Mein Problem mit Borderline – Teil 1

Die nachfolgenden Gedanken treffen für mich nicht nur auf Borderline zu. Aber an Borderline kann man das ganz gut festmachen, da muss man nur mal Google befragen. Aber alle Cluster B Erkrankungen rufen aufgrund der Unkontrollierbarkeit auf emotionaler Ebene gewisse emotionale Reaktionen bei der Umwelt hervor. Daher lässt sich einiges auch auf Narzissten, Histrioniker und Antisoziale übertragen.

1. Nimm die Beine in die Hand und lauf – ööhhhhmmm??

Ich mag die Tatsache, dass einige Ex-Partner, Freunde, Angehörige übel gelitten haben bis hin zum Versuch der Vernichtung der Existenz nicht herunterspielen. Aber muss man deshalb trotzdem alle gleich über einen Kamm scheren? Muss man allen Boderlinern deshalb jegliche Beziehungsfähigkeit absprechen? Muss man alle in einen Topf schmeißen? Sind denn alle gleich? Bleiben alle ein Leben lang in ihrer Vergangenheit gefangen?

Ich las von Borderlinern, die sagte, sie haben einen Partner gefunden, der spürt was sie brauchen, bevor sie es selbst spüren. Distanz, Nähe etc. je nach Stimmungslage. Ich las von Partnern, die 40 Jahre lang mit einer Boderlinerin verheiratet sind und sie immer noch lieben auch wenn jeder Tag eine neue Herausforderung ist.

Ich las von Borderlinern, die kämpfen. Die sich nicht ihrem Schicksal ergeben. Die ihre Lebensqualität verbessern konnten.  Bis hin zur Heilung. Rückschläge gibts immer. Bei allen Menschen.

Wer traut sich denn dann noch die Wahrheit zu sagen. Wenn man Angst haben muss, dass der (potentielle) Partner/ Freund gleich die Beine in die Hand nimmt, so wie es ihm geraten wird. Also schweigt man lieber und das Unheil nimmt seinen Lauf, weil man sich nicht richtig aufeinander einstellen kann. Weil man nicht gemeinsam wachsen und lernen kann.

Und wer zum Geier ist schon einfach? Haben wir nicht alle unsere Macken, die es für unsere Partner/ Freunde mal einfach und mal schwer machen? Muss man nicht bei jedem Menschen Verhaltensweisen verstehen und damit umgehen lernen? Muss man nicht jedem Menschen auch zugestehen, seine eigenen Erfahrungen zu machen? Auch denen die sich darauf einlassen wollen? Warum reicht es nicht, ihnen zu sagen, worauf sie sich eventuell einlassen? Warum muss man sie von allen Seiten beknieen, doch bitte bitte die Beine in die Hand zunehmen. Wer sagt, dass sie nicht genau der Deckel sind, der auf den Topf passt? Oder der Mensch mit dem richtigen Schlüssel. Und überhaupt, hat nicht jeder das Recht ein brennendes Haus zu betreten in der Hoffnung das Feuer zu löschen auch wenn er dabei umkommen kann. Hat nicht jeder das Recht seine eigenen Erfahrungen zu machen?

Und auch Borderliner sind nicht alle gleich und so verschieden wie alle anderen Menschen auch.

Diese Stigmatisierung. Dieses alle in einen Topf schmeißen. Unabhängig der individuellen Person, von der Schwere der Erkrankung und so weiter. Dieses nur die negativen Seiten hervorheben. Verdammt da ist und bleibt trotzdem ein Mensch dahinter, der sich sein Schicksal auch nicht ausgesucht hat. Da schließt sich nahtlos Punkt 2 an.

2. Nicht heilbar  – ähhhhmmm??

Ich lass irgendwo einen Kommentar, dass ein guter Therapeut dem Betroffenen sagt, dass Borderline nicht heilbar ist. Wenn er das nicht sagt, dann ist er kein guter Therapeut. Aber ich frage mich allen Ernstes, ob dem wirklich so ist. Wo bleibt da bitte die Motivation etwas zu ändern? Ich lass zu viele Kommentare der Form „ja ja so ist es“, „eine Krankheit aus der es kein Entkommen gibt“, „es ist halt so“. Ertrinken wir halt im Selbstmitleid. Weil ist ja eh alles verloren.

Ich traf letztens eine Bekannte von mir, die Psychologin ist. Sie kam gerade von einer Fortbildung – Thema Borderline. Ich sie gefragt, ob Borderline wirklich unheilbar ist. Sie geantwortet, das schwierige ist, den Patienten das nicht spüren zu lassen… hmm interessant. Lernen die denn bei ihrer Fortbildung nicht, dass sie nur dann gute Therapeuten sind, wenn sie sagen, dass Borderline unheilbar ist?

