Und ich meine jetzt nicht dieses Mantra, dass der Klimawandel zur Schädigung der Wirtschaft führt. Was ich im Übrigen nicht bestreite. Dass auch die Wirtschaft leiden wird, wird sicher stimmen. Aber die Bekämpfung des Klimawandels oder besser gesagt, die Veränderung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise, gern als Transformation bezeichnet, kostet halt auch. Und das muss eben finanziert werden.
Aber wehe, dass spricht einer an. Mich stört das spätestens seit der Bundestagswahl 2021. Als es Medienvertreter wagten die Frage nach der Finanzierung/ den Kosten zu stellen. Große mittelschwere Empörung mit Ausschlag auf der Richterskala bis mindestens 13,5 Punkte. In einer Endlosschleife. Und jeder der es wagte diese Frage zu stellen wurde in die Ecke „hats nicht verstanden“ oder Klimawandelleugner gepackt. Aber man beißt da regelmäßig auf Granit.
Mal exemplarisch …
So und nun bei der Debatte bezüglich Wärmewende stehen wir jetzt da. Weil ja das kostet. Und zwar so richtig Schotter. Und ganz Deutschland so 😱. Und dann werden ganz lustige Vergleiche aufgemacht mit Schweden und so, wo die Häuser von Hause aus besser isoliert sind (is kalt da), seit x Jahren ein CO2 Preis existiert und der Strom schön billig ist.
Und mal wieder ganz lustige wilde Tweets in den Äther gepustet.
Das kommt ja auch immer wieder dieses Thema mit Wohnfläche alter Leute. Mich macht das fertisch. Menschen runter gebrochen auf ihr technisches Dasein. Eh Omma zieh gefälligst, brauchst den Platz nicht! Lass die Jungen jetzt mal rann hier. Hab dich nicht so von wegen den Leben lang hier gewohnt, Erinnerungen und so. Und überhaupt, danke. Und wenn Oma nicht will, is das moralisch natürlich ganz verwerflich.
Ich soll nicht übertreiben? Ach komm Fritze, läuft doch genau darauf raus. Verpflanze mal nen alten Baum. Das hat alles nix mit Herz zu tun. Im Gegenteil. Klimawandel is nix mit Herz. Die Debatten / Vorschläge sind genauso kalt und erbarmungslos wie die Dürre oder die Flut. Wobei ich mich schon frage, welche Witwe allein ein Einfamilienhaus bewirtschaftet. Ich kenne eigentlich nur die, die in kleinere Wohnungen umgezogen sind, teilweise mussten (nicht jedes Erbe hat ein Plus vor den Zahlen) oder zu ihren Kindern. Oder die sind eingezogen bei ihr. Gibs da eigentlich Evidenz zu? Kenne übrigens nur den Witwer … Einfamilienhäuser mein persönlicher Alptraum. Wärmepumpen sind übrigens echt schweineteuer.
Aber noch besser sind dann wieder diese voll aus dem Leben gegriffenen Stereotypen. Wer kennt sie nicht, genau diese Menschen. Und genau um diese Leute drehen sich die Debatten oder? Ganz bestimmt.
Das is so zum Haare raufen. Aber das is halt Twitter. Der richtige Spruch, egal wie realistisch und welchen Extremfall er abdeckt, es zieht. In alle Richtungen. Und ja man bespielt den Marktplatz der Empörung.
Und is ja nicht so, als wäre das alle nicht bekannt gewesen. Also Wärmewende zum Beispiel. Oder der Umbau der Wirtschaft. Die schreien ja auch an allen Ecken und Enden nach Hilfen.
Ja wir müssen die Kosten thematisieren. Und wie wir das als Gesellschaft stemmen wollen/ können. Und wer wie viel übernehmen kann. Und wo wir priorisieren.
Und das jenseits der Empörungswelle. Weil am Ende passiert immer genau das, was wir jetzt sehen, wenn man Dinge nicht beim Namen nennt und „weg diskutiert“. Sie kommen irgendwann als Bumerang mit riesem Knall auf dich geschossen.
Das sollte übrigens auch auf die Liste der Missverständnisse der Klimakommunikation
- Mehr Informationen würden zum Handeln bewegen
- Angst würde zum Handeln motivieren
- Wir würden alle Menschen auf dem gleichen Weg erreichen können
- Am einfachsten würden wir über Massenmedien zum Handeln mobilisieren
Guckst du 👇
Aber ich fürchte die sind nicht bei Psychologen for Future. Dann darf man sich nicht äußern bzw. hat bestimmt nicht recht.
