Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Ich muss mal dem Prof. Erb und der Sozialpsychologie nen eignen Beitrag gönnen. Eigentlich bin ich ja mal wieder über einen Begriff gestolpert und dann mal geschaut, was der Prof. Erb zu sagt. Der is Sozialpsychologe in Hamburg und betreibt einen eigenen Youtube Kanal, in dem er etwas WissKomm macht und bestimmte Themen aus der Sozialpsychologie erklärt. Sprich für Details muss man dann schon noch weiter suchen, aber so als Überblick / Einstieg und für den Alltagsgebrauch sehr schön aufbereitet. Immer zusammen mit Studentinnen und Studenten, die ihn befragen dürfen. Ich mag diese Art der Darbietung. Hat was natürliches.

Ich stolperte jedenfalls über die Theorie der sozialen Identität

soziale Identität, Theorie der Sozialen Identität (SIT = Social Identity Theory), ist innerhalb der kognitiv orientierten Sozialpsychologie die bei weitem prominenteste Theorie der Intergruppenbeziehungen (Abrams & Hogg, 1990). In ihren Anfängen geht sie auf Arbeiten zur Reizklassifikation aus den sechziger Jahren zurück, firmiert aber seit Mitte der siebziger Jahre unter der Bezeichnung ”Theorie der sozialen Identität” und kann damit auf eine ca. 25jährige Wirkungsgeschichte zurückblicken (Tajfel & Turner, 1979). Die SIT besteht im wesentlichen aus vier miteinander verbundenen Konzepten über psychologische Prozesse: soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und soziale Distinktheit.

https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/soziale-identitaet/14513

Was sagt denn der Erb dazu? Fangen wir mit sozialer Identität an.

Soziale Identität, ist die Identität die wir in Gruppen „leben“. Unsere Zugehörigkeit zu Gruppe. Die können angeboren sein wie Geschlecht und so … em ja, ihr wisst schon … oder frei gewählt. Gruppenzugehörigkeit ist Teil unseres Selbstkonzeptes. Dazu später. Und da wir grundsätzlich eine positive Identität haben wollen/ positives Bild von uns, wollen wir natürlich auch ein positives Bild unserer Gruppen. Und wie bei dem Blick auf uns selbst, blicken wir auch auf unsere Gruppen eher rosa. Wir vergleichen unsere Gruppe mit anderen und sehen natürlich eher die besseren Dinge. Wir werten die eigene Gruppe auf und die andere ab. Ich sach nur In-Group-Bias und Out-Group-Bias. Und das funktioniert sogar mit Gruppenzugehörigkeit aufgrund von Lieblingsbands etc. Die anderen sind immer doof und man mag die eigenen Gruppenmitglieder mehr. Und wenn wir feststellen, dass unsere Gruppe nicht überlegen ist, dann können wir sie auch verlassen. Das geht natürlich nicht immer, wie bei Geschlecht (ja ich weiß) oder Hautfarbe, dann kommt es zum Konkurrenzkampf um die eigene Gruppe aufzuwerten, die anderen zu überholen.. Ach ja Welcome to Twitter. Hust. Oder wie Philipp sagen würde: der neue Tribalismus. Stammeszugehörigkeit ein Überbleibsel unseres Steinzeithirns. Ohne Gruppe doooof. Und der überlegenen Gruppe zugehören gibt Sicherheit.

Interessant ist, dass wir im Zweifel uns die Welt auch einfach schön denken. Irgendeine Eigenschaft findet sich immer, in der die eigene Gruppe besser ist als die andere. Im Zweifel ist es die Moral 🙃

Und da wir uns eben gern als überlegen sehen – dumme Evolution aber auch, müssen wir eben die anderen abwerten, Mitglieder der eigenen Gruppe bevorzugen bis hin zur Diskriminierung. Was wieder mit Vorurteilen/ Stereotypen zusammenhängt. Was für alle negative Auswirkungen hat, da man sich gute Mitarbeiter, Mieter, Freunde etc. entgehen lässt nur weil man in diesen Gruppenkategorien denkt. Mal ganz zu schweigen von dem Problem der Kooperation, wenn es mal von Nöten ist. Um dieses soziale Dilemma müssen wir uns auch noch mal kümmern. Da war was. Und ja das trifft nicht nur zu, wenn wir uns als Einzelperson optimieren, sondern eben auch in Gruppen.

