Narrative und Storytelling – wenn man nur die richtigen Geschichten erzählen muss

Storytelling was ist das und warum brauchen wir das?

Ein Gefühl der Manipulation beschleicht mich, Fritze. In mir sträubt es sich. Ich spüre wie sich in mir Widerstand aufbaut. Ich unruhig und wachsam werde. Das gefällt mir nicht. Ich will das nicht.

Hat die Wissenschaft rausgefunden, dass man über Geschichtenerzählen (Sorrytelling) in Gesellschaften Identitäten schaffen kann und auch Wissen in die Gesellschaft tragen kann. Also nicht nur mir das neue schicke Auto verkaufen kann, sondern dass Storytelling viel essentieller ist. Und darum machen es jetzt alle.

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Systemisch problematisierend denkende IT-Entwickler

Spatz

Ach weißt Fritze, ich glaub sie versteht mich nicht. Warum ich so anders denke. Warum ich problematisiere und mir die Welt nicht schön rede. Ich glaub sie versteht nicht, was ich sagen will und warum.

Ich versuch mal zu erklären, warum das für Software-Entwickler wie mich lebenswichtig ist, Probleme zu erkennen bei der Lösungssuche. Mir ist das auch aufgefallen, als ich mal gefragt hab wegen „Wer über Probleme spricht, schafft Probleme. Wer über Lösungen spricht, schafft Lösungen“, dass vor allem die ITler unbedingt auch über die Probleme sprechen wollten. Wir ticken anders, weil wir sonst schlechte Software bauen.

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Ach Fritze, weißt …

Ich hab jetzt seit dieser Woche nen Mitbewohner. Eine Hauswinkelspinne. Normaler Weise krieg ich panische Anfälle bei den Teilen. Nun ja, es ist Corona. Sie hat sich eingerichtet und ich hab sie Fritze Merz getauft. „Ich mag dich nicht, aber zur Not.“ Ich hab ja immer gesagt, ich bin so Typ „einsame Holzfällerhütte“ aber so nach einem Jahr Corona … irgendeine Tier bräuchte ich schon, glaub ich in der Holzfällerhütte einsam im Wald. Irgendwann gehen sogar mir Selbstgespräche auf den Schnürsenkel 🤣

Nun denn, da sitz ich nun „Ach Fritze, weißt … “

Update: Nun ja, was soll ich sagen. Wir waren dann doch nicht kompatibel. Habe jetzt Fritze II getroffen. Der wohnt draußen aufm Balkon. Hat versprochen auch dort zu bleiben.

Die autoritären Linken

Ich weiß gar nicht, ob der Begriff offiziell existiert. Das erste Mal drüber gestolpert bin ich bei Liane Bednarz. Sie hatte den Begriff öfter auf Twitter verwendet. Ist schon 2 Jahre her. Und was verfasst hat sie auch

Am Anfang hab ich gar nicht verstanden, was sie meinte mit autoritären Linken. Mittlerweile habe ich es gelernt. Die, die wissen was richtig ist und alles andere muss bekämpft werden. Die, die dir sagen wollen, wie du zu sein, zu reden hast, was du zu tun hast. Die, die eigentlich tolerant sein wollen, es aber nicht sind. Die dir sagen, dass du dich zu outen hast, weil du nur so frei sein kannst. Die ihre eigene Verantwortung z.B. bei den Ausschreitungen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Sommer 2020 ignorieren. Die, die unsere Geschichte wegrationalisieren wollen, weil sie nicht mehr ins heutige Weltbild passt.

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Tierische (Mutter)-Liebe

Vor zwei Monaten sah ich auf ZDFNeo eine Dokumentation über Tiermütter und ihre Tierbabys.

Gestern gab es die Wiederholung: Tierische Liebe Eine Woche lang kann man die sehenswerte Doku im Netz noch anschauen.

Emotional tief erwischt hat mich die Katta Mutte, die ihr Junges zurücklassen musste. Es war nicht mehr kräftig genug, um sich an ihr festzuhalten. Aber die Mutter war zerrissen zwischen zwischen ihrem eigenen Überlebensinstinkt, was bedeutete der Gruppe zu folgen, und ihrem Mutterinstinkt, was bedeutete ihr Junges nicht in Stich zu lassen. Fünf Mal kam sie zurück, drehte sich um, schaute traurig zurück. Wie lautete der Kommentar: „Wir Menschen würden behaupten, sie hätte Gefühle.“ Mal abgesehen davon, dass ich dabei Gefühle hatte *träneverdrück* Ja warum, sollten Tiere keine Gefühle haben? Gefühle sind älter als die Sprache. Gefühle sind keine menschliche Erfindung.

