Akzeptanz bedeutet, Erfahrungen so anzunehmen wie sie sind, anstatt die zu bekämpfen. Akzeptanz ist nicht gleichbedeutend mit Gleichgültigkeit oder Aufgeben. Man nimmt vielmehr jede einzelne Erfahrung hin und erkennt sie als Augenblickrealität an, so gut man kann.
Wenn man sich verletzt fühlt, neigt man natürlich erst einmal dazu, dieses Gefühl zu bekämpfen, damit man sich besser fühlt. Diese Taktik mag vielleicht kurzfristig funktionieren aber langfristig bewirkt sie das Gegenteil von dem was man will. Am Ende fühlt man sich angespannter, verletzter, weil man das Gefühl verleugnet.
Denke daran, dass Urteilen etwas Erlerntes und nichts Angeborenes oder Natürliches ist. Du beurteilst dich selbst und dein Verhalten als gut und schlecht, richtig oder falsch. Mit solchen urteilen kann sich kaum Akzeptanz entwickeln. Es sind solche urteile, die dafür sorgen, dass es dir an Akzeptanz und Offenheit mangelt. Problematische Gefühle bleiben zu sehr an dir hängen, wenn du versuchst, sie ständig zu bekämpfen oder zu vermeiden. Gefühle wollen gefühlt und nicht weggeschubst werden. Wenn du es schaffst, sie zu akzeptieren, werden sie mit der Zeit nachlassen.
Akzeptanz deiner aktuellen Erfahrungen ist der Ausgangspunkt von Veränderung. Oder wie war das? Wenn man mit der Bahn nach München reisen will und nicht weiß, dass man in Hamburg ist, kann man nicht die richtige Fahrkarte kaufen.
Übung:
- Denke über aktuelle nicht „akzeptable“ Gedanken, Gefühle und Empfindungen nach. Überlege/ notiere inwieweit du diese Erfahrungen akzeptieren kannst – Skala 1 bis 10
- Benennen behutsam eine Erfahrung, die du nicht akzeptierst.
Wenn du etwa gegen Ärger ankämpfst, sage zu dir selbst „Im Augenblick fühle ich Ärger. Ich fühle mich verärgert.“ Auf diese Weise beginnst du, dass Gefühl anzuerkennen. - Nimm wahr, welcher Bereich deines Körpers angespannt ist, stelle dir vor wie dein Atem in diesen Bereich hinein- und wieder herausfließt.
Während du atmest, sprich Worte die zu Akzeptanz hinführen, z.B. „Das Gefühl X ist schon da. Lass mich X behutsam spüren. Ich komme damit zurecht, X zu spüren von einem Moment zum nächsten.“ (Ersetzte X durch das Gefühl, dass du fühlst) Spüre die problematische Erfahrung langsam und behutsam. - Begegne der Erfahrung mit echter Neugier.
Frage dich „Woher kommt dieses Gefühl? Wo fühle ich es? Was ist interessant daran? Wie verändert es sich, während ich atme? - Denke darüber nach, inwieweit du deine Gedanken, Gefühle und Empfindungen akzeptierst und anerkennst und nenne einen Wert auf einer Skala von 1 bis 10
Frage dich, was du tun kannst, um deine Akzeptanz um einen Punkt auf der Skala zu steigern. und handle dementsprechend. - Nimm wahr, wie sich die Übung darauf auswirkt, wie weit du schwierige Gefühle in deinem Alltag akzeptieren kannst.
Quellen: