Urlaub in Estland – Prolog

Als ich ein Kind war, sagten meine Freunde immer, dass meine Oma komisch spricht. Mir ist das nie aufgefallen, weil ich es ja gewohnt war. Aber ich hatte immer eine Antwort: Sie kommt aus Estland. Ich wusste, dass sie im Zweiten Weltkrieg Estland verlassen mussten und nach Deutschland kamen. Meine Oma sprach kein Wort Deutsch als sie hier ankam. Da bleibt eben ein kleiner Akzent.

Meine Großeltern und ich 1977
Meine Großeltern und ich 1977
Meine Großeltern mit meinem Onkel in Estland 1937
Meine Großeltern mit meinem Onkel in Estland 1937

Mein Großvater  – Heinrich der Sechste oder so – starb als ich fünf war mit über 90. Er war Deutschbalte. Soll heißen, seine Familie war deutsch und ließ sich irgendwann einmal in Estland nieder. Wann genau weiß ich nicht. Wie so viele andere deutsche Familien auch, als Estland und Lettland von Deutschen (Deutscher Orden) besetzt war. Meine Großmutter war eine echte Estin ohne deutsche Wurzeln. Aber als mit dem Hitler-Stalin-Pakt Estland der Sowjetunion zugesprochen wurde, mussten die deutschstämmigen Familien Estland verlassen. Meine Großeltern taten dies 1940 (Angaben ohne Gewähr), in der Hoffnung nach dem Krieg wieder zurückkehren zu können. Tja, daraus wurde leider nichts.

Die Familie meiner Großmutter
Die Familie meiner Großmutter (rechts)

Als Kind interessiert man sich leider für dieses Thema relativ wenig. So bleiben mir nur die Erinnerungen an die Luftpostbriefe, die ab und an bei uns eintrudelten, und eine handvoll estnische Wörter wie „ema“, „vanaema“, „isa“, „vaneisa“ oder „üks“, „kaks“, „kolm“. Die Briefe kamen von der Schwester meiner Großmutter. Sie schrieben sich noch regelmäßig und schickten Bilder. Daher wusste ich, dass wir noch Verwandte in Estland haben. Nach dem Tod meiner Großmutter 1990 hatten wir jedoch keinen Kontakt mehr. War auch sprachlich schwierig, da wir wie gesagt kein Wort estnisch können.

Die Familie meines Großvaters
Die Familie meines Großvaters

Die Familie meines Großvaters war komplett aus Estland geflohen. Alle Schwestern meines Großvaters verstarben kinderlos in Deutschland. 2 von ihnen wohnten bei uns, starben aber bevor ich geboren wurde (mein Großvater war über 20 Jahre älter als meine Großmutter und meine Mutter war auch schon 35 als ich geboren wurde). Schade dass sie nicht mehr mitbekommen dürften, dass Estland wieder ein eigenständiger Staat ist. Obwohl sie Deutschbalten waren, waren sie mit dem Land stark verbunden. Meine Mutter sagt immer, mein Großvater war mehr Este als meine Großmutter 🙂 Er war auch in der Zarenarmee als Estland unter russischer Herrschaft war und hat bis zu seinem Tode geflucht, dass sie Lenin nicht erwischt haben. Ja, wer weiß was dann passiert wäre, wenn sie es hätten …

Meine Mutter und ich hatten öfter über Estland gesprochen. Und darüber irgendwann mal das Land unserer Vorfahren zu besuchen. Aber irgendwie hatte ich mich immer drum gedrückt und mich stattdessen auf eine Estlandfahne über meinem Bett und Daumendrücken für estnische Sportler beschränkt.

Es lebe Facebook und Geni

Irgendwann diesen Winter war mir langweilig und ich habe Google mit den Namen meiner Großeltern gequält. Die Esten sind ja im Bezug auf das Internet voll süß. Und auch im Bezug auf Ahnenforschung  – ich glaub jeder Este ist bei Geni  mit kompletten Stammbaum erfasst. Also ist es eigentlich auch kein Wunder, dass ich auf digitalisiert alte deutsche Kirchenbücher aus Pärnu gestoßen bin, in denen ich meine Großeltern gefunden habe. Was dann dazu führte, dass ich meine Mutter nach alten Bildern fragte. Dann nannte sie mir noch die Namen der Kinder und Enkel von den Geschwistern meiner Großmutter. Und was soll ich sagen? Hat nur ein paar Stunden gedauert und ich hatte Kontakt mit meinen estnischen Verwandten. Es lebe Facebook 🙂

Meine Mutter war total aus dem Häuschen. Im Gegensatz zu mir, hatte sie ja schon den ein oder anderen persönlich getroffen als sie zu Besuch in Deutschland waren. Und auch sonst hat sie mehr mitbekommen als ich. Der einzige Nachteil war, sie hatte vergessen, dass da mehr als 20 Jahre vergangen waren. Die Bilder, die sie im Kopf hatte, waren nicht mehr ganz aktuell. Du frag mal dies und frag mal das. Und unabhängig davon, war klar: Dieses Jahr fahren wir nach Estland! Widerstand war zwecklos 😀 Also ab nach Pärnu – in die Stadt unserer Vorfahren! Und wo wir schon mal da sind, dann auch noch ein paar Tage Tallinn. Die Hauptstadt Estlands darf man nicht nur als Umsteigebahnhof benutzen.

