AfD – nein danke (Teil 3 – AfD und die bösen Medien)

Seit der Parteigründung werden AfD-Mitglieder nicht müde sich über die negative Berichterstattung oder manchmal auch die Nichtbeachtung in den Medien zu beschweren. Naja, das liegt doch auch auf der Hand. Das passiert nur, weil alle Medien in der Hand der etablierten Parteien sind und die haben einfach Angst vor der AfD. Kann keinen anderen Grund geben. Muss Angst sein.

Weiterlesen

AfD – nein danke (Teil 1 – AfD und Bildungspolitik)

AfD und Bildungspolitik

Ich zitiere aus dem Wahlprogramm:

Wir fordern, Bildung als Kernaufgabe der Familie zu fördern. Kitas und Schulen müssen dies sinnvoll ergänzen. Nichts ist für unsere Zukunft wichtiger als die Bildung unserer Kinder.

In erster Linie sind die Eltern für die Bildung und Erziehung ihrer Kinder verantwortlich. Der Staat muss ihnen dabei helfen, diese Aufgabe zu erfüllen. Frühkindliche Bildungsangebote sollen unabhängig vom Familienhintergrund verfügbar sein.

Weiterlesen

Urlaub in Estland – Epilog

Ich komme wieder!

Keine Frage. Schön war es. Und viel zu kurz. Es hat einige Tage gedauert, bis meine Beine wieder schmerzfrei waren 😀 Viel zu wenig Zeit für viel zu viele schöne Dinge. Ich bin mir sicher, ich komme wieder. Es gibt noch so viel zu sehen. Estland ist zwar klein, aber groß genug um noch viele schöne Tage hier zu verbringen. Herrliche Natur, das Gefühl von Freiheit, aber auch eine Menge Geschichte. Wir sind noch nicht fertig mit der Suche nach unseren Wurzeln. Da gibt es noch ein paar Punkte, die zu erledigen sind. Und ich möchte noch mehr sehen von der Natur. So ein oder zwei Inseln … und und und .. ach und vielleicht hat ja diese unbekannte estnische Biathletin, dann auch mal Zeit.

Tallinn

Eine schöne Stadt. Sehr grün. Viele historische Gebäude. Aber auch viel Wachstum und Umbruch. Ist interessant, wie sich die estnische Metropole in der ca. ein Drittel der Bevölkerung lebt, entwickelt. Man schafft es zwar innerhalb von einem Tag die historische Altstadt zu besichtigen, aber Tallinn hat mehr zu bieten. Man muss ich nur die Zeit dafür nehmen. Und wenn man genug von Tallinn hat, dann nimmt an die Fähre nach Helsinki oder einen Bus in eine andere estnische Stadt. Was ich im übrigen als sehr angenehm empfand ist das Fehlen von Hupen in estnischen Autos. Egal wo oder wann, Berufsverkehr oder einsame Straße, ich habe nie eine Hupe gehört. Und ich verwette meinen wohlgeformten H… dass ich morgen auf dem Weg zur Arbeit gleich wieder wei0, was eine Hupe ist.

Wie auch immer, ich bin mit sicher, dass ich mir den ein oder anderen Fleck noch mal in Ruhe anschauen werde und den ein oder anderen Fleck neu entdecken werde.

Pärnu

Ein schöner ruhiger Kur- und Badeort. Wenn das Wetter passt, kann man sich am Strand vergnügen und abends durch die unzähligen Parks spazieren. Wer Party will, kann in einen Nachtclub gehen. Ich habs nicht ausprobiert. Aber bis 3 gehen die Minimum – zumindest der den ich über meinem Zimmer hatte 😀 Abends gibt es auch auf den Straße Live-Muke, aber trotzdem fand ich es nicht wirklich laut. … Und für schlechtes Wetter bietet fast jedes Hotel einen Spa-Bereich. Also wer einen ruhigen Strandurlaub möchte und keine 35 Grad braucht – was aber nicht heißt, dass es in Pärnu nicht auch mal heiß sein kann –  sollte Pärnu mal ins Auge fassen. Ich kann es nur empfehlen (Werbetrommel rühr)

Estland

Wenn man kapiert hat, wie das so läuft, dann kommt man ganz gut zurecht. Ab und an ist alles hochmodern und ab und an noch schön einfach. Aber im Großen und Ganzen kommt man mit wenigen Mitteln (auch auf Kommunikation bezogen) recht weit. Und nett und freundlich sind sie eh alle. Ok, der ein oder andere ist nordisch grummelig, aber das ist die Ausnahme.

Also Alkohol kann man nur zwischen 10 und 22 Uhr kaufen. Normalpreise gibt es eigentlich nur in großen Supermärkten. Ach ja und in den großen Touristenzentren wie der Altstadt von Tallinn sollte man drauf achten, dass man nicht abgezockt wird – wie überall in Touristenzentren. Kauf dir mal auf der Zugspitze was zu trinken. Gefahren wird mit dem Bus nicht mit der Bahn. Und mit dem Bus kommt man verglichen mit den deutschen Bahnpreisen billig in alle größeren Städte. Und da die meisten Linien häufig fahren, kommt man an einem Tag auch in und zurück.

Familie – gegeben, gesucht, gefunden

Schön war es. Ich hoffe, dass der Kontakt erhalten bleibt und man sich ab und an mal sieht. Wir haben uns herzlich empfangen gefühlt und ich fand es auch relativ locker für den Erstkontakt. Wegen der Sprachschwierigkeiten kann man nicht immer reden. Da fehlen manchmal die Worte. Und so eine Quaselstrippe bin ich leider auch nicht. Aber aber aber, von den paar Minuten Schweigen abgesehen, war es wirklich sehr schön und nett! Danke! Danke! Danke!

Wie gesagt, ich ähh wir kommen wieder.

Sonstiges

So viel Russisch wie in diesen Urlaub habe ich die letzten 20 Jahre nicht gehört. Das beinhaltet auch die letzten Schuljahre :-D.

Urlaub in Estland – Tag 9 Heimflug

Merke: Einchecken am Tallinner Flughafen nur am Automaten

Flughafenhalle Tallinn
Flughafenhalle Tallinn

Zumindest wenn man Lufthansa fliegt. Diese Information schockte mich etwas am Infoschalter. Aber wieder erwarten ging es einfacher als in München. 2 Klicks und wir waren beide eingecheckt. Man muss nur wissen, wo man seinen Ausweis durchziehen muss. Der Flughafen ist schon schnucklig. Und ich dachte immer Köln oder Dortmund wären klein 😀 Ca. 2 Stunden vor Abflug darf man dann sein Gepäck aufgeben. Am Schalter!! Das muss glücklicher Weise nicht durch den Automaten :-D. Wir haben noch ein wenig Zeit und setzen uns raus in die Sonne.  Schön einsam hier. Ab und an kommt mal ein Taxi und der ein oder andere Raucher. Aber im Großen und Ganzen glaubt man nicht, dass man an einem Flughafen ist. Es gibt auch nur eine Sicherheitskontrolle. Durch die kommen wir diesmal auch ohne Probleme. Inge passt auf ihr Ticket auf 🙂

Merke: Finnische Lakritze ist das Geld nicht wert

Wir geben noch ein wenige Geld aus und kaufen Schokolade, Marzipan und Lakritze. Während ich das Kalev Marzipan nur empfehlen kann – vor allem die Variante mit Vana Tallinna Rum – muss ich feststellen, dass die finnische Lakritze nicht so mein Fall ist. Lakritze mit Füllung. Das ist ja nur was für Weicheier. In Finnland gibts bestimmt bessere als am Tallinner Flughafen 🙂

