Räumen wir mal etwas mit der Idee auf, dass nur Menschen zu komplexen Emotionen etc. fähig sind. Dass Tiere gefühllos sind und wir deshalb mit ihnen machen können was wir wollen. Ich löse: Tiere sind die besseren Menschen. Wir sind viel weniger einzigartig, als wir immer gern angenommen haben. Es wird Zeit mit der Überheblichkeit aufzuräumen.
„Neue Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung scheinen zu revolutionieren, was man bisher über die Gefühlswelt der Tiere wusste“
Wie Tiere fühlen | Doku HD Reupload | ARTE
Über die ganze Doku begleitet uns Viktor. Ein Schimpansenjunges. Ein Waisenkind. Das allein nicht überleben kann. Nimmt isch ihm jemand an?
Da gibt es ein breites Spektrum an verschiedenen Verhaltensweisen. Das kann sehr aggressiv sein gegenüber dem Waisenkind sein, das kann sehr neutral sein. Das kommt ein bisschen drauf an wie das Verhältnis von den Tieren zur Mutter des Waisenkinds war z.B. Die anderen Gruppenmitglieder sehen natürlich das Waisenkind sehr sehr häufig auch als Konkurrenten an. Und damit ist es verständlich, dass nicht jeder dem Kind helfen möchte.
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Diese Frage gilt es nun zu beantworten. Die Forscher schauen zu. Greifen nicht ein. Und so ist es eigentlich erher wahrscheinlich, dass der Kleine nicht überlebt.
Derweil schauen wir mal bei den Affen vorbei. Und bei Frans de Waal. Leider verstorben dieses Jahr, aber ein Großer der Verhaltensforschung.
Wer das Futter zuerst hat – es muss nicht mal der ranghöchste sein – kann es auch behalten. Und die anderen die sind sehr höflich, sie reißen es dem anderen nicht aus der Hand oder schlagen ihn. Sie warten einfach, dass sie auch etwas abbekommen. Versuchen höchstens es mal anzufassen. Diesmal ist Schimpansin Katy im Besitz der Wassermelone. Sie versucht sich abzusetzen und die ganze Frucht für sich zu behalten. Wenn sich ein Individuum so verhält, wird es in Zukunft Schwierigkeiten haben, von den anderen Futter zu bekommen. Auf lange Sicht lohnt sich Egoismus nicht
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Was schlussfolgern wir daraus? Es ist auf lange Sicht besser sich kooperativ zu verhalten. Für den eigenen Hunger. Der ja immer und immer wieder kommt.
Eine der wichtigsten Strategien im Tierreich lautet anscheinend Kooperation. Schon Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde an der University in Atlanta ein Experiment mit Schimpansen gemacht. Eine Kiste, die so schwer ist, dass ein Schimpanse allein sie nicht ziehen kann, ist mit leckeren Bananenstücken belegt. Gemeinsam ziehen die Schimpansen sie heran. Wenn einer aufhört, weil er keine Lust mehr hat, macht ihm der andere schnell klar, dass er weiterziehen soll.
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Man kooperiert wenn man davon einen Gewinn hat, den man allein nicht hätte. Die allereinfachste Form der Kooperation ist das Zusammenleben. In einer Herde ist man geschützt und nicht so verletzbar. Aber es gibt viele Tierarten, die gehen einen Schritt weiter. Sie helfen sich, sie teilen ihr Futter, sie tun viele Dinge gemeinsam, die sie allein nicht könnten
Merke, bei Kooperation hat man eigentlich immer eine Gewinn. Im Zweifel langfristig. Wie hieß das? Reziprozität oder so. Wenn ich dir einen Gefallen tue, dann musst du mir auch einen tun.