Dann war da die andere Affenart. Ich glaube es waren Schimpansen. Wie die Mutter ihr Junges darin unterrichtete, wie man mit einem Stock Termiten „angelt“. Sie nahm ihm den zu dicken Stock weg und gab ihn ein dünneres Stöckchen und zeigte immer wieder wie es geht. Lustig anzusehen war, wie ihr Junges es so gar nicht mochte, „verbessert“ zu werden. Geh weg, lass mich allein. Kommentar: „Bisher ging man davon aus, dass nur Menschen aktiv unterrichten können. Aber Lehrbücher können ja umgeschrieben werden.“

Ohh die Spinnenmutter. Ich gebe es zu, sie hat mein Bild der Sinne verändert. Eine gewöhnliche Kellerspinne. Sie legt Hunderte von Eiern und wenn die Jungen dann schlüpfen, haben sie Hunger. Sie krabbeln auf ihre Mutter und fangen an an ihr zu nagen. Am Anfang versucht sie, sie noch sanft abzustreifen. Dann ergibt sich sich ihrem Schicksal. Am lebendigen Leibe von ihren eigenen Jungen gefressen.

Da war dann noch die Uran-Utha-Mutter, die als Junges von Menschen gerettet wurde und unter Menschen lebt. Sie zeigte ihrem Jungen, wie man mit einem Hammer einen Nagel in ein Brett schlägt. Setzte sich mit ihrem Jungen in ein Boot und ruderte den Fluss entlang. Dabei musste ich an die Uran-Utha-Mutter denken, der man ihre Teenager-Tochter genommen hatte und in einen anderen Zoo brachte. Sie hatte Monate lang mit der Trennung zu kämpfen. Trauernd saß sie da, verlor immer mehr Gewicht. Es dauerte Monate, bis die Pfleger sie wieder aufpäppeln konnten.

Aber die Natur kann so grausam sein. Der Tod der kleinen Königspinguine, wenn die Mutter es im Frühjahr nicht rechtzeitig schafft, Futter heranzubringen. Wenn die Eltern vor dem Jungen stehen und den leblosen Körper immer wieder anstupsen. Der Tod der kleinen Seebären, wenn der Überlebenswille die Mütter in der „heißen“ Sommersonne dazu zwingt ihr Junges zu verlassen, um sich im Wasser abzukühlen. Und die Jungen somit der Sonne schutzlos ausgeliefert sind und bei der Rückkehr der Mutter verstorben sind.

Und und und ..

Emapthie, Mitgefühl und Meditation

Tania Singer ist eine deutsche Neurowissenschaftlerin und Psychologin. Sie ist Tochter des Neurophysiologen Wolf Singer. Der Herr, den ich hier auch schon verlinkt habe, und der behauptet, dass der freie Wille eine Illusion ist. Tania Singer ist eine Expertin auf dem Gebiet der Empathieforschung und beschäftigt sich mit dem Thema mentales Training/ Meditation und Mitgefühl. Und mit allem was dabei in unserem Hirn passiert.

dctp.tv Interview mit Tania Singer zum Thema Mitgefühl, Empathie/

Sehr interessantes Video-Interview. Und Männer können Empathie für Konkurrenten nicht empfinden, aber für Sympathieträger schon. Allein durch das Einteilen von Menschen in Freund und Feind, können Männer ihre Empathie steuern. Frauen hingegen können Empathie für beide Gruppen empfinden. Aber Empathie ist nicht gleich Mitgefühl. Mitgefühl geht einen Schritt weiter. Mitgefühl heißt Menschen helfen zu wollen, ohne dass ich die gleichen Gefühle empfinde. Mitgefühl kann man trainieren. Mitgefühl reduziert Stress. Mitgefühl schüttet Oxytocin aus. …

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Wie man dank Mitgefühl glücklich wird

Die Max-Planck-Forscherin Tania Singer wirbt für das Training von Mitgefühl.