Über den Wolken

Kann es schön sein, aber auch windig. In Tallinn selbst war mir ja schon am Morgen klar, dass es etwas wackelig werden kann. War ja ganz schön windig. Das war nicht ohne. Lauter Luftlöcher und schwups hängt dir der Magen in der Nase. Ist ja gar nichts für mich. Und ich stelle wieder fest, dass ich mein Testament immer noch nicht gemacht habe. Dauert eine ganze Weile bis sich der Flug stabilisiert. Dass wir eine niegelnagelneue Maschine haben, macht es nicht besser. Ok, sie riecht gut. Nix alter Ledergeruch, den ich im Flieger so hasse, aber wer weiß ob da nicht ein Fabrikatsfehler drin steckt …

Essen und Landung

Nachdem der Magen sich wieder beruhigt hat und ich mir erstmal einen Wein genehmigt habe, um die Nerven zu beruhigen, gibts etwas zu essen. Und siehe da, man kann es sogar fast so bezeichnen. Frisch aufgewärmte Pizza auf die Hand. Geschmakstechnisch akzeptabel. Und mehr als ein Fingerhut. Ist bei der Lufthansa etwa wieder der Wohlstand ausgebrochen? Bei der Landung will die Pizza doch fast wieder raus. Die ist genauso wackelig wie der Start. Warum ist es in München auch so windig? Verdammt. Der wackelt sich da einen zurecht, dass ich die Tragfläche schon am Boden schleifen sehe. Geht aber zum Glück alles gut. Außer uns bleiben wohl nur noch ein paar andere Fluggäste in München, der Rest hetzt zum Anschlussflug. Dafür ist das Gepäckband dann sehr übersichtlich. Der Taxifahrer ist auch ganz nett und wie immer billiger als sein Pfaffenhofener Kollege. Nachdem er uns abgesetzt hat, fährt er gleich bei seinem Bruder vorbei. Der is nämlich der Dönermann von Pfaffenhofen 😀 … ich packe derweil aus und leg die Füße hoch und beweg mich die nächsten Tage keinen Zentimeter. Inge hingegen rödelt gleich wieder los und ist auch 2 Tage später schon wieder mit ihren lustigen Witwen unterwegs. Irgendwie waren wir wohl in verschiedene Urlauben. Fühl mich alt!

Urlaub in Estland – Tag 8 Tallinn

Windspiele am Pärnuer Strand

Der Bus nach Tallinn geht um 12 Uhr. Der Koffer ist gepackt und ich habe noch etwas Zeit und entscheide mich bei kühlen Temperaturen und Windstärke 10 dem Strand noch mal einen kleinen Besuch abzustatten. Außer mir hat es nur ein paar Kitesurfer an den Strand verschlagen. Aber die nutzen das Wetter so richtig aus. Die haben schon einen richtigen Zahn drauf. Und ab und an hebt mal einer ab. I believe I can fly! Macht richtig Spaß zuzugucken. Ich nutze den Wind auch, um ein paar lustige Portraitfotos mit wehendem Haar zu machen. Spaß muss sein. Nach einer Stunde gehe ich durchgefrohren zurück zum Hotel und wir machen uns auf zum Bussijaam.

Zurück nach Tallinn

Das Gebäude des Busbahnhofs schaut aus wie einem alten Western entsprungen. Die Dame am Schalter und ich haben kleine Kommunikationsprobleme. 8 Euro pro Person, macht also 16 Euro. Ich hab nur einen 20er und die Dame will trotzdem noch was von mir. Ich versteh kein Wort und es endet darin, dass ich den Inhalt meiner Geldbörse auskippe. Ahh sie wollte noch einen Euro, da sie Probleme mit dem Wechselgeld hatte :-D. Hab aber nur 2, aber die nimmt sie dann. Schon interessant auf welche verschiedenen Arten man Euro aussprechen kann. Diesmal sitzen wir nicht in der ersten Reihe, der Bus ist auch kleiner und voll besetzt, Gepäck muss man auch selbst ein und ausladen – wie gut, dass ich so klein bin, da kann ich auch ins Gepäckfach klettern – und Wifi gibt es auch nicht. Für 40 Cent mehr kriegt mach schon ne  Menge Komfort mehr.