Reziprozität ist eigentlich eine soziale Norm. Diese Norm gesagt, dass wir Gefallen zurückzahlen müssen. Egal welcher Art diese Gefallen sind. Egal für was wir sie erhalten haben. Wir haben dann als Menschen oft das Gefühl, wir müssen das zurückgeben. Wir beobachten ist im Alltag, wenn es darum geht, wer wen zur Party einlädt und ich bin eingeladen worden, also muss ich denen dann auch wieder einladen. Der Nachbar hat die Blumen gegossen als ich im Urlaub war, das war eingefallen
Was ist Reziprozität? | Wie du mir, so ich dir!
Wobei die Frage ist, ob das eine Norm ist oder noch tiefer sitzt. Hat das jemand bei Tieren mal untersucht? In der Doku kommt nix dazu vor.
Erst wenn ein Verhalten einem anderen Individuum nützt und gleichzeitig den eigenen Fortpflanzungserfolg verringert, spricht man in der Evolutionsbiologie von echtem Altruismus. Wenn sich Tiere gegenseitig helfen, liegt stattdessen Reziprozität vor – manchmal auch reziproker Altruismus genannt. Diese Art Hilfe verursacht vorerst Kosten, erhöht jedoch die Chance, später für den Aufwand mit einem Gegengeschenk belohnt zu werden. Man unterscheidet dabei drei Formen:
Was du mir gibst, gebe ich dir auch
- direkte Reziprozität: Ich helfe demjenigen Individuum, das auch mir geholfen hat.
- indirekte Reziprozität: Ich helfe demjenigen Individuum, das anderen geholfen hat.
- generalisierte Reziprozität: Ich helfe jedem Individuum, wenn mir irgendwer geholfen hat.
Merke, Altruismus is, wenn du deine große Liebe mit jemanden anderen verkuppelst. Gibs das überhaupt? Wer is denn so selbstlos?
Wenn man weiß, wie Reziprozität funktioniert, kann man sich da rausziehen, aber langfristig is das sicher nicht gut. Ab und an brauchen wir doch den Gefallen unserer Mitmenschen. Nicht alles ist käuflich. Auch wenn wir weniger auf andere angewiesen sind als früher.
Zurück zur Doku und den Kooperationsexperimenten. Kommen wir zu den Raben, Die eigentlich eher als Individualisten gelten.
Das ist das interessant, weil wenn sie diese Kooperationsaufgaben am Anfang bekommen, dann scheint es für sie darum zu gehen, sei schnell. Vielleicht sei schneller als der andere. Und nach einer gewissen Zeit kommen sie drauf, na hoppala das ist eigentlich falsch. Und dann fangen sie an, eben auch zu warten, bis der andere da ist. Sie schauen ob der andere schon die Schnur genommen hat und all diese Dinge.
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Machtmal braucht es eben einen Lerneffekt. Aber wenn der da ist, dann klappts auch mit der Kooperation. Man muss eben merken, dass Kooperation in dem Fall wichtig ist.
Ich entdeckte, dass Schimpansen sich nach einem Kampf gegenseitig umarmten und küssten. Und das fand ich viel interessanter als die Aggression. Konflikte sind normal. Am besten man ist der Sieger, denn es ist schlechter Verlierer zu sein. Damals war das tatsächlich alles was man über das Thema wusste. Mich interessierte aber wie sie Konflikte löse, warum Sie Konflikte lösen. Und ich beobachtete, dass sich die Tiere um ihre Beziehungen bemühten und versuchten ihre Konflikte zu überwinden
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Ich glaub ich muss das noch mal recherchieren. Weil wird nich ausgeführt.
Schweine sind ausgesprochen gelerig. Vorderseite und Rückseite von Personen zu unterscheiden ist für sie eine leichte Aufgabe – meistens. Und auch das Erkennen von fröhlichen und zornigen Gesichtern scheint für Schweine kein Problem zu sein
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Wobei Minischweine da anders abschneiden als Hunde. Man vermutet, dass das daran liegt, dass Hunde Rudeltiere sind. Sprich kleinere Gruppen mit fest Hierarchien. Da is das erkennen von Emotionen wichtiger.
Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Fähigkeit von Hunden, menschliche Emotionen zu spüren, durch jahrhundertelange Koevolution mit dem Menschen entstanden ist. Hunde als Rudeltiere haben ein starkes Bedürfnis, ihrem menschlichen Anführer zu gefallen und lernen daher, menschliche Gesichtsausdrücke und Stimmen zu interpretieren. Minischweine hingegen zeigen als Herdentiere weniger Interesse an menschlichen Emotionen.
Neue Studie zeigt angeborene Fähigkeit unserer Hunde zur Empathie
Wir können natürlich nur das Verhalten der Hunde beobachten, wir wissen nicht was in den Hunden tatsächlich vorgeht. Welche Gefühle sie haben in dieser Situation. Wir haben festgestellt, dass die Hunde sich dem Verhalten ihrer Besitzer anpassen. Das ist ein ganz deutliches Anzeichen von Empathie. Man kann ein Tier nicht fragen, was es denkt. Das ist unser größtes Hindernis auf dem Weg ihren Geist zu erforschen. Bei Menschen ist das etwas anderes. Man kann fragen „wie fühlst du dich“ und sie geben dann eine hoffentlich ehrliche Antwort. Und du kannst auf ihre Emotionen schließen. Das geht bei Tieren nicht. Stattdessen müssen wir Experimente machen oder ihr natürliches Verhalten beobachten und versuchen es zu interpretieren auf der Basis unserer bisherigen Erfahrungen mit diesen Tieren
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Wie man kann nicht in die Köpfe von Tieren gucken. Is ja wie beim Menschen. Ich vermute Co-Evolutionseffekte 🙃
Gucken wir noch mal bei Viktor vorbei.
Wenn sich so ein kleiner Knirps, einem Erwachsenen Männchen annähert, kann das natürlich auch immer aggressiv enden für den kleinen Knirps. Und das heißt diese Annäherung mag vielleicht gar nicht deswegen so vorsichtig passieren, weil Viktor denkt, der Fredy steht jetzt auf und geht weg. Sondern ich denke er hat vielleicht eher das Gefühl, oh Gott der steht auf und haut mir vielleicht eine. Das heißt so eine Beziehung wie bei uns Menschen muss immer erst aufgebaut werden. Beziehungen sind nicht einfach nur da. Die brauchen eine Phase in der sie aufgebaut werden und dann müssen sie immer wieder bestätigt werden zwischen den beiden
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Wie jetzt Beziehungen sind nicht einfach da, sondern müssen aufgebaut werden? Wasn das fürn Mist. Und dann auch noch gepflegt und bestätigt. Schlimme Sache.
Peggy Mason und ihr Team haben herausgefunden, dass Ratten zur Hilfe und zu selbstlosem Verhalten in der Lage sind
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Jetzt reichts aber. Jetzt sind auch noch Ratten „menschlich“ emm altruistisch emm eziprozidingens
Was niemand vermutete geschah. Die freie Ratte befreite ihre Artgenossen, um sich dann gemeinsam mit ihr über die Schokoflocken herzumachen. Sind Ratten also mitfühlen, uneigennützig und hilfsbereit? Zeit unsere Vorurteile über Bord zu werfen nicht nur den Ratten gegenüber
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Es gibt einen grundlegenden Impuls jemandem zu helfen der in Schwierigkeiten ist. Wir haben das bei Bonobos untersucht, wo einer einen anderen der in Not ist in den Arm nimmt und tröstet. Diese Art Reaktion auf die Nöte von anderen ist sehr spontan und grundlegend und kommt bei vielen Spezies vor auch bei Hunden. Tiere machen das auch gegenüber Individuen, zu denen sie keine Verbindung haben und von denen sie keine Gegenleistung erwarten
Ach das is ein Impuls? Urinstinkt quasi? Das is das Tier in mir. Schlimme Sache.
Machen wir wieder ein Exxperiment. Dieses mal muss einer Arbeiten und nur der andere bekommt ne Belohnung.
Soziale Toleranz ist eine ganz wichtige Voraussetzung dafür, dass man überhaupt altruistisch handeln kann. Weil wenn keiner da ist dann, kann man auch niemandem was geben
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Das kann nicht jeder.