Lieber Jan …

Jan Ullrich: „Ich hätte viel früher reinen Tisch machen sollen“

Ja, hättest du! … auch ich ab 2006 gelitten wie ein Schwein, während in ganz Deutschland gefeiert wurde wie nie zuvor. Ich verbinde 2006 mit keinem Sommermärchen. Was mich am Ende gebrochen hat, war nicht das Doping an sich, sondern das Verschweigen der Wahrheit. Ich bin schon lange nicht mehr so naiv, um an einen sauberen Sport zu glauben. Wenn es eins deiner Idole erwischt, mit dem du während der gesamten Karriere von Amateurweltmeister bis zum schwärzesten Tag gelacht und geweint hat, dem du jedes „Fehlverhalten“ verziehen hast und immer unterstützt hast, weil es ihn so menschlich machte, dann tut das weh, aber nicht lang – weil es genug Gründe gibt um zu verstehen. Ja, auch für Doping gibt es nachvollziehbare Gründe – was nicht heißt dass man es gutheißen muss. .. Aber wenn der Mensch hinter dem Sportler dich über Jahre enttäuscht, dann kann man das nicht mehr kitten. Irgendwann nach Monaten, Jahren hab ich das Thema Jan Ullrich für mich geschlossen, und die Hoffnung aufgegeben. Auch für mich ist das Thema erledigt …

Was gutes hatte es trotzdem. Mich haut das Thema Doping nicht mehr aus den Socken. Egal wer es ist. Ein Tag ärgern, über die immer wieder gleichen Dementis etc und zu das Buch. Es gibt noch Millionen andere Sportler. Ja und einige davon sind gedopt. Was solls. Genau wie der ein oder andere Unternehmer korrupt ist. So sind die Menschen halt. Ich glaube nicht an Märchen, aber ich lass mir den Spaß am Sport nicht nehmen. Ich hab meinen eigenen Frieden mit dem Thema gemacht. Aber ich leg für niemanden mehr meine Hand ins Feuer. Nicht für den Sportler und nicht für den Mensch dahinter …

Möge man mich für diese Worte steinigen …

Money the treats for human beings – The principle of reward at work

Well we all know that. Every company, every sport team, every religion, every social group has leaders. And they show us the right way. They decide what is good and what is wrong. That’s life. You can follow or not. If you follow you are a god person and you have the chance of a reward. If not then you are a bad one and you can forget the reward. Same principle like coaching a dog. If the dog does what you want you reward it with a treat. So that the dog learns who it has to act. Simple conditioning. But some dogs are better and can jump higher then others, but they don’t want to jump through a burning hoop. And so they are „bad“ dogs and get less treats.

A human being has a very simple brain structure as well. We always want to be rewarded. And at work the best reward is money. So a lot of companies pay a bonus. But how to evaluate the performance of an employee? How to judge? Use the leaders always objective facts? Judge they only about our performance. And how can we influence the decision? How can we increase the amount of our bonus? How can we influence that we are rewarded and the amount of the reward?

True story – reality at my office

One day my boss came in our room  and said to me and my two colleagues that we should analyze how we can improve the interface between two software components. And we should consider the options A, B, C …  So we started and discussed the options. We agreed that option B won’t improve anything. Option C was bullshit, would  increase the complexity. So I prepared the presentation. Stupid me. And then we presented the results to our boss. I explained why option B won’t improve anything. And your boss said: „Well I like this option. I want to do it.“ And I explained again, why it won’t improve anything. And my 2 colleagues said: „Ok, why not. Let’s do it“ This was the first time when I was confused. Because it sounded different to that what we discussed 1 hour before in our room. Ok, let’s talk about option C. The bullshit option. And surprise surprise this was the favorite option of our boss and one of my colleagues said: „Well we all know this would be the best option“ … hmm at this moment I wanted to take the laptop and **** … only one hour before his words were totally totally totally different. But I’m a fighter and I explained again all the contras.

It is always the same with my two men, especially with one of them. What we talk in our room doesn’t matter. Sometimes it is funny and sometimes it is really disappointing. What the boss says have to be done. He is the one who knows the right way. There is no need for new opinions, no need for improvement through discussion. I’m a little bit different. If I have an opinion, then you have to convince me with facts. Real facts and not only the fact, that the boss knows all better.