Ein Psychologe erklärte dieses unheilbar auf eine interessante Art: „Was ist Heilung? Im medizinischen Sinne ist man geheilt, wenn die Ursache der Krankheit beseitigt ist. Sprich, wenn z.B. der Bilddarm entfernt wird. Aber die Ursache für Borderline liegt in der Kindheit und diese kann man nicht beseitigen/ herausschneiden. Man kann nur die Symptome lindern und das teilweise sehr gut.“ Ergo alles was man nicht herausschnippeln kann ist nicht heilbar. Interessante Theorie.

Wenn du ohne Arme geboren wirst, dann ist das auch nicht heilbar, aber du kannst lernen, deine Füße auf eine Art und Weise zu benutzen, wie es keiner kann der Arme besitzt. Wenn du blind geboren wirst, kannst du lernen deine anderen Sinne so zu gebrauchen, wie es kaum ein Sehender kann. … oder du versinkst in deinem eigen Mitleid. Wenn du einen Schlaganfall oder Unfall hattest, kannst du wieder Schritt für Schritt lernen zu gehen/ zu reden. Und stell dir vor das geht sogar. Du fängst zwar wieder bei 0 an, aber es geht. Oder du gibst auf und bleibst dein Leben lang ein Pflegefall, der auf andere angewiesen ist.

Wenn du von einem Baum fällst und dir den Arm brichst und dieser Armbruch/ diese Verletzung nicht fachmännisch behandelt wird, dann kannst du später unerträglich Schmerzen haben. Den Unfall kann man nicht wieder rückgängig machen. Man kann mit Schmerzmitteln die Symptome lindern. Oder man bricht dir den Arm erneut und richtet ihn wieder.

Grundsätzlich ist es interessant zu lesen, wie uneins sich die Welt der Psychologen ist, was Borderline und Heilung betrifft. Wie sagte doch einer so schön: „Ich sage, Borderline ist heilbar und ich weiß, dass ich mir damit viele Feinde unter meinen Kollegen mache.“ Immer diese verdammten Netzbeschmutzer! Unabhängig davon, wenn der Wille beim Betroffenen da ist, dann gibt es diverse Möglichkeiten der Heilung bzw. Symptomlinderung. Alle sagten das geht nicht, dann kam einer der wusste das nicht und tats.

Es gab mal Zeiten, da dachte man, die Erde ist eine Scheibe und alle glaubten es. Bis einer kam, der das Gegenteil bewies.

to be continued

Die Psychologin

Wir trafen uns das erste Mal in einem Projekt-Kick-Off. Ich war erst ein halbes Jahr in der Firma und kannte diese sehr große sehr weiblich geformte Frau im Minirock noch nicht. Ich fühlte mich in ihrer Gegenwart etwas klein geraten. Schließlich endeten ihre Beine da, wo meine ganzer Körper schon längst aufgehört hatte zu existieren. Äußerlich aufgrund ihrer körperlichen Erscheinung eine sehr respekteinflößende Person. Tiefe dunkle markante Stimme. Mein erster Eindruck wurde dann im Laufe des Meetings bestätigt. Zu meinem Erstaunen schienen alle Anwesenden Respekt vor ihr zu haben. Sogar die die sonst sehr bestimmend und schonungslos direkt waren, kuschten. Hee hee das beeindruckte mich. Jemand, der M dazu bringt kleinlaut zu werden, verdient Respekt.

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AfD – nein danke (Teil 3 – AfD und die bösen Medien)

Seit der Parteigründung werden AfD-Mitglieder nicht müde sich über die negative Berichterstattung oder manchmal auch die Nichtbeachtung in den Medien zu beschweren. Naja, das liegt doch auch auf der Hand. Das passiert nur, weil alle Medien in der Hand der etablierten Parteien sind und die haben einfach Angst vor der AfD. Kann keinen anderen Grund geben. Muss Angst sein.

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AfD – nein danke (Teil 1 – AfD und Bildungspolitik)

AfD und Bildungspolitik

Ich zitiere aus dem Wahlprogramm:

Wir fordern, Bildung als Kernaufgabe der Familie zu fördern. Kitas und Schulen müssen dies sinnvoll ergänzen. Nichts ist für unsere Zukunft wichtiger als die Bildung unserer Kinder.

In erster Linie sind die Eltern für die Bildung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Der Staat muss ihnen dabei helfen, diese Aufgabe zu erfüllen. Frühkindliche Bildungsangebote sollen unabhängig vom Familienhintergrund verfügbar sein.

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Urlaub in Estland – Epilog

Ich komme wieder!

