Wir werden dümmer – sagt die Wissenschaft

Soderle, Fritze. Wir werden dümmer und dümmer. Is wissenschaftlich bewiesen. War dir schon immer klar. Ich huldige dir, Fritze. Jedenfalls hat die Wissenschaft rausgefunden, dass seit den 90ern der IQ abnimmt. Während er zuvor immer weiter zugenommen hatte.

Man hat so Theorien. Und ich ziehe Infos raus, die weniger auf unsere Genialität als mehr auf unser Unvermögen abzielen.

Ich stelle übrigens fest, dass ich wohl eher der visuelle Typ bin. Trotz 15 Punkte Mathe Abi. Aber ich hab im Gegensatz zu den Profs da nicht gerechnet mit – 3 + 2 sondern jede zweite zahl is eins weniger. Is jetzt um die Ecke oder? Nun gut, vielleicht verblöde ich ja schon. Oder es is der Königsweg. Egal Test bestanden.

Wir denken immer, wir wären die Krone der Schöpfung. Super intelligent geworden seiend. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir im Grunde genommen im Zuge der gesamten Evolution, nicht einmal eine Wimpernschlag der Evolution ausmachen.

Lutz Jäncke, Neuropsychologe

Gut der Schimpanse kann sich Zahlen besser merken als wir Menschen. Hätten sie den mal gegen mich antreten lassen. Wann hab ich noch mal Geburtstag? Zahlengedächnis is bei mir quasi nicht existent. Wars nie. Mathe und mit Zahlen jonglieren, ja meins. Aber merken, muaa. Merke mir dafür andere Dinge. Wo ich mich frage Why? Stimme auch sehr hart zu, dass Autokorrektur mich verdorben hat. Gut Rechtschreibung war nie meins – jammern auf hohem Niveau – aber seit es die Autokorrektur/ Rechtschreibprüfung gibt. Au Au.

Wir haben kein Klugkeitsgene dazugewonnen in den letzten Jahrtausenden, aber die Schrift erfunden. Wir können Wissen weitergeben. Unser tägliches Leben hat sich verändert, unsere Berufe. Wir hocken in Büros und müssen kreativ denken. Wobei nicht alle. Einige müssen Dienst nach Vorgabe machen. Anfang des 20. Jahrhundert hat die Hälfte der Menschen noch in der Landwirtschaft gearbeitet. Und wahrscheinlich nicht wenige in den auf landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufbauenden Berufen. Ich glaube das das ein wichtiger Punkt ist. Wir passen uns an. An das was wichtig ist für unser tägliches Leben. Und das ist eben nicht mehr die Natur und ihre Zusammenhänge. Es verblasst. Wissen wird nach ganz hinten verbannt, wo man es nur mühsam wieder vorbuddeln kann. Ich halte es auch irgendwie für ein Gerücht, dass die Bauern nicht auf ihre weise abstrakt und kreativ dachten. Nur halt anders als wir es bewerten. Gerade heute. Ist es falsch zu sagen, dass Krähen und Fische nichts gemeinsam haben, wenn man auf die Natur eine anderen Blick hat? „Es sind Tiere“ ist vielleicht ganz das Problem. Nur ein abstraktes Ding.

Definieren wir mal erstmal Intelligenz.

Intelligenz ist vor allem die Fähigkeit logisch und schlussfolgernd zu denken. (Elsbeth Stern, Lernforscherin)

Es geht um kognitive Fähigkeiten und darum über den Tellerrand zu schauen (Barbara Demeneix, Naturkundemuseum)

Am Ende geht es immer um eine Problemlösekapazität des Gehirns. (Lutz Jäncke, Neuropsychologe)

Joa kann ich. Vielleicht habe ich ja Jobtechnisch einfach Glück gehabt. Der hat und zwingt mich noch heute zum logischen kreativen Denken. Wenn ich mich nicht gerade logisch kreativ ablenken lassen. Wobei es mal wieder Zeit wird sich berieseln zu lassen. Hirnoverload. Gehirne spezialisieren sich übrigens. Ah nee. Meins is auch hier und da speziell abgebogen. Nur mit der Sprache da hapert ab und an.

