Ich und mein Trinkgeld-Problem. Dachte ich die Woche, ich habs jetzt. Hab Nummer 32 gefragt, ob sie Trinkgeld behalten können und obs Obergrenze gibt. Weil ich habe keine Lust auf Cent-Geschubse. Und die Nachwuchstruppe an der Kasse, sammelt da aber fleißig jene welche. Sagt sie, joa dürfen sie und nix Obergrenze. Mache ich mir dann so Schlachtplan. Weil is Weihnachten alle abklappern is sportlicher als Neuwahlen auf die Beine zu stellen. Und wo heute die Schlange kurz, dachte ich, ich erledige da gleich mal Nummer 19. So für den Einstieg auch ganz gut. Ich brauch ja Anlauf. Wurde abgelehnt. Man dürfe kein Trinkgeld annehmen. Ich interveniere. Bis zu ner gewissen Höhe, sagt man mir. Wir einigen uns darauf, dass ich noch mal beim Cheffe nachfrage.
Lass mich lernen dich zu lieben
Dieser Satz geistert mir seit dem Frühjahr durch den Kopf. Das mit der Liebe ist ja so ne Sache. Und es ist wahnsinnig kompliziert. Schon allein, wenn man sich damit befassen will, was Liebe eigentlich ist. Das ganze Leben dreht sich ja irgendwie um Liebe, aber wenn man Menschen fragt, was Liebe wirklich ist, dann wirds spannend. Verliebtheit is ja das eine, das kriegen die meisten noch ganz gut beschreiben. Aber was genau ist Liebe? Was genau bedeutet ein „Ich liebe dich“? Vielleicht ist das auch eine der großen Fragen/ Rätsel der Menschheit, die wir noch nicht beantworten können. Bzw. am Ende nur jeder für sich. Und im besten Fall gemeinsam in der Partnerschaft.
Ich überlege noch, wie ich Liebe beschreiben würde. Also jenseits von Verliebtheit. Das was kommt, wenn die Biochemie runterfährt. Ich tue mich schwer mit einem greifbaren Gefühl, wie Trauer, Freude, Angst. Gefühle, die man wirklich körperlich fühlt. Bei Liebe ist das komplexer. Irgendwie ist es zusammengesetzt aus mehreren Gefühlen. Das warme Gefühl der Zufriedenheit, wenn man die körperliche Nähe spürt und sich fallen lassen kann. Das Gefühl der Sicherheit, das auch Angstgefühle nimmt. Die Sehnsucht wenn man getrennt ist und sich vermisst. Die Vorfreude, wenn man gemeinsame Pläne schmiedet und träumt. Die Sorge, um den anderen wenn Probleme hat, krank ist etc. Ich glaube, es gibt nicht dieses eine große Gefühl der Liebe. Aber Gefühle sind Teil der Liebe. Und wo Gefühle sind, ist auch Biochemie. Die dafür sorgt, dass wir eben etwas fühlen, körperliche Reaktionen stattfinden. Und wo Biochemie ist, da sind Gedanken. Nichts ist mächtiger als Gedanken.
Stolz und Vorurteil
Ich bin überfordert. Wer hätte gedacht, dass das mit der Liebe und so, intellektuell so verwirrend ist bzw. so ungeklärt. Und doch der Stoff, um den sich so viel dreht. Und dann wird das in den aktuellen Zeiten auch noch verdreht. Oder es liegt nur an den Weiten des Internets, das einem alles mögliche ausspuckt und daher alles noch komplizierter macht.
Nein, ich glaube nicht. Vielmehr gilt, wir wissen, dass wir nix wissen. Aber Hauptsache unsere Raketen können rückwärts einparken und wir unterhalten uns mit der KI. Die mir nicht mal mehr solche Fragen beantworten kann, ohne zu versuchen bei mir Biochemie auszulösen.
Vom Glück der richtigen Gedanken
Hab ne neue Hirnforscherin. Die Karolien. Ich wollte mich ja eh mit positiver Psychologie befassen. So etwas in die Richtung geht sie auch. Von Achtsamkeit hin auch zur „Gedankenkontrolle“. Wobei man einfach auch sagen kann, dass ich wieder da bin, wo ich schon vor über 10 Jahren war. Diese Mönche da, die Kraft ihrer Gedanken, Dinge tun können, die uns nur noch mit offenem Mund staunen lassen. Also muss es Mittel und Wege geben, wie wir Dinge ändern können, über uns hinauswachsen können. Und schon landet man bei Achtsamkeit. Auch die Karolien.
Gscheidhaferl
Ich glaube meine Jogging-Experimente habe ich nur gemacht, weil das Universum berechnet hatte, dass ich mit den 8jährigen teilweise mehrfach am Tag Fußball spielen muss. Und zwar so richtig. Keuch. Sprint. Meine Knie sind jetzt endgültig ruiniert. Ich sollte ein Kühlpad drauf legen.
Ich knabbere noch am Gscheidhaferl. Und versuch das noch einzuordnen.
