Axxom – Charaktere

Der Mathematiker zwischen Genie und Wahnsinn und Pi

Das Nervenbündel mit Weltuntergangsphobie (auch bekannt Olivia das Protokolldruide)

Das verkannte Talent mit dem herzhaften Lachen und Laptop und Handy im Kreißsaal

Das manipulierende Grinsen mit Möhrchen

Und sein Minime mit Hang zu weiblichen Untergebenen

Der promovierte Musiker mit Bergmannshelm

Der Schweiger mit dem schwarzen Humor

Und der Staiger

Die total verpeilte Sekretärin auf der Suche nach mehr Pentium

Der promovierte Mathematiker mit Alpenblick

Das überschätze motzende komische Ossi

Die alles ertragende Japanerin

Die durchgeknallte massierende Praktikantin

Der Dauerstudent

Der musiksaugende Praktikant

Das Handbuch schreibende blonde Heißluftgebläße (Föhn)

Der quasselnde Tod jeder Frühstückszigarette

Die Ho Ho macht das Weihnachtsmann Schweizerin

Die männermordende Polin

Der fesche ruhige Franzose

Die österreichische Emanze, die keine Emanze sein will (wer will das schon)

Der Pole mit dem unschreibbaren Vornamen und guten Nerven

Der französische Rumäne, der niemals Deutsch sprach

Das sensible Teufelchen mit Arbeitsallergie

Die Wetterfee der Bierindustrie

Der in Access verliebte Controller

Die gartelnde singende Doktorin mit SQL-Phobie

Das pilsmordende Schwammerl mit PMS

Die junge freundliche Stimme am Telefon, die so oft lügen musste (Danke noch mal fürs Verleugnen)

Die als Verkaufsargument missbrauchte Projektlerin mit starkem Willen

Die – dieser Weg wird kein Leichter sein – Monk

Der total verpeilte Admin der Erste

Der total verpeilter Admin der Zweite

Der rasende Vertriebler ohne Verkaufsgarantie

Das nur mit Wasser kochende bärtige Heißluftbonbon

Der ruhige Projektler mit Optimiererphopie und kostenloser psychotherapeutischer Heimtherapie

Und der Haaaaaaaaaaaaaaaaaase

.. und und und (weitere Verschläge jederzeit willkommen … )

Einfach nur ein bunter Haufen verschiedenster Charaktere – Danke, dass ich ein Teil sein durfte

PS: für mehr reicht meine Kreativität heute nicht 🙂 Die letzten Jahre hab ich nicht mehr geschafft 🙂

Wochenendresümee – Balkonien

Irgendwie hat der Winter bei mir alles tot gefroren. Keine einzige grüne Spitze bei den Erdbeeren, Himbeeren und den Blumen. Alles tot. Sogar das Unkraut. Da muss ich wohl komplett nachrüsten. Das hatte ich noch nie. Und das sind jetzt auch fast schon 10 Jahre. Was 2 oder 3  Wochen sibirische Kälte so ausmachen. Naja zum Glück haben die Blattläuse im Keller meiner Mutter überlebt. Hab ich jetzt halt wenigstens Blattläuse auf dem Balkon …

Ach ja, da waren ein paar grüne Spitzen im Amselnest vom letzten Sommer. Da Familie Amsel aber Baumaterial gebraucht hat und das Nest kurzerhand abgebaut hat, sind die grünen Spitzen auch weg … Kollateralschaden würde ich sagen. Zur Strafe habe ich die Sonnenblumenkerne vom Balkon entfernt. So! Strafe muss ein.

Ich muss dann nächste Woche wohl dringend zum Obi. Geht so ja gar nicht.

 

Wochenendresümee – estnische Presse

Ich hab beschlossen überhaupt keine Kommentare mehr in der estnischen Presse zu lesen. Zumindest nicht im Sportteil. Da wird ja alles zerredet. Wenn ich weiter lesen würden, würde ich – glaube ich  – wohl verzweifeln und wieder auf meine geliebten Japaner umsteigen (Die Fahnen sind noch nicht entsorgt). Die haben wenigstens Anstand und Respekt.

Ach ja und Psychologie ist wichtig. In jedem Sport. Jeder der was anderes behauptet, hat sich nie intensiv mit der Materie beschäftigt.

