Es fing mit Nachhaltigkeit an und endete in „Sucht nach Anwendungsfällen für KI“. Ziele sind Schall und Rauch. Und sucht bitte ein Problem für die Lösung ist das Gegenteil von dem was wir brauchen. Ich bin frustriert. Wir kümmern uns nicht mal um die echten Probleme, die wir haben. Nein wir bauen erstmal die Lösung und suchen dann das Problem. Aber wir erzählen schon mal tolle Geschichten von der Lösung. Total utopisch.
Ich könnte jetzt wieder über Alltag, Herdentrieb, Spieltrieb, Bias und so weiter philosophieren. Zumal mich dieser Herdentrieb fertig macht. Egal ob KI oder dieses Twitterding. Apropos manchmal hab ich schon das Gefühl, es geht oft wirklich um dieses Dazugehören. Die Influencer welcher Farbe auch immer legen los und dann sind da nicht grad wenige, die dann aufspringen, um dann eben auch die Zustimmung abzuholen. Dazuzugehören. Und eben bei auch mal eine drauf setzen. Auch wenn sie eigentlich an sich ganz friedlich sind. Aber man übernimmt, die Meinungen und Feindbilder. Und spinnt sich dann selbst noch was zusammen. Und wenn mir jetzt noch mal einer erzählt, dass die Pferde geschlachtet gehören, zieh ich die persönlich durchs Internet an den Ohren. Ach ja, Veronika hat auch wieder ihren Spaß. Angeheizt mal wieder von den linken Influencern. Es ist auf allen Seiten der gleiche Scheiß. Aber das nur am Rande.
Was hilft das Reden über diese anstrengendem Phase des Umbaus von Gesellschaft und Wirtschaft, die Kraft, Geld, Mut, Verzicht kosten. Vor allem unter den Rahmenbedingungen des demographischen Wandels im Schatten von Kriegen. Wenn wir am Ende drauf scheißen.
Alle reden von KI, weils toll ist – angeblich. Weil es Spaß macht. Weil es meine Probleme im hier und jetzt löst – angeblich. Etwas was man beim Klimawandel nicht bieten kann. Weltrettung ist unsexy. Weltrettung ist Spielverderber. Der bei KI um die Ecke kommt und „Energie“ in den Äther pustet. Apropos, nicht nur, dass wir jetzt bei mir im Job nach dem Problem für die KI Lösung suchen dürfen, der Markus setzt mal eins drauf und will gleich mal die Komplette KI Modellentwicklung nach Bayern holen. Also selbst eins bauen, um dann damit die bayrische Verwaltung zu digitalisieren. Ich weine bitterlich. Aus mehreren Gründen. Ich frage mich ob der Herr Blume gleich mal zu den Tausenden Hochleistungsrechnern auch die Tausenden von Windrädern gleich mitbestellt hat. Oder bauen wir wie Bill Gates unser KI-AKW? Oder zapfen wir den Mond an? Fragen über Fragen.
Bis es so weit ist, gibt es für die TU Nürnberg allerdings noch sehr viel zu tun. Sie muss klären, welche Universitäten bei der Entwicklung mitmachen, die Hochleistungsrechner anschaffen, geeignete Trainingsdaten besorgen, die Modellarchitektur definieren. Und wenn das alles geschafft ist, die mehreren Tausend Rechner das Modell errechnen lassen.
Und auch das ist ein Kostenfaktor: Wenn diese GPUs ein Jahr lang unter Volllast laufen, kommen nach Schätzung von Wolfram Burgard, Professor für Künstliche Intelligenz und Robotik an der UTN Stromkosten im hohen sechsstelligen Bereich zusammen.
BayernGPT: So will der Freistaat technologisch unabhängig werden
Das Geld is mir wurscht, auch wenn man das anders besser verwenden könnte, aber ALTA die Energie die da sinnfrei verpustet wird. Da is irre. Wofür zum Bleistift?
„Ich habe ein Recht auf Fleischkonsum!“ Wie oft ich denen erklären wollte „Jeder hat das Recht ein Arschloch zu sein“. Bin dann auf „Dann werd Bauer und fütter und pflege und schlachte selbst“ umgestiegen. Ach den Tipp habe ich doch glatt beim Markus vergessen liegen zu lassen. Der behauptet jetzt mal dreister weise, dass Fleisch für Normalverdiener schon zu teuer wird, aber jeder hat ein Recht auf Fleisch oder so. Alta ja geh nach Berlin und nimm Hubsi gleich mal mit und lass die Ilse hier ran. Das is ja nicht mehr auszuhalten.
