Ich wollte ja meditieren. Und mit Psychologen hab ichs grad mal wieder nicht so. Aber warum nicht mal mehr Mut zur Wut wagen.
Wut ist eine Basisemotion. Etwas was geblieben nicht und nicht weg-zivilisiert wurde. Obwohl wirs eigentlich in der Gesellschaft negativ bewerten. Wut will uns was sagen. Die Heidi sagt, Wut vermittelt uns unmittelbar, wenn jemand unsere Grenzen überschreitet. Sie ist ein Warnsignal.
Die Heidi redet von der Zahnpastatube. Das is mein Spruch. Fritze hast du die Zahnpastatube wieder nicht verschlossen? Ehh ich sags dir. Noch einmal und ich hol den Staubsauger. Guck nicht so. … Ja die Zahnpastatube ist nur etwas was andere Dinge an die Oberfläche bringt. „Ich kann sagen was ich will, er nimmt mich nicht ernst.“ „Ich hab das Gefühl, ich kann sagen was ich will, es kommt nicht an, wie kommt das?“ Die Zahnpastatube ist eigentlich völlig egal. Es geht um mehr auf der Metaebene.
Im Berufsleben gibt es keine Zahnpastatube, beim cholerischen Vorgesetzten kann man nur denken „jetzt spinnt er wieder. Braucht man nicht erst nehmen ist ein Choleriker, der schreit immer mal. Hat mehr mit ihm zu tun als mit mir.“ Find ich aber dennoch schwierig. Wer das kennt, weiß dass man sich da schon auch sehr kontrollieren muss. Wut kann auch zur Selbstreflexion führen und zur Einsicht, dass der andere zurecht wütend wird.
Die Wut sagt uns jedenfalls, es besteht Handlungsbedarf. Egal ob im Privaten oder beruflichen oder sonstwo.
Entweder ich sage zu dem anderen, das passt für mich nicht mehr, du überschreitest eine Grenze. Oder ich muss meine Position zum anderen verändern, wenn mich der so wütend macht, ist es besser ich gehe – aus der Situation/ aus der Beziehung / Job heraus.
Schön, die Heidi sagt, man sollte Emotionen spüren, identifizieren, reflektieren. Das man das lernen sollte als Kind. Und wenn man nicht lernt seine Emotionen zu verstehen, dass kann es schlimm enden. Ja Fritze, die Heidi die is auch Gutachterin bei Gericht und so. Ich glaub die, weiß was sie meint.
Ich glaub die Heidi hat auch so nen Achtsamkeitsschinken gelesen, was meinst Fritze? 😋 Irgendwie spannend, weil wie gesagt, das kennen wir doch alles aus der Achtsamkeit. Die hats jetzt wohl bis zu den Psychiatern geschafft. Schau an. Ich muss das doch vorbuddeln die Achtsamkeit. Vielleicht hab ich deshalb kein moralisches Problem mit Wut. Ich glaub das Wut mir was sagen will und ich zuhören muss, da war ich schon mal.
„Erkenne dich selbst“ – ich muss Sokrates nachlesen, wenn ich die beiden Damen jetzt richtig verstehe. Um sich selbst zu erkennen, muss man auch seine Emotionen erkennen. Emotionen kommen nicht von ungefähr. Aha, Fritze, ich sachs ja, die Heidi hat Achtsamkeit für Dummies gelesen.
„Können sie in ihrer Praxis als Psychiaterin bei ihren Patienten die Wut so auflösen, dass sie ins Denken kommen?“ „Ja ganz selten, aber doch.“ „Warum nicht?“ „Weil viele es nicht wollen. Es ist bequemer in der Wut zu verharren. Denken ist anstrengend“.
Gut das mit den Lösungen und der Psychologie/ Psychiatrie, das is so ne Sache. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben. Auch das kann helfen. 😉
1 Gedanke zu „Mehr Mut zur Wut“