Mehr Komplimente wagen

Die Welt is grau, die Welt is schlecht. Aber wir können sie besser machen. Sagt die Wissenschaft. Nicht nur in dem wir materielles verschenken, sondern auch durch verschenken von Komplimenten. Wobei ich das mit dem materiellen einfacher finde. Was Komplimente betrifft, scheitere ich an Kreativität und Kommunikationsgeschick. Glaube ich. Jedenfalls sind Komplimente gut für die Biochemie.

Wenn uns jemand von Herzen ein Kompliment macht, dann freut sich unser Gehirn. Gleich mehrere Hormone sorgen für ein gutes Gefühl: Oxytocin, Opioide, und Dopamin – ein Cocktail, der für gute Gefühle sorgt. Komplimente bringen unser Gehirn an den richtigen Stellen zum Leuchten. Für unser Gehirn sind Komplimente echte Geschenke: Vor einigen Jahren scannten Forscher:innen Gehirne mit einem MRT. Dabei zeigte sich, dass Komplimente zu einer ähnlichen Aktivierung im Belohnungszentrum führen wie materielle Geschenke.

Das deutet auf zweierlei hin: dass soziale und monetäre Belohnungen auf ähnliche Weise verarbeitet werden, und dass sich soziale Belohnungen genauso gut anfühlen können wie ein materielles Geschenk. Dies könnte erklären, warum Menschen manchmal auf finanzielle Vorteile verzichten, um anderen Menschen zu helfen. 

Kompli­mente machen – Warum wir uns mehr wert­schätzen sollten

Damit nicht genug. Nicht nur dem Empfänger bekommt nen Biochemie Cocktail, nein auch der, der das Kompliment verschenkt.

Die Ergebnisse unserer Untersuchung liefern erste Hinweise darauf, dass liebe und wertschätzende Worte an den Partner oder die Partnerin jene Belohnungsschaltkreise im Gehirn aktivieren, die auch dann reagieren, wenn wir beispielsweise unsere Lieblingsmusik hören, ein gutes Essen genießen oder im Lotto gewinnen,“ erklärt Prof. Ditzen. In diesem Areal sind vor allem die Hormone Oxytocin und Dopamin, die im Sprachgebrauch als Bindungs- und Glückshormon bekannt sind, aktiv.

In der aktuellen Studie haben wir herausgefunden, dass eben auch das Senden von Lob und die Antizipation – also das Wissen darüber, dass ich gleich mein Kompliment aussprechen werde – dieselben relevanten Hirnbereiche und sogar in größerem Umfang aktiviert, als ein vom Partner erhaltenes Lob

Wer dem Liebsten Komplimente macht, tut sich selbst etwas Gutes

Manche sagen sogar, dass das Verschenken mehr Glücksgefühle auslöst als das Erhalten von Komplimenten. Das liegt bestimmt daran, dass man 3 Kreuze macht, dass es gut ankommt. Es is ja auch ein Risiko und kann nach hinten losgehen. Nicht so einfach mit Lob und Komplimenten. Alles eine Frage der Interpretation.

Tatsächlich schickten nur 50 Prozent der Personen, die in einem Experiment ein Kompliment für einen Freund aufgeschrieben hatten, das Kompliment auch tatsächlich ab. Dabei hatten sie den schwierigsten Teil schon hinter sich: nachzudenken und ein wirklich nettes, ernstgemeintes und einzigartiges Kompliment zu formulieren.

Kompli­mente machen – Warum wir uns mehr wert­schätzen sollten

Ich bestreite nicht, dass das nicht verdammt schwer is, das Kompliment zu formulieren. Aber es auszusprechen is glaube echt mit Risiko verbunden.

Viele Menschen hätten aber auch Angst, mit Galanterie einen falschen Eindruck zu erwecken. „Sie fürchten, dass ein Kompliment als Schleimerei oder Schmeichelei vom Gegenüber aufgefasst wird“, sagt Sievers. Daneben berge ein Kompliment die Gefahr, falsch verstanden zu werden. „Viele Menschen haben Angst, jemandem mit einem Kompliment zu nahe zu treten oder zu persönlich zu werden.“

Warum vermeiden Deutsche Komplimente?

Sach ich ja. Daher hier ein paar Tipps.

Um diese Gefahr auszuschalten, empfiehlt es sich, einige Vorschläge zu erwägen.