Zunächst einmal ist mir wichtig, zwischen Empathie und Mitgefühl zu unterscheiden. Empathie empfindet der Mensch ganz automatisch, das hat noch keine soziale oder moralische Dimension. Es bedeutet nur, ich kann mit einem anderen Menschen mitschwingen – mich mit ihm freuen oder mit ihm leiden. Doch worauf es ankommt, ist das Mitgefühl. Da geht es dann wirklich darum, das Wohl der anderen Menschen zu wollen. Ein mitfühlender Mensch überwindet das selbstzentrierte Fühlen und ist motiviert zu handeln. Ob das Mitgefühl im Laufe der Zeit weniger geworden ist, kann ich nicht beurteilen. Doch fest steht, dass in unserer individualistischen, egoistischen Gesellschaft Mitgefühl nicht besonders ausgeprägt ist. Im Mittelpunkt steht doch meist das Ich: Wie geht es mir, und was brauche ich? Wie es dem anderen geht, ist allenfalls die zweite Frage. Etwas mehr Mitgefühl würde unserer Gesellschaft sicher sehr guttun. Die Frage ist nur: Wie kann man Mitgefühl fördern und entwickeln?

Es ist zunächst einmal bemerkenswert, dass sich die Hirnforschung dieses Themas angenommen hat. Es galt lange Zeit als zu weich und wissenschaftlich nicht fassbar. Doch wir können im Gehirn von Probanden tatsächlich bereits messbare Veränderungen nachweisen, wenn sie nur an einem einwöchigen Mitgefühlstraining teilgenommen haben. Da werden nach dem mentalen Training verstärkt neuronale Systeme aktiviert, die wir auch im Kontext von Affiliation und Belohnung aktiviert sehen. Mitgefühl klingt bisweilen so ein bisschen christlich. Doch wenn man erkennt, dass Mitgefühl mitunter auch Systeme aktiviert, die auch jede Ratte hat, dann wird das Thema entmystifiziert. Die Fähigkeit zur Affiliation und Sorge um andere ist überlebenswichtig und sowohl bei Menschen als auch Tieren angelegt. Mitgefühl ermöglicht uns Kooperation, menschliches Miteinander und die Sorge für das Ganze. Wenn wir es verkümmern lassen, wird unsere Welt aus der Balance geraten. Das ist überhaupt nicht spirituell oder religiös. Es geht hier in seiner ganz rudimentären Form um ein biologisch verankertes Motivationssystem, das wichtig für unser Überleben ist.

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Leipziger Emotions-Forschung: Durch Veränderungen im Gehirn kann Meditation das Mitgefühl stärken – Leipziger Internet Zeitung

Soziales Verhalten hat eine Menge mit Mitgefühl zu tun. Wenn ich nicht nachfühlen kann, wie andere leiden, ist meine Motivation, sozial zu handeln, äußerst eingeschränkt. Kriege und Vorurteile entstehen aus diesem fehlenden Verständnis für andere. Aber man kann die soziale Empathie lernen, fand jetzt eine Leipziger Forschergruppe heraus.

Die Voraussetzung kennen die Meisten. Oder sollten die Meisten kennen: Andere Menschen leiden zu sehen, löst starke soziale Emotionen aus. Diese können durch negative Empfindungen geprägt sein, aber auch durch Mitgefühl, welches durch Sorge für das Wohl des anderen charakterisiert ist. Je näher uns diese Menschen stehen, umso stärker sind die Gefühle. Manchmal können sie sogar hilflos machen.

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„Wir müssen mehr fühlen“

Die Neurowissenschaftlerin Tania Singer plädiert für eine neue Balance zwischen Konsum und Sichkümmern – und für Meditation statt Machtspiel.

Wenn zum Beispiel im Laufe ökonomischer Geldspiele jemand unfair spielt, oder wenn jemand nicht zur eigenen, sondern zu einer fremden Gruppe gerechnet wird, und diese Personen nun Schmerzen erleiden, zeigt sich eine verringerte mitfühlende Reaktion im Gehirn. Im Gegenteil beobachten wir dann sogar, dass die Wahrnehmung von Leid im anderen Gefühle wie Schadenfreude oder Rache auslöst.

Genauso wie Sie zum Fitnesstraining gehen und Muskeln trainieren können, so können Sie auch das Gehirn trainieren. Da reichen zehn Minuten Meditation am Tag und einmal die Woche ein Trainer im Gruppentreffen, und nach wenigen Wochen sieht man bereits Veränderungen im Hirnscanner.

Wir haben in Experimenten gezeigt, dass man tatsächlich die Motivation fürs Miteinander stärken kann. Dabei ändern sich Reaktionsweisen, Stress wird reduziert, zum Beispiel unter dem Druck des Wettbewerbs. Sie können aber auch lernen, Ihr Herz zu öffnen. Das ist für Ökonomen, so denke ich, eine besonders schwer zu schluckende Pille: Man kann so etwas wie Dankbarkeit, Liebesfähigkeit und soziale Motivation schulen, und die Menschen richten sich dann eher danach aus als an Macht und Gewinn. Letztere sind natürlich auch wichtig, es kommt nur auf die Balance an. Und die kann man ändern, auch in einem Wirtschaftssystem, das ja eigentlich ein System für Menschen von Menschen ist.