Irgendwie missfällt mir erneut, dass sich vieles was aus der Erkenntnis abgeleitet wurde, um den Auswirkungen dieser Gruppendenke entgegenzuwirken, entweder auf den Unternehmenskontext oder Diskriminierungskontext dreht. So das große wie eben Gesellschaften betrachtet irgendwie keiner. Aber das wäre jetzt gerade der Punkt z.B. in Krisen wie Klimakrisen. Seuftz.

So und jetzt machen wir mal kurz Mustererkennung. Warum kloppen sich alle immer auf Twitter? Möge sich das jeder selbst zusammenreimen. Twitter erfindet die soziale Identität nicht. Die is da. Twitter befüttert sie nur.

Die Anne-Katrin is auch ganz spannend. Ich werf sie mal kurz mit ein. So Science Slam is schon lustig. Wobei ich da ja mittlerweile Abstriche mache. Da gehts halt um Kommunikation von Wissen. Was nicht falsch ist, aber am Ende ne andere Prio als der Forscher im stillen Kämmerlein, der den Input liefert. Aber wir wollen ja auch nur was lernen und Anne-Katrin nicht zur Wissenschaftlerin der Stunde ernennen. Is ein Vortrag und keine Fragerunde, is Wissensvermittlung.

Sie steigt schon mal ein mit Not-invented-here-Syndrom und der Verzweiflung der Ökonomen. Man schmunzele. Homo Oekonomicus am Verzweifeln wegen Irrationalität. Aber dafür hat der liebe Gott die Sozialpsychologie erfunden. Emm du Anne-Katrin, das mit den In-Group und Out-Group heißt nicht „wir hier bei Siemens“ das heißt „Also wir hier in Bayern, aber bitte bleib mir weg mit denen da aus Preußen“ 🙃 Und wo ich schon mal dabei bin, nun denken wir das mal andersrum von Berlin aus. Oder mal aus Parteifarben-Sicht. Nun gut wir kennen das alle.

Schräg wirds jetzt allerdings doch wieder wenn Gutmensch Anne-Katrin (Selbstbeschreibung) das Problem der Nichtbeachtung von bereits existierendem Wissen durch Unternehmen dadurch lösen will indem sie Diversität fördert aufgrund persönlicher Merkmale wie Mann, Frau, Migrationshintergrund, Behinderung … Das hat jetzt mit Wissen relativ wenig zu tun. Eher mit Ansichten im sozialen Kontext. Oder eben dem Diskriminierungsding.

Dass durch personelle Fluktuation (unabhängig von persönlichen Merkmalen) neue Ideen / neue Erfahrungen / neues Wissen in ein Unternehmen gelangen kann, steht außer Frage. Aber bitte hört auf das an Geschlechter, Herkunft etc festzumachen. Was zwar eine Unternehmenskultur im Sinne vom Umgang miteinander oder hier und da interne Prozesse verändern kann, aber kein Wissen im Sinne von Innovation/ Wettbewerb.

Was ich grundsätzlich spannend finde ist, dass vieles von diesen Effekten, Bias etc im Zusammenhang mit der Arbeitswelt betrachtet wird. Auch was das Entgegenwirken betrifft. Viele Erklärungen von Bias gibs auf Seiten für Karriere oder Personal oder Projektmanagement etc. Außerhalb üblicher Verdächtiger wie Psychologielexika. Das was wir jetzt aber bräuchten wäre die Makrosicht. Gesellschaften. Zersplitterte Gesellschaften. Subgruppen. Politische Lager. Nach außen abgeschottete Gruppen. Fehlt. Ich äußere hiermit erneut meinen Unmut.

Ich verweise hier gleich noch mal auf: Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3 – weils mir grad kommt, wegen Gruppe und so.