5 Tipps zum Komplimente-Geben

  1. Loben Sie nur, wenn Sie es ehrlichen Herzens tun können.
  2. Vermeiden Sie alles, was als aufgesetzte Schmeichelei, Einschleim-Versuch oder gar als Manipulation aufgefasst werden könnte.
  3. Gehen Sie nicht zu verschwenderisch mit Komplimenten um. Ein inflationärer Gebrauch lässt die Qualität und die
    Glaubwürdigkeit rapide sinken.
  4. Beziehen Sie sich auf ein konkretes Merkmal, eine Eigenschaft oder ein Verhalten, statt schwammig zu verallgemeinern.
  5. Überlegen Sie genau, welche Art eines Komplimentes sich in der jeweiligen Situation sowie für die individuelle
    zwischenmenschliche Konstellation eignet.
Komplimente – so zweischneidig wie das berühmte Schwert
Aktuelle Informationen des Arbeitskreises Umgangsformen International (AUI)

Das klingt kompliziert. Und genauso kompliziert ist es, auf Komplimente richtig zu reagieren. Ich empfehle ja ein „Danke, dass du dich um mein Oxytocin kümmerst. Ich fühle mich gleich besser.“ Ironie off. Aber es gibt bessere Tipps

Viele Menschen sind entweder ungeübt darin, ein Lob anzunehmen. Oder sie können es schlecht akzeptieren, weil sie bezweifeln, es verdient zu haben. Die Gründe dafür sind vielschichtig, oft in mangelndem Selbstwertgefühl begründet. Doch das richtige Annehmen eines Komplimentes zu üben, ist genauso wichtig und hilfreich, wie das Können, eines zu geben.

5 Tipps zum Komplimente-Annehmen

  1. Seien Sie sich bewusst, dass die Person, die Ihnen ein Kompliment macht, Ihnen damit eine Freude bereiten will.
  2. Weisen Sie deshalb das Lob nicht ab – auch nicht durch Schweigen. Ein solches Verhalten würde nicht nur bedeuten, dass das gewünschte Ziel verfehlt wurde. Es verwehrte den Gebenden auch die „Rückkoppelungs-Freude“, solche bereitet zu haben.
  3. Vermeiden Sie daher abwiegelnde Sätze wie: „Aber das war doch gar nicht besonders schwierig!“, oder: „Da haben ja andere auch dran gearbeitet!“
  4. Nehmen Sie stattdessen das Kompliment mit freudigem Dank entgegen: „Wie schön, dass Ihnen mein Buch gefällt. Danke sehr für das Lob!“, „Ich freue mich, dass Sie das sagen!“, „Vielen Dank für Ihre Anerkennung, sie freut mich!“ Auch ein einfaches „Danke!“ ist weit besser, als abzuwiegeln oder zu schweigen.
  5. Widerstehen Sie der Versuchung, statt eines Dankes ein „Gegenkompliment“ loszulassen. Das wirkt in der Regel wenig ehrlich und wie ein Zwang, nur irgendetwas Nettes zu sagen. Ergreifen Sie besser die nächstbeste Gelegenheit, der entsprechenden Person mit einem aus Überzeugung gegebenen Lob ebenfalls eine Freude zu bereiten.
Komplimente – so zweischneidig wie das berühmte Schwert
Aktuelle Informationen des Arbeitskreises Umgangsformen International (AUI)

Das Leben ist kompliziert. Kein Wunder, dass wir dann Komplimente lieber gleich sein lassen. Aber wenn wir uns schon mal dazu durchringen, dann gibts noch einen kleine Tipp.

Und wenn wir unserem Gegenüber das Kompliment ins linke Ohr säuseln, bringt es sogar noch mehr: dann können wir es uns zu 70 Prozent merken, bei der rechten Seite sind es nur 58 Prozent. Das liegt daran, dass unser linkes Ohr und die rechte Gehirnhälfte eng miteinander verbunden sind und unser Gehirn so intensiver auf emotionale Reize reagieren kann.

Kompli­mente machen – Warum wir uns mehr wert­schätzen sollten

Lustig. Aber unabhängig davon Komplimente/ Lob sind immer hilfreich und helfen uns beim Lernen. Dopamin und Co. Wir sollten es mit Bedacht einsetzen. Aber wir sollten es einsetzen. Es kann großes bewirken.

