Breaking: Hirnforschung verhindert Systemchange

Arte hat mich geärgert. Haben die mir zu Weihnachten ne Hirnforschung-Doku geschenkt. Argh. Da sitzt jetzt so ein junger französischer Psychologe/ Hirnforscher und macht mir die Hirnforschung madig und blubbelt am Ende bezüglich Klimawandel wieder was von Neoliberalsmus und Individuum und eigentlich is das Problem das System. Und jetzt is auch noch die Hirnforschung daran Schuld und nicht mehr nur BP. Tsss. Argh.

Okay der Albert sagt Neuronale Plastizität und kognitive Verzerrungen sind zwei Eigenschaften unseres Hirns, die sich unserer Kontrolle entzogen haben. Fein. Und dass diese Eigenschaften jetzt herangezogen werden um alles zu erklären. Mooooooment habe großen Einspruch. Aber bevor ich mich aufrege, lauschen wir weiter und googeln mal „wir boosten ihre Plastizität“. Stimme zu, da machen Menschen Geld mir. Wie mit anderem auch, aber dazu später. Neuronale Plastizität is jedenfalls nix anderes als die Fähigkeit des Hirns zum Lernen und das machen wir täglich. Das Beispiel mit dem Umzug ist lustig, aber wahr. 4000 Euro für ein Wochenende Neuroplastizitätstraining. Tja. Soo und nun holt er aus und behaupte, dass in Zeiten des Neoliberalismus alle Verantwortung auf das Individuum übertragen wird. Masken tragen in der Pandemie. Recycling beim Kampf gegen Klimawandel. Alles Dinge, die vom Einzelnen verlangt werden, während das System immer noch keine Luftfilter in Schulen eingebaut hat. Aha. Immer sehr interessant, dass in anderen Ländern die Lage wie bei uns ist. Muss ein globales systemisches Problem sein. Die Ösis machen uns ja auch dauernd alles nach.

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Bist du auch ein Psychopath?

Ich habe so oft versucht zu erklären. Warum es Empathie braucht. Wenn man die Welt verändern will. Weil Veränderung immer auch ein Loslassen bedeutet. Auch von Träumen, Wünschen. Positiven Gedanken. Zielen. Aber oha. 40% von uns haben das ein oder andere psychopathische Gen in sich. Hust. Also theoretisch auch die Anlagen so richtig schief abzubiegen, wenn das ein oder andere zusammen kommt. Und immerhin jeder Hundertste is wirklich ein Psychopath. Auch wenn die nicht gleich Massenmörder werden müssen. Ne Ne richtig eingesetzt, sind die ganz schön erfolgreich oftmals. Oft auch dank ihres Charismas. Aber das mit Empathie ist dann schwer. wir brauchen Gesellschaftstherapie. Hust.

Lustig, wenn du glaubst, das Hirn von Psychopathen entschlüsselt zu haben und dann nen Hirnscan vor dir liegen hast uns sagt „irre das schlimmste, was ich je gesehen hab, der darf nicht frei rumlaufen“ .. und dann is es dein eigenes Hirn. Lach. Aber immer schön aufpassen bei der Wissenschaft. Is oft nicht so einfach wie man denkt.

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Das Problem ist immer der Hammer

Sind Proteste überhaupt der richtige Weg für breite gesellschaftliche Veränderungen? Oder ist das nicht auch nur der Hammer, der auf etwas haut, was kein Nagel ist? All diese spannende Vergleiche von „progressiven Stimmen“ – nein falsch es muss so benannt werden, wie es ist, es ist nicht progressiv sondern schlicht links. Ich habe keine Lust mehr mir immer eins abzubrechen mit progressiv, nur damit es weniger schlimm klingt. Jedenfalls ist auch hier der Gedanke, dass man „Verbesserungen“ nur mit Kampf durchsetzen kann, so ein Hammer-Nagel-Ding oder eben Einstellungseffekt. Man macht etwas Rosinenpickerei und reduziert gesellschaftliche Veränderungsprozesse auf die, die erfolgreich durch die eigene „Gruppe“ erkämpft wurden. Ob das ganze jetzt auf die aktuellen Herausforderungen passt oder nicht, wird nicht betrachtet. Nein, es wird eben nicht systemisch gemäß „alles hängt zusammen“ betrachtet und menschliche Geschichte in ihrer Gänze. Man sieht nur was man sehen will/ kann.