Aber zurück zum Erb. Wo wir bei der Gruppenidentität und der sozialen Identität waren, kommen wir jetzt mal zum Selbstkonzept – der eigene Identität. Die liegt der sozialen Gruppenidentität ja zu Grunde. So ein bisschen. Also wer sind wir? Also wer bin ich? Sprich der Blick auf uns selbst. Und woher wissen wir wer wir sind? Okay wir können einfachen uns gehen und über uns selbst grübeln. Das is der Film über uns selbst. Und wir können wie bei der Gruppe schon uns mit anderen vergleichen. Was der wichtigste Part ist. wir vergleichen uns immer auch mit andren, um zu wissen, wer wir sind/ sein wollen. Und wir können versuchen bewusst auf unser Verhalten zu schauen. Uns selbst beobachten. Achtsamkeit. Und selbst hinterfragen/ reflektieren. Je nachdem was für eine Blick wir auf uns selbst haben also welches Selbstkonzept, handeln wir dann auch entsprechend. Aber hinter die Kulissen schauen lassen wollen wir dann doch eher nicht. Das mit dem Schein und dem Sein. Und überhaupt auch beim Selbstkonzept gilt, wir sehen uns lieber positiv und werten uns auf und andere ab.

Und dabei geht es eben nicht nur um uns, sondern auch um unser Verhalten. Je nach Selbstkonzept verhalten wir uns so und so. Stichwort Selbstbewusstsein. Bis hin zu „welchen Eindruck“ wir bei wem hinterlassen wollen.

Und da wir halt einen positiven Blick auf uns haben (müssen), haben wir natürlich auch immer recht. Und je mehr Meinungen man äußert, um so mehr muss man natürlich auch recht haben. Welcome Twitter. Es geht immer auch um Identität. Auch auf Twitter. Und immer wenn es um Identität geht, wirds immer irrational. Wissen wir – Bei diesen Themen sind wir besonders starrköpfig.

Bringt uns zum nächsten Erb … will Youtube so. Schlägt grad passend vor – „Wie ich gern wäre und wie ich sein sollte | Selbstkonzeptdiskrepanzen“ … Weil hinter die Kulissen. Es gibt das reale Selbst, das ideale Selbst und das Sollte-Selbst. Da ideale Selbst ist etwas was wir gern wären. Und wir uns auch drüber ärgern können/ über uns enttäuscht sind, wenn wir diesen Anspruch dann nicht (immer) erreichen (Diskrepanz). Das Sollte-Selbst ist eher etwas von dem wir glauben so sein zu müssen. Weil andere es von uns erwarten. Zumindest glauben wir, dass es so ist. Oder auch nur wir es von uns selbst erwarten – was aber meist ja auch wieder durch andere mindestens unterschwellig initiiert wurde. Da ärgern wir uns dann nicht wenn wir es nicht erreichen (Diskrepanz), dann empfinden wir eher sogar Angst/ Bedrohung/ Schuld. Vermute da wieder Zusammenhänge mit Gruppen und Sicherheit. Wenn ich dem nicht entspreche, wie ich sein sollte, dann habe ich Angst, nicht dazuzugehören auf die Dauer. Nicht gemocht zu werden. Oder gar ausgeschlossen zu werden.

Ich glaube das idelae Selbst ist das freiwillige das spontane (frei nach Fromm) Selbst. Das was versucht möglichst klimaneutral zu leben. Freiwillig aus eigenem Antrieb mit einem Idealen Ziel. Das Sollte Selbst eher das gegen das wir uns wehren, wenn wir sollen. Du sollt jetzt ÖPNV nehmen, du sollte das nicht kaufen. Du sollst kein Fleisch essen. Mit der Angst dass Nichterfüllung in negativen Konsequenzen endet. Darum mögen wir das Sollen nicht so. Da liegt bestimmt auch die Moral.

Und wie immer bei Diskrepanzen versuchen wir diese aufzulösen. Sie sind quasi Motivation uns zu verbessern oder eben anzupassen. Wobei das Ideale Selbst so ein Nice to Have ist. Das Sollte-Selbst ist schon eher echter Druck. Wobei immer Obacht, wenns unrealistisch wird, is es ne ganz unangenehmen Geschichte. Da braucht man dann doch den Berater.

