Ich bin grad ein trauriger Weihnachtsmanny. Das macht den Job echt schwer. In drei Wochen kein Hallo durchzusms, ist kein Vielleicht und auch kein Supi. Es ist ein Nein. Ohne es zu sagen. Und das Universum war diese Woche auch der Meinung, dass ich nicht nachfragen kann. Ich will aber auch nicht betteln. Und ich will keine Stress machen. Das ist das Gegenteil von dem was ich wolle. Und ich will keine Pflicht „Muss man sich die Zeit nehmen“ sein.
Ich will raus, ich will laufen. Aber mein Joggen endet darin, dass ich das tue, was ich in solchen Momenten vom Radfahren kenne. Ich höre auf zu treten. Ich trete fest rein und dann höre ich ganz auf. Also laufe ich und dann trabe ich wie ein begossener Pudel. Bleibe stehen. Starre auf die weiß gezuckerten Gräser. Es hat heute Nachmittag leicht geschneit. Woher auch immer der Schnee kam.
Immer wenn es schneit. Würde ich gern einen Kinderpunsch. Und den Flocken zuschauen.
Sechs Kilometer und 60 Minuten später fühle ich mich nicht besser. Gesprintet, geschlichen mit gesenktem Kopf. Meine Hüfte tut weh.
Morgen kommt wieder die Wärme zurück. Kein Schnee mehr weit und breit in Sicht.
Noir hatte heute mehrere Türchen im Kalender geöffnet. Enno hats verstanden. Das mit dem Zuhause.
Denn immer, wenn ich glaub, dass alles gegen mich ist
Dann schließ ich meine Augen und dann sehe ich dich
Egal was auch passiert, solang du neben mir bist
Mit dir in meinen Armen hab ich mein Leben im Griff
Ich starre an die Decke.
Eine Psychologin hat zur Schokomopseline (lustiger Nick, solange sie kein Karamell mopst) gesagt, dass man anstelle Nein auch einfach „Vielleicht später“ sagen könnte, um Zeit zu gewinnen für
- Argumente dagegen zu sammeln
- jemand anders es übernimmt
- es nicht mehr wichtig ist
- es sich von selbst erledigt
Ich bin am Punkt, dass ich mich frage, ob nicht die Psychologen die ersten sind, die dann die Krise kriegen, wenn sie merken dass das Vielleicht ein verstecktes Nein war. Ein Vielleicht lässt immer hoffen. Und vergebliches Hoffen ist immer Enttäuschung. Ich frage mich, ob das im sozialen Kontext nicht mehr kaputt macht, als gleich mit einem Nein zu antworten. Klar ein nicht eingehaltenes Ja mag schlimmer sein als ein Vielleicht zu brechen. Aber ein klares Nein, gibt mehr Orientierung und auch Verständnis. Seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen kennen ist besser als im Strudel der anderen Menschen zu taumeln. Ich weiß gern woran ich bin. Um mich orientieren zu können. Wie ich mit meinem Gegenüber umgehen soll. Ein Vielleicht hilf da nicht. Es ist schwammig. Alles und nichts. irgendwas dazwischen.
Nicht Nein sagen können, ein Problem vieler Menschen. Zumal oftmals Automatismus. Der gern mit einem gefühlten Geben und Nehmen zusammenhängt. Habe vergessen wie dieser Effekt hieß. Ein kleiner Gefallen der erwidert werden muss. Wir haben Programme in uns, die Kooperation steuern. Unser Herdenverhalten. Sozialverhalten. Wer dazugehören will, muss seine Beitrag leisten. Und bekommt dafür für gewöhnlich auch was zurück. Kooperation eine ständiges geben und nehmen. Und Versuch es im Gleichgewicht zu halten. Wir haben auch Programme in uns, die merken, wenn die Waage in eine Richtung ausschlägt. Wir haben eine innere Bilanz. Weil wir auch bewusst und unbewusst wissen, dass nur geben ungesund ist.
Ich bin müde, muss aber morgen früh raus. Also nix bis 11 im Bett bleiben. Wegen Samstagsschicht. Muss den Berg-Hai noch beglücken. Der macht nur Früh Samstag im Moment, habe ich gelernt. Dank Nummer 32 weiß ich auch wie alt er ist. Genauso alt wie sie. Ihr könntet meine Kinder sein. Ich weine. Wegen früh aufstehen natürlich. Hust. Weihnachtsmanny it echt anstrengend.
Ich arbeite mich auch in der Hierarchie nach oben. Cheffe fehlt mir noch. Heute noch seine rechte Hand erwischt. Als ich ihr den in Schleifchen gepackte Schein überreichte, meinte sie, sie hätten heute über mich gesprochen. Was für eine nette Geste. Habe gefragt, ob ich das nächste Mal lieber vom Balkon klatschen soll. Hat sie und Nummer 45 im Chor sehr bestimmt sofort und gleich abgelehnt. Ich hätte heute fast einer Mitarbeiterin ein zweites Geschenk gemacht. Ich sag ja, ich brauche Hilfe.