Okay also wir werden dümmer, außer meiner einer versteht sich und man macht Untersuchungen .. Moment, das mit der Migration würde ich so nicht unterschreiben. Wobei nicht die Migration im Sinne von Genpool das Problem ist, sondern die Sprachförderung. Wenn du in Großstädten nicht genug dafür tust, dass die Kinder mit einem guten Sprachlevel eingeschult werden, dann wirds haarig. Für alle. Sprich wenn die Kinder in der Schule eben nicht mehr die gleiche Bildung/ Geschwindigkeit haben wie der Vater oder der ältere Bruder, dann hat das Auswirkungen.

Migration hat man jedenfalls ausgeschlossen als Ursache 2016 *hust*. Aber halten wir fest: Unsere Gehirne sind in unserer heutigen Zeit, mit Leben in Städten mit mehr verscheidenden Menschen/ sozialen Geflechten, mehr Technik immer mehr gefordert. Um nich zu sagen überfordert. 11 bis 60 Bit pro Sekunden können wir verarbeiten. 11 Millionen Bit pro Sekunde prasseln aber auf uns nieder. Ich glaub das is wieder der Teil mit dem Filter, Fritze. Muss unser Hirn die Infos filtern und nachher wieder zusammensetzen und ergänzen um ein schlüssiges Bild zu ergeben.

Wenn ihr Hirn bombadiert wird, mit vielen herausragenden interessanten atrahierenden Informationen und sie nicht über die Fähigkeit verfügen den irrelevanten Distraktoren etwas entgegenzusetzen, dann wird ihr Gehirn sich in sein Schicksal ergeben Und wird die vielem Informationen einfach nutzen, um sich dem hinzugeben. Und was dann passiert ist etwas ganz interessantes. Wir werden dann zu den Sklaven der Reize. Wir haben einen linearen Zuwachs an interessanten Informationen die sich ausbreiten in dieser Internetwelt, aber eine exponentiellen Anstieg von Bullshit. Und der Bullshit ist eigentlich das Problem. Wenn sie nicht mehr in der Lage sind, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren. Weil sie die Fähigkeit sich abtrainiert haben. Dann werden sie auch nicht mehr in der Lage sein solche aufgaben wie Intelligenztests effizient zu bearbeiten.

Lutz Jäncke, Neuropsychologe

Wir werden dümmer, weil Smartphones und Co uns dauernd ablenken. Sogar wenn sie ausgeschaltet sind. Wir können uns nicht mehr konzentrieren, wenn wir uns nicht mehr konzentrieren könne, dann sinkt die Rechenkapazität des Hirns uns somit die Lösungen, die man durchdenkt. Ich nenne es Schlafmangel. Gern auch verursacht von Kindern. Und nicht von Smartphones.

Wenn wir Dinge nicht immer wieder anwenden, dann werden Verbindungen im Hirn lockerer. Und lernen besteht ja darin, dass ich Verbindungen zw. Reizen herstelle, die vorher nicht da waren. Dass ein Reiz einen anderen aufruft. Dass ein bestimmtes Verhalten eine Reiz aufruft. Das alles heißt lernen. Und wenn ich das nicht mehr mache, dann geht das verloren

Elsbeth Stern, Lernforscherin

Out of context, aber total mit meinen Gedanken verknüpft … wenn dem so ist und wir vor allem auch von unserer Fähigkeit der Anpassung an die Umwelt/ Umgebung zehren, dann ist das eine logische Schlussfolgerung der Entkoppelung von der Natur. Ich wage mal die Steile These, dass das Wissen über natürliche lokale Zusammenhänge wie es im Laufe der menschlichen Geschichte wichtig zu wissen war, eben nix fixes war, sondern etwas was sich immer verändert hat. Weil Mensch umherzog und neue Dinge lernte. Und darum ist das alles nicht so fix eingebrannt wie dieses Bias Zeug. Zumal es auch nicht um Sekundenbruchteile geht in der Reaktion. Wobei wait. auch Bias und Co geht es es um Mechanismen und nicht um exakte unumstößliche immer gleiche Definitionen. Moral hat sich immer gewandelt und wir sie gelernt. Und die jeweils „gültige Definition“ triggert dann die Mechanismen an. Um z.B. ein wertvolles Mitglied der Gruppe zu bleiben und das Überleben zu sichern.