Hmm ich glaube ja, dass das Sollte Selbst wirklich auch so ein Anpassungsding von der Evolution ist. Wenn sich Dinge ändern, muss ich mich auch ändern. Dann muss sich auch die Zielvorgabe ändern. Irgendeine Strategie muss Mutter Natur da vorgesehen haben. Hm Hm Hm. Müssen wir noch mal gucken. Wobei ich ja so Konzepte mit diversen Ichs nicht mag. Dieses freudsche Über-, Unter-, Zwischen-Ich oder so 🙃 Das verwirrt mich immer. Aber macht schon Sinn, dass wir Zielvorstellungen / Erwartungshaltungen in uns tragen. Sonst wirds vor allem im sozialen Kontext schwierig. Wenn jeder so frei Schnauze.

Alles in allem ist das mit dem Selbst halt so eine Sache. Hatten wir ja schon mal mit Traust du dir noch oder hast du dich schon durchschaut? Und unser Selbst, unsere Identität auch stark eingebettet in Gruppen-Kontexte wie eben die Soziale Identität. Alles Dinge die sich in der Evolution entwickelt haben im Kampf um das Überleben. Konzepte die in der heutigen Welt, mit der Vielzahl an Möglichkeiten seine Identität zu verändern, Gruppen zu wechseln wie man lustig is und so weiter, noch weiter in uns sind und die wir leben. Aber die Sicherheit geht verloren. Alles verschwimmt im Brei der modernen Welt. Das was da Fromm schon in den 1940er aufgemacht hat, is ja heute noch mal um Faktor x intensiver. Inkl Dauerkämpfen zwischen all den Gruppen. Vielleicht kämpfen wir auch deshalb so viel. Zumindest auch in den tiefen Weiten des Internets. Aber auch im realen Leben. Auch dort ist alles fluide geworden. Die Angst vor der Freiheit entschlüsselt quasi. Die Moderne Welt und unser Steinzeithirn.

Volksparteien zersplittern. Neue Partien entstehen. Subgruppen in Kellern entstehen. Anstelle zusammenzuwachsen, entfernen wir uns. Definieren uns dauernd neu. Hmm. Wollen anders sein und doch dazugehören. Hmm.

Kommen wir nun zu sozialer Kategorisierung. Oder anders gesagt Schubladen. Gruppen. Freund oder Feind. Ist ein automatischer Prozesse. Is da. Is Steinzeithirn. Autopilot. Standardmäßig immer automatisch betrachtet: Geschlecht, Alter, Hautfarbe. Dabei ist auch der Kontext wichtig, ob gemischte Gruppe oder homogene aus der man hervorsticht. Und wie fokussiert wir auf bestimmte Schubladen sind. Sprich womit wir uns gerade intensiv befassen. Und wie ausgeprägt Vorurteile sind. Kategorien/ Schubladen führen zu Stereotypen – Bias Wellcome – und diese können zu Vorurteilen / Diskriminierung führen.

Soderle, dass wir in Schubladen denken/ einteilen, können wir nicht verhindern. Auch nicht, dass wir Stereotype (Wissen über Eigenschaften, die wir Personen bestimmter Gruppen zu ordnen) bilden. Das wollte die Evolution so. Damit wir wissen wie wir uns verhalten müssen. Und das schnell und sofort. Wir können nur versuchen damit bewusster umzugehen um eben die daraus resultierende Vorurteile und Diskriminierung zu verhindern.

Vorurteile verhindern. Ich frage mich gerade, ob wir vor lauter Abbau von Vorurteilen gegenüber Minderheiten, all die anderen Vorurteile gegenüber den politisch anders denkenden aufgebaut haben. Hmm. Vielleicht müssen wir die abbauen. Und nicht so tun als wäre man schon in der Entwicklung weiter und der bessere Mensch.

Wir treffen anhand von Gruppenzugehörigkeit Urteile über Personen ohne dass wir die Person, ihre Eigenschafen, ihre Leistungen wirklich kennen. Vorurteile werden dabei durchaus erlernt. Sie sind also abhängig von dem was uns prägt. Erziehung, Schulbildung, Gruppen, Religion und so weiter. Ach gee sogar die Illusorische Korrelation kann zu Vorurteilen führen. Unser Hirn, eine Ansammlung von Bugs.