Well, my special colleague got the highest bonus of us this year. I can’t complain, because I got enough and I don’t want to complain. I don’t begrudge it to him. It’s ok, but … kissing the feet of the boss can be helpful. Conditioning of employees. That’s life. If you are a good slave you will get a better reward. Follow the leader, even if he is on the wrong way. After 10 years as a working person in companies with a bonus system, I could tell more stories. I’m good at work and this is a very important fact, so I can not complain about the bonus system. But it is very interesting how easy it can be used to condition people. Like a dog with treats. Money the treats for human beings.

Well, I cannot be bought. I’m not for sale. I know that freedom is not for free. The question is, if we want be rewarded by others or by ourselves. Looking in the mirror in the morning with knowing, that you are not conditioned. A new day with new challenges. With new thoughts. With own thoughts. I’m the dog, that doesn’t jump through a burning hoop. Even if you give me 10000 treats.

PS: By the way there would be other kind of rewards at work, that could be used. Not only money. Some of them are again simple conditioning, but some would improve the employees. Real improvement. Anyway. Oh and I think that different options, different opinions, different facts are very important. We all have only our own view and so it happens very easily that we can not see a very important fact.

Die neue Generation – der moderne Antisemit oder das Recht zu vergessen

Eigentlich wollte ich das Thema Grass, Antisemetimus, Israel-Iran-Krieg mal ein paar Tage auf Eis legen. Eigentlich …aber dann stieß ich doch wieder auf interessante Dinge, die mich zum nachdenken bringen.

Israel von Israel aus gesehen – Das Recht zu vergessen

Nachfolgend Zitate aus Das Recht zu vergessen – Avi Ben-Chamo. Der Designer und Musiker stammt aus Haifa und lebt seit 2011 in Berlin. Ich kann nur jedem empfehlen diesen Artikel in voller Länge zu lesen. Ein ganz normaler Mensch, kein Politiker, kein Journalist. Meine Generation. Nur auf der „anderen Seite“. Und schon mal auf Neudeutsch: FETTER RESPEKT für diese Worte. Für den Mut eine solche Ansicht öffentlich zu vertreten.

„Wir sind Gedächtnis-Agenten, deren Aufgabe es ist, den Rest der Welt zu jeder Zeit – sei es Smalltalk, Tischgespräch oder eine große Diskussionrunde – daran zu erinnern, was den Juden passiert ist; im Holocaust oder in den Kriegen, oder einfach daran, dass alle Welt die Juden hasst. Wenn sie es nicht wissen sollten, ich bin da, um sie daran zu erinnern.“

„Wir müssen uns erinnern – ohne Frage -, aber wir müssen auch lernen zu vergessen. Wir müssen lernen, Kritik von anderen zu ertragen, ohne sofort davon auszugehen, dass sie uns schaden wollen. Wir sollten lernen, Menschen wie Günter Grass reden zu lassen, ohne ein Drama daraus zu machen. Denn das Drama ist manchmal gefährlicher als es die Worte sind. „

„Wenn ein Israeli Israel verlässt, nennt man ihn einen Verräter, der sein Land den Feinden überlässt. Wenn ein Israeli Israel kritisiert, wird er mit Worten gesteinigt. Zwei Rechte nimmt Israels Demokratie ihren Bürgern: das Recht zu kritisieren und das Recht zu vergessen.“

„Doch es sieht so aus, dass Israels Regierende, wenn sie in naher Zukunft nichts an diesem israelischen Modell der kollektiven Erinnerung ändern, bald allein gelassen werden mit ihrem Gedenken. Wenn diese Kultur des Überlebens nicht zu einer Kultur des Lebens wird, wenn die Politik keinen Platz findet für den Wunsch der jungen Israelis nach einer Identität der Freiheit, dann wird mein Land seine Töchter und Söhne nicht an die Kriege verlieren, sondern an die Diaspora.

Ich finde es auf der eine Seite sehr überraschend, aber auf der anderen Seite auch nicht, dass auch junge Israelis die Vergangenheit und den Zwang sich daran zu erinnern zu müssen und somit quasi auch in der Vergangenheit leben zu müssen, als Last empfinden.  Der Tod und das Leiden seines eigenen Volkes und die Angst auf Wiederholung als ewiger Begleiter. Als Last auf den Schultern. Die einen daran hindert heute und jetzt leben zu können.