Ich weiß, wir haben nicht die Zeit im Moment intensiv über all die DInge zu reden, über die wir reden sollten. Und das mit dem ich mich befasse was ganz anderes is als diese Erziehungsratgeber.
Romantik
Ich denke noch. Und erwische mich dabei, meine Wahrnehmung zu hinterfragen. Aber vielleicht sollte ich genau das nicht tun. Vielleicht heißt Leben auch einfach mal sich treiben zu lassen. Vom Autopiloten. Wir denken doch eh oft viel zu viel. Zerdenken das Leben.
Du hast doch atmen geübt. Bestimmt. Im Gegensatz zu mir. Ich rede nur davon. Rufe neues Ziel aus: Synchronatmen. Apropos, wenn Menschen ihre Hirne synchronisieren können, können sie auch ihre Atmung synchronisieren?
Schau mir in die Augen
Ich springe mal wieder hin und her. Wie das Hühnchen in mir. Gacker. Ich vermute übrigens, dass es zu viele Hühner auf der Welt gibt. Ich denke über einen Hühnerstall nach. Werde am WE mit dem 8jährigen auf Hühnerjagd gehen. Gemeinsam sind wir stark. Vielleicht muss man das Huhn nur richtig füttern. Mal gucken.
Mich nerven diese Bots hier. Man muss hier ja Kommentare frei geben, die werden ja nicht gleich öffentlich angezeigt. Dauernd irgendwelcher depperter Spam. Bevorzugt Kyrillisch. Jetzt hat sicher einer als Benutzer registriert. die Spuren führen in die Ukraine. Hatte die Tage schon die Anmelde-Funktion rausgenommen, weil Login die meistgeladene Seite war. Jetzt auch noch Haken für Registrierung gefunden. Ich behaupte ja, 90% meiner eh geringen Zugriffszahlen sind Bots oder KI. Ich bin entnervt von der Welt. Als ob Kommunikation nicht schon schwer genug wäre, jetzt kommt noch dieser Mist dazu.
Atme
Das mit den Algorithmen bei Social Media ist ja so ne Sache. Gerade auch bei Youtube. Man kriegt halt dann sehr viele Vorschläge vor die Nase gesetzt, die deinem zuletzt geschautem Video entsprechen. Teilweise ist das echt schlimm. Guckst dir ein Querdenker-Video an und schon hast verloren und brauchst ewig bis du dem Algorithmus beigebracht hast, dass du sowas nicht vorgeschlagen haben willst. Im Moment sind die Vorschläge bei mir voll von Lebensberatern und Co. Was es echt schwer macht, da Spreu von Weizen zu trennen und nicht irgendwelchen Schwätzern oder Esoterikern aufzusitzen. Wobei ich letzten ja noch was abgewinnen könnte. Und zusätzlich is alles auch voll von Dokus zu allen psychologischen Themen.
Also werde ich wieder gekonnt abgelenkt. Und doch ist es auch wieder in Stück im Puzzle des Lebens. Und ich fürchte mein Dopamin is im Moment fucking wissensdurstig. Also holen wir mal etwas aus.
Und holen dabei tief Lust emm Luft, Luuuuft. Atmen tief ein und atmen tief aus.
Stressmonster
Das mit dem Konfetti kann ich in die Tonne kloppen. Biochemie verändert sich. Und manches kommt nicht mehr wieder, dafür kommt das andere wieder. Das was auch irgendwie mal eine Zeit lang verschwunden war. Und nein das bist du nicht.
Manchmal gehe ich auch nach Hause und starre an die weiße Wand. Nicht wie sonst so gern aus dem Fenster. Sondern nur an die Wand. Es muss ich sortieren.
Ich habe Kopfweh. Vielleicht brüte ich was aus. Vielleicht auch nur zu viel Lakritz. Ich hab sonst nie Kopfweh.
Es sind die Gene
Muttern war heute vor mir einkaufen. Da sie dann gern noch mal bei mir reinschneit, weil sie noch was für mich hat oder ich was für sie oder sie hier was zwischengeparkt hat, wie diesmal ihr Bort und Chili wollte sie von mir auch nicht und Powerstrips … frag ich sie, wer denn an der Kasse is, weil folget der Wissenschaft und so. Sagt sie: „Die is auch schon lange da, aber eine von den jüngeren. Ich mag sie ja gern.“ Diese Beschreibung hat sie öfter schon exakt so verwendet. Und ich behaupte, sie meint damit auch immer die gleiche Person. Letzte Woche die gleiche Beschreibung. Als sie der Kassiererin ihren Geldbeutle überlassen hat, zwecks Kleingeld raussuchen. Überlege, ob ich das auch machen sollte. Muttern hat heute auch ihre 5 Euro gespendet für die Tafel. Ich erfahre, dass sich die nette Dame an der Kasse quasi überschwänglich bedankt hat. Und auch noch mal als sie gegangen ist. Ich verspüre Neid.