Keine Frage. Schön war es. Und viel zu kurz. Es hat einige Tage gedauert, bis meine Beine wieder schmerzfrei waren 😀 Viel zu wenig Zeit für viel zu viele schöne Dinge. Ich bin mir sicher, ich komme wieder. Es gibt noch so viel zu sehen. Estland ist zwar klein, aber groß genug um noch viele schöne Tage hier zu verbringen. Herrliche Natur, das Gefühl von Freiheit, aber auch eine Menge Geschichte. Wir sind noch nicht fertig mit der Suche nach unseren Wurzeln. Da gibt es noch ein paar Punkte, die zu erledigen sind. Und ich möchte noch mehr sehen von der Natur. So ein oder zwei Inseln … und und und .. ach und vielleicht hat ja diese unbekannte estnische Biathletin, dann auch mal Zeit.

Tallinn

Eine schöne Stadt. Sehr grün. Viele historische Gebäude. Aber auch viel Wachstum und Umbruch. Ist interessant, wie sich die estnische Metropole in der ca. ein Drittel der Bevölkerung lebt, entwickelt. Man schafft es zwar innerhalb von einem Tag die historische Altstadt zu besichtigen, aber Tallinn hat mehr zu bieten. Man muss ich nur die Zeit dafür nehmen. Und wenn man genug von Tallinn hat, dann nimmt an die Fähre nach Helsinki oder einen Bus in eine andere estnische Stadt. Was ich im übrigen als sehr angenehm empfand ist das Fehlen von Hupen in estnischen Autos. Egal wo oder wann, Berufsverkehr oder einsame Straße, ich habe nie eine Hupe gehört. Und ich verwette meinen wohlgeformten H… dass ich morgen auf dem Weg zur Arbeit gleich wieder wei0, was eine Hupe ist.

Wie auch immer, ich bin mit sicher, dass ich mir den ein oder anderen Fleck noch mal in Ruhe anschauen werde und den ein oder anderen Fleck neu entdecken werde.

Pärnu

Ein schöner ruhiger Kur- und Badeort. Wenn das Wetter passt, kann man sich am Strand vergnügen und abends durch die unzähligen Parks spazieren. Wer Party will, kann in einen Nachtclub gehen. Ich habs nicht ausprobiert. Aber bis 3 gehen die Minimum – zumindest der den ich über meinem Zimmer hatte 😀 Abends gibt es auch auf den Straße Live-Muke, aber trotzdem fand ich es nicht wirklich laut. … Und für schlechtes Wetter bietet fast jedes Hotel einen Spa-Bereich. Also wer einen ruhigen Strandurlaub möchte und keine 35 Grad braucht – was aber nicht heißt, dass es in Pärnu nicht auch mal heiß sein kann –  sollte Pärnu mal ins Auge fassen. Ich kann es nur empfehlen (Werbetrommel rühr)

Estland

Wenn man kapiert hat, wie das so läuft, dann kommt man ganz gut zurecht. Ab und an ist alles hochmodern und ab und an noch schön einfach. Aber im Großen und Ganzen kommt man mit wenigen Mitteln (auch auf Kommunikation bezogen) recht weit. Und nett und freundlich sind sie eh alle. Ok, der ein oder andere ist nordisch grummelig, aber das ist die Ausnahme.

Also Alkohol kann man nur zwischen 10 und 22 Uhr kaufen. Normalpreise gibt es eigentlich nur in großen Supermärkten. Ach ja und in den großen Touristenzentren wie der Altstadt von Tallinn sollte man drauf achten, dass man nicht abgezockt wird – wie überall in Touristenzentren. Kauf dir mal auf der Zugspitze was zu trinken. Gefahren wird mit dem Bus nicht mit der Bahn. Und mit dem Bus kommt man verglichen mit den deutschen Bahnpreisen billig in alle größeren Städte. Und da die meisten Linien häufig fahren, kommt man an einem Tag auch in und zurück.

Familie – gegeben, gesucht, gefunden

Schön war es. Ich hoffe, dass der Kontakt erhalten bleibt und man sich ab und an mal sieht. Wir haben uns herzlich empfangen gefühlt und ich fand es auch relativ locker für den Erstkontakt. Wegen der Sprachschwierigkeiten kann man nicht immer reden. Da fehlen manchmal die Worte. Und so eine Quaselstrippe bin ich leider auch nicht. Aber aber aber, von den paar Minuten Schweigen abgesehen, war es wirklich sehr schön und nett! Danke! Danke! Danke!

Wie gesagt, ich ähh wir kommen wieder.

Sonstiges

So viel Russisch wie in diesen Urlaub habe ich die letzten 20 Jahre nicht gehört. Das beinhaltet auch die letzten Schuljahre :-D.