Bis jetzt hatte ich die ewige Antisemitismuskeule und das ewige Erinnern an die Grausamkeiten des Holocaust eher  als Gefahr für Israel von außen empfunden. Dass die Welt dies nicht mehr lange mitmacht. Die Stimmen gibt es ja überall und nicht nur in Deutschland, die lauter werden und das Totschlagen jeder Kritik mit dem Wort Antisemit nicht mehr mitmachen wollen. Ich hatte sogar bei einigen Beiträgen, die ich fand,  das Gefühl das sich daraus wirklich eine sehr negative Meinung über Israel bis hin zu „sie wollen die Weltherrschaft an sich reißen“ entwickelt. Mal ganz zu schweigen, dass die aktuelle Diskussion in Deutschland dazu führt, dass einige dazu tendieren, den Iran zu verharmlosen. Nur weil man die Objektivität verliert. Weil man der Antisemitismuskeule leid ist, stellt man sich aus Prinzip auf die andere Seite. Und man findet ja auch schnell Argumente, dass der Iran missverstanden wird bzw. Aussagen manipuliert werden. Das reicht ja dann schon. … Jedenfalls hatte/ habe ich das Gefühl, dass wenn man nicht aufhört mit der Antisemitismuskeule unüberlegt um sich zu schlagen, dass dann wirklich eine Art neuer Antisemitismus entsteht. Wenn es nicht  schon eine zarte Pflanze ist, die gerade kräftig gedüngt und gewässert wird. Einfach nur aus der Tatsache, dass man sich unterdrückt fühlt, eingeschränkt in der Meinungsfreiheit, missverstanden und als etwas abgestempelt, was man nicht ist.  …

Anscheinend aber verliert Israel durch diese Politik/ Kultur auch im eigenen Land  seine eigene Zukunft. Die junge Generation trägt diese Politik nicht mehr mit. Und nicht nur das, sie verlässt das Land in Richtung „antisemitisches Feindesland“. Sie will frei leben.

Dies gibt mir Hoffnung. Nein ich meine nicht, dass sich Israel so quasi selbst von der Landkarte fegt. Nein, ich meine die Tatsache, dass wir gemeinsam neu anfangen können. Ohne ewige Feindbilder, ohne die Last der Vergangenheit. Gemeinsam leben heute und in Zukunft. In Guten und in schlechten Zeiten. Gemeinsam Lachen, gemeinsam Diskutieren/ Streiten, gemeinsam kämpfen weil wir es wollen und überzeugt davon sind und nicht weil wir müssen. Eine neue Generation … in Israel, Deutschland und überall auf der Welt mit dem Blick für heute und die Zukunft ohne die Vergangenheit ganz aus den Augen zu verlieren.

Der moderne, nach vorn schauende Antisemit

Und jetzt der Gegenpart: Henryk M. BroderGrass macht die Antisemiten endlich modern

„Nur die Deutschen, die das Pech hatten, in der „sowjetisch besetzten Zone“ zu leben, mussten dafür büßen, dass Deutschland den Krieg nicht nur angefangen, sondern auch verloren hatte.“

„Die „German Angst“, inzwischen ein Begriff wie „Autobahn“ und „Kindergarten“, könnte ihre Ursache in der ausgebliebenen Strafe beziehungsweise in dem Verlangen nach Bestrafung haben. Vieles spricht dafür, dass die Deutschen ständig damit rechnen, vom Schicksal eingeholt zu werden.“

„Wie jedes soziale Phänomen geht auch der Antisemitismus mit der Zeit, mutiert und passt sich seiner jeweiligen Umgebung an. Man kann ihn als Krankheit, als abweichendes Verhalten oder auch als den Normalfall des Umgangs von Nichtjuden mit Juden bezeichnen. Allerdings, nicht überall, wo Antisemitismus drin steckt, steht auch Antisemitismus drauf. Im Zeitalter der politischen Korrektheit hört sich „Israelkritik“ viel besser an.“

„Trotz solcher Aussetzer kommt Grass das Verdienst zu, die Antisemitismus-Debatte auf den neuesten Stand gebracht zu haben. Nur bornierte, rückwärtsgewandte Deppen wie David Irving, Horst Mahler oder Bischof Richard Williamson leugnen den Holocaust. Der moderne, nach vorn schauende Antisemit macht ihn zur Grundlage seiner Argumentation – gegen die Juden, die aus ihrer eigenen Geschichte nichts gelernt haben und im Begriffe sind, die Nazis zu übertreffen.

Hieß es früher „Die Juden sind unser Unglück!“, so wird es ab heute „Israel ist unser Unglück!“ heißen. Jetzt fehlt nur noch ein Update für „Juda verrecke!“ 

… den Rest erspar ich mir mal, wie auch die anderen 10000 ähnlich gelagerten Artikel der Welt. Noch bornierter geht es eigentlich nicht. Was soll das? … Ach eigentlich möchte ich nichts mehr dazu sagen. Außer, was für ein Glück, dass ich als Ossi meine Schuld am Zweiten Weltkrieg ja bezahlt habe.

Die Hoffnung auf Frieden, Akzeptanz, normalen Umgang miteinander ohne die Vergangenheit aber zu vergessen liegt in  jungen Generation. Die Welt, die Ansichten und die Menschen ändern sich. Zum Glück!

