Bücherschreibende

What a Tag. Fritze. Ah puh. Müssen die Sonnenstürme sein. Wilder Tag, Aber das nur am Rnde.

Weißte was ich gelernt habe heute in meinem KI-Workshop? also das mit der Intelligenz ist so, man macht Experimente mit der jungen Verwandtschaft. Und wenn die gelernt hat ein Auto zu erkennen, dann ist sie intelligent geworden. Also das Klassifizieren von Objekten is Intelligenz. Ich werfe mal kurz ein: Wir werden dümmer – sagt die Wissenschaft. Und Intelligenz also Lernerfolg erreicht man durch Zuckerbrot und Peitsche also Belohnung und Bestrafung. Nur kann man eine KI nicht bestrafen, in dem man ihr droht sie mit Ökostrom zu füttern. Dieser Witz des Mitzwanzigers war nicht so ganz mit mir kompatibel. Hust. Aber ich will jetzt niemanden kritisieren, der die Politik berät. Ich atme immer noch tief ein und aus.

Also diese Generation Z is schräg. Auf diversen Ebenen. Holla. Ich mein, er hat ein paar Jährchen mehr, die er in dem Mist namens Klimawandel verbringen muss. Aber schön, dass er meine Vorurteile bestätigt. Denen is das alles egal. Und zu allem übel, wie sie was da für eine Energiefresser unterwegs is. Aber egal suchen wir mal das Problem für seine Lösung emm die Lösung der TechKonzerne. Hatte ich schon erwähnt, dass der OpenAI Boss jetzt auch von AKWs träumt. Aber auch AKWs fallen nicht vom Himmel. Argh. Die Idee is übrigens lustig, dass man mit ChatGPT das Ausscheiden der Boomer aus dem Arbeitsmarkt unterstützen kann. Und zwar in Form von Doku. Der Fast-Renner muss nur Stichpunkte zusammenklimpern und das Plappermaul macht dann da ordentliche Prosa draus. Schön, dass ein Konsument einer Doku aber keine 100 Seiten Prosa lesen will sondern Infos kompakt am besten in Stichpunkten aufbereitet haben will, stört nur der Geschäftsmodell.

Kommen wir zu was anderem Erschreckende. Wir hatten uns ja Montag das Gespräch zwischen dem Herrn Blom und der Frau Göpel reingezogen. Also nicht, dass wir mit dem Herrn Blom warm werden würden. Wir hatten den ja schon bei der Sternstude probiert. War nicht so unseres. Wir waren eher gelangweilt. Ein weiterer Autor, der ein Buch zum Thema geschrieben hat. Nett. Aber wir sehen das halt philosophisch tiefenentspannt. Auch den Podcast da. Ja man ist auf der gleichen Mission. Soziale Ungleichheit is auch doof etc. Wo ich ihm aber zustimme ist, dass Utopien gern am falschen Menschenbild scheitern. Weil man Menschen eben nicht schnitzen kann. Auch nicht indem man ihnen die richtigen Werte beibringen will. Damit sie dann von magischer Hand das tun, was sie zu tun haben.

Ich muss im Moment übrigens keine Infrastruktur vor Elom Musk schützen. Der is nicht unser Problem und Starlink gehört auch nicht zu unserer Infrastruktur. Dafür is die Infrastruktur der Bahn hinüber. Die Straßen haben Löcher und demnächst wenn wir unsere Energieversorgung durch digitalisiert haben, wird es ein leichtes sein für Russland oder China uns lahmzulegen. Aber Hauptsache wir regen uns moralisch korrekt über Elon auf.

Aber der Podcast war nicht das Erschreckende an dem Tag. Der war einfach nur ein weiteres philosophisches Gespräch. Wobei ich glaube, dass es andere bräuchte. Mehr konträre Meinungen. Aber ohne Ringen, mehr zuhören.

Ich hab dann aber mal auf den Vorschlag geklickt den mir Youtube untergejubelt hat. Ja ab und an schau ich solche Videos an, so dass der Algorithmus auch mal was vorschlägt. Wobei Youtube da echt sehr sensibel is. Einmal was angeklickt und zack wirst zugespamt mit so Zeug. Bei Musik is das ganz okay oder wenn dich das Thema interessiert, aber wenn du nur mal so reinklicken willst in ein einzelnes Video, dann is der Effekt nachhaltig doof. Aber das nur am Rande.

Die Ulrike G. redet auch über Werte. Und sie macht die gleiche Analyse, die Werte sind uns abhanden gekommen. Aber anders. Und gleichzeitig reden wir nur noch über Werte und nicht mehr über Interessen. Ich muss gestehen beim Thema Interessen, Intressensabwägung und Co. hat sie mich. Die ganze Debatten über die richtige Haltung ignorieren das Thema Interessen. Wobei das vielleicht sogar zusammenhängt. Über Werte werden auch Interessen beeinflusst.

Und stimme ihr übrigens auch zu, dass ein Papst tu, was ein Papst tun muss, wenn er sich dafür ausspricht den Krieg zu beenden. Was oll ein Papst sonst tun? Waffen liefern?