Der Mensch das Vernunftbegabte Wesen. Ja klar. Sahra sieht das auch so. Also sie hat die Vernunft, die anderen nicht. Wobei die FDP da widerspricht und Vernunft für sich vereinnahmt. Das findest Hubsi bestimmt doof, weil eigentlich hat er damit angefangen. Und ich würde sogar behaupten, dass alle drei der Meinung sind, sie würden die vernünftigere Klimapolitik betreiben. Anders als die Grünen. Da muss mehr Vernunft rein. Dieses Rumreiten auf Vernunft macht mich gerade irre.
Das Bestehen auf Vernunft ist am Ende nichts anderes, als seine eigenen Idee als die besseren dastehen zu lasse. Seine eigene Weltanschauung durchsetzen zu wollen. Es macht auch keinen Sinn unter dem heutigen Wissen, das die Menschheit eigentlich hat, großartig von Vernunft im Zusammenhang mit Menschen zu reden. Was ist Vernunft eigentlich? Am Ende ist es doch auch nur wieder etwas was wir hinbiegen können, wie wir wollen. Das ist der einzig vernünftige Weg blubbel. Gibts eigentlichen ne Vernunftsbias? Bestimmt.
Sagte ich schon, dass die Evolution Vernunft nicht vorgesehen hat.
Gibts da eigentlich Philosophie zu? Scheint mir alles ungeklärt zu sein.
Es ist alles frustrierend.
Wechseln wir von Vernunft in Utopien. Ganz ohne KI. Aber mit Geschichten. Aber ohne Harald. Und ohne Richard-David. Utopie-Konferenz ick hör dir trapsen.
Viele unserer populären Zukunftsvisionen sind düster. Erzählen von einer Zukunft in der sich die Technik zwar sagenhaft weiterentwickelt hat, in der die fliegenden Autos allerdings wie im Stil prägenden Film Blade Runner durch trostlose Betonschluchen schlingern, wo Neonleuchten Reklametafeln der Megacorporations das Elend der Welt nicht überstrahlen können. Oder von der Apokalypse oder der Zeit danach in der die letzten Reste der Menschheit wie in Madmax Fury Road, nicht nur um knappe Ressourcen sondern auch um ihre Menschlichkeit kämpfen
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Oder wie ich immer zu sagen pflege „die kleine Gruppe der Überlebenden“. Ganz ohne Klimawandel Aber ja an dem Punkt war ich ja die letzten Tage schon. Irgendwie entweder dauerdepressiv oder Star Trek. Ich frage mich grade wirklich, warum wir da nicht auch was anderes in die Welt pusten. Weil ist ja nicht so, als würden diese Filme nicht doch irgendeinen Einfluss auf uns haben. Das macht ja schon was mit uns. Auch unbewusst.
Thomas Morus erkannte, dass der Mensch im Mittelpunkt des Universums steht und durch seine Vernunft, sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Doch verändern wir die Architekten unseres eigenen Schicksals unsere Welt und Gesellschaft wirklich zum besseren. Da scheinen wir uns in letzter Zeit nicht mehr so sicher.
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Orgh …. Vernunft … Och …. Und ja, ich muss nicht drüber nachdenken, ob wir die Welt zu einem besseren verändern.
Vielleicht ja auch, weil es gar nicht so einfach ist, sich auszudenken wie die bessere Welt funktionieren sollte. Eine weitere irgendwie beunruhigendere Erklärung. Es ist deutlich einfacher eine Dystopie zu schreiben oder sich vorzustellen als eine Utopie … Dystopien speisen sich aus dem was täglich passiert. Wenn wir heute auf Europa oder die Welt schauen, dann ist es ganz einfach zu sagen „wenn es heute so schlecht läuft, dann wird es in Zukunft noch schlechter sein“ …. Dystopien tun das ja auch. Sie liefern eine Analyse der Probleme ihrer Gegenwart. Insofern es gibt viel dystopisches denken. … Aber ich denke in diesem dystopischen Denken sind halt auch tatsächlich relevante Probleme adressiert
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Da mag was dran sein. Zukunft ist immer ungewiss. Und auch durchsetzt mit Quantensprüngen. Sicher bin. Müssen wir Sabine fragen. Jedenfalls Glaskugel und so. Weil Superrechner für die WELTFORMEL haben wir noch nicht.