Ich bin Deutscher, aber ich bin nicht schuldig und ich bin kein Antisemit

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wenn es einen neuen Antisemitismus wirklich geben sollte, dann wird dieser durch das Tabu Israel zu kritisieren genährt …

Ich stimme nicht mit jedem einzelnen Wort in  Günther Grass Gedicht überein (Günther Grass – Was gesagt werden muss), aber …

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind. […]

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig. […]

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten. […]

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird. […]

Was passiert wirklich, wenn Israel einen Krieg gegen den Iran beginnt? Ich will eigentlich nicht darüber nachdenken. Ich mag es mir nicht vorstellen. Ich bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass die Berechnungen bezüglich der möglichen Toten der US-Armee und der israelischen Armee nicht wirklich realistisch sind. Und die Frage ist doch auch, was dann als nächstes passiert. Wie wird der Iran reagieren? Was wird die Antwort sein? Ist dies dann nicht eine Legitimation für den Hass auf Israel? Brauch der Mann dann noch Hassreden, wenn er Tote vorzuweisen hat?  Und wie werden die anderen Nationen reagieren? Ein dritter Weltkrieg?

Ich bin nicht schuldig für das was im Zweiten Weltkrieg passiert ist. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Ich kann nicht ändern, was vor 60 Jahren passiert ist. Ich bin 34. Ich bin nur schuldig für das was ich tat, tue und tun werde. Aber wenn ich jetzt schweige, dann werde ich schuldig sein für das was in der Zukunft passieren wird. Dann werde ich Blut an meinen Händen haben.

Ich hasse es, dass wir Deutschen uns immer noch schuldig fühlen für etwas was die Meisten von uns nur aus Büchern kennen. Dass wir geboren werden mit dem Stigma Nazi. Dass wir alle für die Verbrechen unserer Vorfahren zahlen müssen. Und dies beinhaltet auch, dass wir alles akzeptieren müssen, was Israel tut oder tun will. Nein, wir müssen Israel immer unterstützen. Und wir haben zu schweigen, wenn wir anderer Meinung sind. Ein Deutscher darf einen Juden nicht kritisieren. Das ist einen Todsünde. Und wenn man es in der Öffentlichkeit tut , dann bist du ein Antisemit – ein Nazi – ein Hitler-Anhänger. Das wirkliche Thema interessiert niemanden. Und wenn du eine öffentliche Person bist, dann kannst du nur verlieren. Alles verlieren.

Und Grass Gedicht. Niemand in Deutschland diskutiert das wirkliche Thema. Nein, die Medien und prominente Personen, die aus ihren Löchern gekrochen kommen, schreien einfach nur Antisemit – Nazi. Aber viele normale Menschen (keine Nazis) stimmen Grass zu. Sie wollen sagen: Stop Israel! … Und die Reaktion führender israelischer Politiker (Grass ist einen unerwünschte Person, Grass sollte der Nobel-Preis aberkannt werden) ist nicht hilfreich. Nicht hilfreich für das israelische Volk mit einer Meinungsfreiheit, wo das Thema Krieg gegen den Iran durchaus öffentlich intensiv diskutiert wird. Aber Gott sei Dank gibt es einige israelische Journalisten, die mit der deutschen Presse reden und diese Reaktionen kritisieren. Wie auch ich stimmen sie nicht mit jedem Wort in Grass Gedicht überein, aber sie stimmen zu, dass man das Thema diskutieren darf – überall – in Israel, in Deutschland und überall auf der Welt.

Das Dunkle Kapitel der deutschen Geschichte beinhaltet auch die Fragestellen, warum so viele geschwiegen haben, als die Nazis Millionen Menschen töteten (nicht nur Juden! Was ist mit den Roma und Sinti? Homosexuellen? Zeugen Jehovas?) Und jetzt ist es unsere Pflicht zu schweigen? Das kann nicht der richtige Weg sein!

Ich rufe nicht dazu auf, dass Juden getötet werden sollen. Ich hasse keine Juden. Warum sollte ich dies auch tun? Ich habe keinen Grund dafür. Und ich glaube auch nicht, dass die Juden die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Dass sie die USA kontrollieren und so weiter. Das ist Propaganda. Ich kritisieren nur, dass Israel einen Krieg gegen den Iran beginnen will. Ich kritisiere einen Krieg gegen einen Nation/ einen Mann die/ den ich auch fürchte.  Ich kritisiere, dass Israel Atombomben besitzt und nicht den Atomwaffensperrvertrag unterschreibt.  Ich will nicht schweigen. Es muss möglich sein, dies zu tun. Ich lebe in einem freien Land mit Meinungsfreiheit. Und wenn dies nicht erlaubt ist, dann fühlt es sich an wie Unterdrückung. Und dann fängt man an darüber nachzudenken, wer dein Unterdrücker ist …

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wenn es einen neuen Antisemitismus wirklich geben sollte, dann wird dieser durch das Tabu Israel zu kritisieren genährt ….