Werfen wir die Illusorische Korrelation ein. Also Zusammenhängen die gar nicht existieren, aber wir glauben das es so ist. Da gibs unterschiedliche Erklärungen für, warum wir auf solche Ideen kommen. Sind aber wohl auch irgendwelche Verzerrungen also Bias wegen flott denken müssen. Problem ist halt, wenn wir daraus Vorurteile ableiten, wie z.B. die Ausländer sind krimineller. Und die Medien tragen ihren Teil dazu bei.

Zurück zu den Vorurteilen: Ach komm Prof Erb des is jetzt nicht motivierend, dass man kaum Hoffnung hat, dass Vorteile abgebaut werden können. Wie macht das Progressivtwitter? Die können das angeblich. Hust. Wobei, würde ja dazu passen, dass wir neue aufbauen. Wer jedenfalls mal Vorurteile aufgebaut hat, wird sie nur schwer wieder los. Was wohl funktionieren kann teilweise vielleicht je nach Wetterlage ist über echten Kontakt Vorurteile zu reduzieren. So gemeinsame Ziele mit „zwingender Kooperation“ geht dabei ganz gut. Ich sehe Potential. … Moment ich guck mal kurz Twitter … okay bin ja schon still. Hinzu kommen muss, dass es Personen gleichen sozialen Ranges sind und dass die institutionelle Unterstützung wie Gesetze und Normen vorhanden sind. Lockere freundliche Kontakte beim Bierchen sind auch besser als formelle Pflichtkontakte. Toll und wenn das alles zusammen kommt, dann kriegen wir das hin. Okay. Ich verkneife mir mal ein hoffnungslos. Wir sollten beim Twttern mehr trinken.

Soderle der Ausflug in die Schulbaden war etwas länger. Kommen wir nun zu den sozialen Vergleichen also den Vergleich mit anderen Menschen. Das machen wir, damit wir etwas über uns selbst erfahren. Das macht man aber am besten mit Menschen, die einem ähnlich sind. Aber klar wir vergleichen uns auch mit denen, die besser sind, um uns zu verbessern. Ob jetzt im Sport oder im sozialen Status. Und da wir uns gern rosa sehen, vergleichen wir uns auch ab und an mit denen, die schlechter sind als wir. Mit nahestehenden Personen läuft es dann etwas anders. Dann finden wir es gut, wenn das Kind etwas besser kann als wir. Aber gleichzeitig auch wieder nicht gut, wenn wir etwas besser können als das erwachsene Kind. Dann fällt zwar der Vergleich für mich positiv aus, aber da es das eigene Kind ist, was etwas nicht gut kann, sind wir trotzdem traurig. Enttäuschte Eltern. Autsch. Was hat sich die Evolution dabei gedacht? Kann mir das mal einer erklären?

Duuu Prof. Erb nen BMW fahren is jetzt keine Verbesserung. Hust. Jedenfalls halten wir fest, wir sollten mal beobachten wie wir uns vergleichen und schauen, ob das alles Sinn macht. Oder ob da unrealistische Dinge dabei sind, die uns dann unnötig runterziehen. Nur weil die Evolution wollte, dass wir uns vergleichen, damit wir uns verstehen oder eben unseren Platz finden in der Gruppe/ Gesellschaft, heißt es nicht, dass wir das richtig einsetzen. Falsche Vergleiche können auch krank machen / eine runterziehen. Und auch zu falschen Zielen führen.

Soderle fertisch. Puhh. Ach nee verdammt, noch eins gefunden. Sozialer Status. Heute nur mit Judith ohne den Prof. Hach ich mag die Judith. Das Gegenteil von den perfekten Selbstdarstellern auf Youtube. So natürlich. So echt. Da steigt sie doch glatt im Status bei mir. Im Vergleich.

