Komm mir nicht in die Quere

Ich wollte ja eigentlich noch mal schnell was arbeiten. Gedanklich.

Gut während der Krieg weiter tobt, alles aber vom Olaf eingeschläfert wird und das mit dem Klima immer noch stockt, müssen wir da mal wieder ein paar Thesen in den Raum werfen. Steile These: Wir brauchen nicht den einen perfekten Transformator sondern sondern viele kleine Intellektuelle. Fritze guck nicht so. Ich rede nicht von Harald oder Precht. Geht im Antonio. Der nannte die, ich sag mal Leute auf den Schnittstellen/ die Wissensvermittler/ kleine Alphas halt Intellektuelle. Warum auch immer. Im Grunde geht es darum in den einzelnen Gruppen einer Gesellschaft Multiplikatoren zu haben. Die halt in der Gruppe anerkannt sind. Und somit diese Gruppe auch lenken und leiten können. Und auch zwischen den Gruppen austauschen. Ich glaub der hatte da unterschiedliche Typen eingeführt. Bin zu Faul zum nachlesen. Is auch egal.

Zurück zum Grundgedanken. Das geht auch in die Richtung von Sven mit seiner Kritik an der eigenen Gruppe. Dass das her funktioniert, wenn man selbst Mitglied der Gruppe ist. Als wenn es von außen kommt. Sprich man hat eine andere Macht und weniger direkte Abwehrreaktionen.

Steile These: Wenn der Linder erklärt, er is jetzt Vegetarier und morgens mit den Fahrrad zur Arbeit fährt, weil Klimawandel und so, dann hat das ne andere Wirkung auf die Gruppe der FDP und Freunde als wenn Cem das macht. Wenn Cem jetzt Aktien … ach Mist, die hat bestimmt. Egal, ihr wisst was ich meine. Und wenn jetzt Maja zur FDP marschiert, dann kann das nicht funktionieren. Verständlicher Weise.

Im übrigen: Der Versuch neutral zu sein, wie die Schweiz, funktioniert nicht. Und schon gar nicht, wenn man sich öfter doch sehr klar politisch und ideologisch positioniert. Menschen sind nicht dumm. Im Zweigel merkt das der Bauch. Und grundsätzlich gilt, dass wir alle ein gewisses Weltbild haben. Einstellungen. Und auch wenn jemand absolut neutral ist, gehört er eben nicht zur Gruppe und hat somit kein Standing. Sprich die neutrale Schweiz ist so sinnvoll wie ein Kropf wenn man eine Gruppe inhaltlich erreichen will.

So weit zu den Gruppe an sich erstmal. Aber das reicht ja nicht, das is komplexer.

Wie habe ich letztens zu Rudi gesagt: „Ich glaube wir sehen das alles zu eindimensional. es braucht verschiedene Leute für verschiedene Bereiche/ Gruppen“. Jemand der große Politik macht, da erwarte ich ne gewissen Seriosität. Auch von CSUler, aber die arbeiten dran. Von Wissenschaftlern, die Politberatung machen ebenfalls. Da würde ein Rudi nicht passen. Aber Rudi is Rudi und fachlich auch nicht verkehrt. Aber als Person schon sehr eigen. Aber wer kennt sie nicht diese Kollegen. Wo man aber schneller lernt, mei der is so, nimms nicht zu persönlich. Und eigentlich is 90% seines Outputs auch okay. Aber wir sehen immer nur das negative oder wie war das mit der Wahrnehmungsverzerrung? Aber abgesehen davon, sind Leute wie Rudi für den einfachen Laien wichtig. Er beantwortet Fragen. Versucht ausführlich zu erklären, als wären wir alle Studenten. Nicht belehrend, sondern lehrend. Und weil Rudi rudi ist und eben relativ wenige vom Elfenbeinturm hat, ist er für den Normalo nahbarer. Nix gegen Lars, aber da is ne andere Distanz. Dafür passt Politikum genau zu ihm. Über gewisse „“progressive““ – ne so viele Anführungszeichen wie nötig, geht gar nicht – em linke Politik beratende Ökonomen will ich gar nicht reden. Ich schweige.

Soll heißen, die Eier legende Wollmilchsau auch bezüglich Wissenschaftskommunikation/ Wissensbildung (was auch immer lernende Gesellschaften sein sollen) ist eh so na Art Yeti und eigentlich auch gar nicht so effektiv. Auch wenn Eier in den aktuellen Zeiten wichtig sind. Unterschiedliche Aufgaben, unterschiedliche Leute. Das ganze hat noch viel mehr Dimensionen. Ein Rudi funktioniert für die, die sich etwas für Ökonomie interessieren. Aber für die Kassiererin an der Aldi-Kasse nicht. Und auch nicht für die Oberärztin. Wer kein Interesse an Ökonomie hat, bracht andere Wissenschaftskommunikation. Dafür brauchst dann wieder andere Persönchen,

Es geht also nicht darum, dass eine Person diese unterschiedlichen Rollen wahrnimmt – was eh zum scheitern verurteilt ist, weil wir Menschen nicht in der Mitte durchschneiden können – sondern dass es ein Zusammenspiel mehrere Personen ist. Und die müssen sich nicht große absprechen. Sie dürfen nur eins nicht. Sich in die Quere kommen.

