Der Roboter war heute im Einsatz. Is ne Frau hab ich gelernt. Es spricht mit weiblicher Stimme. Womit ich jetzt wirklich nicht gerechnet hätte, waren die beiden Damen heute Mittag. Zugereiste Mitbürgerinnen mit muslimischen Hintergrund. Ich vermute die jüngere hat mit Handy nach dem deutschen Wort gesucht und dann den Wegweiser bedient. Die ältere schaute skeptisch, trabte aber brav hinterher. Zu den Nudeln vermutlich. Da stand er emm sie dann rum, als ich Richtung Kasse ging. Habe dann Knopp betätigt, dass ihr Job erledigt ist. Also fuhr sie los und einem Herren mittleren Alters quasi in die Arme. Der grade um die Ecke bog. „Was is das denn?“ fragte er verwirrt und schüttelte den Kopf. Ich sagte „Das ist die Frage“. Wir lachten.
Ich glaube ich nenne ihn Roz. Guckst du Roz
„Um zu überleben, müssen wir manchmal über unsere Programmierung hinauswachsen“. Ich mag diesen Satz, weil er auch für uns Menschen gilt. Weil wir sind alle programmiert. Vorprogrammiert und dann durch Erfahrungen. Unser Wille ist nicht frei.
Martina hat Montag gesagt, man sollte es positiv sehen, dass sie am Heiligabend bis 14 Uhr arbeiten müssen. Nur bis 14 Uhr. Das ist besser als bis 18 oder 20 Uhr. Nicht wie ich es formulierte. „So langeeee? Bis 14 Uhr.“ Und ja es is immer eine Frage des Vergleichs(objekts). Ja man kann immer das negative sehen oder eben einen anderen Blick drauf setzen und das positive rausfischen. Weil ja, es gibt es immer.
Ist auch die Fahne des Verlierers über dir gehisst
Was immer auch passiert
Wer weiß, wozu es gut ist?Auch wenn es scheint, dass nichts gelingt
Ja wenn es scheint, dass nichts gelingt
Ist manchmal das, ganz genau das (oho-oho-oh)
Was uns weiterbringt
Ich bin an mir gescheitert. Mehrfach. Aber ich bin über meine Schatten gesprungen. Mehrfach. Ich bin ja bekannt dafür, wie leicht ich „fremde Menschen“ anquatsche. Vor allem, wenn man weiß, man sieht sie wieder. Und mal ganz zu schweigen davon, wilde Sachen zu machen, die sonst keiner macht. Ja ich hab das Angsthuhn mal kurz in den Urlaub geschickt. After Dark.
Laut der 11jährigen habe ich jetzt auch eindeutig die besser Frisur als meine Langhaarexperimente. Wie man mir letzte Woche noch mal sagte. Und ich sehe jetzt auch wieder was. Und ich muss mich nicht mehr mit kognitive Dissonanz rumschlagen. Was meine Lebensqualität immens steigert.
Wir haben zwar immer noch Lebenskrise. Und schön geht auch irgendwie anders. Und eine gewisse Traurigkeit ist vorhanden. Aber es ist auch irgendwie ruhiger geworden. Fritze is scheinbar auch mit dem Angshuhn in Urlaub. Und nein für gewöhnlich bin ich nicht zu Tode betrübt. Emotional am Anschlag. Einsam. Leidend. Auch wenn ich es wichtig finde, es zulassen, wenn etwas raus will aus dir. Was vielleicht eine Seite ist, die nicht dem Standard entspricht. Aber ein halbwegs ausgeglichener Ruhemodus is viel wert. Eine Form von Zuhause. In sich selbst. Was nichts daran ändert, dass Oxytocin und Programmierung Zweisamkeit bevorzugen, um Ruhe und Schutz zu finden.
Ich hab ein Stück mehr zu mir selbst gefunden. Was ich bin, was ich nicht bin. Was ich will und was nicht. Was ich kann und was eben nicht. Was ich ändern kann und was nicht. Wie die Welt tickt. Wie Menschen ticken. Wie ich ticke. Auch wenn ich manchmal gewisse Teile an mir verflucht habe, sie sind Teil von mir. Und oft ist es eine Frage des Umgangs damit.
Ein Stück gewachsen. Auch wenn man es nicht in Zentimetern messen kann.
Und nein, nicht alles ist immer nur negativ und schlecht. Und ich mag es eigentlich nicht, wenn sich alle Gedanken immer nur um das negative drehen. Jeden Tag. Wenn immer alle schlecht ist. Wenn irgendwas is, Wenn immer alles total schlimm is. Wenn die Menschen nicht so sind, wie sie sein sollten. Wenn sie nicht das tun, was sie tun sollen. Wenn man sich selbst bemitleidet oder sich selbst überhöht.