Ach und Gesundheitsbälle gibts in Deutschland in so gut wie jedem Büro. Ich weiß zwar immer noch nicht, wie man auf den Dingern den ganzen Tag sitzen kann, aber die Dinger sollen gut für den Rücken sein. Man mag die Dinger mögen oder nicht, aber … egal. Und Billardtische gibts auch in vielen Softwarebüros, das is nix ungewöhnliches. Und System Analysten sind keine Sekretärinnen. Aber für jemanden, der sich in der IT-Branche nicht auskennt, mag das wohl alles nicht greifbar sein …

Ach und ab und an schadet es nicht, sich einen neuen Trainer zu suchen. Neue Impulse etc. Und für Eiskunstläufer ist ein Trip in die USA quasi Pflichtprogramm.  Und wenns dann noch funktioniert, dann ist es doch gut. Warum muss man einen 13. Platz bei der WM zerreden? … egal, ich wollte mich ja nicht mehr aufregen …

Nun gut, nun gut. Wir Deutschen sind ja auch nicht viel besser. Wenn ich da an Eurosport denke. Da gehts ja noch schlimmer zur Sache … ***** Anonymität  im Internet. Da vergisst so manch eine seine letzte graue Zelle …

Frusthobby

… ich glaube ich beantrage demnächst, dass der estnische Biathlet unter Artenschutz gestellt wird … rote Liste … wieso bin ich Idiot auf die Idee gekommen, die Biographien auf Wiki zu aktualisieren? Wieso hab ich gegoogled. Viele Namen bei denen ich schreiben kann:  pausiert, aufgehört, verschollen … Es ist frustrierend!! Geldmangel, fehlende Unterstützung, Trainerchaos … Athletensterben.

„Sportlane on kuningas, treenerid, alaliidu töötajad ja muud manulised aga tema alamad,” on Alaver öelnud. „Kui poleks sportlasi, ei oleks ka alaliitu.”

„Der Sportler ist der König, Trainer, der nationale Verband und andere Betreuer, aber seine Untertanen „, sagte der Alaver. „Ohne  Sportler, gäbe es keinen nationalen Verband. “

Und an den Skilanglauf will ich erst gar nicht denken. Da weiß ich, dass die guten Zeiten vorbei sind und die einstige „Skination“ untergegangen ist. Ja ja auch sie Herr Alaver. Ob mit oder ohne Doping. Dennoch zitiere ich sie hier gerne. Da steckt ein Fünkchen Wahrheit drin. Henne oder Ei? Ei oder Henne? Sportler oder Verband? Verband oder Sportler? Wer war zuerst da und wer braucht wen wirklich?

Frust. Ich verschieb Wiki auf morgen. Morgen ist auch noch ein Tag.

AGA: Babel, Biathlon, Estland, scharfe Zungen

… oder eine weitere Geschichte über die Unfähigkeit der Menschen zur Co-Existenz ??

Ich schau auf meine estnische Tischfahne – ja so ein Teil, das man gewöhnlich bei einer Fußball-WM in den deutschen Farben auf dem Tisch hat – und frag mich, ob ich jemals wieder im Winter damit wedeln kann oder überhaupt will.

Ich glaube so viel Englisch wie in den letzten Wochen habe ich die ganzen 34 Jahre meines Lebens vorher nicht von mir gegeben. Ich fang schon an auf Englisch Selbstgespräche zu führen. Mal ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der Google Übersetzer und mein dickes fettes Estnsich-Deutsch-Wörterbuch meine treusten Freunde geworden sind. Ab und ran kommt auch noch Russisch dazwischen. Man Kopf fühlt sich an wie der reinste Buchstabensalat. Dass ich als allseits bekanntes Sprachtalent überhaupt noch gescheit kommunizieren kann, grenzt an ein Wunder. Der Turmbau zu Babel ist nichts dagegen. Und ich habe das dringende Bedürfnis all den Krams mal in meiner Muttersprache von mir zu geben. Das wird zwar keine Sau interessieren, aber ich habe es mal gesagt.

Tagtäglich toben sie direkt neben uns. In jeder Firma, irgendwo in einem Büro. Diese kleinen blutigen Kriege. Und wir nehmen sie nur war, wenn wir mitten drin sind oder einen Logenplatz haben. Nein, wir sehen sie nicht wenn sie unser Blickfeld verlassen, auch wenn wir den Kämpfern tagtäglich flüchtig begegnen. Tagtäglich toben sie sich aus, die Herren die sich profilieren wollen und über Leichen gehen. Tagtäglich gibt es neue Opfer. Nur wir sehen sie nicht.