Eine ziemlich schlimme Dystopie finde ich, wäre dass die Welt so sich so weiterentwickelt, wie sie sich im Moment gerade entwickelt. Nämlich dass wir viel zu wenig tun, um den Klimawandel zu stoppen, zu verlangsamen. Dass es immer mehr Ungleichheit auf der Welt gibt. Dass demokratische Staaten immer weniger Handlungsfähigkeit haben und wenige globale Konzerne immer mehr Handlungsfähigkeit haben. Also dass es weitergeht wie es jetzt gerade läuft, wäre für mich eine sehr dystopische Welt.
Klimawandel, Seuchen und verschiedene Spielarten der Apokalypse. Die Schere zwischen Arm und Reich, die Macht großer Konzerne, das Erstarken autoritärer Herrscher, Totalüberwachung, Angriffe auf Minderheiten und Frauenrechte oder neue Technologien wie Genmanipulation, Robotik und KI das alles ist Stoff für neue Dystopien
Petra Schaper Rinkel – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Stimmt auch wieder. Die Welt bietet gerade auch sehr viel Stoff für Drama und Co. Aber wir das weniger? Bringt nicht jeder Fortschritt neue Gefahren. Zusätzliche Gefahren?
Wir haben z.B im politischen Bereich viel zu wenig dystopisches Denken, sondern im politischen Bereich gerade dieses Denken „es wird sich schon lösen lassen und das wird schon so bleiben können , wie es gerade ist“ Also daher für mich ist es eher so, dass dystopische Denken fehlt in der Politik
Petra Schaper Rinkel . Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Stimme zwar zu, denke mir aber auch, dass die Herausforderungen schon nicht ohne sind. Oder wie Robert sagte „alles nicht so einfach“. Nicht mal das Klimageld. Obwohl das sogar einfach wäre. Das ist schon alles sehr verzahnt. Schwierig.
Gerade die Vorstellung, dass die Technik es schon irgendwie richten wird, ist dabei weit verbreitet. Doch die Frage dabei ist immer, wer die Entwicklung steuert wer Zugang zur Technik hat und wofür wir sie einsetzen
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Das kommt auch immer wieder. Ja das mag ja zum Teil stimmen. Aber zum anderen auch nicht. Ich sag nur KI. Aber wenn Markus und Markus die Macht über die KI erlangt haben, dann wird alles besser. Und ich werde dennoch wieder genauso jaulen, über all die die mit KI spielen. Und eben nicht zielgerichtet einsetzen.. Es fing mit Nachhaltigkeit an und endete in KI. Wenn ich lustig bin, dann beantrage ich für meine Zwangsschulung ne Runde Maja bei der Zeit-Akademie. Ich überlege noch vergrummelt.
Wäre es dann nicht gerade heute besonders wichtig, auch wieder mehr und neue Utopien zu haben . Nicht nur darüber nachzudenken, wohin wir nicht lenken wollen, sondern auch wohin. Vielleicht ja sogar wieder mal eine neue große Erzählung. Eine von allen geteilte. Darauf wie die Welt und wie wir sie besser machen können
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Ich lass das mal so stehen. Wobei … sagen wir mal so, irgendwie hat jeder so DIE eine Utopie. Und man ringt und ringt. Und wir treten auf der Stelle.
Diese Frage hasse ich und ich weigere mich immer, sie zu beantworten. Wenn jemand nur ein Lieblingsbuch hat, dann ist es unweigerlich sowas wie der ewige Quell, die Bibel oder Mein Kampf. Ich habe 3000 Lieblingsbücher, ich habe 3000 Lieblingsutopien. Triffst du jemanden mit nur einer Lieblingsutopie dann hau schnell ab!
Cory Doctorow – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Oder das Buch vom Club of Rome. Hust. Was macht Tilo so?
