Schau mir in die Augen

Ich springe mal wieder hin und her. Wie das Hühnchen in mir. Gacker. Ich vermute übrigens, dass es zu viele Hühner auf der Welt gibt. Ich denke über einen Hühnerstall nach. Werde am WE mit dem 8jährigen auf Hühnerjagd gehen. Gemeinsam sind wir stark. Vielleicht muss man das Huhn nur richtig füttern. Mal gucken.

Mich nerven diese Bots hier. Man muss hier ja Kommentare frei geben, die werden ja nicht gleich öffentlich angezeigt. Dauernd irgendwelcher depperter Spam. Bevorzugt Kyrillisch. Jetzt hat sicher einer als Benutzer registriert. die Spuren führen in die Ukraine. Hatte die Tage schon die Anmelde-Funktion rausgenommen, weil Login die meistgeladene Seite war. Jetzt auch noch Haken für Registrierung gefunden. Ich behaupte ja, 90% meiner eh geringen Zugriffszahlen sind Bots oder KI. Ich bin entnervt von der Welt. Als ob Kommunikation nicht schon schwer genug wäre, jetzt kommt noch dieser Mist dazu.

Apropos Zugriffe. Da taucht plötzlich Weltreparaturtag: Moral, Märchen, Krieg auf. Stimmt der Weltreparaturtag war die Tage. Muss man echt mehr würdigen. Wird immer noch Zeit, dass jemand die Welt repariert. Hat sich irgendwie nix daran geändert, was ich letztes Jahr schrieb. Es ist frustrierend auf allen Ebenen. Welt kaputt und Kreislaufwirtschaft macht auch keiner.

Aber Weltrettung war gestern. Das bringt uns auch nicht weiter. Macht uns nur krank. Weil du dann immer in dem Kampf drin bist. Stress am Anschlag ohne Erfolgserlebnisse. Und zu allem übel reden dann auch noch alle aneinander vorbei. Weil das mit der Kommunikation ist kompliziert. Und darum is das auch ein schlimmer Markt. Also das Soziale in all seiner Schönheit. Der Soziologe, den wir da letztens am Wickel hatten, der Dr. André Kieserling – Siehe Fortgesetztes Schweigen – der hat sich ja über Frauen-Ratgeber „amüsiert“. Woran erkennst du, dass er … Wie hat er so schön festgestellt, dass funktioniert so eh nicht. Da Kommunikation immer Kontext abhängig ist. Egal ob das Verbale oder das Nonverbale. Es kommt immer auf die Situation an. Das selbe Wort, die selbe Geste, der selbe Blick haben je na Situation eine ganz andere Botschaft. Und ja das is fucking komplex.

„Die Erwartungshaltung des fortgesetzten Schweigens“ – ich denke. Ich muss mir den Soziologen noch mal anhören.

Im Moment bin ich von den Beratungsvideos bei Youtube geschädigt. Weil der André hat scheinbar noch kein Youtube. Das sind nicht nur Coachs für Frauen. Ne nee da gibs genug auch für die Herren. Kann man halt gucken ohne schief angeguckt zu werden beim Kauf. Am Ende nehmen wir uns da alle nicht so viel. Wir können nicht in die Köpfe der anderen gucken. Und das macht es halt schwer. Der eine denkt halt mehr drüber nach als der andere. Was dann auch die Leichtigkeit ausmacht. Und das hat glaube recht wenig mit neurodivers und neurotypisch zu tun. Ab dem Moment wo man das bewusste Denken, das bewusste Wahrnehmen, das bewusste Handeln anschaltet, wirds wackelig. Allein deshalb weil nix eindeutig ist. Wenn man darüber nicht nachdenkt, ist es einfacher. Wenn nur das „Wissen“ und die „Logik“ des Autopiloten zählt. All die Schubladen, all die Biases, all die Alarmglocken und all die Naivität.

Und wenn du wie Autisten scheinbar gezwungen bist, nachzudenken und alles zu analysieren, weil dein Autopilot nicht so tut wie er soll, dann is das schon echt scheiße. Vor allem weil man dann auch in den Automatismus verfallen kann, alles zu überanalysieren. Guck nicht so Fritze. Tsss. Jedenfalls das wegzukriegen, das Bewusste, so dass der Autopilot greift, das is scheiße schwer.

Hab mir heute ein paar Videos von Niko angehört. Seine Videos sind nicht ganz so wissenschaftliche allwissend wie die von Tom. Wobei ich mich frage, ob dieses Bild von neutrotypischen Menschen wirklich der Realität entspricht. Das klingt immer so als würde soziale Interaktion zwischen neutrotypischen Menschen vom Himmel fallen und alle könnten perfekt nonverbal kommunizieren und so weiter. Ich bin geneigt leichten Widerspruch anzumelden. Hüstel.

