Strategiewechsel

So Fritze noch etwas Nachbereitung nachdem wir uns wieder beruhigt haben. Ab morgen denken wir dann neu. Weil wir gelernt haben in unserem Job, dass Strategiewechsel wichtig ist. Konzepte überarbeiten. Wegwerfen neu machen. Plan B, C … Z und wen das Alphabet aus is, kann man Versionsnummern ergänzen oder so. Da seine Konzept durchdrücken zu wollen funzt net. Man muss neues Wissen verarbeiten, geänderte Rahmenbedingungen. Neue Erfahrungswerte verarbeiten. Neue Entwicklungen. Und total agil muss man das in schnelllebigen Zeiten sehr häufig im Laufe eines Projektes. Und es macht Sinn, wenn man ans Ziel will und vor allem etwas als Produkt haben will, dass dann auch genutzt wird.

Halten wir fest: Der Sven probierts weiter „Neujustierung“ der Klimabewegung. Hin zu mehr klugen, feindlichen, geschicktem Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteuren, über Lager hinweg. Eine etwas andre Strategie. Weil die radikale halt ihre Grenzen hat.

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Wissenschaftliches Selbstmitleid

Wirtschaftswissenschaftliche Studien, die in die Zukunft gucken basieren auf Annahmen. Und wie Claudia ihre Annahmen definiert wissen wir. Da kann ich jetzt ganz schlimm mit ihr jammern, dann wir ihre Studien mit Skepsis genießen, weil wir die Annahmen nicht teilen. Aber fuck, ich bins leid. Claudia und das DIW sind nicht DIE wissenschaftliche Instanz, die allein über Gut und Böse entscheidet. Sie haben genauso viel Agenda emm Weltbild wie andere auch.

Scientists for Future kann weg nachhaltig. Ich brauche keine Vereinigung von Wissenschaftlern, die sich zum xten Male minutenlang darüber echauffiert, dass man sie als das bezeichnet was sie sind – keine Kontrollinstanz sondern Aktivisten bzw. Politiker. Noch die die offene Briefe schreiben, weil man nen kritischen Artikel zu Claudia Kemfert geschrieben hat. Wovon es übrigens mehr geben sollte.

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Ein Herz für Peter

Ich muss öfter an Peter denken. Vielleicht sollte ich es öfter tun. Peter ist ein Symbol. Ein Symbol dafür, dass auch jemand, der auf der anderen Seite steht, ein Mensch ist. Aus Fleisch und Blut. Mit Emotionen. Freude und Schmerz. Gewürfelt in der Geburtslotterie. Gesegnet oder Bürden ins Leben entlassen.

Was mich dennoch nachdenklich macht, ist das Wissen, dass es immer um Menschen geht. Menschen aus Fleisch und Blut. Mit Gefühlen, Träumen, Ängsten. Menschen, die irgendwie ihr Leben leben. Leben für das es eben keine Anleitung gibt. Für das es kein richtig oder falsch gibt. Keine Wahrheit und Lüge.

Wir können das Leben und Handel einzelner Menschen als falsch bewerten. Ihren Einfluss auf die Welt und der daraus resultierenden Konsequenzen. Wir Menschen sind keine Engel und selbstlos aufopfernd für das große ganze. Weder die Märtyrer noch Mutter Teresa noch Gandhi. Die Evolution hat nicht vorgesehen, dass wir uns um Wahrheit kümmern. Dass wir uns selbstlos für alle und alles aufgeben. Dass wir täglich in Weisheit und Erkenntnis baden. Die Evolution wertet unser Leben nicht moralisch. Sie interessiert sich nicht dafür. Daher ach nicht unser Hirn. Und dennoch werten wir.

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Der letzte Tanz

Wenn eine Idee durchdringt, dann tut sie das oberflächlich. Kurzfristig. Wie all die anderen Ideen auch. Je nachdem wer gerade die Aufmerksamkeit hat. So entsteht im besten Falle Verbundenheit und Zustimmung. Und im schlechtesten Fall Widersprüche, da das morgen anders ist als das heute und das gestern. Menschen gehen und kommen. Ideen gehen und kommen.

Also fang den Moment ein. Er ist morgen schon vorbei.

Nimm das Blatt Papier, schreibt auf. Hol es morgen wieder vor. Schreib weiter, streich durch, verbesser. Schreib das Konzept. Schreib es selbst. Mal es an die Wand. Fritze, kennst du die Momente in Filmen? Diese geheimen Räume, mit riesigen Whiteboards, mit Formeln, Gedanken, Wäscheleinen mit Fotos.

Fritze kennst du das, wenn Gedanken verschwinden. Wenn Du Kapitel beginnst und nie abschließt. Wenn du auf das Papier starrst. Wenn du dachtest, jetzt hast dues. Und am Ende doch wieder alles radierst.

Dinge, die nicht greifbar sind, sind es meist nicht ohne Grund.

Also tanz als wärs der letzte Tanz. Morgen ist wieder anders als heute.

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Stille

Es gibt keinen Knopf, es gibt keinen Hebel. Weil all die Worte nur Gedanken anderer sind. Die kann man nicht ändern. Sie werden maximal getauscht. Ausgetauscht. Modernisiert. Ersetzt. Die einen sie schubsen die anderen weg. Aber sie reden nicht nicht miteinander. Sie werden nicht abgewogen, gemeinsam gedacht. Sie ergänzen sich nicht. Und das wird auch nie passieren. Weil man dafür nicht geschaffen ist. Weil das nicht die Stärke ist. Die Stärken liegen wo anders.