Für den Philosophen Karl Popper war die Idee von einer idealen Gesellschaft – egal welche Ideale ihr zugrunde liegen – grundsätzlich hochproblematisch. Unter anderem deswegen weil Umformungen der Gesellschaft nach einer einzigen Vision nur mit einem starken zentralisierten Machtapparat durchzusetzen sei und so schnell in die Diktatur führen. Vielleicht ist das Problem also nicht oder nicht nur wie unsere Insel Utopia aussehen könnte, sondern allein schon die Reise dahin. Etwa der Weg aus der schlechteren in die bessere Welt
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Gut Antonio hat da ja grundsätzlich schon mal das Problem auch erkannt. Aber ich glaube auch nicht begriffen, dass wir am Ende dann doch unterschiedlich sind. Auch andere Werte besitze. Menschen auch ausscheren/ ausbrechen. Eine Herde in Bewegung zu setzen, ist nicht so einfach. Ohne ihr Gewalt anzutun.
Was uns meiner Meinung nach wirklich fehlt, sind Geschichten die erklären, wie man von einem zum anderen kommt. Deswegen war Kim Stanley Robinsons „Das Ministerium für die Zukunft“ so bahnbrechend und das habe ich in the lost C versucht. Menschen zu zeigen, die nicht bloß eine Heldenreise ihren individuellen Weg durch Widrigkeiten unternehmen, sondern das System ändern. Diesen systemischen Wandel zu beschreiben mit Rückschlägen und Gegenreformation, den Dilemmata von gemeinschaftlichem Handeln und wie man mit den Verlierern des Wandels umgeht. Dafür fehlt uns die Vorstellungskraft.
Cory Doctorow – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Ich widerspreche nicht. Im Gegenteil. Ich glaube auch fast, dass das eine der Ursachen für den Widerstand im Volke ist. Weil harte Arbeit, Verzicht, kostet Geld, Zeit, Nerven … Delta of Doom. Wir reden nicht drüber. Wir erklären nicht. Nicht genug.
Unsere Gesellschaft ist komplex mit vielen verschiedenen Akteuren. Wir haben Gesetze und eine Regierung, aber auch private Initiativen und Aktivisten. Kein hierarchisches sondern ein polyhierarchisches System, wenn wir Gesellschaft so verstehen. Dann erkennen wir, dass es immer Raum für utopisches denken gibt. Die Idee dass die Geschichte einfach voranschreitet wurde ersetzt durch die Idee von Raum und Verbindungen und Komplexität. Die Zukunft wird von verschiedenen Akteuren geschaffen die unterschiedliche und widerstreitende Ideen beitragen. Es gibt viele Mikrotopien und es ist gut, dass wir keine großen Erzählungen mehr haben. Denn meine große Erzählung könnte nicht deine sein Meine Lieblingsutopie ist eine im Internet veröffentlichte Darstellung eines fiktiven Landes namens Bergonia. Statt einer einzigen Blaupause dafür wie friedliches Zusammenleben funktionieren soll, werden darin viele Lösungen angeboten, die nebeneinander stehen. Sich ergänzen und manchmal auch widersprechen. Was ich an Bergonia so mag ist, das offensichtlich wird , dass es nicht die eine Lösung gibt sondern viele Möglichkeiten wie wir zusammen leben können
Fatima Vieira – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Ich würde sie ja zur Utopie-Konferenz einladen.
In Bergonia hat leider auch schon wieder der Sozialismus Einzug gehalten. Schlimme Sache. Mir gefällt ja dieser Gedanke mit pluraler Gesellschaft und unterschiedlichen Lebensstilen und so. Und dann zack, das wars dann mit der Anschlussfähigkeit. Ich bin frustriert. Das is immer wieder das gleiche. Irgendein Linker hat seine Fahne reingehauen. In jede Utopie jenseits der Flugtaxis.
Wir leben in der Welt von einer großen Idee einem Narrativ, was sich so sehr durchgesetzt hat, dass wir nicht mehr sehen, dass es ein Narrativ und eine Ideologie ist. Und das ist das Narrativ des freien Marktes.
Petra Schaper Rinkel – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Ich finde ja die Petra hat da auch ein sehr eingefahrens Weltbild. Hust. Ich habe damit immer echt Schwierigkeiten. Ich wage die seile These, dass die Masse dieses angebliche Narrativ gar nicht so kennt. Sondern wir alle in der Masse mitschwimmen. Das is halt so. So wie du es auch im Sozialismus gemacht hast und wohl zu jeder Zeit. Dieses Hegemoniedoing hat seine Gründe sicher in irgendwelchen Herdentrieben. In all diesen Effekten, die uns als Gruppe zusammenhalten. Die uns das Leben überhaupt meistern lassen. Unser Hirn is nicht dafür ausgelegt alle 5 Sekunden weitreichende philosophische Analysen zu betreiben. Aber natürlich ist das so, dass man das was Petra da sagt immer aus der Brille der jeweiligen Zeit / Gesellschaft tut. Ein kritischer Russe würde andere Dinge sagen.