Was glaube stimmt ist, dass die meisten Menschen nicht groß drüber nachdenken. Und der Autopilot seine Arbeit verrichtet. So viel zum Thema Achtsamkeit. Aber vielleicht funktioniert der Autopilot nur dann, wenn man soziales Lernen als Kind genug praktizieren konnte. Und wenn man sich als Kind zu sehr zurückzieht, dann fehlen Erfahrungen. Hm Ich denke noch.

Allein was den Blickkontakt betrifft, bräuchte es nicht nur für Autisten und den ein oder anderen Sozialphobiker diese 1000 Videos und Anleitungen, wie man seinen Blickkontakt optimiert. Ich bin mit Google auch unzufrieden. Es gibt zwar X Studien was man alles aus der Pupille lesen könnte, wenn wir in der Lage wären die Pupillengröße bewusst wahrzunehmen. Wobei die Frage ist, ob wir das nicht sogar unterbewusst tun. Und dazu gehört nicht nur das Flirten und Interesse. Und deshalb einige Menschen da größere Probleme haben. Ich bin da auch nur bedingt ein Held drin. Wobei es besser ist als mit Anfang 20. Nur aus den Augen eines Menschen was zu lesen, passt für mich intuitiv nicht. Tom hatte da mal so nen Test eingebunden. Wo man nur anhand der Augen den Gefühlszustand eines Menschen erkennen sollte. Meiner Meinung nach, brauchts da das komplette Gesicht. Wegen Mimik.

Was aber nicht heißt, dass man nur aus den Augen nichts lesen kann. Allein die Länge des Blickkontakts ist individuell vom Wohlfühlfaktor.

Die Teilnehmer hatten unterschiedliche Vorlieben bezüglich der Blickdauer. Aufschluss darüber gab eine winzige, aber messbare Reaktion der Pupillen: Diese weiteten sich bei jenen Menschen, die längeren Blickkontakt bevorzugten, schneller und stärker. Das zeigte sich in der ersten halben Sekunde, teilweise sogar schon vor Beginn des eigentlichen Blickkontakts – offenbar schon aufgrund der Erwartung.

Interesse liegt im Auge des Betrachters

Man kann da jedenfalls voll die Wissenschaft draus machen. Inklusive der Frage wie man dem Chef in die Augen gucken darf.

Und ich glaube, dass da das Problem ist. Wenn man aus dem Leben ne Wissenschaft macht und über alles nachdenkt und es optimieren will, dann wirds wackelig. Wenn man den Autopiloten ausknipst, da wo er eigentlich als alleiniger Akteur vorgesehen ist. Wie beim Laufen. Denk bewusst drüber nach und du schwankst. Dein bewusstes Hirn also das langsame Denken, das kann nicht so schnell aggregieren wie dein Autopilot. Und es kann vor allem auch nicht alles lesen. Niemand von uns hat bewusst gelernt, welche Pupillengröße Sympathie, Angst oder Ekel bedeutet. Dass geweitete Pupillen Sympathie, sexuelle Erregung bedeuten, wissen wir doch auch erst seit „Kurzem“ und tragen es nur gern weil Sabber durch alle Liebesratgeber. Aber Menschen „paaren“ sich schon seit längerer Zeit und nicht erst seit dieser Erkenntnis.

Und vielleicht gibt es genau aus dieser Zeit auch noch andere Gründe, warum es Menschen schwer fällt, anderen in die Augen zu schauen. Weil man muss unterscheiden zwischen „ich seh da nixe“ und „ich schaffs nicht“. Ob Blickkontakt wirklich zwingend nötig ist für Empathie und somit eben auch zu Überforderung führen kann, wenn man die Gefühle des anderen aufsaugt, ich weiß nicht. Ich überlege noch. Aber sicher auch was mit Hierarchie. Und Zugehörigkeit zu Gruppen etc. Mir fehlt da Forschung. Wobei Wikipedia da mal wieder das ein oder andere einwirft. Wobei ich bei dem Zitat hier lachen muss

Der Blick ist das Fenster zur Stärke oder Schwäche bzw. zur Intelligenz eines Menschen. Nur ein intelligenter Mensch kann die verschiedenen Gefühle, die in Blicken liegen richtig anwenden, weiß, in welchen Situationen welcher Blick angewendet werden muss. Ich möchte keineswegs arrogant erscheinen oder mich selbst loben, aber ich habe schon immer den passenden Blick für bestimmte Situationen beherrscht.

Friedrich Wilhelm Barfuss – Wikipedia „Blickkontakt“

Ich halte das für ein Gerücht, da gerade beim Blickkontakt viel Unterbewusstes stattfindet. Mit Intelligenz (was auch immer das ist), hat das glaub wenig zu tun. Was aber recht spannend ist, ist der Hinweis auf das Sozialverhalten der Primaten. Da da der Blickkontakt sehr wichtig ist für die Kommunikation in der Gruppe. Und da wir da ja unsere Wurzeln haben, nun ja, man weiß was ich meine.