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=m5TpBMORfT0&w=640&h=360]

I’m a German, but I’m not guilty and not an anti-Semite

After all the discussions during the last days I come more and more to the conclusion that if there should be a real new anti-Semitism, then it is fed with the taboo of criticizing Israel …

I don’t agree with all words of Günther Grass poem (Günther Grass –  Was gesagt werden muss), but …

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind. […]

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig. […]

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten. […]

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird. […]

What will happen, if Israel will start a war against Iran? I don’t want to think about it. I don’t want to imagine. I’m quite sure that the calculation of the US army and the Israeli army are not realistic. And the question is what the next step/ reaction will be. How will the Iran react? What will be the answer? Is this then not a justification for hatred of Israel? Does he need hate speech anymore, when he can exhibit dead persons? And all the other nations? A third world war?  I’m not guilty for that what happened in the second world war. I can not change the past. I can not change what happened 60 years ago. I’m 34. I’m only guilty for that what I did, do and will do. But if I am silent now, then I’m guilty for that what will happen in the future. Then I will have blood on my hands.

I hate it, that we Germans still feel guilty for something that the most of us only know from books. That we are born with a Nazi stigma. That we all have to pay for the atrocity of our ancestors. And that also includes, that we have to accept all what Israel does or wants to do. We have to support Israel, always . We have to be silent, even if we don’t agree. A German can not criticize a Jew. No, that’s a mortal sin. And if you do it in public your are a anti-Semite – a Nazi – a Hitler follower.  The real topic doesn’t matter.  If you are a famous person, you can only lose. Lose everything.

And Grass poem. Nobody in the German public discuss the the real topic. No, the media and famous people – that come out from theirs dark holes –  just scream anti-Semite – Nazi. But a lot normal people (not Nazis) agree with Grass. They want to say:  Stop Israel! … And the reaction of Israels top-ranking politician (Grass is a persona non grata, a Nazi, he should give back the Nobel prize) isn’t helpful. And it is not helpful for the nation Israel with freedom of opinion, where the topic war against Iran is discussed intensely. And thank god, that there are some Israeli journalist that talk to the German press and criticize the reaction. Like me they don’t agree with every word of Grass, but they agree, that the topic should be discussed – everywhere – in Israel, Germany and all over the world.

The dark chapter of the German history also includes the questions why so many people were silent, when the Nazis killed millions of human beings (not only Jews, whats about Roma and Sinti? Homosexuals? Jehovah’s Witnesses?). And now it is our duty to be silent? This can’t be the right way.

I don’t want, that the Jewish people should be killed. I don’t hate Jewish people. Why should I do that? I haven’t any reason to do that. I don’t agree, that the Jews want to rule the world. That they control the USA and so on. That’s propaganda. I only criticize, that Israel wants to start a war against Iran. I criticize a war against a nation/man that I also fear. And I criticize that Israel owns atom bombs and don’t want to sign the Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons. I don’t want to be silent. It must be possible to do that. I live in a free country with freedom of opinion. And if this is not allowed, then it feels like oppression. And then you start to think about who is your oppressor …

After all the discussions during the last days I come more and more to the conclusion that if there should be a real new anti-Semitism, then it is fed with the taboo of criticizing Israel …

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=m5TpBMORfT0&w=640&h=360]

Live and let live

I’m strange, I’m different, I’m an odd duck. And that’s good so. I stand by it. 🙂 And yepp I’m a little bit proud of it. Please, never call my normal.

Is there a standard/ normal human being?

No, we all are different. Last week I was thinking about all the characters, that I have met in my life. Some have 1 or 2 similar characteristics, but all in all are we all different. The human being is complex with a lot of characteristics. I think there aren’t 2 equal persons. And every person, that I meet, shows me new characteristics of human beings or another mix of characteristics. There can’t be any standard human being. So everyone, who thinks he/she is normal and you are wrong, has no idea about human beings. Never listen to those persons! Don’t pay attention to the persons that look on you suspiciously only because you are not like them.

We all want to be respected/ accepted. And we have to respected/ accepted the others. I respect you and you respect me. Even if we have conflicting opinions and live our lives in different ways. Everyone should may live in the way like he/ she wants. For me there is only one rule: Respect life!!! Never hurt someone (deliberately). Never exploit someone. Never abuse someone. Never kill. Respect life!!! Apart from that do what you want. Be what you want.

Live and let live!