Diese Toleranz kann nicht jeder Spezies aufbringen. Bei den Totenkopfäffchen gibt es bereits bei der Vorbereitung des Versuch Konflikte. Nachdem der Chef alle anderen weggescheucht hat ,versucht er den Wurm allein zu angeln. Natürlich vergeblich, denn alle die ihm helfen könnten hat er weggebissen
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Blöde Sache aber auch. Aber was genau is soziale Toleranz?
Soziale Toleranz bedeutet: Beziehungen können positiv gestaltet werden, auch zwischen Menschen, die etwas anderes sagen oder tun. Es gibt nachbarschaftliche, freundschaftliche Beziehungen trotz widersprüchlicher Überzeugungen. In unserem Beispiel bedeutet das: Dieser Mensch kann mein Freund sein.
Das Ziel: sozial tolerant, intellektuell intolerant
Es ist gut, sozial tolerant und intellektuell intolerant zu sein. Für unsere Gesellschaft ist es lebensnotwendig, dass wir Menschen haben, die sagen: „Ich sehe das anders.“ Ohne, dass wir gleich aggressiv werden. Es ist wichtig, dass wir in aller Freundschaft und voller Respekt sagen: „Ich sehe das anders.“ Das ist auch nicht überheblich.
Legale, soziale oder intellektuelle Toleranz
Muss ich mich noch mal mit befassen. Klingt interessant. Wie mit bedingungsloser Liebe.
Funktioniert das auch beim Menschen? Also dass einer arbeitet und der andere bekommt die Belohnung?
Menschen finden das vielleicht nicht immer gerecht, aber Sie können sich überwinden auch wenn es schwer fällt. Was man bei den Kindern sieht ist, sie das Ganze relativ ähnlich wie die Krallenaffen lösen. Also die schaffen es schon sich zu koordinieren, sie ziehen, auch wenn sie das nicht immer nur gern machen. Aber Sie können auch über ihren eigenen Schatten springen
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Wobei die Blicke süß sind. Mich würde interessieren, wie sie handeln, wenn die Erwachsenen nicht dabei sind. Aber egal gucken wir noch mal bei Viktor vorbei.
Schimpansenwaisenkind Viktor und das Alphamännchen Freddy sind sich näher gekommen. Nach Tagen des gegenseitigen Taxierens scheint das Vertrauen aufgebaut
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Taxieren so wischtisch. Aber dann doch auch den Schritt gehen.
Freddy hat sich Victors angenommen. Das Affenmännchen sorgt jetzt für das kleine Shimpansenkind. Er lässt sich von Viktor sogar das Essen wegnehmen. Doch warum tut er das? Hat Freddy tatsächlich Mitgefühl mit dem Waisenkind? So ein Mann mag in gewissen Fällen Nutzen da draus ziehen, wenn er ein männliches Waisenkind adoptiert und das durchbringt. Dass dieses adoptierte Kind irgendwann erwachsen wird 15 Jahre später. Und dann die Gruppe mehr Männer hat und damit stärker ist und damit besser in die Konkurrenz mit den Nachbargruppen treten kann. Man könnte sagen da ist ein gewisser Nutzen, der aber 15 Jahre in der Zukunft liegt. Also ist der Rückschluss der am wahrscheinlichsten ist, dass tatsächlich eine Art von Mitgefühl dieses Verhalten hervorruft
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Und das bei einem Männchen. Is schon interessant. Und man würde ihn gern fragen und nicht nur raten.
Das Lebewesen mitfühlen, mitlachen, mit weinen können, liegt an den sogenannten Spiegelneuronen, Nervenzellen die die Voraussetzung dafür schaffen, dass man sich in den anderen hineinversetzen kann. Die Spiegelneuronen senden bereits Signale ans Gehirn, wenn man eine Gefühlsregung nur beobachtet. Man empfindet dann dasselbe wie sein gegenüber. Den Neurologen ist es gelungen den Teil im Gehirn zu lokalisieren, der für die Empathie also das Einfülungsvermögen zuständig ist
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Wir haben mal wieder Menschen in die Röhre geschoben und wissen wos blinkt. Können die in Ungarn auch mit trainierten Hunden. Die legen sich dann brav in die Röhre und zucken nicht.