In unserer Marktwirtschaft frönt man zu sehr dem reinen Konsumgedanken. Statt dessen brauchen wir eine gesunde Balance zwischen Leistung, Macht, Konsumieren – und Sichkümmern, An-andere-Denken, Mitfühlen. Von all diesen menschlichen Potenzialen sind derzeit nur wenige aktiviert, und daher sind wir einzeln und als Gesellschaft aus der Balance geraten. Lebenszufriedenheit, echte Beziehungen und seelische Gesundheit – solche Faktoren sollten in die Wohlstandsberechnung eines Staates einfließen. Wenn wir uns verändern, dann muss sich auch das System verändern.

The Secret – Das Gesetz der Anziehung

Ich muss gestehen, ich mag das Buch nicht und ich mag die Doku noch viel weniger.

So schrecklich amerikanisch. So schrecklich geldgeil/ erfolgsgeil. So schrecklich Gehirnwäsche. So laut.

Da ich zu faul zum Lesen war, hab ich mir zuerst die Doku reingezogen. Auf der basiert ja auch das Buch. Nach 2 Minuten war mir schlecht. Und alles, was ich dachte, war nur, dass hier etwas missbraucht wird. Das besagte Geheimnis. Was eigentlich kein Geheimnis ist bzw. nie war – Die Macht der Gedanken. Nicht nur Buddha kannte es, sondern auch die griechischen und römischen Philosophen. Nur ging dieses Wissen in der westlichen Welt teilweise verloren. Verdrängt durch Religionen.

Ja, wir können unser Leben/ unsere Zufriedenheit und vieles mehr durch unsere Gedanken bestimmen. Und viel Leid verursachen wir durch unsere Gedanken selbst. Soweit stimmt vieles was dort gesagt wird. Wenn ich mich nur auf negative Dinge konzentriere, dann nehme ich diese auch intensiver war. Und strahle es vor allem auch aus. Aber dieses pauschale „Du kannst alles erreichen und alles sein, was du dir vorstellst“ ist Vorspielen falscher Tatsachen. Wir können nicht alle Millionäre sein, nur weil wir es uns wünschen. Nicht jede Krankheit ist durch Gedanken heilbar. Nicht jedes Leid wird durch negative Gedanken verursacht.

Falls ich es noch nicht sagte, ich mag das Buch nicht und ich mag die Doku noch viel weniger. Auch wenn dort viel Wahrheit enthalten ist.

Nachtrag 2024: Die Doku gibts nicht mehr. Dafür mittlerweile nen Spielfilm. Ich verzichte auf den Link.

 

Irgendwie habe ich doch ein Problem mit Frauen

Auch wenn mir der ein oder andere unterstellen würde bzw. auch schon unterstellt hat, ich hätte ich Problem mit Männern, bin ich wieder an dem Punkt, dass mir Männer ab und an besser taugen. Da ich zu faul zum Tippen war, hab ich bei YouTube mal nach der Bodyscan-Meditation gesucht. Und ich muss einfach sagen, dass ich mit der „Frauenversion“ nix anfangen kann. Ich höre zwei Minuten zu und mir rollen sich sämtliche Fußnägel hoch. „Und jetzt lächele ich meinem Arm zu.“ Eitidaiti. Sooo und jetzt haben wir uns alle gaaanz dolle lieb. Ohh tutzitutzi. Das passiert, wenn ich da zuhöre. Sorry, aber ich hätte einfach gern eine geführte Meditation = jemand sagt, was ich tun soll. Aber bitte mit weniger Weichspühler. Das krieg ich nicht gebacken. Neeee. Nach fünf Minuten zuhören, hab ich das Gefühl, die Frau is rallig und will eigentlich was ganz anderes. Haaauuuchhhh.

Ja ich gebs zu, ich urteile und werte. So ganz gegen die Achtsamkeitsphilosophie. Aber Achtsamkeit hat nichts damit zu tun, dass ich alles ertragen muss. Das kann ich so nicht ernst nehmen. Warum müssen Frauen das denn immer gleich übertreiben mit der Gefühlsduselei? Kalter Schauer. Schüttel.

Nee nee ich bleib da lieber bei den Herren der Schöpfung. Da fühle ich mich weniger verarscht und besser angeleitet.

