vollkommen losgelöst von den Werten die hinter manchen Praktiken stecken. Worum es geht ist eher, bewusste Erfahrungen zu machen, wo wir sonst gern im Autopilot durchrauschen. Unsere eigenen Emotionen besser zu verstehen und kontrollieren zu lernen. Auch die Gedanken. Und da reicht manchmal schon, wenn man wenn man die bewusster wahrnimmt. Genauso wie man andere bewusster wahrnehmen, beobachten kann. Und das entscheidende daran ist, dass man sie selbst erlebt. Das bleibt einfach anders hängen.
Und man kann natürlich mit links die Zähne putzen und fluchen, wie scheiße das funktioniert.
Und das lässt sich dann alles erklären. Auch mit Biochemie und Hirnfunktionen. Und was diesen ganzen Werteteil betrifft, dann kann man ganz weglassen, durch was anderes ersetzen z.B. christlichen Werten oder sich selbst erarbeiten. Durch das genau hinschauen, kann man meiner Meinung nach auch eher zu sich selbst finden. Was auch auch immer das konkret heißt. Wer oder was ist man schon? Wer weiß das schon so genau. Aber wir Menschen können und herantasten, um herauszufinden, was uns gut tu und was nicht.
Man kann alles achtsam machen Fritze. Bestimmt auch Netze achtsam weben. Fliegen achtsam fangen. Achtsam in der Sonne sitzen. Achtsam träumen. Achtsam ist nur ein anderes Wort für aufmerksam. Wenn man Dinge aufmerksam macht, kann man sie auch anders genießen.
Vielleicht ist es auch das, was ich mir vornehmen sollte für das neue Jahr. Genießen. Die Welt wird nicht besser. Und ich nicht jünger. Und vielleicht öfter über Schatten springen. Nur Übung macht den Meister.
In dem Sinne, Guten Rutsch und so.
Bin dann mal weg