Hab ich dir eigentlich schon meine BMW Story erzählt Fritze?
Ich hatte damals, als ich noch jung und knackig war, beschlossen meine Diplomarbeit nicht um die Ecke sondern irgendwo in Deutschland zu schreiben. Verschlagen hats mich dann zu BMW nach Landshut.
Dabei habe ich meine eigene Diplomarbeit geschrottet. Hatte das Thema von ner Consulting-Firma übernommen bezüglich neuem Lager für Lederhäute bauen. Dabei festgestellt, dass die falsch gerechnet hatten und mich geweigert das so fortzuführen, weil ganz mies für Firma, kann nicht im Interesse von BMW sein – ich denk sogar im Kapitalismus sozialistisch. Die hatten für das Thema extra ne eigene 4 Mann Abteilung gebaut, die hab ich dann gleich mitzerstört. 😎 Ich glaub der Chef hasst mich heute noch. Der wollte da gemütlich seinen Lebensabend verbringen. Naja war dann nix. Die haben den dann wo anders abgestellt.
Ja ja, man kann die Welt verändert. Einfach so. Wenn man will. Auch mit der Schulbildung der 90er. Und auch wenn man eigentlich ein Nichts ist.
Hab dann neues Thema zwecks Produktionsplanung/ Losgrößenoptimierung gemacht mit einer IT-Consultingfirma, die dafür eine Software verkaufte. Nun ja bei denen verbrachte ich dann auch die nächsten 10 Jahre eines Lebens. Weil BMW war nix für mich. Ich hatte zwar das Assessment-Center während meiner Diplomarbeit erfolgreich bestanden – da bekommt man nen Freischuss und wird nach Versagen nicht 2 Jahre gesperrt – aber es war mir zu groß, zu fixiert die Aufgaben. Das war übrugens lustig wie alle aufgeregt waren bei diesem Assessment-Center. Ich war halt tiefenentspannt, hab die Führung übernommen als keiner sich traute, in der Präsentation Witze gemacht, dass ich kein Prob mit Auslandseinsätzen habe, weil bin ja auch nach Bayern gekommen und so weiter. Und zack schon hast bestanden. Das macht so viel aus, wenn man locker sein kann und nicht auf Teufel komm raus will.
Der neue Betreuer von BMW damals der hat mich stark geprägt, den ich im Nachhinein als eine Art Vorbild betrachten würde. Menschlich speziell/ eigen. Ein herzensguter Mensch, aber sehr unsicher. Beim unserem Abschlussgespräch aufgeregter als ich. Niemand dem man personelle Führung übergeben würde. Aber man gab sich die Klinke in die Hand bei ihm. Keine Entscheidung im Logistik/ Produktionsbereich in Landshut ohne dass man ihn konsultierte. Eine andere Art von Führung, eine andere Art von Wertschätzung, eine andere Art von Wichtigkeit.
So hab ich dann auch mein weiteres Leben gelebt. In besagter Softwarebude ging bei gewissen Dingen auch nix ohne mich. Und das alles ganz ohne Personalzeug. Führung hat viele Facetten. Und die Welt ist auch heute schon sehr vielfältig und nicht so starr wie uns der ein oder andere erzählen mag.
Ich wollte nie, dass alle so sind wie ich. Ich hab gelernt, dass es okay ist andere Wege zu gehen. Und dass die eingefahrenen aber auch ihre Berechtigung haben. Dass Strukturen wichtig sind. Hierarchisieren. Sich zurecht finden. Und ein Chef nicht alles wissen muss. Und in großen und in kleine Unternehmen Platz für das andere ist. Und das eine das andere nicht ersetzen kann.
Ich zeig dir nur die weiße Spitze
Die gute Seite rein und klar
Der ganze Dreck auf dem ich sitze ist für dein Auge unsichtbarBin wie ein Eisberg, hart und unverletzbar
Ich treib alleine auf dem Meer
Nehm jede Welle ohne Mühe
Aber mein kaltes Herz schlägt schwerUnd tief unterm Eis fühl ich mich so wie du
Ich steuer irgendwo da draußen auf die Lichter zuIch will glänzen
Ich will scheinen
Und ich tu als tät nichts weh
Würd dir gerne alles zeigen
Bin ein Eisberg auf der SeeVielleicht wird’s Morgen für mich regnen
Und irgendwann ergeb ich mich
Wenn wir uns je wieder begegnen
Dann zeig ich dir mein wahres ichUnd tief unterm Eis fühlst du dich so wie ich
Ich steuer irgendwo da draußen immer Richtung LichtIch will glänzen
Ich will scheinen
Und ich tu als tät nichts weh
Würd dir gerne alles zeigen
Bin ein Eisberg auf der SeeIch werd mich aus dem Wasser heben
Und dich mit nach oben ziehen
Wir werden überm Eismeer schweben
Und zum ersten Mal verstehen