Der Vorteil der meisten Menschen ist, dass sie in sozialen Interaktionen nicht bewusst denken. Das ist wie mit dem Laufen. Wenn du darüber nachdenkst, welchen Muskel du wie wann bewegen musst, um eine Schritt vorwärts zu gehen oder einfach nur zu stehen, dann fällst du um. Wenn der Autopilot läuft, dann ist alles locker und easy und smooth. Nur ist der Nachteil des Autopiloten, dass er auf ein Regelwerk angewiesen is. Und oft auch einfach nur mit anderen mitläuft. Schubladen, Wissen aus der Vergangenheit, Herdentrieb. Um dann auf die schnelle zu entscheiden, was richtig oder falsch ist. Und wer dann halt nicht in eine bestimmte Schablone/ in ein Raster passt, der rutscht halt durch. Soll heißen, man eckt an, wird abgelehnt. Und findet auch selbst keinen Bezug zu den anderen. Und zerdenkt dann halt zu viel und fällt auch hin. Alle reden immer von Vernunft. Aber irgendwie ist ein entspanntes Leben das Gegenteil davon.
Ich hab nicht erst gestern darüber nachgedacht, warum ich oft bei Menschen hängen bleibe, die nicht dem Standard entsprechen. Ich hab mit diesen Erklärungen, die standardmäßig angeführt werden, immer nix anfangen können. Es passt halt nicht. Ich hab für mich eine andere Erklärung. Mein Hirn ist auf verstehen gedrillt. War es schon immer. Und auch mein täglicher Job is es, Dinge zu durchdringen und zu verstehen. Und irgendwie gilt das auch bei Menschen. Da wo bei anderen der Autopilot aussetzt und die sich umdrehen, fange ich an hinzugucken.
Ich kann jetzt natürlich darüber nachdenken, das zu ändern. Aufhören Menschen zu verstehen/ verstehen zu wollen. Vor allem die, die nicht leicht zu verstehen sind. Die die nicht ins Schema passen. Deren Handeln schwer nachvollziehbar ist, weil man selbst ja nur sich selbst kennt und die eigene Art zu denken und zu handeln. Wir tun uns immer schwer, etwas was wir nicht kennen, nachzuvollziehen. Ich kann mir den Aufwand schenken. Es wäre sicher einfacher.
Aber ich weiß nicht. Ich will das irgendwie nicht. Es fühlt sich nicht richtig an. Diese Oberflächlichkeit inkl. aussortieren von nicht passenden Menschen. Zumal das auch irgendwie bedeuten würde, dass man mich aussortieren muss. Ich passe auch nicht in ein Standardraster.
Ich werfe mal Felix und Manuel ein. Wegen denken und verstehen wollen.
Manuel: und gleichzeitig fällt mir das dann so schwer, das zu greifen zu bekommen
Felix: Also ich glaube du musst wirklich aufhören, zu versuchen Sachen zu greifen zu bekommen. Ich glaube, du würdest dir wirklich sehr viel Stress in deinem Leben sparen, wenn du das nicht machst.
Manuel: Ich glaube, es ist halt so ein bisschen der, der ich bin oder?
Felix: Das kann sein. Aber es gibt ja auch Sachen an sich. die sind halt so. Aber wenn man merkt, dass die einem eigentlich irgendwie nicht gut tun, dann sollte man daran vielleicht arbeiten. Ohne jetzt sagen zu wollen, dass es bei dir jetzt genau das Ding ist. Aber ich könnte ja auch sagen so ja ich bin halt irgendwie XYZ ja. Aber es ist nicht gut, wenn ich so bin für mich. Dann ändere ich das vielleicht oder probiere das zu ändern.