Zurück im Tallinner Hotel mit Hinternissen

Diesmal haben wir auch in Tallinn Zimmer auf unterschiedlichen Etagen. Ich bin wieder ganz oben und Inge ganz unten. Ich habe ein schönes kleines Zimmer im Dachgeschoss. Sehr schnuckelig. Plötzlich klopft es. Inga steht vor der Tür. Zuerst ging wohl das Zimmer nicht auf mit der Karte, also sie runter und mit Händen und Füssen und Russisch Problem erklärt. Karte noch mal neu programmiert. Inge wieder ab ins Zimmer und upps noch belegt. Noch mal runter und zum Glück wohl eine Dame da gewesen, die Russisch konnte. Haben sie sich wohl in der Nummer vertan :-D. Jedenfalls hat sie jetzt das Zimmer neben an und damit ich nicht ins falsche Zimmer gehe, kam sie netter weise vorbei. He he ich bin stolz auf sie! So ganz allein hinbekommen. Ok, sie wusste ja auch nicht wo ich war – musste sie auch erst erfragen, aber trotzdem.

Starthilfe für die estnische Bahn

Von dem ganzen Busgefahren habe ich Sehnsucht nach einer ordentlichen Bahnfahrt. Aber die fährt hier ja nicht. Also versuche ich mich symbolisch als Bahnanschupser am Tallinner Bahnhof. Meine Mutter hat ihren Spaß mit meinem Samsung. Huch, ich habe gar nicht gedrückt. Huch, schon wieder 😀 Heute gehen wir mal keine Treppen und wandern ausnahmsweise mal durch den Park in die Altstadt. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, das auch Tallinn voll von alten großen Bäumen ist. Immer wieder faszinierend, auch bei dunklen Wolken.

Olde Hansa

Inge mag mal wieder neun Burger von Mc Donalds. Ich glaube ich hab ihre Geschmaksnerven ruiniert 😉 Diesmal bereuen wir es aber, als wir den die Olde Hansa entdecken. Ein auf Hansezeiten getrimmtes Restaurant. Da hätte ich gern auch auch ein paar Euro mehr für ausgegeben. Man kriegt ja zumindest für das Auge was geboten. Die Spiesekarte gibt es in verschiedenen Sprachen auf alten Pergamentpapier. Die Kellnerinnen sind in alten Trachten gekleidet. Vor dem Restaurant kann man Zimt von einem alten Krämerwagen kaufen. Und Nebenan gibt es Honigbier und alte Handwerkskunst. Mist Mist, leider satt.

Eis und Souvenirs die Zweite

Aber für ein Eis ist noch Platz. Das war doch noch auf der ToDo-Liste. Wie sagte Inge so schön: Auch wenn es aus Strömen regnet, wir müssen noch ein Eis essen. Zum Glück scheint ja jetzt wieder die Sonne. Also kaufen wir uns im Shop Eriti Rammus. Inge nimmt Vanille und ich Schoko. Leider muss ich sagen, dass ich verloren habe, da die Vanille-Version eindeutig die bessere Wahl war. Also merke: Vanille ist besser als Schoko und schmeckt auch noch vanilliger als in Deutschland. Mist! Erinnert mich auch irgendwie an das Vanilleeis von früher als ich Kind war.

Wir finden auch in Tallinn noch einen „vernünftigen“ Souvenirshop, wo es mehr als Matroschkas  gibt. Ich brauch ja schließlich noch ein Estland-Cap. Ist ein Tallinn-Cap geworden und ne Estlandkerze mit Tallinnfeuerzeug. Unter der Ladentheke gibt es dann noch gegen entsprechende Millionen einen estnischen Pass zu kaufen, der unauffällig in meine Tasche wandert. So jetzt kann ich hier bleiben 🙂 Ne, das ganze ist ein kleines Büchlein mit den wichtigsten Informationen über Estland. Ich finde das eine ganz nette Idee. Und irgendwie witzig 🙂 Dann schleppt mich Inge noch in einen Buchladen, wo sie noch ein paar deutsche Bücher über Estland und Tallinn kauft und ich kann der Biografie von Kristina Smigun nicht wiederstehen. Außerhalb Estlands kommt ja nicht ran an das Buch. Gut ,ich kann kein Estnsich und daher ist das für mich eher ein Bilderbuch, aber ein schönes!