Ich weiß nicht, ob wir uns noch mal sehen. Vielleicht. Ich weiß auch nicht, ob ich es will. Wieder Weihnachten versauen. Habe mir schon die letzten Jahre versaut. Aber wahrscheinlich ist eh schon versaut. Und mit Weihnachten kommt Silvester. Und mit Neujahr immer die Vorsätze Dinge anders zu machen. Dinge loszulassen.
Der Sand rast durch die Sanduhr.
Ich hasse dieses Sie. Ich wollte es beim Kinderpunsch und heißer Schokolade loswerden. Montag muss ich ins Büro und weihnachtlich socializing machen. Und meine Plätzchen abholen. Die Kollegen geschickt haben. Weil ich eben kein Arschloch bin. Hoffe ich.
Und ja, es ist nicht nur so, dass ich Hilfe gebrauchen könnte. Es geht um mehr. Die Chance von Kommunikation. Rauszukommen aus diesem Korsett der 5 Sekunden Gespräche. Mit all dem Druck und all dem Stress. Mehr zu wechseln als 5 Worte. Lernen zu verstehen. Ein klares Nein is vollkommen okay. So ein verkapptes Nein, ist schwerer erträglich. Und ich verstehs nicht. Ich würde es gern verstehen. Aber ohne zu reden, habe ich keine Chance, es zu verstehen. Der Lösungsraum groß und breit. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass da zwei sozial perfekte Wesen aufeinander prallen. Und darum glaube ich auch, dass die Erklärung nicht die mit der größten Wahrscheinlichkeit ist. Sondern komplexer. Aber solange keine Kommunikation möglich ist, kann ichs nicht herausfinden. Und somit bleibt dann erstmal nur ein „lass mich in Ruhe“.
Und ich weiß jetzt nicht mehr wie ich das ändern kann.
Ich bin traurig. Und jetzt gebe ich mich meinem Schmerz hin. Ein Weihnachtsmanny kann morgen auch abgewrackt den Berg besteigen.
Ich weiß nicht, ob wir uns noch mal sehen. Ich wünsche Frohe Weihnachten. Dass deine Wünsche in Erfüllung gehen!
Und eigentlich möchte ich dir noch mal sagen, dass ich diese ganze Aktion nicht ohne dich gemacht hätte. Sicher auch nicht ohne das fleißige immer freundliche Bienchen Martina. Aber der Satz „Ihr habt keine Ahnung, wie stressig das hier ist“ hat -genauso seinen Anteil. Und ja ich hätte mich gefreut, wenn du mir geholfen hättest. Und ja ich wäre gern mir dir einen Kinderpunsch trunken gegangen. Oder einen Glühwein, je nachdem ob man noch hinters Steuer muss. Ohne Stress, sondern den Stress vergessen. Ich hätte dich nicht gefressen. Ich bin harmlos. Zur Skrupellosigkeit, zum Psychopathen fehlen mir die Gene. Ich kann meine Menschlichkeit nicht ausknipsen.
Frohe Weihnachten!
Ich mag das Zittern in Erikas Stimme. Die Aufregung und Anspannung. Bei Walls hört man es am Ende so schön deutlich. Ein Mensch. Die Kleine würde ich gern behalten. Tolle Stimme, tolle Texte.
Nacht
there are days I’m afraid
to look inside
scared of what I might find
what if my selfesteem turns out to be alive
out of ways to escape
this doubt of mine
unable to see how I’mso different in your eyes
cuz I don’t recognize
the human you describe
there’s no way I could shine
as bright as her
as bright as herbut if you know
the person I fail to see
the woman inside of me
could you say hello
cuz when you speak of her
she sounds pretty nice to me
like someone I’d love to meet
and get to know a little better
just a little betterthere are days I’m ashamed
to waste your time
immune to the things you try
to show me through your eyes
cuz she’s not me
this human that you see
there’s no way I could be
as strong as her
as strong as herso if you know
the person I fail to see
the woman inside of me
oh could you say hello
cuz when you speak of her
she sounds pretty nice to me
like someone I’d love to meet
and get to know a little betterin between my darkest days
thought I might have seen her face
while I was passing the mirrorso if you know
the person I fail to see
the woman inside of me
oh could you say hello
cuz when you speak of her
she sounds pretty nice to me
like someone I’d love to meet
and get to know a little betterif you know
the person I fail to see
the woman inside of me
oh would you say hello
cuz when you speak of her
she sounds pretty nice to me
like someone I’d love to meet
and get to know a little better