Der achtsame Fischer

Ein junger Fischer brachte seine Tage damit zu, Fische zu fangen und Touristen mit seinem Boot herumzufahren. Eines Tages nahm er einen Geschäftsmann mit aufs Meer, der meinte: „Das hier könnte ein erfolgreiches Geschäft werden. Sie könnten die Fische verkaufen, die Sie fangen, und sich ein größeres Boot kaufen.“ Der junge Fischer erwiderte: „Und was würde ich dann tun?“ „Dann“, entgegnete der Geschäftsmann, „können Sie mehr Fische fangen, sie verkaufen und sich ein größeres Boot kaufen. Wenn Sie hart genug arbeiten, können Sie schließlich einen kleine Flotte zusammenkaufen und andere Fischer für sich arbeiten lassen.“ „Und was würde ich dann tun?“, fragte der junge Fischer. „Nun ja.“, meinte der Geschäftsmann, „Dann könnten Sie ihre Zeit damit verbringen zu fischen und in der Sonne zu liegen, wann immer Ihnen danach ist.“ Der junge Fischer, der vorn im Boot saß und die Sonne genoss, lächelte und fragte: „Meinen Sie so wie jetzt?“

Der zersprungene Krug

Es war einmal ein Wasserträger, der seinem Lehrer jeden Tag zwei Krüge Wasser brachte. Jeden Tag spazierte er zum nächsten Fluss, füllte beide Krüge mit Wasser und marschierte wieder zurück mit je einem Krug an den Ende einer Stange, die auf seinem Nacken ruhte. Einer der Krüge hatte einen Riss und war, wenn der Wasserträger bei seinem Lehrer ankam, stets nur halb voll. Das ging zwei Jahre so, in denen der Wasserträger jeden Tag eineinhalb Krüge Wasser brachte. Der intakte Krug war stolz auf seine Leistung. Der zersprungen Krug war traurig, weil er nur halb so viel leisten konnte, wie von ihm erwartet. Eines Tages sagte der zersprungene Krug zu seinem Wasserträger „Ich fühle mich so durcheinander und schäme mich. Ich bin kaputt und kann keine ganze Füllung mehr halten. Wozu bin ich noch zu gebrauchen?“ Der Wasserträger forderte den Krug auf, nach unten auf den Boden zuschauen. Der zersprungene Krug sah dort wunderschöne Wildblumen und Pflanzen am Rande des Pfades. Der Wasserträger erklärte ihm. „Als ich merkte, dass du einen Riss hast, habe ich beschlossen, Samen am Rande des Weges auszustreuen. Jeden Tag, an dem du tropfst, wässerst du den Rand des Pfades. Hättest du keinen Riss, würden diese schönen Blumen nicht hier wachsen und alle erfreuen.“