Vergeben und Loslassen

Die Wahrheit ist: Wenn du nicht loslässt, wenn du dir nicht selbst vergibst, wenn du nicht der Situation vergibst, wenn du nicht erkennst, dass die Situation vorbei ist, kannst du nicht weiterkommen. (Steve Maraboli)

Sich selbst oder anderen Menschen zu vergeben ist nicht einfach. Wenn man aber längere Zeit verärgert, böse und wütend auf jemanden ist, dann ist dies nicht gut für unser Wohlbefinden.

Nelson Mandela auf die Frage, warum er nach 27 Jahren der Erniedrigung weder Bitterkeit noch Rachegelüste empfunden habe:

Verbitterung ist wie Gift trinken und erwarten, dass dein Feind davon stirbt.

Wenn man verletzt wurde oder einen Fehler begangen hat, dann trägt man einen Konflikt mit sich herum. Man ärgert sich über andere oder über sich selbst und ist vielleicht sogar wütend. Wenn man sich über jemanden ärgert, verletzt man sich selbst mehr als den anderen. Wir hören von Menschen, die in hasserfüllten Situationen verzeihen können, aber selbst können wir es nicht. Lieber trägt man weiter Ärger, Depression und Hass in sich. Untersuchungen beweisen, dass das Loslassen vergangener Verletzungen durch Vergebung ein gesünderes Leben ermöglicht.

  • Mach dir klar, dass der Hass auf eine Person, der anderen Person gar nicht wehtut.
  • Zähle all die positiven Dinge auf, die aus der Situation erwachsen sind. Versuche die Situation aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.
  • Hab Mitgefühl mit dir selbst. Wenn du bereits lange über ein Problem gegrübelt hast, ist es vielleicht jetzt an der Zeit loszulassen. Du verdienst all den Schmerz nicht, den du mit dir herumschleppst.
  • Mache dir klar, dass die Geschichte, die du erzählst, nichts anderes als eine Geschichte ist. Der ganze Schmerz und all die Verletzungen wiederholen sich in deinem Kopf mittels dieser Geschichte. Versuche die Geschichte loszulassen oder sie aus der Perspektive einer anderen Person zu betrachten. Vielleicht verschieben sich dann etwas und du kannst eher vergeben.
  • Wünsche der Person das Beste.

Versuche die Fragen mit einem Freund durchzugehen, der vielleicht eine andere Sichtweise hat.

  1. Wem will ich vergeben?
  2. Welche Vorteile haben sich aus der schwierigen Situation ergeben?
  3. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich es schaffen würde zu vergeben?
  4. Wenn dich jemand verletzt hat, versuche die Vergebensmeditation und wünsche der Person das beste. Wie wirkt sich dies aus?

Alternativ gibt es auch einen weniger „esoterischen“ mehr wissenschaftlichen Weg

Wir finden jetzt mit wissenschaftlichen Methoden heraus, was wir seit Tausenden von Jahren wissen könnten: Vergebung tut psychisch und körperlich gut. (Robert Enright, Gründer des internationalen Instituts für Vergebungsforschung)

Nehmen Sie sich einmal die Zeit, um ganz in Ruhe für sich herauszufinden, welche Verletzungen Sie bis zum heutigen Tag nicht vergessen können. Schreiben Sie diese auf und fragen Sie sich dann Folgendes:

  • Warum kann ich nicht vergessen, nicht loslassen?
  • Was ist es, das mich festhalten lässt?
  • Was könnte der Nutzen sein, dass ich nicht wirklich loslassen will?
  • Was erhoffe ich mir?
  • Ist der (tatsächliche oder auch nur erhoffte) Nutzen tatsächlich den Schmerz wert, den das Nicht-Vergessen-Können auslöst?

Mit diesen Fragen kommt man meist sehr tief an den Schmerz, was vielen oft Angst macht, doch wenn man einmal erkennt, was es ist, das nicht vergessen lässt, bekommt man neue Möglichkeiten, damit umzugehen. Nur an der Wurzel sitzt auch die Möglichkeit der Heilung.

Verzeihen in vier Etappen: Sich den Übeltäter und das Vergehen vor Augen führen und sich fragen:

  • War es wirklich so schlimm, dass ich jetzt für immer böse auf ihn/sie sein muss?
  • Kann es zumindest einen guten Grund für das Fehlverhalten dieses Menschen geben, den ich verstehen kann?
  • Geben Sie sich einen Ruck und dem Übeltäter noch eine Chance!
  • Sie haben wirklich Größe! Genießen Sie es!