Also unser sozialer Status ist unsere Position innerhalb einer Gruppe oder die Position unserer Gruppe in der Gesellschaft. Auch Gruppen/ Gesellschaften haben Rangordnungen. Schön, dass wir das wissenschaftlich geklärt hätten. Da kommen jetzt wieder die sozialen Vergleiche ins Spiel. Und wenn die zu unseren Gunsten ausfallen und wir einen hohen Status haben, dann haben wir Privilegien, aber auch Pflichten. Wir erwarten von Menschen mit hohem Sozialen Status Problemlösungen. Ei guck, ich hab DIE Lösung. die Privilegierten müssen es richten. 🙃

Können wir unseren Status verbessern, um in den Genuss dieser Rechte und Pflichten zu kommen? Nun ja, wir können versuchen eine höheren Status zu erwerben – durch Leistungen. Oder wir haben Glück und man schreibt uns einen hohen Status einfach so zu, weil wir hineingeboren werden oder hineinheiraten. Ei jetzt wirds interessant. Gibt nen spezifischen und nen diffusen Status. Der spezifische Status gilt in einer spezifischen Situation z.B: ein Sportler. Der Diffuse gilt in verschiedenen Situationen. Wissenschaftler, Bürgermeister, Ärzte. Menschen die hoch angesehen sind. Ach ne die Wissenschaft hat bewiesen, dass Statussymbole wirken. Lach. Wie jetzt ein Kamel ist in Deutschland kein Statussymbol aber in arabischen Ländern schon. Bei uns ist es eher das Auto. Interessant, dass wir Kleinwagen eher weghupen als Limousinen. Soviel dazu, warum wir SUVs kaufen. Nein der Titel Professor is ein Statussymbol. Oha. Na so was. Ich ab verloren. Klamotten sind Statussymbole. Okay als ITler Glück gehabt. Menschen in Uniform = hoher Status. Oha. Erklärt die Klimakleber im Kittel. Große Menschen haben eine hohen Status, dicken Menschen einen niedrigen. Menschen LOL. Schätzen wir Menschen echt größer wenn man sie als Prof vorstellt als wenn man sie als Student vorstellt. Naja so ein Alpha sollte schon groß sein. Gibt Sicherheit 🙃. Ich hab endgültig verloren. Hust. Aber der Olaf is nicht viel größer als ich. Sagen muss.

Sozioökonomischer Status ist ein Bündel von Merkmalen menschlicher Lebensumstände wie Einkommen, Bildung, Wohngegend. Daraus können wir dann gewissen Dinge ableiten, wie Wahlverhalten oder geringe oder hohe Chancen für Bildungsaufstieg. Da wird einiges geforscht zu.

So jetzt aber fertisch. Puhh Also was haben wir gelernt? Identität ist immer ein Konstrukt, dass im sozialen Kontext zu betrachten ist. Und einfach mal Schubladen und Gruppen entsorgen, kannst knicken. Da müsstest du ein komplett neues Betriebssystem für unser Hirn schreiben. Das is nicht. Genau so können wir Vergleiche nicht ausradieren. Ohne vergleiche kein Ich. Keine Identität. Kein wer bin ich. Wie bedeutsam einzelne Gruppenzugehörigkeiten für uns sind, hängt von der Person und den Umständen ab. Und die Feinschaften und Vorurteile gegenüber anderen Gruppen sind oft seit langer Zeit gepflegt und lassen sich auch nicht ausknipsen. Schon gar nicht, wenn wir wie aktuell zwischen den politischen Lagern so gegeneinander kämpfen.

Gerade Union/ FDP gegen Grüne ist nix was erst seit gestern existiert. Ich binde hier noch mal die KAS-Studie ein – Politische Polarisierung in Deutschland. Und das ganze beruht ja auf wechselseitiger „Sympathie“. Da ändert keiner seine Ansicht/ Meinung nur weil die Gegenseite hustet. Genauso sind Vorurteile vorhanden, die sich auch nicht einfach in Luft auflösen.

