Urlaub in Estland – Tag 6 Pärnu

Noch mal ab in die Altstadt

Lok ohne Schienen
Lok ohne Schienen

Wir wandern dann noch mal los. Und schauen uns noch mal das Häuschen unser Vorfahren an. Schlendern noch mal durch die Rüütli-Strasse und überlegen uns schon mal, welche sinnlosen Souvenirs wir kaufen können. Am Ende der Straße biegen wir noch einmal ab zum Haus unserer Vorfahren und philosophieren welches es sein könnte. Nachdem der Schmied heute Ruhetag hat (Montags haben Museen ja zu :-)) entscheiden wir uns, schon mal mal den Busbahnhof zu suchen. Gegenüber vom Busbahnhof entdecke ich sogar eine Lok. Nur fehlen irgendwie die Schienen. Sind bestimmt von den Sowjets geklaut worden 😉

Jachthafen

Jachthafen Pärnu
Jachthafen Pärnu

Auf der anderen Seite des Valligäär Parks befindet sich der Jachthafen mit Jacht-Club. Dort kann man ein paar kleine nette Schiffchen ähh Jachten anschauen und wer will, kann sich im Jacht-Club auch stärken. Da es mir hier aber eindeutig zu leer ist, wandern wir weiter und prüfen noch mal Stefani und die anderen Restaurants in der Innenstadt bzw. in Strandnähe. Wir versuchen es dann heute mal im SiSi. Es ist ca. 14 Uhr und außer uns hat es nur ein paar andere Touristen hierher verschlagen. Am Essen kanns nicht liegen. Das ist ok und die Preise auch. Liegt wohl eher daran, dass die Sonne rausgekommen ist und alle Richtung Strand unterwegs sind.

Parks

Nachdem wir uns im SiSi mit einer ordentlichen Pizza eines echten italienischen Pizzabäckers gestärkt haben, wandern wir durch eine der zahlreichen Parks. Bäume über Bäume. Nein keine gerade gepflanzten, sondern wirklich alte Bäume. Riesig, hoch und breit. Alt wie ein Baum, kriegt damit wieder eine andere Bedeutung. Meine Mutter entdeckt ihr Herz für Bäume und wird zum Naturfotographen. Sie kann gar nicht genug bekommen von den Bäumen. Ist irgendwie auch kein Wunder. Alle Straße eine Allee. Und nicht einfach Mini-Bäumchen, die gestern gepflanzt wurden.

Vielleicht ist es genau das, was uns so fasziniert. Wo gibt es denn so etwas noch Mitten in der Stadt. Ach ja in Pfaffenhofen an der Straße die gerade neu gemacht wird. Mit breiterem Fußweg und so. Ich wette, dass die Bäume alle Platt gemacht werden und neue gepflanzt werden, wenn überhaupt. Wie auf dem Hauptplatz, der sich von einer Oase in einen Parkplatz verwandelt hat. Ja ja die Grüne Stadt Pfaffenhofen – Lebenswerteste Kleinstadt der Welt mit Umweltpreis. Ich glaub ich schicke mal ein paar Bilder vorbei. Nachdem wir wieder am Jachthafen herausgekommen sind, beschließen wir, den Fluss Pärnu bis zu seiner Mündung zu folgen.

Strand und Muscheln

Vom Jachthafen gelangt man in den Strand-Park – uii schon wieder ein Park. Und was für einer. Wieder verschiedenste Bäume – alt und hoch und breit 🙂 Und Zapfen. Unmengen an Zapfen. Ich habe noch nie grüne Zapfen gesehen. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern. Aber hier hängen genug. An Bäumen mit kurzen und mit langen Nadel. Kiefern, Fichten oder was auch immer. Alles was das Baumherz begehrt. Alles ist so grün. Obwohl wir Juli haben. Bei uns wär schon die Hälfte braun oder gelb. Nein hier ist alles grün. Die Bäume, die Wiesen, die Gräser, die Blumen …

Aber diesmal biegen wir dann ab in Richtung Strand. Rechts und links Natur pur. Sich selbst überlassende Gräser, Blumen, Schilf. In Deutschland unvorstellbar. Ein Kur- und Badeort mit Wildwuchs! Hinter dem Schilf hört man Vögel zwitschern, die dort wohl brühten. Unglaublich, dass man eigentlich noch mitten in der Stadt ist. Durch einen Schilfwald kommt man an die Mündung des Flusses Pärnu in die Ostsee.

Mole von Pärnu
Mole von Pärnu

Jetzt wirds sandig, also Schuhe aus und was für die Gesundheit tun. Als erstes kommt man zur Mole von Pärnu. Päärchen, die den 2 km langen Weg aus Steinen in die Ostsee bis ans Ende schaffen und sich dann dort küssen, solls Glück bringen. Inge streikt völlig und setzt sich auf einen Stein. Ich hab 2 Steine geschafft 🙂 Aber hatte ja auch keinen Grund für mehr 😀 Also wandern wir weiter am Strand entlang Richtung Hotel. Wir kneipen ein bisschen und kühlen uns die Füße in der Ostsee. Und sammeln ein paar kleine Muscheln als Andenken. Vielleicht findet die ein oder andere Muschel aus der alten Heimat auch den Weg zum Grab meiner Großeltern. So der Plan (und ich dachte immer, ich bin verrückt :-D)

Merke: Wenn man schwimmen will, muss man erstmal kneipen

Strand Pärnu
Strand Pärnu

Da ich bei den angesagten 30 Grad sicherheitshalber den Badeanzug eingepackt hatte, entscheiden wir uns noch mal den Strand aufzusuchen. Ich muss erwähnen, dass ich ja ohne Brille wie ein Maulwurf unterwegs bin. Daher fand ich es nicht lustig, dass man gefühlte 10 km weit ins Wasser laufen muss, bis man schwimmen kann. Das ist der absolute Wahnsinn. Man läuft und läuft und es wird nicht tiefer 🙂 Irgendwann war ich dann weit genug und ich konnte mich in die Wellen stürzen. Wiedererwarten habe ich sogar den Weg zurück gefunden. Wobei ich eher gekrabbelt bin.  Wenn deine Beine tot sind und du dann die 10 km wieder zurück musst, dann wirds hart. Da „schwimmt“ man dann auch bei 20 cm Wassertiefe 😉 Wobei man sagen muss, dass dies für Kinder ideal ist. Nur zum Schwimmen muss man sich halt etwas anstrengen. Aber wer kommt schon an den Strand zum Schwimmen?

Merke: Must-See – Sonnenuntergang

Strand Pärnu 22 Uhr
Strand Pärnu 22 Uhr

Und was man unbedingt machen sollte, ist sich den Sonnenuntergang am Stand anzuschauen. Das Licht ist genial. Alles orange und rot. Also bin ich noch mal los und durchs Wasser gewatet mit Kamera in der Hand. Wenn man nicht direkt an der Strandpromenade langläuft, hat man auch noch einen Hauch von Einsamkeit, weil außer Möwen kein Lebewesen weit und breit ist. Wenn man mal die ein oder andere Mücke außen vor lässt.  Einfach nur herrlich. Das Rauschen des Meeres, das Licht. Schwärm … Ich halte mich mal an die Regeln und trink mein Bier lieber im Hotel. Diesmal bewaffne ich mich mit Mückenspray, aber gerade als ich alles auf dem Balkon angerichtet habe, tröpfelt es….

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