Hier haben wir jetzt zwei Hunde gehabt und im Gegensatz zu Affen reagieren Hunde nicht darauf, wenn er eine schlechteres Futter bekommt. Aber sie reagieren durchaus, wenn er nichts bekommt wie wir gerade gesehen haben. Sie verweigern also dann das Arbeiten und machen einfach nicht mehr mit. Irgendwann hört jeder auf zu arbeiten, wenn sie dafür nicht belohnt werden. Das werden sie auch machen
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Wenn Hundi einfach keine Bock mehr hat. Aber der Blick war sehr köstlich. Muss sich aber auch schrecklich angefühlt haben. Aber er war nur traurig und schmollte. Bei den Äffchen war da mehr Radau.
Wir stellten fest, dass das Äffchen, das weiterhin die Gurke bekam, sich sehr sehr aufregte und keineswegs zufrieden mit der Situation war. Und das obwohl Gurken ansonsten eine beliebte Belohnung für Affen sind. Das heißt der Wert einer Belohnung ist davon abhängig, was der andere bekommt. Wir nennen das Abneigung gegen Ungerechtigkeit. Ähnlich dem menschlichen Sinn für Fairness. Ich will nicht behaupte,n dass Kapuzineräffchen einen dem Menschen vergleichbaren Sinn für Fairness haben. Da sind die Schimpansen sicher näher dran. Aber die Kapuzineräffchen zeigten eine sehr ursprüngliche Reaktion wie bei kleinen Kindern, wenn ihr Geschwisterkind etwas besseres bekommt als sie selber
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Ist das wirklich Fairness oder Ego? Schwer zu sagen. Is Fairness nicht mehr als sich nur selbst benachteiligt fühlen? Wobei das schon lustigst, dass man immer das gleiche wie der andere haben will, auch wenn das eigentlich schlechter ist.
Fragen wir mal nach Moral. Kenne Tiere Moral?
Wenn Menschen über Moral reflektieren und über Fairness und Gerechtigkeit, dann sind das enorm komplizierte geistige Konzepte. Und da kommen wir daher und präsentieren Affen, die auf die gleiche Art reagieren. Eine Erkenntnis die dazu führt, dass der Mensch seinen Anspruch auf Einzigartigkeit verliert
Wenn wir nach Moral fragen, dann ist die Antwort des Biologen, dass Moral sozusagen eine Anpassung an komplexes Sozialleben ist. Ganz einfach definiert unmoralisches Verhalten aus der Sicht der Gruppe, das was man sich nicht gerne zu zumuten lassen will. Oder aus der Sicht des Individuums, das was man anderen nicht zumuten sollte, weil sonst weil sonst sind die nicht zufrieden. Wie etwa heute bei diesem Stringpulling Experiment Aragorn, einer der Wölfe einmal zu oft am Seil gezogen hat, bevor Kaspar da war. Und so das Ende von Kaspar entfernt hat. Und er es nicht mehr reichen konnte. Was hat Kaspar gemacht? Hat sofort sanktioniert, sofort zu Aragon rüber, hat ihn kurz angepöbelt. Und was war beim nächsten Durchgang? Da hat Aragon nicht einmal nicht einmal gewagt, das Seilende anzurühren und hat gewartet. Also das war eindeutig ein Verstoß gegen die Regeln und das bezeichnen wir eigentlich Moral
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Am Ende definiert Moral die Spielregeln und die brauchen alle Gruppen. Also auch andere Tiere und nicht nur der Mensch. Alle die zusammenleben. Hoffe aber, die kriegen das mit der Moral besser hin als wir. Weil wenn die innerhalb der Herde / dem Rudel unterschiedlich definit wird, dann wirds ungemütlich und konfus.