Weihnachten naht. Nur noch zwei Wochen, dann ist alles wieder vorbei. Die warmen Lichter. Die Besinnlichkeit, Nähe, Freundlichkeit. Ich mag die Weihnachtszeit.
Die Uhr tickt. Ich bin traurig.
Apropos Veränderung. Die fordern wir ja dauernd. Und manche regen sich auf, weil Leute sich nicht ändern wollen. Weil irgendwann mal gut. Aber wären wir nur alle so wie Eriks Opa.
Ich bezweifele, dass uns solche Vergleiche weiterbringen. Dass ein Weltkrieg dir deine ganze Lebensplanung zerhaut und du im Zweifel abstürzt und von ganz unten dich wieder hocharbeiten musst. Dinge anders machen musst als geplant. Alles schön und gut. Und dass ein Großvater seinen schwulen Enkel nicht verstößt, lobenswert. Aber ich glaube nicht, dass uns das in der gesellschaftlichen Debatte weiterbringt.
Hätte er „hier“ geschrien, wenn man ihn gefragt hätte, ob er das so haben will? Seine Lebensplanung über den Haufen werfen. Einen miesen Job annehmen, um überhaupt irgendwie zu überleben. Mit entsprechenden sozialen Abstieg. Um sich dann von ganz unten wieder Stück für Stück hochzuarbeiten.
Menschen können sich anpassen, ja. Und sich auch verändern. Aber sie haben genauso Abstiegsängste. Dass ihnen genau sowas passiert. Dass du alles verlierst, sozial absteigst, noch mal von vor anfangen musst. Ganz ohne „Not“. Und nicht jeder ist mit Fähigkeiten ausgestattet in der modernen digitalen Welt eine neuen Platz zu finden. Und ja in einer Zeit, die sich seit 20 Jahren schon schneller dreht als je zuvor. An allen Ecken und Enden.
Warum fällt es uns so schwer, dass zu verstehen. Zu verstehen, dass Menschen Perspektiven brauchen, wenn sie nicht vom Schicksal gebeutelt neu anfangen müssen, sondern „freiwillig“. Menschen brauchen Motivation, Perspektiven, Dopamin. Und keine schlauen Sprüche und Familiengeschichten aus vergangenen Zeiten. Ich verstehs nicht, warum gerade die intellektuelle Elite das nicht raffen will. Da gibts Forschung zu. Aber vielleicht ist man selbst einfach nur überheblich genug zu glauben, man selbst könnte seine Platz nicht verlieren und würde weiterhin im oberen Drittel mitschwimmen. Weil man Glück gehabt hat bei der Verteilung von Potential.
Manches bin ich auch leid. Etwas mehr Verständnis und nachdenken wäre echt wünschenswert.
Kommen wir zu was anderem, Nämlich Einsamkeit. Flog heute wieder vorbei. Und was mir dabei aufstößt ist, wir generalisieren. Wir schmeißen alles in einen Topf. Ja ich weiß, wie unser Hirn funktioniert. Und das von Wissenschaftlern, Ätzen nicht anders als von jedem anderen Menschen. Wir haben ne Erklärung gefunden und die packen wir dann über die Welt, über die Menschen. Und nein, ich will Einsamkeit in den heutigen Zeiten nicht kleinreden. Mir fallen genug Gründe ein, warum sie zugenommen hat. Das ist alles erklärbar. Auch warum die uns dann nicht gut tut. Wir haben genug Biochemie studiert. Das moderne Leben passt nicht zu unserer Programmierung.
Aber man kanns auch überdrehen und zu viel Schablonen über das Leben von Menschen legen. Wir sind alle anders und nicht alle so einfach wie es auf den ersten Blick scheint.
Das Gefühl der Einsamkeit scheint in unserer Gesellschaft weiter verbreitet zu sein als bisher angenommen. Das geht aus einer neuen Studie der Techniker Krankenkasse hervor. Jeder zweite Befragte ab 40 Jahren oder älter gab an, häufig, manchmal oder selten einsam zu sein. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 39 Jahren waren es sogar zwei Drittel der Befragten. Der Studie zufolge sind jüngere Menschen nicht nur häufiger betroffen, sie leiden auch stärker unter dem Gefühl der Isolation.
BR24 – Einsamkeit: Was hilft gegen das Gefühl von Isolation?
Die die selten einsam sind, werden in den gleichen Topf geworfen, die häufig einsam sind. Und dann sagen wir, 50% sind einsam. Argh. Das is unseriös. Ich werde mit Psychos einfach nicht warm. Wenn die einmal ne Schablone haben, dann legen die die überall drüber. Und differenzieren Null. Und wir verwässern so auch noch alles. Sprich wir verwenden den gleichen Begriff für Dinge, die damit nie wirklich gemeint waren. Und das is nicht der einzige Fall wo das passiert. Das gleiche gilt für Begriffe wie Toxisch, Stalking, Nazi. Allein darüber könnte man ne Doktorarbeit machen. Ich bin da echt entnervt. Vor allem wen men halt weiß wie menschliche Hirne ticken. Dass wir in Kategorien denken. Aber wenn du die so breit definierst, dass zu viel verschiedenes Zeug drin landet, dann wirds echt übel. Dann musst halt vor der Schmusekatze auch weglaufen wie vorm Tiger. Weil is ja Katze.