Die Umgebung in der wir als Gruppe unterwegs waren, hat sich regelmäßig verändert. Wir sind umhergezogen, haben neue Erfindungen gemacht. Um zu überleben mussten wir uns anpassen. Das was in dem Moment im hier und jetzt richtig und nützlich war. Und um darauf schnellen Zugriff zu haben, war es auch notwendig altes nicht mehr benötigtes Wissen zu vergessen. Hmmm. Das wird schwer Fritze, das wird schwer. Wie abstrakt kann Mensch wirklich denken, um zu erkennen, was er anrichtet? Halte Museen nicht für den richtigen Weg, Alles ausgestorben. Das demotiviert eher. Aber es wird schwer. Hmm.

Und wir leben jetzt eben in einer Umgebung, die sich sehr von der natürlichen abgekoppelt hat. Die ganz anderes Wissen braucht und teilweise auch gar kein eigens Wissen mehr benötigt, da man es nicht schnell im Kopf nachschlagen muss sondern im Internet.

Tatsächlich ist es so, dass man dann zwar sagt „ist ja toll, die Kinder und Jugendlichen müssen weniger wissen, dafür können sie kreativer und innovativer sein. Weil sie können die Festplatte des Hirns dann anders befüllen. Aber da steckt ein fundamentaler neurobiologischer Denkfehler, denn wir haben keine Festplatte im Kopf. Wenn wir etwas neues lernen, dann verändert sich die Hardware und die Software des Gehirns. D.h. funktionell veränder sich die Verschaltungen der Nervenzellen aber auch strukturell verändert sich das Gehirn. D.h. wir nehmen die Welt schon ganz anders war. Nehmen sie jemanden der Pflanzenwissenschaften/ Botanik studiert hat und sie laufen mit dem durch die Landschaft. Der sieht viel mehr verschiedene Gräser und Bäume und Beziehungen zwischen diesen als jemand der das nicht hat. D. h. das entscheidende Argument warum wir noch viel wissen müssen, ist dass wir selber die Welt differenzierter wahrnehmen. Wir denken differenzierter und wir handeln differenzierter, wenn wir selber viel wissen. Es hilft uns im übrigen auch tatsächlich in der Interaktion mit Suchmaschinen, weil wir präziser fragen könne.

Martin Korte Neurobiologe.

Heißt übersetzt, dass reine auf kreative Lösungsfindung ausgelegte Bildung nicht reicht. Weil man nur dann kreative Lösungen finden kann, wenn man sehr viel Wissen in sich reingeprügelt hat. Zumindest bezogen auf das Thema was man beackern will. Vielleicht ist auch ein Grund da für, dass wir dümmer werden, dass wir Bildung mittlerweile aber anders gedacht haben. Und sowenig Wert auf solide Grundbasis gelegt haben, dafür aber sehr viel Kreativität.

Wir überspringen mal die Vorschläge der Wissenschaftler wie und was man lernen sollte. Ich fasse es zusammen mit: mehr Bulimie-Lernen wagen ✌ Pflöcke des Wissens ins Gehirn einpflanzen.

Unsere räumlichen Orientierungsfunktionen werden schlechter – Navi. Wir hören Musik mittlerweile die nur 2 Minuten dauert. Die durchschnittliche Hördauer bei Spotify ist 1.5 Minuten. Die Sätze der Texte die wir lesen, haben kaum noch Relativsätze. Werden immer kürzer. Die Vokabeln die wir nutzen, der Wortschaft wird immer kleiner. Das ist alles zu schnell. Wir müssen wieder mehr in die Tiefe gehen.

Unsere Aufmerksamkeit is im Arsch. Wir reisen oberflächlich durch die Welt. Vollgedröhnt. Plappern nach. Gucken mal hier, gucken mal da. Und hetzen umher. Haben zu allem auch noch ne Meinung. Haben alle ADHS. Daher Selbstdisziplin verbessern. Lol. Bei all der Ablenkung. Lol. Irgendwas mit Frontaldings. Ach komm Meditieren ? Nein. Hab gehört das soll egoistisch machen, sagen Studien. Ich glaub der macht nen Bodyscan.

Und immer dran denken: Die Tiefe ist wichtiger als die Breite. Sprich mehr Silva wagen. Lach. Nicht einfach mal oberflächlich nur nach ner Erklärung suchen. In die Tiefe gehen, forschen, wühlen, und sich bloß nicht mehr ablenken lassen. Von dem ganzen Gebrüll und Bling Bling. Aber unsere oberflächliche Wegwerfgesellschaft … hmm .. wir sind verloren Fitze.