Wer kennt sie nicht die Protestbewegung, die uns also die Politik zwang, dass wir Handys, Netflix und Co kaufen. Die sich festklebte, damit wir alle mehrfach pro Jahr durch die Welt reisen können. Die lautstark für die 5 Tage Fleischgericht demonstrierte. Die die Studiengänge der Informationstechnologie und sonstiges neumodische Zeug hartnäckig und gegen den Widerstand der Mitmenschen durchboxte. Und nicht zu vergessen die bahnbrechenden kulturellen Errungenschaften wie Techno und HipHop die man mit wöchentlichen Demos ins Gesetz zimmerte. Die Jugend, die sich für klassische Musik einsetzte und in der Elbphilharmonie festklebte. Emm Mist, das war jetzt was anderes.

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Utopie Nachlese

Hab mich in Utopie versucht. War nach 7 Minuten vom Stephan gegrillt. So viel Rumgehacke aufm Kapitalismus wie von Stephan und Carsten gabs nicht mal zu DDR Zeiten. Ich bin da eh entnervt von, weil das zwar ein netter Ansatz ist, dass wir die Welt retten, wenn wir den Kapitalismus abschafften und der ja arg so schlimm ist. Und überall gerecht verteilen und so. Aber aber wenn wir den hier abschaffen ändert das rein gar nix und wir ganz locker gemeinwohlorientiert den Fußabdruck dann auf breitere Schultern verteilen und überhaupt der Kapitalismus nicht das größte Problem unserer Zeit is und auch nicht DER Grund für unseren Umgang mit Erde und Mitmenschen.

Empfehle da noch mal zum Erden die Doku über den Kongo. Jetzt noch schnell die richtige Haltung mit Armbinde und dann wird das schon mit der Weltverbesserung. Über das Kongoteil sollte ich auch echt mal was schreibseln. Hart.

Zurück zur Utopie. In beiden Veranstaltungen, die ich mir antat, wurde darauf verwiesen, dass heute alles doof und früher alles besser/ anders. Ich könnte jetzt erstmal aus der Bias-Liste das Bias (hab gegooelt is voll neutral das Ding) vorsuchen, das uns die Vergangenheit schon redet. Ja die negativen Dinge vergessen wir und bauen positive dafür ein. Früher war daher immer alles besser. Wars auch. Sicher bin.

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Die Macht der Einbildungskraft

Soderle Fritze, wir hatten da ja noch ne wichtige Doku offen.

„Ob wir wollen oder nicht. Ständig rast ein Gedanke durch unsren Kopf. Sogar wenn wir versuchen nichts zu denken oder wenn wir schlafen.“ Aber was sind Gedanken und wie entstehen sie. Was ist bewusst , was unbewusst? Und wie viel weiß man überhaupt erst darüber? Und was können wir damit positives anstellen? So als Ko-Kreation quasi.

Ich könnte mir jetzt ein paar Theorien aus den Fingern saugen und mal wieder über linke Utopie Veranstaltungen jaulen, aber lauschen wir mal der Wissenschaft. Also der echten jenseits von Geschwurbel. Ach und dem Henning.

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Wie überwindet man seine Natur?

Soderle Fritze. Lass uns man nen Zwischenstand festhalten. Wir wissen, dass das mit dem Menschen und der Vernunft so ein überschätztes Ding is. Und dass dieses Gruppenzeug Dialog verhindert. Wir sehen die Welt und uns so wie wir es gut finden und das muss halt nicht die Realität sein. Und verdummen tuten wir auch. Jetzt haben wir uns dem Johannes gewidmet. Der Johannes is Archäogenetiker. Die beschäftigen sich mit der Entwicklung des Menschen und frickeln dabei auch in den Genen rum. Und schreibt zusammen mit Journalisten *hust* auch Bücher zu dem Thema. Johannes wurde mir von Youtube angespült nachdem ich ein paar Dokus geschaut hatte. Nur fürs Protokoll ☝ … weil ja da war was … und mit dem Leipziger Zoo hat er auch was am Laufen.

Johannes kommt jedenfalls zum Punkt, dass wir unsere Natur überwinden müssen. Weil wir Menschen sind so. So gepolt, dass wir erobern und die Welt zum Untertan machen. Aber die hat Grenzen. Und das wird dann unser Untergang. wir sind zu viele geworden. Der Siegeszug an die Grenzen gekommen.

Weil unsere Erfolgsgeschichte basiert auf Expansion und schneller, höher, weiter. Fortschritt. Funzt halt nicht mehr, wenn man an die Grenzen des Planeten stößt.

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Wir werden dümmer – sagt die Wissenschaft

Soderle, Fritze. Wir werden dümmer und dümmer. Is wissenschaftlich bewiesen. War dir schon immer klar. Ich huldige dir, Fritze. Jedenfalls hat die Wissenschaft rausgefunden, dass seit den 90ern der IQ abnimmt. Während er zuvor immer weiter zugenommen hatte.