Und manche Komplimente merken wir uns besonders gut – denn manchmal können sie Großes auslösen. Wenn jemand an uns glaubt und unsere verborgenen Talente sieht und sie lobt, kann das unser Leben manchmal stärker beeinflussen als gute Noten oder ein gutes Gehalt. So kann ein Kompliment gute Verhaltensweisen verstärken. Und es motiviert uns, noch besser zu werden:

Kompli­mente machen – Warum wir uns mehr wert­schätzen sollten

Zum üben kann man sich ja mal selbst Komplimente machen. Aber nicht übertreiben, gelle ☝️

Und wenn du nicht in einer Beziehung lebst, haben die Forschenden noch eine weitere Erkenntnis in petto: Das Ganze funktioniert sogar dir selbst gegenüber. Wer sich selbst eine positive Rückmeldung gibt, spricht ebenfalls die Belohnungsnetzwerke im Gehirn an.

Hat es also mit dem Lottogewinn mal wieder nicht geklappt, mach dir doch einfach selbst ein Kompliment. Oder zwei.

So gut wie ein Lottogewinn: Komplimente machen zahlt sich aus

Fragen wir noch mal die KI

Natürlich, Komplimente machen kann eine wunderbare Möglichkeit sein, jemandem eine Freude zu bereiten und Beziehungen zu stärken. Hier sind einige Tipps:

  1. Sei aufrichtig: Die besten Komplimente kommen von Herzen. Sei ehrlich und authentisch, wenn du jemandem ein Kompliment machst.
  2. Sei spezifisch: Anstatt allgemeine Aussagen zu machen, konzentriere dich auf etwas Konkretes. Zum Beispiel: „Dein Vortrag war wirklich inspirierend, besonders die Geschichte, die du am Anfang erzählt hast.“
  3. Achte auf Timing: Ein gut platziertes Kompliment kann Wunder wirken. Finde den richtigen Moment, um es zu geben, sodass es wirklich zur Geltung kommt.
  4. Nonverbale Signale: Ein Lächeln, Augenkontakt oder eine freundliche Geste können das Kompliment verstärken und zeigen, dass du es ernst meinst.
  5. Vermeide Übertreibungen: Zu viele Komplimente oder übertriebene Aussagen können unauthentisch wirken. Halte es realistisch und im Kontext passend.
  6. Positiver Fokus: Konzentriere dich auf positive Eigenschaften oder Taten der Person. Das stärkt das Selbstvertrauen und die Beziehung.
  7. In der dritten Person sprechen: Manchmal kann es hilfreich sein, das Kompliment in der dritten Person zu formulieren, wie „Jemand hat mir gesagt, dass du großartige Arbeit leistest.“
  8. Wertschätzung ausdrücken: Komplimente, die Wertschätzung ausdrücken, wie „Ich schätze wirklich, wie du immer hilfsbereit bist“, können besonders wirkungsvoll sein.
  9. Geduld und Übung: Wie bei allem anderen auch, wird man mit der Zeit besser im Komplimente machen. Übung macht den Meister!

Komplimente können wirklich eine positive Wirkung haben, sowohl für denjenigen, der sie gibt, als auch für den, der sie erhält. Hast du eine bestimmte Situation im Kopf, für die du ein Kompliment planen möchtest?

Copilot

Das geht dich nix an. Tsss. Wann habe ich mich zuletzt über diese Aufdringlichkeit von dem aufgeregt? Wobei ich gestehen muss, dass genau er mit genau diesem „das is aber eine tolle Frage, die du da stellst“ Auslöser für meine Recherchen zum Thema Kompliment war. Der perfektioniert das. Alter Charmebolzen.

Aber Punkt 9 bei ihm sagt alles. Üben, üben, üben. Das wird ein Desaster. 🫣

Nacht.

Wenn man so will
Bist du das Ziel einer langen Reise
Die Perfektion der besten Art und Weise
In stillen Momenten leise
Die Schaumkrone der Woge der Begeisterung
Bergauf, mein Antrieb und Schwung

Ich wollte dir nur mal eben sagen
Dass du das Größte für mich bist
Und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst
Für mich fühlst

Wenn man so will
Bist du meine Chill-Out Area
Meine Feiertage in jedem Jahr
Meine Süßwarenabteilung im Supermarkt
Die Lösung, wenn mal was hakt
So wertvoll, dass man es sich gerne aufspart
Und so schön, dass man nie darauf verzichten mag

Ich wollte dir nur mal eben sagen
Dass du das Größte für mich bist
Und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst
Für mich fühlst

Ich wollte dir nur mal eben sagen
Dass du das Größte für mich bist
Und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst
Für mich fühlst

Schreibe einen Kommentar