Das Bild ist nicht real.

Wir erfüllen die Anforderungen anderer. Sagen was sie hören wollen. Bewusst, unbewusst. Stolpern hinein. Blenden und lassen uns blenden. Beobachten, wie sie reagieren. Malen Bilder von uns. Sind wie man zu sein hat. Um mitzuspielen. Um beachtet zu werden. Wollen jemand sein. Bauen ein Bild von uns für uns und andere. Und unser Kopf er macht das mit. Er will das sogar. Wir leben alle in unserem eigenen Film.

Aber Bilder generieren wieder Erwartungen. Von anderen an uns und von uns an uns selbst. Es macht uns krank.

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Playlist

Eigentlich müsste ich mich ja immer noch aufregen wegen Lamia. Oder den offenen Podcast mit Philipp Sterzer abarbeiten. Wegen Krabbelkäfer im Kopf und so. Aber ich bin immer noch leer im Kopf und mir ist nach Musik.

Habe mir die Musik-Acts der „Wir können auch anders“ Roadshow angeschaut. Nachdem mir der Informationsdienst Wissenschaft ja, die Veranstaltung mit dem KIT sam kommenden WE unter die Nase hielt. Und ich hab jetzt die Wahl ob ich mir einreden will, ob es Zufall is, Quantenphysik, oder doch das ein oder andere was hier mal aufschlug.

Zufall. Es kann nichts anderes sein.

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Ich verfluche diese Sendung

Eigentlich will ich ja immer noch mich wutschnaubend darüber beklagen was einige EE-Krieger (ältere weiße erleuchtete Herren) im Namen des glorreichen Krieges gegen das fossile Imperium mit Lamia machen. Aber irgendwie sitze ich seit gestern da und starre auf die freundlichen Tweets, die Maja erreichen.

Man hat die Thadeusz Sendung wiederentdeckt. Aber diesmal nicht wie gewohnt der Klimabubble, um zu feiern, wie Maja alten liberalen Männern das Gas einstellt. Nein. Es ist ja schon seit ein paar Monaten zu beobachten, dass Corona vorbei ist und das Klima-Thema wieder mehr in den Fokus unschöner Twitterbubble gerät. Etwas was man im ganzen Klimabubble beobachten kann. Bei Maja wars bisher immer relativ ruhig. Aber es werden immer mehr gruselige Kommentare. Teilweise kommen sie in Scharen – gut organisiert. Das organisiert Böse gesprochen. Ich lese seit zwei Tagen gruslige Beleidigungen. Mein Herz ist schwer.

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Es herrscht nur noch Krieg

Es ist überall nur noch Krieg auf Twitter/ im Netz. Auf der Straße- Im Kampf ums Klima. Da is kein gemeinsam. Und es werden immer weniger, die das überhaupt wollen. Überall nur noch Feinde.

Überall nur noch Belehrung. Halbwissen. Besserwisser.

Ich starre auf den wilden Text vom Energiewende-Rocker Klaus. Lamia und ihr Hintermann Robert Schlögl sind Vorturner der fossilen Lobby. Ich zitiere: „Das fossile Imperium schlägt zurück“. Mir ist schlecht.

Ich starre auf Claudias Tweets. Mir wird noch schlechter. Ich würde das alles gern ignorieren. Aber es holt einen ein. Lobby-Jagd am Anschlag. Geschichte am Anschlag. Diffamierung anderer. Denn sie wissen was sie tun. In ihrem Blick auf sich selbst.

Ich glaube Veronika hat jetzt auch bald alle linksgrüne Meinungsmacher an der Backe gehabt. Sogar Katja hat sich schon blicken lassen. Das Revier ist abgesteckt. Die Feindschaften sitzen.

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Heillos verloren

Kleine Monster sind das eine. Aber ohne die großen Monster sind die kleinen nicht existent. Meinungsmacher. Unreflektiert mit Geschäftsmodell. Nicht nachdenkend was sie tun. Ja deine Kinder werden leiden, weil du es verbockst in deinem blinden Sendungswahn. Kampf als ultimative Lösung. Mag ja bei der kleine Gruppe mit 50 Leutchen funktioniert haben, aber nicht in unserer vernetzten globalen Welt.

Toxische Männlichkeit gepaart mit weiblichen Ehrgeiz.

Die einen wollen die Welt mit Kalendersprüchen retten, die anderen mit dem Messer. Dazwischen is irgendwie einsam. Gut gemäß Theorie sind die dazwischen nur stumm. Weil man nicht zwischen die Fronten geraten will.

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Monster

Manchmal erschafft man Monster. Der Weg zur Hölle ist eben doch mit guten Absichten gepflastert. Twitter mag eine eigene Welt sein, aber sie zeigt uns so viele Mechanismen auf, den wir ausgeliefert sind und es nicht mal merken. Wie sehr Menschen im Sinne des guten, zu kleinen unreflektierten Monstern werden. Nicht weil sie von Natur aus schlechte Menschen wären. Nein, aber sie werden zu blinden unreflektierten Kämpfern.

Gib Menschen ein Feindbild und sie werden es überall sehen. Und sie werden sie überall sehen. Das war schon immer so und wird so bleiben. Der Tiger der modernen Welt. Lieber einmal zu viel geschossen als einmal zu wenig. Wir sind gepolt auf das negative. Ein falsches Wort. Und man gab uns doch die Schablonen, um die Felde zu entlarven. Es ist doch so einfach.

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