Gut, über die Sendung von Philipp und Barbara kann ich mich auch morgen noch wundern. Und über soziale Phobien und unsere Sicht auf Neurodiversität morgen noch ärgern. Mir ist nicht ganz klar, warum wir sichtbare körperliche Unterschiede als normal ansehen und genetisch bedingt und so weiter, aber erwarten, dass wir psychologisch alle gleich ticken als wären wir alle aus der Retorte. Wobei vielleicht ist das mal wieder dieses soziale. Soziale Normen, Erwartungshaltungen. Wie viel Freiraum und Abweichung erlaubt eine soziale Gruppe? Hm. Und da war noch irgendwas mit Scham.
Jedenfalls hat Künstler mir ein Lied zum Geburtstag geschenkt.
Erstens kommt es anders als man denkt, zweitens ist morgen anders als heute und gestern und drittens ist die Welt immer im stetigen Fluss. Aber klar ist auch, es muss anders. Grade is irgendwie doof. Auf diversen Ebene. Und überhaupt.
Wenn wir mal festhalten, dass alles was lebt, in die Welt geschmissen wird, ohne dass es gefragt wird. Um sich dann irgendwie zurechtzufinden und mit dem Leben irgendwas anzufangen. Und das alles irgendwelchen Regeln unterworfen ist. Fressen und gefressen werden. Überleben. Als Einzelgänger, im Rudel, in riesigen Herden, Schwärmen und Arbeiterstaaten. Ob das Leben als einsamer Elefantenbulle schön ist, keine Ahnung. Oder als Ameise, die ununterbrochen nur fürs Kollektiv wuselt.
So ein Spinnenmännchen wie du, Fritze, das lebt, um nach dem Sex gefressen zu werden, damit die Spinnenfrau dann bessere Eier/ Kokons produzieren kann und so der Nachwuchs eine bessere Überlebenschance hat. Laut Studien sind die Jungtiere kräftiger wenn ihre Mutter ihren Vater verspeist hat. .
Man stelle sich jetzt mal vor man würde allen Jungspinnen dieses Prozedere erklären. Um ihnen zu erklären, welchen Sinn ihr Leben hat. Du weißt wovon ich rede, gelle, Fritze. Sexualtrieb und Dopamin hin oder her. Allein dieses Wissen … Och Fritze, alles gut. Nein ich zwinge dich nicht zum Sex. Du darfst hier an Alterschwäche sterben. Wobei das auch für die Damen gruselig sein muss. Nun gut. Man lebt einen Sommer um dann gefressen zu werden. Gut wird man am Ende eh meistens. In dem Fall is der Tod eher altruistisch. Also moralisch betrachtet is das schon ein Dilemma. Selbstaufgabe im Sinne der Arterhaltung und gleichzeitig Kannibalismus. Aber ich schweife ab.
Um an dem Beispiel zu verdeutlichen, das Wissen über die Vorgänge des Lebens macht jetzt vielleicht nicht zwingend glücklich und zufrieden im Leben. Genau sowenig wie das ewige Streben nach Geld, Ruhm und Anerkennung. Und während für die meisten Tiere die Regeln ihres Zusammenlebens eher stabil sind, sich aber ihr Überleben in Abhängigkeit zum Menschen verkeilt hat, ändern sich die Regeln des menschlichen Zusammenlebens und auch des Überlebens so dramatisch, dass wir nicht hinterherkommen.
Leben ist auch immer eine Frage der Zeit in der man lebt. Es ist erstmal da und muss reingepasst werden an die Bedingungen der Zeit. Mit all den individuellen Eigenschaften, die man verpasst bekommen hat. Mit all dem Wissen und Erfahrungen, die einen prägen. Und vielleicht stellt sich eben mit einem gewissen Wissen auch eine ganz andere Frage bezüglich des Sinns des Lebens. Des eigenen Lebens. Weniger nach dem Streben nach Anerkennung und Ruhm. Sozialen Aufstiegs. Und ähnlichen Dingen. Wenn es um Sinn/ Motivation jenseits der Standards geht. Wenn du versuchst genau diesen zu entkommen mit all der Biochemie und dem Elektrosmog. Wenn du dich teilweise umprogrammieren musst.
Vielleicht ist es doch wichtiger ein Schnecksche über den Radweg zu tragen. Die Waldschabe zum xten Mal aus der Küche zurück auf den Balkon zu bringen. Dem Schmetterling auszuweichen, der dir vors Rad fliegt und dabei zu brüllen „Bist du des Wahnsinns?“. Kann ich übrigens perfekt. Sie wurden auch alle nicht gefragt, ob sie in dieser Menschen dominierten Welt leben wollen. Man kann auch leben ohne ein Arschloch zu sein. Ohne großartig nach mehr zu streben. Und auch einfach aussteigen aus all dem Mist. Dem abgedrehten Fortschritt der Gesellschaft. Ich find ja immer schon den ESC so abstoßend. Erinnert mich immer mehr an die Tribute of Panem. Immer bunter schriller, wilder. Unechter. Hab mit Muttern am Samstag kurz bei den MTV Awards reingelinst. Altaaaaaa. Ich will das 20. Jahrhundert wieder. Das is alles so Null erstrebenswert.