Wichtige Themen müssen daher möglichst unpolitisch sein. Möglichst nicht an Partien gekoppelt. Möglichst nicht an andere Themen gekoppelt. Auch Bewegungen sind da das falsche. Hmm. Ich muss da länger drüber nachdenken. Ich lande am Ende immer wieder da, was die bedien Philipps sagen. Wir müssen verstehen wie wir ticken. Wie unser Hirn tickt. Nicht nur als Wissenschaftler um möglichst offen und objektiv zu forschen oder zu debattieren. Es geht uns alle was an. Weil wir alle betroffen sind. Und in einer Demokratie oder auch solch großen Herausforderungen wie jetzt, einfach unsere Fehler/ automatischen kennen müssen, um nicht gegen die Wand zu fahren. Nicht um uns Bias um die Ohren zu hauen, sondern um uns selbst zu hinterfragen. In Situationen wie jetzt. So wie wir uns hinterfragen, ob es nicht ein Glas zu viel ist. Und um andere zu verstehen.

Und um mit dem Internet umgehen zu können. Die Debatten auf Sozial Media. All diese Gekloppe. Gruppen. Identitäten. Zukunft. Gegenwart. Status. Automatismen. Selbstdarstellung. Selbstkonzept. Identität. Überlegenheit. Sicherheit. Angst. Und was es sonst noch alles gibt. Das Internet führt uns alles vor Augen. Es erfindet uns nicht neu.

Und niemand wird irgendwelchen Konzepten/ Theorien entsprechen können, die ignorieren wie wir ticken. Die glauben wir könnten auf Fingerschnippen einfach etwas tun, was irgendwer am Reißbrett erfunden hat.

Ich glaub, ich muss mich noch mehr in Sozialpsychologie reindingsen. Ein Stück im Puzzle mich und andere zu verstehen. Als realistischer Blick fern von Gehirnakrobatik. Wir haben lange versucht uns den Menschen zu erklären mit Philosophie und Theorie. Jetzt kommen auch andere Perspektiven hinzu. Jenseits dieses idealisierten Menschenbildes, das linke oft vertreten. Das Menschen zu positiv und zu leicht formbar sieht. Und jenseits des konservativen, das Zucht und Ordnung walten lassen muss.

Der Mensch hat seine Grenzen und innerhalb derer können wir agieren. Nicht mehr und nicht weniger.

Argh dieses Lemmingverhalten auf Twitter. Argh. Aber das is ein anderes Thema. Diese Eigendynamiken. Diese Gruppendynamiken. Das Lesen was man lesen „will“. Und dann nimmt das Unheil seinen lauf. Es is und bleibt irre. wir sind so unreflektiert einfach gestrickt. Wenn alle da lang laufen, muss es Bananen geben.

Liebe Zuhörer- und Innen-Schaft
Und Leute aus der Nachbarschaft
Ihr solltet mich nicht falsch verstehen
Und das ist schon das Grundproblem
Denn ich will mich hier beim Singen
Nicht um Kopf und Krangen bringen

Heutzutage weiß man nicht
Wem man mit was das Herzlein bricht
Bald fühlt sich jeder ausgegrenzt
Weil man nicht sein Genie erkennt

Wenn wir das so weiter treiben
Muss in Zukunft jeder leider
Dann haben wir nur angepisste
Trotzig Moralin versiffte
Permanent latent empörte
Minimal problemverstörte
80 Millionen diskriminierte
80 Millionen sehr schwer frustrierte

Ob queer, vegan, ob Klimafreund
Mit Alkohol oder nem Joint
Ein jeder lebt wies ihm gefällt
Doch ist nicht Mittelpunkt der Welt
Gerechtigkeit ist echt nicht schlecht
Doch jedem wird man nie gerecht

Ist Individualität
Nur dann okay wenns darum geht
Dass sich die Welt um eine dreht?
Und man nur sich selbst versteht

Wenn wir das so weiter treiben
Muss in Zukunft jeder leider
Dann haben wir nur angepisste
Trotzig Moralin versiffte
Permanent latent empörte
Minimal problemverstörte
80 Millionen diskriminierte
80 Millionen sehr schwer frustrierte

Fast alles hat nen Daseinsgrund
Nur im Extrem wirds ungesund
Klebt man zu sehr an etwas fest
Lebt man auf Dauer sehr gestresst

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