Es wird im Artikel übrigens noch besser.
Es gibt viele Strategien, mit Einsamkeit umzugehen: Dreiviertel der Befragten hören Musik, ein Hörspiel oder Podcasts, wenn sie sich einsam fühlen. Andere räumen auf, machen Sport, schauen Fernsehen, arbeiten im Garten, Naschen oder Kochen. Im Prinzip ist dagegen nichts einzuwenden. Auf Dauer sind das jedoch Strategien der Ablenkung.
BR24 – Einsamkeit: Was hilft gegen das Gefühl von Isolation?
So damit das mal ganz klar is, wer im Garten werkelt, wer Musik oder Podcasts hört, is eigentlich einsam. So. Und die die Sport machen oder aufräumen erstmal, herje. Ganz schlimm. Alles was man allein machen kann, sollte verboten werden. Und Einsamkeit kann man nur mit Mut zum Ansprechen anderer Menschen begegnen. Soo. Punkt.
Also nix für ungut, aber
„Die meisten Menschen, die sich an uns wenden, stellen sich aufgrund von Ängsten, von Schlafstörungen vor, vielleicht auch von depressiven Erkrankungen“, sagt Reinhard. „Und erst im Gespräch merkt man dann oft, wie sehr Einsamkeit da mit hineinspielt, wie ein Katalysator, der das Ganze nochmal verstärkt.“
BR24 – Einsamkeit: Was hilft gegen das Gefühl von Isolation?
das is so vordefiniert. Da findest du bei allem Menschen was. Irgendwelche Situationen wo sie sich einsam fühlen. Und wenns nicht die Einsamkeit is, dann is der Partner schuld, der bitte sofort verlassen werden muss, weil er nicht gut tut. Dann kann man auch die Depression gleich im vorbeigehen heilen. Jaul.
Auch zu viele Sozialkontakte können dich in Depressionen und Schlaflosigkeit stürzen. Wir leben in Zeiten in denen oft das gesunde Mittelmaß fehlt. In denen wir meist zu viel haben. Zu viel Einsamkeit, zu viele Menschen, zu viele Reize, zu viele Optionen, zu viele Vergleichsobjekte. Zu viele Berater.
Man kann Menschen nicht verstehen, wenn sie einem nicht die Möglichkeit geben, sie kennenzulernen. Verstehen zu lernen.
Ach ja ich will Angie wieder. Die Kerle nerven. Angie war bei Matze. Angie möchte übrigens auch lieber gut gelaunte Verkäuferinnen und nicht dauernd hören, was einem heute schon wieder schlechtes passiert ist. Und darum hat sie als Politikerin auch immer versucht gut gelaunt Politik zu machen. Und eben nicht zu jammern, wie schlimm der Job.
Stimme zwar zu und ja vielleicht sind wir Ossis da echt geprägt durch Negativerfahrungen der Wendezeit, aber was dann verloren geht ist das Verständnis dafür, dass Jobs eben auch Arbeit sind und anstrengend. Der Job der Politikerin auf seine Art und der der Verkäuferin auf eine andere. Aber wir halten alles für so selbstverständlich. Es ist halt der Job der zu machen is.
Nacht ✌️
Davon träum die Mädchen immerzu
Vom Jungen der im Mondschein sie auf Händen trägt
Davon träum die Mädchen vom in die Augen sehen
Von tanzen und sich dabei die Liebe eingestehenUnd dann kommen die Rabauken
Mit Trompeten und mit Pauken
Und blasen auf ihrem Hahnenkamm
Dass sie keine kriegen kannUnd was man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz riskiertWas man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz verliertDavon träum Rabauken immerzu
Vom Aufschrei dieser Fremden die ihnen sagt „Du machst das gut“
Und sie tragen sie im Mondschein durch die Nacht
Denn auch Rabauken sind Träumer aus LeidenschaftUnd die Mädchen glauben daran
Dass im Rabauken verschollen
Ein Prinz nach Freiheit schreit
Den sie haben wollenOoh, und was man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz riskiertWas man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz verliert, ooh yeahUnd was man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz riskiertWas man nicht bekommt
Das will man haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz verliertUnd dann kommt ein Prinz und legt ihr die Welt zu Füßen
Und eh er sich versieht muss er dafür büßenDenn was man leicht bekommt
Das will man nicht haben
Selbst wenn man dabei
Sein Herz verliert