When I finished the school and started to work, I decided that I need a job, that allows me to stay as I’m. Ok that means that I never will be an official team leader or a manager. But why should I? I’m not an actor. I could never do that. Talking without saying anything. Manipulation. Lying. Selling a vacuum cleaner as an airplane. Always good looking. … Every time when I have to wear business clothes it feels like I’m a different person. Every time when I have to say, what others want to hear. Not me, not myself. Then I’m an actor – a puppet (but not a barbie). Then I’m not good. Then I don’t feel good. I’m good, when I can be as I’m. I’m a worker in the dirt with a free mind with free thoughts. Not a puppet of anyone or anything e.g. money. Not a robot.

I like the colorful world. I don’t like the social network groups, subcultures, where you only meet „similar“ persons. That’s boring. I want to meet different persons. I want to open my mind for new thoughts. Fame and honor, money, status symbols. I don’t need that… Real life. Life is a challenge. Life is hard and unfair. And colorful. That’s interesting. How people survive in the jungle called life. I like real persons, strange persons. Persons with soul. Think outside the box. Different opinions are important. Discussions are important. Without that we would stand still without personal development. And the good thing is, I don’t have to like everyone. And they don’t have to like me. There is no need to have the same opinions, the same way of life. Just another facet of life. A new lesson learned. The world is big enough for all of us.

Live and let live!

Black, White, Red, Brown, Yellow, …
Russian, German, Turk, American, French, Arabian, Chinese, Indian, …
Jew, Muslim, Christian, Buddhist, Hindu …
tall, short, thin, big, young, old, man, woman, sado, maso, hetero, homo, shy, extrovert, motormouth, man of few words, keen thinker, macho, barbie, rocker, rapper, stupid, intelligent, worker, manager, master, slave, co-product, mathematician, philosopher, teacher, confused mind …

Live and let live! The world is big enough for all of us.

The Soviet Story – Stalin, Hitler und die Idiologie von Marx und Engels

„Der dunkelrote Albtraum des Terrors
Dies ist die Geschichte einer alliierten Macht, die die Nazis bei der Bekämpfung der Juden unterstützte und die selbst die Abschlachtung des eigenen Volkes in industriellem Ausmaß betrieb. Mit dem Westen verbündet, erlebte diese Macht ihren Triumph am 9. Mai 1945. Ihre Verbrechen wurden zum Tabu erklärt und die Geschichte des mörderischsten Regimes Europas ist nie erzählt worden. Bis heute …
Die Sowjet-Story untersucht auf fesselnde Weise jene Ereignisse, die dazu führten, dass Nazis und Sowjets gemeinsame Sache machten, sowie das gewaltige Ausmaß der Kollaboration sowohl vor als auch während des Zweiten Weltkriegs. Der Film analysiert den Charakter beider Systeme. Er betrachtet die theoretischen Grundlagen von Sowjetkommunismus und Nationalsozialismus und zeigt frappierende Ähnlichkeiten der beiden Theorien und ihrer praktischen Anwendung auf. Georges Watson, Historiker an der Universität Cambridge, bringt diese These im Film auf den Punkt: „Ich denke, dass nur wenige wissen, dass im 19. und 20. Jahrhundert ausschließlich Sozialisten offensichtlich für den Genozid plädierten.“
Die vielen erschütternden Bilder – Massengräber, Leichenberge, perverse Gewalt gegen Unschuldige – und die erschütternden Augenzeugenberichte der letzten Überlebenden des Terrors sind Zeugnisse eines menschenverachtenden Systems, das den Nazis in nichts nachstand.
Unmittelbar nach ihrer Uraufführung im Europäischen Parlament sorgte Die Sowjet-Story für einen weltweiten Aufruhr. Nur in der deutschen Presse und im deutschen Fernsehen wird der Film bis heute ignoriert.“ (http://vimeo.com/29854607)

———————————————————————

Ompf, ich bin erstmal bedient für heute. Ich versuch gerade in meinem Hirn das zusammen zu  kratzen, was ich über die besagten Herren Marx, Engels, Lenin, Hitler und Stalin gelernt habe.

Klar Hitler 10 mal durch gekaut und durch den Wolf gedreht. So dass du es gar nicht mehr hören kannst. (Ich bin immer noch der Meinung, dass es zu viel ist, was man da teilweise den deutschen Kindern/ Jugendlichen eintrichtert. Aber das ist ein anderes Thema.) Aber schon bei Stalin (Stalinismus) hörts bei mir auf. Hitler-Stalin-Pakt ok . Grausamkeit, Arbeitslager, Diktatur ok. Aber Massenmord? Antisemitismus etc.? All die Verbrechen, die den deutschen so ähneln sind. Warum hab ich das nicht in der Schule gelernt? Warum hab ich mir 10 mal den 2. Weltkrieg anhören dürfen (8 mal davon nach der Wende)? Und in der 11. auch noch mal griechische Götter lernen müssen, weil wir das in der 5. zu Ostzeiten nicht gelernt haben? Oder wurde das doch angeschnitten beim 10. Durchkauen des 2. Weltkriegs und ich hab einfach meine Ohren zugeklappt, weil ichs nicht mehr hören konnte. … mal ganz zu schweigen von den Jahren nach 1945, die im Geschichtsunterricht quasi nicht existieren.