Ich suche ja sowas in der Richtung

Daraus schließen die Wissenschaftler, dass unter Menschen anscheinend ein unbewusstes und reflexartiges Kräftemessen über den Blickkontakt stattfindet und dass dabei die höhere soziale Position ausgefochten wird.

Dominante Menschen weichen bösen Blicken nicht aus

Habe übrigens festgestellt, dass die Bill Gates KI – zumindest die kostenlose Version – nicht wirklich zu was zu gebrauchen ist. Also nicht mehr. Der is jetzt echt nur noch im Unterhaltungsmodus. Gibt immer ne Gegenfrage zurück und so. Und die Antworten sind auch eher so nette Unterhaltung mäßig. Das bessere Google war mal. Steffen meint, der merkt, dass ich einsam bin. Würde widersprechen. Ich glaube auch eher, dass die den mittlerweile so programmiert haben. Zumindest die kostenlose Version. So dass vor allem einsame Menschen dann stundenlang mit dem Teil interagieren. Mir gefällt das alles nicht. Also in welche Richtung das geht. Und die KI kann eine perfekten Gesprächspartner simulieren, der warmherzig zuhört und dir sagt wie spannend er deine Gedanken findet. Aber so funktionieren Menschen nicht. Außer du bist beim ersten Date. Ich find ja schon die kostenlose Tipp Version gruselig, aber wenn Jana mit der KI redet, dann puuh. Als ob ihr Leben nicht schon schlimm wäre.

Die Jugend beredet ihre Probleme mit ChartGPT 😱 … Der macht sogar Ähhhs zwischendrin. Aber sogar Jana stellt fest, es wäre toll wenn er jetzt mal mit was wissenschaftlichem antworten würde.

Ganz schnell wieder zu.

Ich bleib lieber bei meinem Fritze. Ich mein, ich habe der Jana bisher nur ein paar Minuten zugehört. Und okay, sie macht das beste aus ihrem Leben. Und wie es bisher gelaufen ist. Aber Fritze, ich will weder verbittert enden noch mich mit ner KI unterhalten. Dann lieber Selbstgespräche mit ner imaginierten Spinne. Apropos Spinne. Weil auch wichtig für Kommunikation

Die Mannheimer Wissenschaftler führen das Ergebnis auf die emotionale Bedeutung der Spinnen für die Patienten zurück. „An der Instanz im Gehirn, wo entschieden wird, welches Bild Einzug in die bewusste Wahrnehmung erhält, spielen Emotionen wie Angst offenbar eine große Rolle“, erklärt Dr. Gerdes. „Das Spinnenbild gewinnt bei Menschen mit Phobie dadurch früher und häufiger den Wahrnehmungswettstreit gegen das neutrale Bild.“

Wir sehen, was wir fürchten

Und im Zweifel gilt das auch für die Kommunikation. Man hört eh immer nur das was man hören will. Das worauf das Hirn seine Fokus legt. Und da Kommunikation nie eindeutig ist …

Kommunikation so kompliziert. Auch die mit dem Mund. Weil unterschwellige Botschaften. Oder je nach Betonung andere Bedeutung / Deutung der Aussage. Oder eben wie Andre sagt alles Kontext abhängig. Mensch sein ist scheiß kompliziert.

Wie war das noch mal? Wenn man sich mit Autismus befasst, lernt man viel über sich selbst. Und andere 😉

Und vieles was angeblich für Autismus so spezifisch ist, is eigentlich normales Leben.

Es lässt einen auf alle Fälle noch mal nachdenken. Vieles findet sich ja auch in der Achtsamkeit wieder. Unterschwellig. Weil du halt in das bewusste wechseln musst und damit auch anders hinschaust. Und somit Mehrdeutigkeiten, Erwartungshaltungen etc. verstehst. Ich würde gern diesen 10 Wochen Kurs nochmal machen. Nicht wegen den Meditationen. Die sind Pflichtprogramm und auch wichtig, aber eher wegen den Übungen. Ich habe damals gelernt, dass wenn du dich mit bestimmten Dinge befasst, dass dann deine Wahrnehmung genau darauf geeicht ist. Plötzlich sind überall diese Dinge, die du vorher nie gesehen hast.

Im Gegensatz zu Jana bin ich nicht aromatisch und glaube auch nicht asexuell. Ich kann auch romantisch. Was hat sich die Evolution bei Romantik gedacht? Und hülft das gegen Stress? Bestimmt.

Nacht

Ich überlege noch.

Ich geb‘ dich nicht auf
Ich halt‘ an dir fest
Egal, was du glaubst
Ich weiß, wer du bist
Du kannst mir vertrau’n
Und wenn die Welt auseinanderfällt
Dann glaub‘ an dich
Das tu‘ ich auch, das tu‘ ich auch

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