Vielleicht sollte ich mich darauf besinnen. Dass Leben eben nicht dazu nach irgendwelcher Selbsterfüllung zu streben. Oder sich auszuleben bis der Arzt kommt. Oder zum Mars zu fliegen, sich mit einer Ki zu unterhalten und dann zu jammern, dass wir keine Psychotherapeuten haben. Und manche Dinge im Leben sind einem eben nicht vergönnt. Und leider wissen das viele nicht zu schätzen. Aber auch das ändert man nicht. Was nicht ist, ist eben nicht.
Wir tuns uns zwar schwer, nach neuem zu streben, was uns nicht vor die Füße fällt, gel Fritze.Aber vielleicht müssen wir nur genauer hinschauen.
Muttern hat gesagt, ich soll nicht so weit radeln, weil kalt und so. Wobei da ja noch ab und an die Sonne schien. Solle lieber abends noch mal spazieren gehen und auf das Volksfest gucken und so. Nun ja, bin dann doch zu den Windrädern geradelt, bin im Wald versumpft und dann hats angefangen zu regnen. 10 Grad, Wind und Regen. Also nix mit Getier, außer Waldmistkäfern im Wald. Da musste man aufpassen wo man hintritt. Die haben grad scheinbar Hochsaison.
Hab ein Eselsohr aus der Gattung der Öhrlinge gefunden. Und die heißen echt so. Lustig. Und selten sagt die KI. Muss ich noch melden. Gefällt mir. Die Mistkäfer haben sich bestimmt am Zwergerlfeuer gewärmt.
Ich gebs ja zu, ich mag ja durchaus so ein Wetter. Ist auch so ne schräge Mischung aus frieren, sich anstrengen, damit einem wieder warm wird und Naturgewalten. Und irgendwie fühlt sich Anstrengung dann auch nicht so anstrengend an wie bei 30 Grad. Und ich mag den Wind. Der Regen war sanft. Hab mich ne Stunden sanft beregnen lassen und bin noch mal abgebogen neue Kastanien einzusammen. Und ein paar Eicheln. Und ein etwas Hopfen. Und hab dann mein Abendessen gejagt und Fallobst vom Feldweg aufgesammelt. Wobei ich den Bauern die letzten Jahre die Äpfel die Birnen ne ernten sehen habe. Frage mich eh, ob der die Bäume nur für die Insekten hat. Der hat ein paar Bienenvölker. Das is unser offizieller Bienenpfad. Beweismittel erfolgreich vernichtet. Der Grüne war ein Plombenzieher, wie die meisten Grünen, aber lecka. Und der rote süß und saftig. Hab kurz überlegt, ob man von Äpfeln sterben kann. Fiel mir erst nix ein und dann kamen mir Adam und Eva in den Sinn. Und Schneewitchen. Aber lassen wir das.
Hab dann noch ne Runde durch den Park gedreht zwecks auslaufen. Bei Regen im Dunkeln. Da fehlt übrigens Beleuchtung für ne gescheite Runde. Ich glaub die Joggerin mit Hund, die da auch ihre Runden drehte, hatte zumindest ne Stirnlampe. Brauche auch eine. Echt uncool, wenn man sich da begegnet. Allein schon, weil man sich über den Haufen rennt, weil man sich nicht sieht. Ich will gar nicht von grusel, grusel reden.
Dann hab ich mich zur Feier mit gejagtem Essen und Möhrchen und heißem Tee in die Wanne. Hatte kurz drüber nachgedacht Eis mit Whiskey zu gönnen. Habs aber verworfen. Zu kalt. Volksfest bin ich jedenfalls nicht. Wozu auch?
Aber vielleicht gucke ich mir morgen das Feuerwerk an. Hören tue ichs ja eh. Und sich nur aufregen, warums das jetzt braucht, is auch öde. Und ja mich nervts. Können wir nicht mal ne Lasershow machen?Oder das mit den Drohnen war auch cool. .Aber irgendwie sind wir dann da doch nicht wirklich nachhaltig.
Passanger hat mir auch noch ein Lied geschenkt. I feel. Hart.
Nacht!
Well every day I roll this stone up a hill
Then I wacht it roll back down
I throw it out like a boomerang
Spinning in the sky
Then it comes back round
I can’t run or hide away
It always seems to track me down
I’m sick and tired of Groundhog Day
I need something new to bring me round
See I wanna live a good life
I don’t wanna just survive
yea I wanna live und be loved
I wanna feel alive
I wanna feel alive
Well evey night I dream of something good
Then I wake to find it gone
I fly high like a boomerang
But always come back down before too long
Yea I can feel it slide away
With every answer I get wrong
I’m sick and tired of Groundhog Day
I need something new to bring me round
See I wanna live a good life
I don’t wanna just survive
yea I wanna live und be loved
I wanna feel alive
I wanna feel alive
So give me something I can feel
Something I can trust with all my heart
Give me something that is real
Something to hold on in the dark
Give me something I can taste
And something that I won’t tear my world apart
Give me something that won’t fade away
Cos I just wann live a good live
I don’t wanna just survive
yea I wanna live und be loved
I wanna feel alive
I wanna feel alive
I wanna feel the sun upon my skin
I wanna flourish an thrive
Yea I just wann feel peace within
When I close my eyes
When I close my eyes