Ja worum geht es? Was ist das gemeinsame Ziel? Bekämpfung Klimawandel. Punkt. Keine Schnörkel mit anderen Themen, Ein klar abgegrenztes Ziel – was keine 10 Jahre Zieldefinition benötigt. Wo wir nämlich schon beim Thema sind. Bis die Zieldefinition bei Klimagerechtigkeit erfolgt ist, sind wir schon längst abgebrannt. Also einfaches klar umrissenes Ziel definieren. Und dann kann jeder seine Job machen. Nur was halt Grütze ist, wenn man sagt „das was die da wollen is doof und geht gar nicht. Muss bekämpft werden. Nur unser Weg führt ans Ziel. Und ja da wo Maßnahmen die gesamte Bevölkerung treffen, brauchts die Politik, die nach unten kommuniziert/ mitnimmt. Und ja da sollte jede Partei ihre eigenen Anhänger einfangen und nicht aufhetzen. Genauso brauchts Personen des öffentlichen Lebens, die als Leitfiguren das ganze positiv begleiten. Siehe Impfen. Und Mund zu Mund und Herdentrieb.

Und ja manchmal geht es auch anders rum. Antonio würde sich freuen. Dann macht die Politik das was das Volke sagt. Oder wie Olaf so schön twitterte „Die Bürgerinnen und Bürger wünschen … also machen wir“

Was ich sagen wollte. Nix gegen Alleinunterhalten. Gibt auch Situationen, da gehts nicht anders und funktioniert hat. Und dann gibts halt Themen, da kann das nie und nimmer funktionieren. Da braucht es mehr und wir sollten nicht krampfhaft den Klimawandel-Drosten suchen. Zumal der auch nicht alle mitgezogen hat. Und es dann haarig wird, wenn der wissenschaftliche Streit in der Öffentlichkeit stattfindet. Das ist nicht zuträglich. Und ja wir brauchen Technik und Wirtschaft genauso wie Anpassungen unserer Lebensgewohnheiten. Und ja die passieren eh ständig. Wir dramatisieren es im Moment nur zu sehr anstelle es zu tun und die Herde ihre Arbeit tun zu lassen. Auch der liberale freie Bürger wird vom Herdentrieb beeinflusst. Auch wenn er manchmal trotzig ist. Wir brauchen einen Baukasten an grünen Optionen aus denen sich der Bürger entscheiden kann. ein vorgedachtes Menü. Nicht nur im Supermarkt.

Apropos, warum sind solche sinnvollen Ideen eigentlich verschwunden? Dafür teilweise einem gedanklichen Chaos gewichten das alles durcheinander wirft. Ein zu großes Menü und zu viele Köche … Und alle fordern nur und keiner hat nen Plan. Oder wie hat Bartosz letztens gesagt: „Wir irren bei der Agrarwende mehr wie ein kopfloses Huhn als das wir Lösungen haben“

Ich habe fertig. Mir fällt gerade ein, Sven hat ja noch noch konservative und liberale Klimawandel-Vorreiter gesucht. Gut mit Kaja allein werden ich nicht weit kommen. Wir suchen morgen.

Das is nicht fair. Das war so abgedreht, dass es schon wieder einfach nur genial ist. Beweisstück gesichert. Überlege noch ob ich es an Meck oder Ulf verkaufe. Das nennt sich übrigens Humor. Ich erwähne es nur sicherheitshalber schon mal. Soll Leute geben, die meine Humor nicht teilen. Bis ich mich zwischen WELT und FAZ entschieden habe, werde ich es zur Aufheiterung meines Gemüts zu Gemüt führen. Sag eich schon, dass es so schräg is, dass es schon wieder genial ist. Muss das später mal analysieren. Tiefenpsychologisch versteht sich.

1 Gedanke zu „Komm mir nicht in die Quere“

  1. Es ist genauso wie du schreibst.

    Statt zielgerichtet gegen den Klimawandel anzukämpfen verlieren sich viele in Grabenkämpfen obwohl eigentlich alle das selbe Ziel haben.
    Die Ursachen liegen viel zu oft daran das nur wenige bereit sind über den eigenen beschränkten Tellerrand zu blicken sowie als auch eigene Vorstellungen über die aller anderen stellen.

    Besonders deutlich ist die Diskrepanz zwischen Land- und Stadtbevölkerung wenn es um Mobilität geht.

    Um was großes zu ändern braucht es immer eine hohe Diversität , Expertise und Vernetzung von vielen unterschiedlichen Akteuren in der Gesellschaft.

    Hysterisches Festkleben auf Straßen, fordern ohne Lösungen oder ewiges predigen vom Weltuntergang ist sicher nicht Zielführend.

    Liebe Grüße
    Werner

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