Manuel: Aber ist es nicht okay Sachen irgendwie so verstehen zu wollen
Felix: Dies ist völlig okay. Es ist völlig okay so. Ich werte das auch gar nicht. Das ist einfach nur so, das was mir was mir in dem Gespräch auffällt. Dass es irgendwie in meinen Augen zu viel Raum einnimmt, irgendwas in irgendwas einordnen zu wollen. ie wäre so ein Gespräch für dich besser. Ich finde das Gespräch nicht schlecht. Also mir ist wirklich einfach nur an dir aufgefallen, dass du so krass probierst, Sachen in irgendwas einordnen zu wollen. Dass ich mir einfach denke, Bro wenn du das nicht machst, dann hättest du so viel freie Rechenkapazität in deiner Birne Alter .
Manuel: Ja gut schöne Teildefinition von Autismus, die du gerade aufgestellt hast
Felix Lobrecht über Psychiatrie, Hochsensibilität und Autismus | nicht witzig
by the way, ich find Felix Einstellung gut, Dinge die einem nicht gut tun ändern zu wollen. Und nicht nur zu sagen „ich bin halt so“. Aber bei seiner Aussage/ Analyse greift wieder unser nicht perfektes Hirn. Wir packen ne Schablone über Menschen, glauben zu sehen und sagen du musst jetzt, dann geht’s dir besser. Ohne echtes Wissen. Ohne genau hinzugucken. Man schließt aus einer bestimmten Erfahrung (zu viel nachdenken, zu viel grübeln is schlecht) auf eine andere Situation, mit der man sich nicht befasst hat. Es gibt Dinge, die gehen über einfache Verhaltensänderungen hinaus. Unser Hirn ist nicht gleich.
Autismus mal hin oder her. Wir Menschen ordnen immer ein. Alle Erfahrungen, alles Wissen was wir haben sind unser Koordinatensystem für zukünftiges Handeln. Nur passiert das eben meist unbewusste. Menschen denken in Ursache Wirkung. Und wir nehmen auch einfach meist gern die erste Erklärung, die uns entgegenspringt und gut is. Haken hinter. Abspeichern. Das is total normal und total effizient. Fürs Hirn. Und hat sich irgendwie bewährt. Was wahrscheinlich auch daran liegen kann, dass wenn man das ganze durchdenkt, man zu viele Möglichkeiten an Erklärungen/ Ursachen findet. Und man oftmals gar nicht die eine wahre rauspicken kann. Und genau das is dann auch das Problem von einigen Menschen. Bei denen das eben nicht einfach funktioniert mit Automatismus und erstbester Erklärung und Haken hinter. Bei denen dann eben ein paar Abers hochpoppen. Und man anfängt weiter zu denken. Siehe Manuel, der den Felix zum Teil nicht greifen kann.
Und ich kann beide verstehen. Der Felix, der die ganze Fülle seiner Persönlichkeit/ Interessen in die Öffentlichkeit trägt. Und somit auch teilweise sehr nachdenkliche und auch philosophische Dinge in seinem Podcasts und auch Interviews äußert. Aber auch Witze dabei einwirft. Und Ein Manuel, der versucht zu verstehen, ob das jetzt ernst gemeint und tiefgründig war oder ein Witz wie Comedians halt machen. Der nicht von Satz zu Satz switchen kann. Da kann man sagen, er soll aufhören alles einordnen zu wollen, aber das hilft ihm nicht. Wenn dein Autopilot eben nicht über ein gutes Radar verfügt nonverbale und verbale Kommunikation superschnell zu lesen und einfach schnell umzuswitchen von Humor in tiefe Ernsthaftigkeit und wieder zurück, dann kann man das nicht einfach schnell ändern. Was zum Teil auch „normalen“ Menschen schwer fallen dürfte.
Ich kenne Felix übrigens nicht. Sein Broterwerb is nicht so meins. Aber seien Interviews find ich interessant.