Apropos, ja wir sind verloren, wenn ich das hier so lese

Wir werden neue Kompetenzen brauchen. Diese umfassen zum einen Wissen darüber, dass und warum die Art, wie wir heute leben, auch eine Transformation – genauer eine Deformation – unserer Welt mit sich bringen wird, wenn sie noch lange fortbesteht. Und zum anderen Ideen, Praktiken und Lösungen, die gutes Leben und erfolgreiches Wirtschaften für alle Menschen ermöglichen, ohne dabei die Sicherheit stabiler Ökosysteme aufzugeben. „Transformative Bildung“ bedeutet daher vor allem, vier Dinge tun zu können: kritisch hinterfragen, multiple Perspektiven abwägen, konstruktiv beschreiben, interagieren und experimentieren sowie Bewusstsein für Selbstregulierung. Denn Transformationen gestalten bedeutet, gegen den Strom der etablierten Pfadabhängigkeiten und Gewohnheiten zu schwimmen. Dazu kommt die Digitalisierung als eine primär ökonomisch getriebene Technologierevolution, die im Zweifel der sozial-ökologischen Transformation entgegen verläuft und Menschen in ihren gestalterischen Kompetenzen radikal beschränken könnte. Sie könnte aber auch ein fantastisches Instrument für ein System-Update werden – wenn wir sie als Instrument für diesen Zweck gestalten.

Transformative Bildung bietet den Erwerb von Mut, Haltung, Orientierung und Fähigkeiten zur Zusammenarbeit, die es braucht, um große Veränderungen aktiv anstatt reaktiv zu leben und umzusetzen.

https://www.germanwatch.org/de/15208

Nicht wegen Maja. Weil besagte transformative Bildung hat sie nicht erfunden. Maja gibt nur wieder. Wir kennen das Konzept. Aber nachdem was ich da eben gelernt habe, bedeutet Transformation gestalten, aber vor allem Wissen aufbauen. Um dann aus dem Unendlichen Lösungsraum, die zielführenden Rausgreifen zu können. Und das muss nicht die erst beste sein.

Multiple Perspektiven brauchen sehr viel Wissen und sehr viel Bereitschaft über den Tellerrand hinaus. Zuzuhören. Zu lernen. Und nicht per se Nazi zu brüllen. Oder sich selbst zu inszenieren. Sorry der musste. Aber genau das wird eben verhindern, dass wir wirklich intelligent handeln.

Würde gern mehr dazu aufsaugen.

Die Doku mit Franca war jetzt nicht so. Aber die hatten wir ja eh abgelegt in diesem moralischen Dauerfeuer und Gruppendings. Und WissKomm is WissKomm. Ich brauch mehr Tiefe als Breite. Frage mich aber ob die diese Doku Einfluss auf irgendwelche Bücher hatte. Die ich natürlich nicht lese. Aber Amazon hatte mir da ein anderes vorgeschlagen. Wie war das ? Irgendwas mit Intelligenz. Ach guck, der Autor meint, wir werden nicht dümmer sondern sind zu spezialisiert, um die IQ Tests in aller Breite der Fragen noch beantworten zu können. Was indirekt ja schon bedeutet, dass wir breites Wissen verloren haben. Und somit auch das Wissen über natürliche Zusammenhänge.

Die folgende Doku ist auch nicht schlecht. Der Mensch das sich selbst überschätzende Wesen. Nicht mal ein Staubkorn im großen ganzen.


Feierabend. Wir müssen unsere Thesen noch mal überschlafen und überlegen, was das vor allem heißt. Das mit dem Sarkasmus von Peter, find ich nur ne halbgare Lösung. Wissen allen reicht auch nicht. Wenn mans nicht anwendet und man es verstauben lässt. Laut Peter sind wir echt verloren.

Ich finds immer noch spannend wie die Erstunterzeichner von offenen Briefen nachträglich anwachsen können. Ich steh ungern auf ner Liste mit Carola, Luisa, Stefan und Co. Die ersten Erstunterzeichner waren angenehmer. Nun gut, man muss Opfer bringen. Und weiter die Werbetrommel rühren.

LOL die Frau Göpel. Diskutiert auch nicht mehr und liefert dafür wortlos ihre Linksammlung aus. Muss lachen. Aber hat was. Ach und guck die Definition von Gabler is auch dabei. Aber was anderes findet man auf deutsch zu dem Begriff auch nicht. Wobei ich glaub Wiki hat auch was.

Lernen wir heute mal Italienisch mit Lina. Ganz neue Töne. Bildung so wischtisch.

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