Ja die schöne heile deutsche Biathlonwelt.  Erfolg, Geld, Fans … wer interessiert sich da schon für die kleinen Exoten wie die Esten (na ja bis auf so was: „Selbst Exoten wie Fuyuko Suzuki aus Japan oder Kadri Lehtla aus Estland hatten der Biathlon-Königin im Einzel den Rang abgelaufen.“ Oder noch besser die Eurosport-Kommentatoren, die gern das für die Fernsehübertragung zu große Starterfeld um die Exoten bereinigen würden. Nein, niemand weiß, was für den ein oder anderen Exoten ein Top30 Platz bedeutet. Was dahinter steckt. Wer steckt dahinter … welcher Kampf …

Cakars begrüßt Lehtlas gute WM-Rennen, war aber immer noch der Auffassung, dass die Teilnahme am  IBU-CUP falsch war: „Sie sehen, was dabei heraus kam – ich sagte Lehtla zu Beginn der Saison fünf Mal: Kadri, bitte tritt im Weltcup an. Aber sie wollte nicht. Und daher ist es jetzt  nicht wirklich der Zeitpunkt, um die  Top30 anzustreben.“  (Anmerkung: Reaktion Cakars auf Lehtlas Enttäuschung nicht beim Weltcup-Finale in Chanty-Mansijsk starten zu können)

Diese Worte ereilten mich, als ich gerade dabei war besagter Kadri Lehtla zu erklären, dass sie stolz auf sich sein solle. Stolz auf das, was sie in dieser Saison erreicht hatte. Zu einer Zeit, wo auch ich noch auf das ein oder andere weiter gute Rennen in der sibirischen Kälte gehofft hat. Mit vielleicht etwas mehr Lockerheit als bei der WM. Am Ende wo es nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren gab bzw.  wo der sportliche sieg schon längst eingefahren war und man genießen kann … aber da war sie wieder die Realität. Dieser kleine Krieg, wie er alltägliche überall tobt. Dieser Krieg, der mich schon im November kalt erwischt hatte. Den ich damals schon nicht verstand. Und wie sagt ich damals so schön: „Ich glaube ich habe einiges verpasst seit letztem April. Und ich glaube ich werde bis April brauchen, um mich auf den aktuellen Stand zu bringen.“ … verdammt wie wahr … Manchmal holen einen die eigenen Worte wieder ein.

Du wachst aus deinem Sommerschlaf auf und freust die auf die Wintersportsaison und wirst plötzlich damit konfrontiert, dass die bisher beste estnische Biathletin Eveli Saue offiziell ein Jahr Pause einlegt (Anmerkung: ob sie wiederkommt ist offen) und die bis dato zweitbeste estnische Biathletin Kadri Lehtla auch letzten April öffentlich darüber nachdenkt, ihre Karriere im Alter von 26 Jahren zu beenden. Glücklicherweise entschied sie sich jedoch dafür ihre Karriere fortzusetzten – jedoch außerhalb der Nationalmannschaft zu trainieren. Und dann knallt dir plötzlich gleich die von der Verbandsführung angeheizte Diskussion über ihre Entscheidung im IBU-Cup zu starten ins Gesicht. Und du verstehst nur Bahnhof. Und du fragst dich, wo du denn da gelandet bist. Was ist am IBU-Cup falsch? Warum muss ein Trainer öffentlich sagen, dass er nicht möchte, dass ein Athlet im IBU-Cup startet. Warum ist der Weltcup der Nabel der Welt? Und der IBU-Cup die Hölle? Was ist daran falsch, wenn ein Athlet sich mit guten Resultaten in der zweiten Liga neu motivieren möchte? Warum das dann auch noch öffentlich kritisieren? … Oder ist das einfach nur Rache? Rache, weil jemand entschieden hat, seinen eigenen Weg zu gehen. Aber müssen wir dies nicht ab und an tun?  Unseren eigenen Weg gehen, wenn wir feststellen, dass es zusammen nicht wirklich funktioniert.