Ich finde übrigens, dass Gordon es auf den Punkt trifft. Wenn Robert sich öffentlich darüber beschwert, dass nur die Grünen für Fortschritt stehen in der Fortschrittskoalition, dann is das Mist. Das funktioniert in Beziehungen natürlich immer, wenn man öffentlich den anderen direkt als Buhmann darstellt. Ich mein wer hat das nicht schon erfolgreich in Beziehungskrisen praktiziert. Zumal das spannende ja ist, nur dem anderen Egoismus oder in de Fall „Parteipolitik“ vorzuwerfen, aber die eigene Parteipolkit, die man auch betreibt zu ignorieren. Siehe AKWs, Gentechnik, CCS …
Mein Lieblingssatz: „er meint die grünen Themen und die seine Definition von Zukunft.“
Auch bei der Koalitionskrise gilt, wenn man Dinge zuvor schöngeredet hat, weggeredet hat, so tut als ob es keine Probleme/ Differenzen gibt, dann knallts halt. Es war von Anfang an klar, dass diese zu Beginn der Koalition gruselig öffentlich zur Schau getragene neue Art der Zusammenarbeit mit ganz viel Lächeln und sich auf Fotos schön finden, und ganz viel Sitzkreis nicht funktioniert. Meist ist ein reinigendes Gewitter produktiver als so tun als ob.
Hach ich muss den mal einwerfen.
Ich wage übrigens die steile These, dass der Krieg mehr Zug in die Energiewende gebraucht hat, als irgendwelche Gesetzesänderungen, Gipfel etc. Und wir können nur hoffen, dass diese Übergewinnsteuer bald verschwindet, damit wieder mehr Zug bei den Versteigerungen reinkommt.
Wie dem auch sein, klärt das hinter verschlossene Türe, Jungs. Am Ende findet doch eh nur die eigene Blase solche öffentlichen Schlammschlachten toll. Und mehr Aufmerksamkeit bezüglich Klimawandel erzeugt man bei den anderen Parteien/ Anhängern so nicht. Vor allem wenn man seien eigene Ideologie vor sich herträgt und lieber Kohlekraftwerke anwirft als AKWs weiterzubetreiben. Kannst keinem verkaufen so was. Als ob das keine Parteipolitik wäre. Bei allen Bias so ganz plemplem sind wir nicht.
Wir könnten ja echt fortschrittlich sein. Wenn wir wollen würden. Und ehrlich sein würden. Nicht nur Ehrlichkeit von anderen verlangen würden.
Fortschritt/ Transformation kostet … vor allem auch Nerven und Emotionen. Und darum kümmert sich keiner. Aber fangen wir mal klein an. Wäre gut, wenn man mal den Menschen unabhängig von Moral und Parteiphilosophie in den Mittelpunkt rücken würde. Und das mit der Empathie noch mal nachjustieren würde. Jenseits der eigenen Lebensrealität.
Man spricht ja nicht über Gefühle
Höchstens mit Ärzten und so
Man lässt ja nicht jeden gern wissen
Wohin der Puls rast und wieso
Und Liebe kommt schwer über Lippen
Die Angst ham‘ vor Kitsch oder Zeit
Die sich schon längst geschworen haben:
Wir fangen woanders an
Wenn nichts mehr weiter geht
Fangen wir woanders anWir können rennen
Wir dürfen stolpern
Man hats noch nicht verloren
Nur wenn mans vermisst
Lasst uns verstehen
Und uns erinnern
Für immer reicht genau von hier
Zum Grund wo man vergisst
Was gut gewesen istWir waren mal Hals über Kopf
Und furchtlos und selten und gut
Ich frag mich oft ob wirs nur lassen
Weil jeder das irgendwann tut
Ich würd dir so gern was versprechen
Sowas wie „alles wird heil“
Wenn wir uns einfach schwören können:
Wir fangen von vorne an
Für alles das was zählt
Fangen wir von vorne anWir können rennen
Wir dürfen stolpern
Man hats noch nicht verloren
Nur wenn mans vermisst
Lasst uns verstehen
Und uns erinnern
Für immer reicht genau von hier
Zum Grund wo man vergisst
Was gut gewesen istWas gut gewesen ist
Wir können rennen
Wir dürfen stolpern
Man hats noch nicht verloren
Nur wenn mans vermisst
Lasst uns verstehen
Und uns erinnern
Für immer reicht genau bis hierWir können rennen
Wir dürfen stolpern
Man hats noch nicht verloren
Nur wenn mans vermisst
Lasst uns verstehen
Und uns erinnern
Für immer reicht genau von hier
Zum Grund wo man vergisst
Was gut gewesen ist