„Kriegsverbrechen wurden per Definition nur von Deutschen begangen. Die gesamte westliche Welt lebt seit 60 Jahren in der Annahme, dass sämtliche Verbrechen Naziverbrechen waren. Und es ist sehr schwer etwas daran zu ändern. Ob Europa den verbrecherischen Teil seiner Vergangenheit jemals akzeptieren wird, ist schwer zu sagen. Massenmord ist Massenmord. Es sollte keine Unterscheidung zwischen der einen und der anderen Seite geben. Und doch gibt es sie“ – Als Deutscher, der mit der Erbschuld geboren wird, fehlen mir gerade die Worte.

Und wer hats erfunden? Marx und Engels. Das ist so krass. Ich hatte ja noch das Vergnügen 7 Jahre Ost-Unterricht zu genießen. Schon in der Unterstufe oder zu Westdeutsch Grundschule wurde dir die Kriegsverbrechen der Nazis eingetrichtert. Vergasung, Lampenschirme aus Menschenhaut etc. Und gleichzeitig lernst du Marx, Engels und Lenin als Helden zu betrachten. Wobei ich erwähnen muss, dass dies keine Gehirnwäsche war, wo du 24 Stunde 7 Tage die Woche den Sozialismus/ Kommunismus geprädigt bekommen hast. Nur so als Anmerkung. Das was man heute über die Vergangenheit der DDR lernt ist weiß Gott auch sehr eingeschränkt und teilweise fern jeder Realität. Wer es nicht selbst erlebt hat, meine lieben westdeutschen Mitbürger, sollte lieber über kollektives Töpfchensitzen etc. schweigen. Und die ein oder andere Aussage einer Margot H. hat einen gewissen Wahrheitsgehalt. Wer leugnet, dass es auch in der DDR nicht-politische Verbrecher gab, die zu Recht in Torgau einsaßen, und wer von Drill auf dem Schulhof spricht … ach lassen wir das. Ich schweife eh ab.

Aber im Grunde waren es genau Marx und Engels, die als erste von Massenmord und Völkervernichtung im Sinne des Klassenkampfes sprachen. Marxismus, klassenlose Gesellschaft, nieder mit dem Kapitalismus alles ja ganz nett, aber erstmal reine Utopie und nicht umsetzbar. So weit mir bekannt. Aber aber:  „Die Vernichtung minderwertiger Völker ist kein Verbrechnen, weil sie den weiter fortgeschrittenen Völkern den Weg frei macht, eine bessere Zukunft zu schaffen.“ Marx und Engels. Zwei Deutsche. Vorreiter des (National-) Sozialismus… also was solls? Auch wenn Stalin genauso grausam war wie Hitler und dies von der Welt toleriert wurde und immer noch toleriert wird. Das Gedankengut kam mal wieder aus Deutschland. Scheiß Erbschuld. … Wer hat eigentlich die Atombombe erfunden?

Ach ja, ich habe keine Verwandten durch Nazideutschland verloren. Ich habe niemanden durch die sozialistische Diktatur in DDR verloren. Aber Stalin, ja Stalin hat auch meine Familie erwischt. Oder waren es nicht Stalin, sondern doch Marx und Engels?

Sto? Oder wenn der Chef dich nicht versteht …

… weil er eine andere Sprache spricht.

Dank Globalisierung sind wir ja mittlerweile alle mulitikulti. Was ich prinzipiell ja auch ganz nett finde. Hat was, finde ich. Man stelle sich jetzt aber mal folgendes vor. Die Firma beschließt einen Top-Manager-Posten neu zu besetzen. Soll ja ab und an mal vorkommen. Also warum nicht mal im Ausland gucken. Joa, nehmen wir doch mal den.  Ok er spricht kein Deutsch, ok er spricht kein Englisch. Aber er ist gut – glauben wir – vielleicht – könnte sein. Hallo liebe Mitarbeiter, dies hier ist euer neuer Chef. Und als Geschenk kriegt ihr noch einen Russisch-Kurs spendiert. Aber bezahlen müsst ihr den schon allein. Ab heute wird hier russisch gesprochen. Und Dolmetscher gibt es keinen, damit das klar ist.

Ich mein ich hab ja schon viel erlebt, aber dies übersteigt meinen Horizont. Mein gesunder Menschenverstand sagt, dass das nicht funktioniert. Wahrscheinlich hab ich einfach nur zu wenig Visionen. Oder ich bin zu unflexibel … wie auch immer, muss an mir liegen. Gibt ja Leute, die machen so was.  Die werden schon wissen was sie tun.