… schrieb“ „es sei einfacher sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus.“ Der erscheine uns heute so zwingend, dass wir nicht mal mehr versuchen würden, uns Alternativen auch nur vorzustellen ohne Kapitalismus
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Mooooment. Das liegt aber auch an der Unkreativität der neuen Denker, sie immer wieder Marx rethinken müssen und keine eigenen Ideen mehr haben. Was ich ja schon länger anprangere. Weil man sich so ja auch immer aus dem Spiel nimmt. Und mir erschließt sich nicht, warum es immer wieder Marx sein muss. Wie war das? Nimm die Beine in die Hand und lauf. Gut, dann bleiben allerdings wirklich nicht so viele Neudenker.
Ich glaube das Narrative das beeinflussen, was wir für möglich erachten, Ich benutze nur ungern Jargon, aber ich denke es hilft hier zwischen hegemonischen und antihegemonischen Narrativen zu unterscheiden. Denkt an den Neoliberalismus der 1970er und 80er an dessen Spitze Menschen wie Margit Thatcher ,Ronald Ragan standen. Der Schlachtruf des Neoliberalismus war Margit Thatchers Diktat „es gibt keine Alternative. Es war nicht nur eine Erzählung davon wie die Welt sein sollte, sondern wie sie musste. Dass es keine andere Welt geben konnte. Was sie mit „es gibt keine Alternative“ meinte war „wagt es ja nicht an eine Alternative zu denken“
Cory Doctorow – Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Ja aber mal ehrlich, am Ende muss irgendwer entscheiden und ne Richtung vorgeben Wir können aber auch unendlich debattieren und reden. Und am Ende erzählen sie uns doch alle, wie die Welt zu sein hat. Du darfst dann halt entscheiden wem du folgen willst. Im besten Fall entspricht dein Weltbild einem aus dem politischen Angebot. Dieses „der böse Neoliberalismus“ das analysiert man in gewissen Kreisen auch mit der Muttermilch oder? Genau wie Springer is doof. Narrative, ich hasse Narrative. Also das Reden darüber, dass sie uns angeblich wie unsichtbare Fäden steuern. Aber wie würde der Hübl wieder sagen. Für Geisteswissenschaftler oder in den Fall Schriftsteller ist Sprache und somit Erzählungen halt ihr Werkzeug. Mit dem sie Einfluss nehmen wollen. Und dieses Werkzeug muss dann eben auch mächtig sein. Und da hilft es die Macht ja schon mal zu belegen mit dem Hier und Jetzt,
Am Ende ist es vielleicht also gar nicht so entscheidend, ob wir uns Geschichten von einer besseren oder schlechteren Welt erzählen, sondern ob diese Erzählungen ausloten, welchen Einfluss unsere eigenen Entscheidungen auf die Zukunft haben. Ob wir daran Gestalter der Zukunft sind oder es stur auf Schienen geradeaus geht
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In einer Welt die aber so stark globalisiert ist. In der man gefüllt einer von acht Milliarden ist, ist die Selbstwirksamkeit begrenzt. Auch wenn wir den Wunsch danach haben. Und so wie früher auch kann man maximal im direkten Umfeld was bewirken. Wobei, ja, am Ende sind die Informationen/ Erzählungen, die uns zeigen, wie wir selbst aktiv handeln können, die in dunkeln Zeiten Auswege aufzeigen können. Es sind die vielen kleinen Fußabdrücke. Und Markus.
In erstaunlich vielen Geschichten finden die Riege der Marvelhelden beispielsweise Iron Man. Thor und Co nutzen ihre sagenhaften Kräfte und Erfindungen nicht vor allem dafür eine bessere Gesellschaft aufzubauen, sondern um die bestehende Ordnung gegen Bedrohungen zu verteidigen. Die Bösewichte sind es die die Gesellschaft verändern wollen, doch das Drehbuch lässt sie dabei früher oder später immer nur zu Gewalt oder Massenmord greifen
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Das Böse gehört auch zum Menschsein. Genau wie der Versuch an des Bösen die Macht zu erlangen. Man sollte das nicht überbewerten. Gesellschaften brauchen auch Schutz und Stabilität. Und ich kann jetzt auf die Schnelle auch kein Märchen als Heldengeschichten der Vergangenheit vorzaubern, wo es um große Weltverbesserung ging.