Um so schöner, wenn das Resultat zeigt, dass es richtig war. Oder wie soll man sonst folgendes bewerten: beste Weltcupplatzierung der Karriere, Platz 22 im Einzelrennen bei der WEM und somit besser als M. Neuner, D.Domracheva etc., 6 Top30 Platzierungen im WC, Platz 28 in der WC-Gesamtwertung der Einzelrennen, Verdreifachung der gewonnen Weltcuppunkte im Vergleich zu den Jahren davor, Führende in der Gesamtwertung des IBU-Cups nach 9 Wettbewerben, erstmals estnische Meisterin im Skilanglauf und und und …

„Kadri Lehtla: Man, man, man – wenn die von Beginn an dabei gewesen wäre… – oder sie sollte öfter mal pausieren“  (Kommentar von Marcus auf meiner Wiki-Diskussionsseite)

Und am Ende realisieren das nur wenige Leute – und davon sitzen auch noch einige im Ausland. Mal ganz zu schweigen vom Cheftrainer und dem Verband, die einem weiß machen wollen, wie toll doch die Athleten, die mit der Nationalmannschaft trainieren, in dieser Saison abgeschnitten haben. Nein stattdessen macht der Verband Fehler und hakt auf seiner besten Athletin rum …

„Ja vielleicht bin ich schuld, aber was soll ’s? … Aber XYZ hat/ sollte/ müsste .. ach, aber Sorry an meinen guten Freund A, der hier unverschuldet zwischen die Räder gekommen ist!“

Eindeutig mein Highlight der letzten Wochen. Der Satz macht mich wahrscheinlich so wütend, da er so bezeichnend ist – so gewöhnlich. So gleich zu dem, was ich immer wieder im Alltag erlebe. Menschen in Führungspositionen (ich lass jetzt mal bewusst unsere Politiker weg), die es nicht schaffen Fehler einzugestehen ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Die nicht daran interessiert sind, die Ursache zu beseitigen, so dass die gleichen Fehler nicht wieder passieren.  Nein, man ist damit beschäftigt, die Schuld von sich zu schieben, auch wenn man selbst Schuld ist. Und wenn man dann schief angeschaut wird, dann fängt man an wild um sich zu schlagen und hat nur noch ein Messer zwischen den Zähnen. Koste es was es wolle. Jetzt gilt es nur noch seinen eigenen kleinen Arsch zu retten. Was interessiert mich mein Gegenüber.

Der von mir oben angeführte Satz stammt aus einem Interview mit dem estnischen Verbands-Präsidenten, der darauf reagieren musste, dass Kadri Lehtla öffentlich gemacht hatte, dass ihr der Start in Chanty-Mansijsk vom Verband im Dezember zugesagt wurde. Ich erwähne dies nur deshalb, weil in besagtem Interview kritisiert wurde, dass Lehtla an die Öffentlichkeit ging und somit öffentlich Kritik äußerte. Wer im Glashaus sitzt, sollte aber nicht mit Steinern werfe, liebe Herren vom estnischen Verband. Jemanden für eine öffentliche Kritik zu kritisieren und gleichzeitig selbst öffentlich zu kritisieren, wie in diesem Interview hinreichend geschehen, gibt kein gutes Bild. Alles andere als ein gutes Bild.

Und dabei wäre es doch so einfach gewesen. „Mein Fehler (Punkt). Sorry Kadri (Punkt). … auch wir sind noch am Lernen wie wir mit dieser Herausforderung umgehen sollen. Wir werden dies in Zukunft besser machen (Punkt).“ …

Ach ja, ein Start der besten estnischen Biathletin in Sibiriern war nicht möglich, da Estland aufgrund von Geldmangel nur drei Teilnehmer schicken konnte. Da die estnische Männer-Mannschaft die Möglichkeit hatte den 15. Platz in der Nationenwertung zu erreichen und  somit einen vierten Startplatz für die kommende Saison. Ergo wurden drei männliche Starter geschickt. Prinzipiell nichts dagegen einzuwenden. Aga (aber)  die Situation war nicht erst drei Tage vor dem Abflug nach Sibiriern bekannt und ich bin immer noch der Ansicht, dass man die fehlenden 400 Euro auftreiben hätte können. Und wenn ich mich persönlich mit der Sammelbüchse in Ruhpolding an die Strecke gestellt hätte. Man hätte die Situation ohne öffentliche Schlammschlacht lösen können. Man hätte es nur wollen müssen. Und das werde ich nie verzeihen. Und die dann folgenden und oben erwähnten Aussagen schon mal gar nicht. Nein ich werde mich immer dran erinnern.

Hab mich fleißig im Schlamm gewälzt und daher Babel-Chaos im Hirn. Und ich hoffe immer noch, dass meine Gegner/ Diskussionspartner einfach „Biathlon-Fans“ sind und nicht mehr … ansonsten Gute Nacht estnisches Biathlon. Die Schockstare lässt nur langsam nach. Mal ganz zu schweigen von der Tatsache, dass auch Berichte, die mit diesem Thema hier so rein gar nichts zu tun hatten, negativ gegen Lehtla kommentiert wurden. Und die erbrachten Leistungen niedergemacht wurden. Und wie gesagt, ich hoffe immer noch die Schreiberlinge einfach „Biathlon-Fans“ sind, die einfach nur auf der anderen Seite stehen, und nicht mehr.