Autos, Autos und Autos

Mich „fasziniert“ ja schon die ganze Zeit, dass es in Tallinn und Pärnu kaum Kleinwagen gibt. Mal ganz zu schweigen von alten VWs oder so, die man zumindest noch in Deutschland findet. Nein, man sieht nur BMWs, Mercedes, Audi und Co. Und das bei den Strassen. Gerade in den alten Innenstädten dominiert Kopfsteeinpflaster. Um so witziger finde ich den Jaguar, der mitten in der Innenstadt von Tallinn steht. Inge meint nur, wenn das ihrer wäre, würde sie ihn über das Kopfsteinpflaster tragen und es tut ihr in der Seele weh, wenn die Dinger über die Straße hoppeln. Der Knüller sind aber die Polizeiautos: Skoda!! Der komplette Gegensatz zu den Autos der Bevölkerung, aber genau das was ich eigentlich erwartet hätte. Billig und praktisch.

Polizeiskoda
Polizeiskoda
Jaguar
Jaguar

Möwen

Mitten in Tallinn landen zwei Möwen, die sich bereitwillig fotografieren lassen. Sie kommen sogar immer ein paar Zentimeter näher und posieren. 🙂 Dann kommt ein älteres – menschliches – Pärchen und der Herr füttert die Möven aus der Hand. Unglaublich. Naja man will ja für das Posen auch entsprechend bezahlt werden 🙂 Noch witziger wird es, als plötzlich eine junge Möwe im Sturzflug von der Stadtmauer gesegelt kommt und meine Mutter nur um ein paar Zentimeter verfehlt. Nun sitzt sie da auf der Straße und guckt komisch rüber. Nein, nicht deiner Mutter, das ist meine! Die leben schon sehr gefährlich diese jungen Möwen. Und sind durch nix zu erschrecken. Ein Wunder, wenn die überleben.

Mal gucken obs Glück bringt

Schornsteinfeger sind ein Wahrzeichen von Tallinn und daher findet man auch mitten in der Altstadt einen Schornsteinfegerskulptur. Wie alle anderen Touristen – von denen es hier deutsche und russische in Massen gibt – lassen wir es uns nicht nehmen und machen mal ein Foto. Irgendwie hat er genau die richtige Größe für uns 😀 Ungewollter Weise muss ich lachen, da Inge mal wieder sehr viel Spaß mit dem Samsung hat. Ne ne Touchscreen ist nix für Inge. Aber was für meine Lachmuskeln. Nun gut, hoffen wir mal, dass der kleine schwarze Mann uns Glück bringt. Leider finden wir die lebensgroße Trachtenpuppe, bei der man den Kopf durchstecken konnte, nicht mehr. Naja zum wirklichen Suchen haben unsere Beine aber auch keine Lust mehr.

Schon wieder Lost in Tallinn

Da wir ja alle Parks in der Tallinner Innenstadt angucken wollten, nehmen wir für den Rückweg zum Hotel den Park auf der anderen Seite. Schwerer Fehler. Nicht, dass es nicht schön wäre so in der Abendsonne. Nein, man muss halt wieder den Hügel rauf und dann auch irgendwie runter. Wir enden diesmal am Trampelpfad zum Toompea-Schloss rauf oder in dem Fall runter und ich weigere mich den zu benutzen. Beim Sportplatz nebenan finde ich den Eingang nicht und so müssen wir irgendwo aussenrum, aber siehe da, wir kommen direkt vorm Hotel raus.

