Wissenschaft kann weg

Ich bin auch nur Mensch, der sich versucht zurechtzufinden zwischen all den Stimmen. Alle dem Wissen und Nicht-Wissen. All dem Geblubbel. All der Unsicherheit. All den Krisen. All den notwendigen Veränderung. Diese aufgewühlte Gesellschaft hat nix mit Interregnums und Gramscis Gefängnisgehirnjogging zu tun. Wir werden überzogen von Menschen, die an uns zerren. Von vermeintlichem Wissen und Unwissen. Der Zeitgeist verlangt Haltung und Meinung zu allen Fragen. Die Richtige versteht sich. Unser Staatsform verlangt ebenfalls nach Meinung irgendwie. Dass man als Bürger mitbestimmt. Entscheiden muss. Abgesehen davon, dass eh jede Entscheidung irgendne Auswirkung hat und überhaupt. Wie sagte der Enkel von Regine Hildebrand so schön letztens, er hatte bei der Europawahl das Gefühl, er wisse nicht genug, um bewerten zu können, welche Partei er wählen soll. Und ja ungefähr so. Hochkomplexe Welten, hochkomplexe Problem, Weichenstellungen. Und emm könnte da jemand? Also Help! Und überhaupt. Die Evolution schreit nach Erklärungen. In einer Welt für die wir nicht mehr geschaffen sind.

Und die Welt stochert im Nebel. Und wir suchen nach Halt. Nach Anleitung. Nach Menschen, die uns führen. Die wissen. Mehr wissen als wir.

Dass ausgerechnet Debatten über Maaßen mich dazu bringen, dass ich endgültig die Segel streiche beim Thema Wissenschaft. Wer hätte das gedacht. Aber ich haben Erinnerungen. Kommt mir alles auch bekannt vor. Will nicht mehr. Maaßen wurde wegen einem Kommentar zum Grundgesetz bei irgendeinem Verlag rausgeworfen. Weil man Druck auf den Verlag gemacht hat. Zusammenarbeit mit Maaßen is tödlich geworden. So weit so abzusehen. Das befeuert aber wieder die Debatte der Wissenschaftsfreiheit. Cancle Culture etc. Darüber könnte man schon Romane verfassen allein an der Causa. Aber ich frage mich, was hat Wissenschaft mit Maaßen zu tun. Und lerne, dass er als Jurist juristische Themen kommentieren/ debattieren darf. Und das dann Wissenschaft ist. Hmm. Unabhängig von Maaßen … emm is das Wissenschaft? Der forscht doch nicht. Argh. Man erklärt mich auch dort, im Zweifel darf jeder der wissenschaftliche Methoden kennt, sich Wissenschaftler nennen bzw. am wissenschaftlichen Diskurs teilnehmen. Das is dann Wissenschaft. Habe studiert, fühle mich befähigt. Wir sollten da sin Wissenschaft-Blog umbenamseln.

Ich streike. Ich habe keine Lust mehr. Seitdem Wissenschaft für die breite Masse in der Gesellschaft direkt ausgetragen wird, is mein Koordinatensystem im Eimer. Alles is Wissenschaft. Und Experten sind eh alle. Und Sozialwissenschaften immer ein Dauerkampf von unterschiedlichen Sichten auf die Welt/ Themen. Inkl. Gehirnjogging. Und mittlerweile viel Politik und gesellschaftlicher Kampf.

Maaßen und Wissenschaftler. Ich denke noch.

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Tragödie des Gemeinguts

Wir nähern uns dem Ziel. Also dem Verstehen des „Collective action problem“. Das is aber auch ne Schnitzeljagd. Wir pirschen uns von hinten ran. Vom Gefangenendilemma über soziales Dilemma sind wir jetzt bei May Thi und der Tragödie des Gemeingutes. Is alles Spieltheorie und hängt alles miteinander irgendwie zusammen. Geht um Kooperation bzw. dass wir da versagen, weil wir uns primär selbst optimieren. Wikipedia beschreibt es etwas allgemeiner.

Tragik der Allmende (engl. tragedy of the commons), Tragödie des Allgemeinguts, Allmendeklemme oder Allmendeproblematik bezeichnet ein sozialwissenschaftliches und evolutionstheoretisches Modell, nach dem frei verfügbare, aber begrenzte Ressourcen nicht effizient genutzt werden und durch Übernutzung bedroht sind, was auch die Nutzer selbst bedroht.

Tragik der Allmende

Der Untergang der Mayas und der Osterinseln. Sach ich mal. Und sagte ich schon, dass das keine kapitalistischen Hochburgen waren? Weil das is kein Problem des Kapitalismus. Nix einfache Antwort.