Es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen.

Ich kam zu dem Schluss, dass alles schon vor der Verpflichtung Cakars begonnen hat. Wo sich bei einigen Athleten schon Widerstand gegen Cakars zeigte. Wo Athleten wie Saue und Lehtla einen finnischen Trainer befürworteten, mit dem sie schon länger zusammen arbeiten. Alles in allem kein guter Start, wenn man als Trainer oder Chef oder was auch immer irgendwo anfängt, wo man weiß, dass einige dich nicht haben wollen und auch noch mit deinem Konkurrenten weiter zusammenarbeiten. Wenn du dann nicht als Verband/ Firma steuernd eingreifst, dann wird das ganze zu einem Selbstläufer. Emotionen auf beiden Seiten. Kampf auf beiden Seiten. Es kann nur einen (Weg) geben. Missverständnisse. Vieles kennen wohl nur die Beteiligten selbst. Und am Ende, ja am Ende gibt es nur Verlierer. Und die größten Verlierer sind die Fans.

Ich lass letztens das Wort Symbiose. Aber so weit will ich nicht gehen. Ich bin für Co-Existenz. Man hätte Cakars die Arbeit mit den jungen Talenten machen lassen sollen. Und wer sonst noch mit einem lettischen Trainer arbeiten will, der nur Russisch spricht und außer einer guten Athletin, die er betreute, auch nichts im Lebenslauf vorzuweisen hat. Und Saue, Lehtla und Co. privat trainieren lassen sollen. So wie auch ein Michael Greis. Und wenn die Leistung stimmt, dann haben alle etwas davon. Klar ist das mehr Koordinationsaufwand für einen Verband. Mehr Kommunikation etc. Aber nicht unlösbar. Man hätte es nur wollen müssen. Es hätte so einfach sein können. Stattdessen, ja stattdessen tobt ein Krieg. Und am Ende gibt es nur Verlierer.

Ich weiß nicht, was die nächste Saison bringen wird. Aber irgendwie habe ich etwas Angst davor. Noch mehr Druck? Zu hohe Ziele? Jedes schlechte Resultat ein gefundenes Fressen? Und die Unbeschwertheit …  ? Werden meine Worte noch mal so einen Bedeutung haben, wie in den letzten Tage der Saison? Werden wir überhaupt noch mal eine Chance haben nächste Saison? Oder werden demnächst Leichen vom Schlachtfeld getragen? …

Ich schau auf meine estnische Tischfahne – ja so ein Teil, das man gewöhnlich bei einer Fußball-WM in den deutschen Farben auf dem Tisch hat – und frag mich, ob ich jemals wieder im Winter damit wedeln kann oder überhaupt will. … Einfach nur ein Staubfänger? – Dafür gibt es ja Staubsauger. Und die kann man ja bei der estnischen Biathlon-Meisterschaft als Hauptpreis gewinnen.

Sto? Oder wenn der Chef dich nicht versteht …

… weil er eine andere Sprache spricht.

Dank Globalisierung sind wir ja mittlerweile alle mulitikulti. Was ich prinzipiell ja auch ganz nett finde. Hat was, finde ich. Man stelle sich jetzt aber mal folgendes vor. Die Firma beschließt einen Top-Manager-Posten neu zu besetzen. Soll ja ab und an mal vorkommen. Also warum nicht mal im Ausland gucken. Joa, nehmen wir doch mal den.  Ok er spricht kein Deutsch, ok er spricht kein Englisch. Aber er ist gut – glauben wir – vielleicht – könnte sein. Hallo liebe Mitarbeiter, dies hier ist euer neuer Chef. Und als Geschenk kriegt ihr noch einen Russisch-Kurs spendiert. Aber bezahlen müsst ihr den schon allein. Ab heute wird hier russisch gesprochen. Und Dolmetscher gibt es keinen, damit das klar ist.

Ich mein ich hab ja schon viel erlebt, aber dies übersteigt meinen Horizont. Mein gesunder Menschenverstand sagt, dass das nicht funktioniert. Wahrscheinlich hab ich einfach nur zu wenig Visionen. Oder ich bin zu unflexibel … wie auch immer, muss an mir liegen. Gibt ja Leute, die machen so was.  Die werden schon wissen was sie tun.