Wir Menschen sind auch Tiere. Deshalb glaube ich nicht, dass es so große Unterschiede gibt zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren. Verantwortungsvolle Affen, beleidigte Hunde, hilfsbereite Ratten, kooperative Raben, selbstbewusste Elefanten. Wir werden unsere Meinung über das Gefühlsleben der Tiere ändern müssen.
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Leute sagen Menschen haben mehr Gefühle oder verschiedenartigere Gefühle. Ich bin nicht davon überzeugt. Ich glaube eher dass ich das Gefühlsleben aller Säugetiere im Grunde gleicht
Wenn wir berücksichtigen, dass sich unser Gefühlsleben doch auch eher im älteren Teil unseres Hirns abspielt, warum sollte das nicht für andere Tiere auch gelten? Es macht jedenfalls Sinn. Zumal viele Tiere in Gemeinschaften leben. Und ab dem Moment kommt das Soziale ins Spiel und das muss irgendwie synchronisiert werden.
Halten wir jedenfalls fest, wir wissen, dass wir mal wieder nix wissen und erst am Anfang stehen. Aber so viel lässt sich wohl sagen, wir müssen da einiges überarbeiten.
Und der beste Freund des Menschen, der Hund ist da ein sehr wichtiges Forschungsobjekt
Elisabetta Palagi von der Universität Pisa interessiert, wie sich die Beziehungen zwischen den Tieren aufbauen. Genauer gesagt: Sie will wissen, ob es auch zwischen Hunden so etwas wie emotionale Ansteckung gibt. Beim Menschen versteht man darunter zum Beispiel den Moment, wenn man unwillkürlich lächelt, weil man angelächelt wird. Fachleute nennen das „rapid facial mimicry“:
„Diese Mimikry ist extrem wichtig für unsere Fähigkeit, uns emotional anstecken zu lassen. Wenn ich auf das Lächeln meines Gegenübers anspreche und auch lächle, dann fühle ich, was er oder sie fühlt. Das ist die Grundlage für alles Soziale.“
„Wenn sich zwei Tiere kaum kannten, dann imitierten sie das Verhalten des anderen sehr selten. Je vertrauter sie sich waren, umso eher klappte es mit der Mimikry.“
Und je besser die Mimikry, umso länger spielten zwei Tiere auch miteinander. Die Mimikry wirkte also wie ein sich selbst verstärkendes soziales Schmiermittel. Dabei ließ Elisabett Palagi nur Reaktionen gelten, die in weniger als einer Sekunde abliefen, also tatsächlich unwillkürlich waren. Und noch etwas stellte sich heraus: Selbst die jüngsten Tiere beherrschten das feine Spiel genau, die Fähigkeit ist demnach angeboren und nicht gelernt. Damit ist klar: Nicht nur der Mensch kann sich emotional anstecken lassen
Hunde können mit ihren Artgenossen mitfühlen
Ich glaube da muss ich noch mal intensiver ran. Aber nicht mehr heute. Lächeln und Spontanität so wischtisch. Wenn du keine Zeit zum Denken hast.
Apropos, habe genug von meinem eigenen Seelenleben hier gelassen. Wer immer noch denkt, man könne Menschen so formen, wie man möchte und man könnte das tägliche Leben beeinflussen, dem kann ich auch nicht mehr helfen.
Und morgen beantworten wir die Frage, warum Katzen knuddeln. Im ernst, das Kätzchen da hat im Schlaf immer wieder zugedrückt. Und der Hund da is dauer unterkrault. Der kann nicht leben ohne, dass jemand seine Hand im Fell vergräbt. Die Reziprozität funktioniert nur nicht. Aber manchmal schleckt sie dann. Die Hündin. Und Katze auch. Der übrigens ein Bein fehlt.
Nacht!
Ach ja, ich find den Songtext nicht und tippele jetzt kein englisch.
1 Gedanke zu „Tiere sind die besseren Menschen“