Unsere Welt ist heute eine andere als vor 100000 Jahren. Nicht alles hat sich dabei durch unser Handeln zum besseren entwickelt. Doch genau das zeigt uns wie sehr wir Einfluss darauf nehmen können, wohin die Reise geht. Dass wir weder vor der Zukunft resignieren sollten, noch einfach darauf vertrauen, dass der Fortschritt oder der Markt das schon regeln werden. Dass wir auch wenn der Weg in eine bessere Welt mühsam und komplex sein mag, keine einfache Heldengeschichte, doch so viel wie möglich gemeinsam darüber nachdenken sollten, wohin wir steuern wollen
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Achtung steile These: Auch Technik und freier Markt bedeuten, dass Menschen handeln. Und auch Ideen müssen sich auf dem Marktplatz der Ideen behauptet. Und ich glaube das war schon sehr sehr lange so. Nicht alles setzt sich durch. Aber wir leben in den Zeiten der großen Gerangel um jede Idee. Die These da klingt zwar gut mit möglichst viele. Aber was heißt das alles für unsere heutige Welt. Mit all dem Ringen … um Deutungshoheit. All der globalen Vernetzung. Hm.
Und so sind Utopien auch heute noch Ausdruck einer vielleicht erschreckenden aber doch auch ermutigenden Erkenntnis – wir sind für unsere eigene Zukunft verantwortlich
Brauchen wir mehr Utopien? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE
Einer von 8 Milliarden.
Naja irgendwie bleibt auch hier die Erkenntnis, dass die Geschichten die wir als Wissen deklarieren das eine sind. Was wir so intellektuell debattieren. Das andere sind aber wirklich die echten Geschichten. Und da fehlen wirklich die positiven Geschichten. Ja so eine Welt malen mit unterschiedlichen Lebensstilen und auch unterschiedlichen Utopien, die nebeneinander existieren können. Warum nicht? Und das würde auch so viel entzerren. Wenn es eben auch nicht mehr um das entweder oder geht. Gut, wobei der harte Weg dorthin bleibt. Die Zeit in der wir uns um Energie kloppen und wer was wie bezahlen darf. Und das Fleisch zu billig is. Und Reiche sich immer alles leisten können. Aber vielleicht gehört auch das erzählt. Aber eben nur erzählt. Möge jeder selbst seine Schlüsse ziehen.
PS: Nein Utopiekonferenzen find ich immer noch doof. Weil wir jetzt, gerade jetzt ganz viele Baustellen haben, wo es nicht im Utopien geht. Sondern harte Arbeit und auch Einschnitte. Die kann man nicht wegutopieren.
Nacht ✌️
Auf den Flaggen Neonfarben
Strahlen grell und machen blind
Wir, die weggelaufen sind
Springen singend durch die Nächte
Ohne Sinn und ohne Ziel
Oh, erwartet nicht zuviel
Denn wir wollen nicht diskutieren
Den lieben langen Tag
Es ist alles längst gesagtTragt nur euer Leben in die totgesagte Welt
Wir haben uns lang genug verstellt
Warm sind die Paläste, doch wir bleiben lieber hier
Tanzen barfuß vor der TürSie wollen totale Kontrolle
Über das was sich bewegt
Über das was in uns lebt
Die verlorenen Poeten
Bringen Hass in eine Form
Und bald wird es zur Norm
Manchmal bleibt nur die Enklave
Der eig‘ nen Phantasie
Denn dorthin kommen sie nieTragt nur euer Leben in die totgesagte Welt
Wir haben uns lang genug verstellt
Warm sind die Paläste, doch wir bleiben lieber hier
Tanzen barfuß vor der TürWenn meine Lippen fast erfrieren
Weiß ich, dass ich singen muss
Manchmal ist‘ s als wär‘ s ein Kuss
Und schlechte Tage kommen und gehen
Doch unsre Liebe ist ein Zelt
Auf dass der graue Regen fälltTragt nur euer Leben in die totgesagte Welt
Wir haben uns lang genug verstellt
Warm sind die Paläste, doch wir bleiben lieber hier
Tanzen barfuß vor der Tür
1 Gedanke zu „Vernunftbegabte Utopien“