Das mit den Werten und Moral und Freistilringen is jedenfalls ne üble Angelegenheit. Überall nur noch Wertedebatten. Öl ins Feuer der Spaltung.

Ausverkauf der Republik und Interessen hin oder her. Es gibt ja wissenschaftliche Analysen zu den Gegen-Rechts-Demos.

Zusammenfassend lässt sich dabei feststellen, dass diese sich zumeist der oberen Mittelschicht zugehörig fühlen, politisch links der Mitte verorten und überdurchschnittlich hohe Bildungsabschlüsse besitzen. Viele haben keine Protesterfahrung und sind in Sorge wegen des Erstarkens der AfD, äußern sich aber differenziert, was den Umgang mit der Partei und ihren Unterstützer:innen anbelangt.

Im Widerspruch zu diesem dominanten Gefühl der Sorge steht allerdings ein eher nüchterner Blick auf die Wirksamkeit der Proteste: Dass sich die Politik durch sie zum Handeln bewegen lässt, hält nur ein gutes Drittel (36 Prozent) für wahrscheinlich und an ein Umdenken von AfD-Anhänger:innen glaubt gar nur jede:r Zwölfte (8 Prozent). Dagegen hält eine große Mehrheit (84 Prozent) den Gang auf die Straße vor allem dafür geeignet, ein Zeichen zu setzen und dem als solchen empfundenen Rechtsruck gegenüberzutreten. Die Teilnehmer:innen eint also nicht unbedingt ein geteilter Erwartungshorizont, wohl aber die Einsicht, dass öffentliche Sichtbarkeit wichtig ist und einen hohen symbolischen Eigenwert besitzt.

Die schweigende Mehrheit auf der Straße? Ergebnisse einer Befragung von Teilnehmer:innen an den Protesten gegen Rechtsextremismus

Gut dass diese Analyse vom progressiven Zentrum kommt und nicht von einem rechten Schwurbelblatt. Ich halte übrigens auch die Haltung der Unternehmen in dem Zusammenhang auch für ein sehr heißes Waschprogramm. Hab die Farbe vergessen. Und auch bei den Parteien is es mehr Marketing als alles andere.

Der krönende Abschluss war dann die psychologische Analyse der Woke-Bewegung. Dass die strukturell toxisch ist, will ich nicht verneinen, aber schon spannend, wie das alles passend gemacht wird. Und auch sehr kreativ interpretiert, wie Psychologie das gern tut. Die haben alle nur ne unterdrückte Aggressivität, die sie über die Bewegung rauslassen. Und nazistisch sind die auch alle. Wie sehr sich Menschen in Gruppen hochdrehen können, wie sehr es zur eigenen Identität werden kann, egal. Also nicht, dass die da nicht interessante Punkte grundsätzlich ansprächen. Aber wie immer erfolgt die Erklärung aufgrund des eigenen Blicks auf die Welt. Und die erste passende Erklärung nehmen wir dann. Und verpacken es dann in einem Buch.

Wir sollten auch ein Buch schreiben Fritze. Die weißt schon bevor die KI übernimmt und so.

Frage mich, wie man ab besten mit solchen Gesprächen/ Gedanken umgeht. Wenn man einmal so halbwegs drin is in den Weltbildern oder verstanden hat, dass halt Menschen immer davon beeinflusst werden, mit welchen Themen/ Wissen sie sich täglich rumschlagen, dann kann man schon einen gewissen Abstand wahren. Und nicht alles gleich als die einzige Wahrheit nehmen. Weil da schon auch öfter Dinge angesprochen werden, ob die es sich lohnt mal intensiver nachzudenken. Vor allem weil es meist auch Teil unserer aufgeheizten Debatten ist. Da philosophisch interessiert tiefenentspannt zuzuhören, und mit Bedacht Gedankenfäden aufzugreifen, is aber schon ne Herausforderung. Aber is das nicht eh die Kunst in der Demokratie? Anderen nicht ihre Sicht auf die Dinge abzusprechen, sondern auch davon auszugehen, dass sie Recht haben könnten oder zumindest auch ein Körnchen finden.

Man lernt vor allem, wenn man mal in andere Bubbles schaut, auch wie gleich wir dann doch alle gestrickt sind. Jeder hat seine eigenen Erklärungsmuster. Und manchmal hören sich so Gespräche dann auch irgendwie gleich an. Obwohl sie anders sind. Faszinierend. Ich denke noch.

Und ich denke noch drüber nach, was passieren würde, wenn man die 6 Personen aus diesen 3 Gesprächen mit nem Bier an einem Lagerfeuer parkt und sie sich alle einfach nur zuhören. Oder welche Wirkung es hätte, wenn zwei Menschen aus unterschiedlichen Gruppen sich unterhalten würden. Entspannt und freundschaftlich, respektvoll. Ohne Ringen. Aber meist ist das eben nicht so. Die Meinungsmacher nutzen eher ihre Reichweite um Freistilringen zu betreiben.

Nacht ✌️

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