Die Geschichte vom Narrativ

Ich habe ja bekannter Maßen eine Narrativ-Allergie. Dicht gefolgt von der Framing-Allergie. Die Bias-Allergie habe ich abgelegt. Aber da man dieses Narrativ-Zeug nicht loswird, schauen wir mal genauer hin dachte ich. Weil Transformation scheint ja nicht ohne zu gehen.

Also grob gesagt ist die Definition von Narrativ

Bei einem Narrativ handelt es sich um eine sinn- und wertstiftende Erzählung. Sie erzählt keine historischen Fakten, sondern vermittelt ein bestimmtes Bild, das zum Beispiel eine Nation, eine Kulturgemeinde oder eine andere Art von Wertegemeinschaft miteinander teilt.

In der Geschichte gibt es einige besonders bekannte Beispiele für Narrative. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, das Leitbild der Französischen Revolution, ist ein Narrativ.

Das kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels endet mit den Worten: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch.“ Auch die damit transportierten Werte werden als Narrativ definiert.

Ein bekannter moderner Mythos beziehungsweise ein Narrativ ist der Amerikanische Traum, der je nach zeitlicher Einordnung andere Facetten annehmen kann. Besonders berühmt ist die Chance, vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen zu können.

Definition: Was ist ein Narrativ?

Steht auch bei Wikipedia ungefähr so. Aber ich finde die Chip-Definition schön knackig. Wiki rentiert sich zwecks Beispielen und so. Aber damit nicht genug. Narrativ ist mittlerweile zum Modewort verkommen. Empfehle den Artikel in der Süddeutschen.

Aber nicht nur im Alltag wurde der Begriff breitgetreten, sondern auch in der Forschung. So sind wir mittlerweile beim homo narrans angekommen. Mit der These, dass alles in unserem Denken und Kommunizieren eine Erzählung ist.

Weiterlesen

Macht und Magie der Sprache

Heute biegen wir mal zum Hübl ab. Der hat ja eine strukturell wichtige Analyse zum Thema Floskel des Jahres abgeliefert. Aber wie dem so ist, ist das Interesse leider gering. Twitter hat sich empört auf allen Ebenen bis der Arzt kommt. Wissenschaftler sind schräg abgebogen und die Moral hat „gewonnen“. Und überhaupt is die Aufmerksamkeitsspanne bei Themen die Tiwtter zum kochen bringen meist so 2 Tage. Drüber eher selten.

Der Herr Hübl schreibt in der taz

Da stellt sich die Frage: Warum wird so erbittert über Freiheit gestritten, wenn sich doch alle einig sind, dass Freiheit etwas Gutes ist? Das hat zwei Gründe. Der erste hat etwas mit Sprachmystik zu tun, der zweite damit, dass das Wort Freiheit vielfach mehrdeutig ist. Daher reden alle von Freiheit und dennoch aneinander vorbei, oft ohne es zu merken.

Die Begründung auf der Website Floskelwolke lautet: „Ich, ich, ich! Der Freiheitsbegriff wird entwürdigt von Egoman*innen, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwandern. Im Namen der Freiheit verkehren sie selbstgerecht und unsolidarisch die essenziellen Werte eines Sozialstaates ins Gegenteil – alles für den eigenen Vorteil.“

Diese Einschätzung offenbart gleich drei Denkfehler. Erstens kann man Begriffe nicht „entwürdigen“, sie sind keine Personen oder politischen Symbole. Zweitens würde niemand bezweifeln, dass es moralisch falsch ist, rücksichtslos, selbstgerecht und unsolidarisch zu sein. Doch Aussagen, denen niemand ernsthaft widerspricht, sind Plattitüden, um nicht zu sagen Floskeln.

Die beiden Journalisten verraten uns nicht, wer die Egomanen sind und woran man deren hinterhältigen Gebrauch des Wortes Freiheit erkennen kann. Das führt zum dritten Denkfehler: Offenbar wollten die Floskelwolker eine bestimmte politische Haltung kritisieren und haben das Wort Freiheit als Stellvertreter benutzt.

https://taz.de/Der-Begriff-Freiheit/!5903492/

Kann man hier nachlesen. Sollte man vor allen auch tun. Stehen viele wichtige Dinge drin.

Mich hat es zusätzlich dazu gebracht, mich noch mal an das Thema Sprache ranzurobben. Also Philipps Aussagen dazu. Es ist nicht umsonst so, dass er solche Artikel schreibt. Aus dem ich noch mal kurz zitiere.

Weiterlesen

Narrative überall nur noch Narrative

Es gab ja mal ne Zeit, da hat jeder geschrien „Framing“. Jetzt schreit jeder „Narrativ“. Ich bin grad auf eine sehr abstruse Art am verzweifeln. Dieses menschliche Herdenverhalten is schräg. Irgendwie haut man mir im Sekundentakt grad „Narrativ“ um die Ohren. Interessanter Weise ist es um Bias ruhiger geworden. Da bin ich ja noch derjenige, ders am meisten verwendet. Immer dieses Herdenverhalten. Immer diese Modeerscheinungen. Nix von Dauer. Aber hipp.

Aber vielleicht muss das auch wieder so mit dem Narrativ. Wenn man wer sein will, muss man das wohl verwenden, damit es so klingt als gehöre man zur Elite, die verstanden hat. Selbstdarstellung über Sprache. Zusammengehörigkeitsgefühl über Sprache. Und dabei ein in die Breite tragen von Begriffen, was wiederum zu einer Verwässerung dieser führt. Und eben zur Invasion.

Weiterlesen

Wer manipuliert hier nun wen?

Du Fritze, das fühlt sich komisch an. Da passt was nicht. Oder wie erzählende Affen am Ende nicht über Manipulation reden, sondern dich manipulieren. Und es nicht mal ne Stunde braucht, um das aufzudecken. Aber wir Menschen prüfen zu wenig. Glauben zu viel. Weil wir vertrauen. Auf das Guten. Auf die Wissenschaft. Auf die Elite. Auf die Guten. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser. Vor allem in den aktuellen Zeiten

Weiterlesen

Narrative und Storytelling – wenn man nur die richtigen Geschichten erzählen muss

Storytelling was ist das und warum brauchen wir das?

Ein Gefühl der Manipulation beschleicht mich, Fritze. In mir sträubt es sich. Ich spüre wie sich in mir Widerstand aufbaut. Ich unruhig und wachsam werde. Das gefällt mir nicht. Ich will das nicht.

Hat die Wissenschaft rausgefunden, dass man über Geschichtenerzählen (Sorrytelling) in Gesellschaften Identitäten schaffen kann und auch Wissen in die Gesellschaft tragen kann. Also nicht nur mir das neue schicke Auto verkaufen kann, sondern dass Storytelling viel essentieller ist. Und darum machen es jetzt alle.

Weiterlesen