Jedenfalls ist das mit dem Verstehen so eine Sache. Und auch mit unserem Denken allgemein. Das eben auf Schubladen und Stereotypen ausgelegt ist. Abweichungen werden gern vermieden. Und daher treffen vielleicht auch manchmal genau diese Typen von Menschen aufeinander. Die die sichtbar abweichen und die die analysieren. Was übrigens auch ne Abweichung vom Standard ist. Der Vorteil von denen die analysieren, verstehen wollen, ist halt auch, dass sie sich mit Menschen befassen, die aus der Reihe tanzen. Das muss ja nicht verkehrt sein. Wenn man sich dessen bewusst ist.
Was dafür aber Voraussetzung ist, ist Kommunikation. Fragen. Erklären. Raten funktioniert da halt nicht. Man kann Ideen äußern, aber man braucht immer das Feedback. Aber so kann man daran arbeiten, dass man sich gegenseitig versteht und vielleicht auch sich selbst etwas mehr. Und so vielleicht auch einen Schritt in andere Richtungen schaffen.
Ich gedenke daher nicht daran, meinen Wunsch zu verstehen – also auch Menschen zu verstehen, die ich auf den ersten Blick eben nicht verstehe – als etwas zu betrachten, das ich abschalten sollte. Zum eine bezweifele ich, dass das mein Leben in Summe besser macht. Zum anderen halte ich es auch immer noch mit der Goldenen Regel des Lebens. Behandele andere Menschen so, wie auch du behandelt werden willst. Auch ich will verstanden werden. Ohne in das Standardraster zu passen. Dass das ne Gratwanderung sein kann, auch klar. Man kann Dinge zerdenken. Leichtigkeit verlieren. Alles analysieren. Die Kunst ist immer eine Mittelweg zu finden. Und sich halt selbst auch zu reflektieren. Und das ganze ist nie eine Einbahnstraße. Es muss gewollt sein. Von allen Seiten.
Das neue Jahr naht. Neujahrsvorsätze. Dinge zum anders machen. Und wie bei fast allem ist da der Lösungsraum auch sehr groß. Anders machen ist allerdings schon mal ein guter Plan.
Der Flurfunk im Supermarkt sagt, Roz wurde nicht gemietet sondern so vollumfänglich eingekauft. Für ein paar Tausender. Ich muss gestehen, dass ich so was ahnte, aber argh. Irgendwie missfällt mir die Rollenverteilung. Es wäre sein Job nicht dauernd Technik anzuschleppen. Sondern sich um seine Mitarbeitery zu kümmern. Nicht ich. Habe das Gefühl, ich tus aber grade und er spielt. Ich mag zwar diese Selbstscanner nicht, aber die haben noch irgendwo ihre Berechtigung. Aber aber diese fahrende tanzende Werbetafel, die dauerbetankt werden muss mit Strom. Argh. Ich glaube auch nicht, dass bei uns einer Werbung da schaltet. Außer es macht wieder ne neue Zahnarztpraxis auf. Die einzige lokale Werbung an die ich mich erinnere, weil sie monatelang aus den Lautsprechern schalte.
Nicht, dass der mir den Laden in die Pleite führt, wenn der so weitermacht. Der neue Edeka wird wohl zuerst pleite sein, denke is. Weil da is leer. Total leer. Und wenn dann noch der Rewe wegfällt, bin ich am A. Gut der Norma könnte dann die Grundversorgung. Aber emm apuhh. Das geht so nicht.
Wie bringe ich ihm das jetzt bei?
Danke übrigens, dass meine vegetarische Pizza wieder da is. Nein ich will keine vegane Pizza Tonno. Wer zur Hölle isst so was? Ich will ne einfache Gemüsepizza und kein Fleischersatzprodukt. Und wenn da noch NABU drauf steht, um so besser. Ob Roz auch bestellen kann? Zumindest Bestellungen aufnehmen?
Ich hab jetzt Fritze im Ohr. Das wird jetzt der Durchbruch.
Nacht!
Ich mag ja die Version von Placebo. Ich häng die mal unten an. Aber die Bayrische is LOL.