Abschied: Sonnenuntergang in Tallinn

Inge liegt tot auf dem Bett – war ja auch eine anstrengende Woche und irgendwann ist der Akku leer. Ich krame meine letzte Kraft hervor und mach mich noch mal auf die Socken Richtung Toompea-Schloss-Aussichts-Plattform. Abschied nehmen. Interessant finde ich, dass auf jeder Bank im Bark junge Leute sitzen, die den Abend genießen.

Urlaub in Estland – Tag 7 Pärnu

Souvenirs

Heute heißt es Abschied nehmen. Daher beginnen wir den Tag mit dem Kauf von sinnlosen Souvenirs. Ich bin jetzt stolzer Besitzer einer Tasse in den estnischen Farben und eines blau-schwarz-weißen Elch-Kopf-Magneten. Macht sich gut an der Mikrowelle. Meine Mutter hat jetzt ein Mini-Küchen-Brett mit Pärnumotiv an der Mikrowelle kleben und eine ‚Tasse mit Pärnumotiv. Dinge die die Welt nicht braucht – aber sein müssen. Und weil wir gerade in Geberlaune sind, bekommt der nette Musikant an der Ecke auch noch ein paar Euro. Das muss man ja auch erstmal hinbekommen, mit rechts Trompete und mit Links Akkordion. Und klang nicht mal schlecht. Leistung muss belohnt werden!

Neue Europäische Währung

Ganz oben auf meiner Souvenirliste steht jedoch die neue europäische Währung. In Zeiten eines unsicheren Euros muss man seine Geld in wahre Münzen investieren. Also ab zum Schmied, der handelt ja gerade mit wahren Münzen. Neben „normalen“ Schmiedeerzeugnissen wie Speerspitzen und so 🙂 kann man beim Haus und Hofschmied in Pärnu auch echte Pärnumünzen erwerben. Aktueller Kurs zwischen 1 und 3 Euro. Frisch aus dem Schmiedeofen. Man kann dem Schmied quasi beim Herstellen zuschauen. Hat was. Finde ich.

Minizoo mit Minigarten

Unweit vom vom Schmied gibt es einen Minizoo. Ab und an wird der Schlage Ausgang gewährt und wer will kann sich ne gelbe Python um den Hals legen lassen.. Ich verzichte aber dankend und bewundere lieber den Minigarten vor dem Minizoo. Erinnert mich irgendwie an meinen Balkon 🙂 Erdbeeren im Blumenkasten, Cocktailtomaten, lila Petunien, Männertreu. Hach herrlich. Der kommt der Gärtner in mir durch. Wenn der da nicht mit seiner Schlange rumwedeln würde, könnt ich dort verweilen.

Paul Keres – Schach Matt

Paul Keres Denkmal
Paul Keres Denkmal

Wir kommen ach am Paul Keres Denkmahl an der Schule, die er besuchte, vorbei.  Den Erzählungen meiner Mutter zufolge hat eine Schwester meines Großvaters den Herren unterrichtet (dann wohl an der Schule hier), der immer unter seinem Tisch heimlich Schach spielte 😀  Der Mann wusste Prioritäten zu setzen. Der Herr war später ein bekannter Schachspieler. Zum Weltmeister hat es leider nicht gerecht, aber er hat wohl alle Weltmeister seiner Zeit besiegen können. Leider nicht bei Titelkämpfen. Meine Mutter schwört jedenfalls Stein und Bein, dass es dieser Herr war, der die Schwester meines Großvaters im Unterricht zur Weißglut getrieben hat.

Neues Deutschland – bitte was?

Verwirrt bin ich über diesen Megadimensionalen Papierflieger, der uns in Pärnu vor die Füße fällt. Neben diversen internationalen Zeitungsnamen fällt mir „Neues Deutschland“ ins Auge. Ich mein ich kenne diese Zeitung noch. SED-Zeitung. Hervorragend geeignet zum Fleisch oder Kohle einwickeln. Oder Papierhüte basteln. Aber was soll das hier?  Entweder ist das Kunst, deren Bedeutung ich wieder nicht verstehe und das Neue Deutschland ist hart gelandet. Oder der Künstler wusste nicht, was er da verwendet hat.