Worum gehts bei der Tragödie des Gemeingutes bei Mai Thi? Grob gesagt mal wieder ums Klo. In dem Fall das öffentliche Klo. Ja manchmal fehlt auch da das Klopapier. Aber geht um was anderes. Wer kennt sie nicht die Zettel auf den Klos im Büro, oder schlimmer die versiften öffentlichen Klos. Oder wie Mai Thi sagt, es besteht ein universelles Gesetz, dass man daheim locker die 10 beim Geschäfte machen erwischt aber öffentlich immer daneben langt. Also so in etwa. Immer wenn wir uns was teilen, nehmen wirs nicht mehr so genau. Is wie mit der Mülltrennung in Wohnblocks. Was da so alles in den Papiertonnen landet bei uns. Ein Graus. Und genauso gehen wir mit mit öffentlichen Plätzen um und der Umwelt allgemein. Und sogar die aktivistischen Waldbesetzer hinterlassen beim Kampf für die Rettung der Welt gern nen Müllhaufen. Aber wie hält Mai Thi fest: Mei so sind wir Menschen halt.

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Ein Dilemma mit dem sozialen Dilemma

Ich muss mal wieder was aufarbeiten. Was rumliegt seit Tagen/ Woche. Keine Ahnung. So. Wo war ich damals …

Ist dieses „aber mein Nachbar fährt auch nen SUV und warum sollte ich das nicht auch dürfen und verzichten“ nicht eher eine Ausrede? So wie bei der moralischen Lizenzierung? Also immer dann wenn wir dieses „ja aber der andere“ als Argument dafür hernehmen um unser eigens Verhalten/ eigene Entscheidungen zu rechtfertigen. Beziehungsweise diese Verzichtsdebatten als „Collective action problem“ zu sehen, is jetzt wohl eher ein Hammer-Nagel Ding. Wir sollen das getrennt betrachten. Zumal wir gelernt habe, dass das Verzichtding was mit Reaktanz und Verlust an Wahlmöglichkeiten zu tun hat. Das findet die Evolution auch doof.

Ist daher das mit den freiwilligen Verhaltensänderungen oder Verzichten nicht eher so, dass wir um Ausreden suchen, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen? Weil wir halt doch nicht verzichten wollen? Weil da so ein unangenehmes Gefühl da ist. Wobei das mit dem Misstrauen. Hmmm. Dieses soziale Dilemma krieg ich noch nicht gegriffen.

„Zu kurz zu kommen“, das hat eher was mit Angst zu tun. Aber ich glaube nicht, dass das was mit Verzicht auf Fleisch oder SUVs zu tun hat. Beim Gefühl „zu kurz Kommen“ geht es ja eher darum, dass einzelne Bevölkerungsgruppen oder Regionen sich zurückgesetzt fühlen. Und das nicht am Optimum festmachen. Es geht eher um sozialen Abstieg. Ohne Hoffnung auf Wiederaufstieg. Ja nicht gesehen zu werden. Von der abgehobenen Elite. Die muss nicht mal SUV fahren. Die kann durchaus Lastenrad und Second Hand Klamotten tragen, aber sich für was besseres halten. Und sich die Welt mit Kultur schön gestalten. Gesellschaften haben immer soziale Strukturen und Hierarchien. Auch das ist tief in uns verankert.

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Die ganze Klimabewegung kann weg

Es gibt so Momente die sind eine Zäsur. Das ist wie mit dem Ukraine Krieg. Wie mit Corona. Wenn sich Dinge offenbaren. Wenn du dich entscheiden musst. Wenn dein Blick auf die Welt ein anderer wird. Lützerath ist so einer.

Im Moment bin ich eh bedient von all der Meinungsmache. Und dieser unterschwelligen Beeinflussung. Wenn sogar die Leute von denen du viel hältst anfangen aufzuspringen auf die Stimmung machenden Tweets. Tweets die abwerten, Stimmung machen. Es geht nicht darum bestimmte Technologien oder Methoden zu bewerten oder zu diskutieren. Nein man bewertet die Menschen, die diese Technologien oder Methoden befürworten. Und umgedreht. Alles was die anderen wollen, muss schlecht sein. Und die Leute, die … Ja wer sind denn „die Leute“. Stereotype am Anschlag. Vorurteile. Und die Empörung. Emotionen sind so schön auf Twitter.

Es ist so leicht beeinflusst zu werden. Und ich kann das grad nicht. Ich kann das alles grad nicht. Ich kann nicht zugucken. Weil es mich nicht kalt lässt. Ich hab den Energiebubble bis auf wenige Ausnahmen rausgekickt aus meiner Sichtweite. Im übrigen is das echt spannend, dass man dann gar nix mehr mitbekommt. Wenn man reinguckt großes Trara und Empör, Empör. Fenster zu. Stille. Und der Rest liest sich angenehm zum großen Teil.

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Ich brauche …

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

irgendjemanden, der mich verstehen lässt
irgendjemanden, der mich glauben lässt
irgendjemanden, der mich hoffen lässt
irgendjemanden, der mich vergessen lässt

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

irgendjemanden, der die Welt anders sieht
irgendjemanden, der nicht sein will sondern ist
irgendjemanden, der frei ist
irgendjemanden, der am Boden bleibt

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

irgendjemanden, der Fehler eingesteht
irgendjemanden, der nicht perfekt ist
irgendjemanden, der einfach nur ist
irgendjemanden, der wissbegierig ist

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

Irgendjemanden, der verstehen will
Irgendjemanden, der verstehen kann
Irgendjemanden, der verstehen versteht
Irgendjemanden, der versteht

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

Irgendjemanden, der zuhört
Irgendjemanden, der sich selbst hinterfragt
Irgendjemanden, der
Irgendjemanden, der vergisst

Irgendjemanden, der mich träumen lässt

Warum glaube ich immer noch dran? Warum? Müssen Bias sein. Mehr als eins.

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Klimawandel ist nicht links

Ich hab hier ja noch angefangenes Zeug offen. Dann beenden wir das mal. Und offiziell is das von vor Klimawandel ist ein linkes Thema entstanden. Und genannter Beitrag ein Auszug/ Auslagern einzelner Gedanken. Das war hier der Anfang.

Es ist Neujahr und ich radle 6 Stunden und knipse mehr Getier als an manchem Sommertag. Jetzt bin ich breit und mein Hirn leer weil Sauerstoff wo anders. Ich korrigiere, es war Neujahr und ich radelte mir das Hirn aus dem Schädel. Emm ne den Sauerstoff in die Muskeln.

Eigentlich kriege ich ja schwer Puls, wenn wieder so getan wird, als müsste man Konservativen erklären, dass Klimaschutz kein linkes Thema ist. Schwer Puls. Ganz schwer Puls. Aus Gründen. Ich komme gleich drauf. Kann man aber gut links-grüne Bubble mit bespielen, die freuen sich drüber. Auch wenn die Absicht vielleicht eine andere war.

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Dynamische komplexe (IT) Systeme

Ich glaube wir haben unsere Welt kaputt gespielt.

Also damals – also als ich noch jung und knackig war – so vor 15-20 Jahren, als ich in der Softwarebude arbeitete, da hatte wir das Problem, dass unsere Software immer mehr wuchs und wuchs, aber nicht mehr zu warten war. Du schraubst hier und es knallt am anderen Ende. Der Code so verschachtelt und umfänglich, dass sich keiner mehr rantraut. Mit jedem Projekt neue Codezeilen, neue Anforderungen, neue Fehler, neue Seiteneffekte. Und auch grundsätzlich neue eigene Ideen.

Und du weißt, du müsstest eigentlich alles neu machen. Weil keiner kanns mehr richtig beherrschen. Aber fuck, puh. Bisserl viel. Bisserl komplex. Bisserl dynamisch. Bisserl „kann man vielleicht noch mal gebrauchen“. Bissel „emm wer soll das bezahlen?“. Kann mich noch gut daran erinner, wie unser Vorstand sagte „Ja ich weiß, aber wer bezahlt uns das?“. Also frickelst du weiter. Und betest.

Ich hab von damals mitgenommen, dass ich immer versuche, nix ausufern zu lassen. Dinge wegwerfe, wenn sie keiner mehr nutzt. Dank moderner Softwareentwicklungsstrukturen und Sourcenverwaltungstools, kann man alles wiederherstellen. Und gleichzeitig schaut man immer regelmäßig zu, wie alle immer wieder die gleichen Fehler machen.

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Universelles Gesetz der Demokratie

Jedes Wort, das Sven sagt!

Nein, vielleicht nicht jedes. Nein ganz sicher nicht jedes. Ich stimme bei vielem vielleicht nicht in jeder Formulierung zu, aber … Wait.

Verstehe den Punkt, dass es wohl unmöglich sein wird, dass der linke Teil der Klimabewegung, der mit allen Bündnisse schließt und absolute Gerechtigkeit will, verstehen wird, wie sehr man damit der Lösungsfindung schadet. Aber ich glaube nicht, dass sich Andersdenkende unter den Umständen irgendwelche Klimabewegungen anschließen werden.