Dohlen und Spatzen

Es gibt ja nicht nur schöne Pflanzen hier, sondern auch auch Vögel. Neben den grausam schreienden Möwen und Nebelkrähen sieht man in der Innenstadt sehr oft Dohlen und Spatzen, die sich von gern füttern lassen. Vor allem die Spatzen sind dick und fett und sitzen überall unter Tischen von Restaurants und Hotels. Könnte ja ein Krümel abfallen. Von Angst keine Spur.

Dohle
Dohle
Spatz
Spatz

Merke: Die Bäume hier sind nicht groß

Nein, meine Mutter ist nur klein. Nachdem wir mal wieder den Nachmittag in den Parks verbringen – frisch gestärkt dank Sisi Pizza – muss ich noch mal Festhalten wie groß die Bäume hier sind. Also platziere ich Inge genau neben besagten Riesenbäumen. Also diese Ameise da unter dem Baum ist meine Mutter. Ich glaube das sind Linden. Groß und kräftig und alt. Wer jetzt älter ist – also der Baum oder meine Mutter, kann ich nicht sagen. Ich tendiere ja fast dazu, dass der Baum älter ist.

Die Sonne ist wieder herausgekommen und das Wetter ist einfach herrlich. Da es nur so um die 20 Grad sind, ist es ideal zum spazieren gehen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen, ohne zu schwitzen.

Baden die Zweite

Ich lasse es mir nicht noch mal nehmen, mich in die Fluten zu stürzen. Bei dem Wellengang heute ist das ein netter Spaß. Inge bibbert derweil außerhalb des Wassers. Die steife Brise ist nicht ohne.  Ich versuche derweil meine eingerosteten Schwimmkenntnisse gegen die Wellen zu stemmen. Ein „Kopfsprung“ in die herannahende Welle erweist sich als gute Taktik. Als dann dunkle Wolken aufziehen, wandere ich dann mal wieder zurück – raus aus dem Wasser. Gewitter im Wasser muss jetzt nicht sein. Inge ist heute auch etwas Strandmuffelig 🙂 und will nicht mal am Strand zurück zum Hotel. Lieber außen rum. Also stampfen wir vom  Nacktstrand – offiziell als Frauenstrand deklariert, was mich darüber nachdenken lässt, wo denn die nackten Männer hin sollen und ob das nicht diskriminierend ist – weg Richtung Promenade.

Unser letzter Weg…

… am letzten Tag in Pärnu ist auch kein schlechter Weg zurück zum Hotel. Die Sonne scheint immer noch, die Bäume halten den Wind etwas ab und die dunklen Wolken geben eine herrliche Kulisse. Während ich Inge im Hotel abliefere, geh ich noch mal kurz für eine halbe Stunde die Füße ins Meer halten und die Dämmerung genießen. Der Strand ist eh schon leer gefegt. Ich genieße noch mal das Rauschen des Meeres und nehme schon mal Abschied vom Strand an dem mein Großvater angeblich jeden Morgen sein Bad nahm. Leider kann ich nicht lange bleiben …

Abschiedsparty – schön wars!

Wie versprochen treffen wir uns um 22 Uhr noch mal mit unserer Verwandtschaft und nehmen Abschied. Bei Rhabarber-Kuchen und Bier :-). Ich lerne, dass Rhabarber auf estnisch Rabarber ist. Am lustigsten ist aber, als wir versuchen Draht zu übersetzen. Mit Russisch-Wörterbuch. Um Am Ende festzustellen, dass Draht auf estnisch traat heißt 😀 Ach und rosa ist im übrigen roosa. Wir sind uns einig, dass wir eine Menge Schiss hatten – zumindest der Teil unter 60 – aber am Ende war es voll schön und die Angst war nicht berechtigt! Es wird noch mal geknuddelt und gedrückt und dann taumeln wir betrunken ins Hotel 😉 … schön wars!!