Vor allem nicht, solange sich DIE Wissenschaft so positioniert wie sie sich positioniert. Solange S4F öffentlich so agiert wie man agiert und das ist nicht nur wissenschaftliche Beratung, werden keine konservativen und liberalen Stimmen sich einer Klimabewegung anschließen. Wenn man dermaßen kontinuierlich auch Unions-Politiker angeht, obwohl die nicht mal an der Macht sind, hat das mit Wissenschaft schon lange nicht mehr zu tun. Sondern ganz viel Politik. Inkl. einseitiger Lösungsvorschläge. Auch mit sehr viel Kapitalismuskritik. Und die letzten Bundestagswahlen waren bezeichnend. Wenn jeder zweite Tweet der S4F Vorturner sagt welche Partei man wählen muss oder dass nur die plurale Ökonomie die Lösung ist. Sorry, irgendwo kann ich mich auch allein veräppeln. Und das auch ohne konservativ oder liberal zu sein.

Auch S4F sollte sich und seine Rolle deshalb hinterfragen. Wenn man das nicht tut, bleibt alles wie es ist.

Ich frage mich, warum zu wenig wissenschaftlich begründet wird, in dem Gespräch hier grad. Dass Gruppendenken/ Überzeugungen etc. tief in uns verwurzelt sind. Da gibt es genug wissenschaftliche Erkenntnisse zu. Ich muss gestehen, dass ich auch an dem Punkt bin, dass ich nur noch bedingt Wissenschaftler / Denker ernst nehme, die die die Erkenntnisse der Hirnforschung, Evolutionsbiologie etc. nicht mit einfließen lassen in ihre Gedanken.

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Klimawandel ist ein linkes Thema

Das war wohl doch zu viel radeln und nich ganz fit. Mein rechtes Ohr stirbt. Die Nacht war übel und es zieht wieder an. Gestern zu kühl. Und irgendwas is ja eh latent da. Nun ja Kinder krank, mache ich auch krank. Alle krank. Die 9jährige hat wie knapp 40. Und wie ich Geschmacksverstimmung, Ohrenentzündung und Bindehaut schon hinter sich. ´Mach ich 3 Kreuze, dass ich nur kränkel. Wobei ich vier Kreuze machen würde, wenn das latente rausbrechen würde. Nix Fisch, nix Fleisch ist auch doof.

Ich hab jetzt jedenfalls gleich zu Neujahr alle üblichen sieben Windräder abgefahren. Drei neue folgen hoffentlich dieses Jahr noch. Wenn du schon um 10 Uhr früh los kannst, weil über 10° geht das. Was ja irre ist. Aber mei. Machen wir das beste draus. Fürchte eh, dass das so kommen wird, dass man im Sommer nix mehr Sport vor der Tür machen kann, dafür aber im Winter. Außer Wintersport natürlich. Den wirds wohl nur noch in Alaska geben. Mein Herz blutet.

Twitter ist im neuen Jahr schon wieder wie im alten. Diese Stammeskriege jenseits von Lösungen sind irre. Wobei ja das frustrierende ist, dass es eben nicht nur Twitter ist. Am Ende sieht es außerhalb nicht besser aus. Und vieles wird nach außen getragen. Zu viele Journalisten und Politiker da.

Die taz hat mir heute Maike Sippel präsentiert – Forscherin über Transformation. Frage mich wirklich, ob die ganze Nachhaltigkeits-Blase so tickt oder nur der Club of Rome Teil. Lösen wir uns vom Besitzdenken und machen es ie die Irokesen und die Welt wird gut. Naja solange es nicht der Haarschnitt sein muss. Apropos, waren die Irokesen nicht auch ein verdammt aggressives brutales Völkchen? Trotz weiblicher Führung. An die Zukunft denken, bedeutet nicht zwangsläufig friedlich zu sein. Hüstel.

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Endzeitstimmung – Prost Neujahr

Das Jahr ist quasi zu Ende. So viel hier noch angefangen, aber nicht beendet. So viel nicht zu Ende gedacht. Wo viel nicht verstanden. Wobei, definiere „verstehen“ Fritze. Am Ende heißt es nichts anderes als einfach nur Erklärungen zu finden, die beruhigen. Die in unseren Blick auf das Leben passen. Die den Kopf beruhigen.

Ach das war es was ich eben vergessen hatte. Bei all der Haltung der letzten Zeit habe ich noch mal Buch googeln müssen.

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