Man hat so Theorien. Und ich ziehe Infos raus, die weniger auf unsere Genialität als mehr auf unser Unvermögen abzielen.

Ich stelle übrigens fest, dass ich wohl eher der visuelle Typ bin. Trotz 15 Punkte Mathe Abi. Aber ich hab im Gegensatz zu den Profs da nicht gerechnet mit – 3 + 2 sondern jede zweite zahl is eins weniger. Is jetzt um die Ecke oder? Nun gut, vielleicht verblöde ich ja schon. Oder es is der Königsweg. Egal Test bestanden.

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Forscht du noch oder handelst du schon?

So Fritze jetzt stehe ich mit Maja und halb S4F 🙈 auf der roten Liste. Emm offener Brief. Wegen Fritze nicht aussterben und so. Weißt schon. Geht so nicht. Und was noch weniger geht, sind die fehlenden Unterschriften der Menschen ohne Doktor. Kann nicht sein, dass sich nur die organisierten S4F zur Unterschrift durchringen. Und warum hat bis auf S4F selbst keiner den Brief geteilt auf Twitter? Ich habe Fragen. Is dann wohl doch nicht so wichtig. Nicht mal Maja. Und Sven auch nicht. Oder sind mal wieder normale Menschen egal?

Ich hab da ja ne andere Auffassung. Ich glaube ja, dass gerade die Zivilbevölkerung jenseits der Aktivisten und Wissenschaftlern zeigen muss, dass das Thema wichtig ist. Wobei ich mich grade frage, ob sie das wirklich so sehen. Die normalen Menschen. Gut ich bin nicht Reichweiten optimiert. Und auf mich hören tutet auch keiner. Aber irgendwie hmm.

Bin während der Suche nach gescheitem Werbematerial über ne schöne Doku gestolpert. Hab jetzt nen neuen Lieblingswissenschaftler. Oder besser Ex-Wissenschaftler. Is jetzt in Rente. Professor Peter Berthold. Sein Lebenstraum: Jeder Gemeinde ihr Biotop. Ja Fritze ich weiß. Wir haben auch eins. Ein Balkonbiotop. Aber die Schnegel nehmen überhand. Wann kann man die in Pfanne? Die hatten übrigens noch mal Eier .. Unter jedem Topf entweder nen Schnegel und ein Nest. Tss.

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Mehr Veronika wagen

Meine Güte war das übel. Puhh. Ich verdaue noch. Kann dauern, is mein Verdauungsapparat nicht ausgelegt für. Ich mein ich hab damals Thadeusz gegen Maja live gesehen. Mehr oder weniger. War ja ne Aufzeichnung. Jedenfalls hab ich die Ausstrahlung mitten in der Nacht gesehen, bevor alle drauf abgefahren sind. Aber Tilo gegen Veronika is jetzt noch mal ne Stufe härter. Alter. Kann Thadeusz echt was lernen. Und der Herbert auch von wegen nicht ausreden lassen und so. Aber wird sich keiner drüber aufregen. Wird sich keiner drüber empören.

Ich geh dann mal Veronika ne Mail schreiben. Das mach ich ja in so Momenten. Hust.

Eigentlich wollte ich mich ja konstruktiv mit Majas WissKomm-Keynote auseinandersetzen. Aber irgendwie bin ich nachhaltig abgelenkt. Und eigentlich reif für nen Rant a la Dunkler Fortschritt in moralischen Zeiten.

Weil fuck, ne ihr Linksdreher seid nicht die Lösung, ihr seid Teil des Problems. As Veronika said, ja es gibt Leute die finden das gut, dass sie die liberale und konservative Seite mit Klimathemen/ Nachhaltigkeitsthemen bespielt. Ehh wenn noch mal einer die Kapuze besitzt zu behaupten, Klimawandel ist ein linkes Thema, ticke ich aus. Wenn „Journalisten“ Ökonomen die sich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen angehen, weil sie Positionen der Union teilen bzw., da anschlussfähig sind. Joa neee … alles klar. Ich will das nur noch mal klar und deutlich sagen. Nicht dass sich wieder Transformationsforscher beschweren, dass sich im liberalen/ konservativen Lager keiner mit Klima und Co beschäftigt. Wenn man so angegangen wird auch kein Wunder. Nicht dass das nicht schon schwer genug wäre das Thema da unterzubringen, knüppelt einem auch noch Links mitten in die Fresse. Weil es gibt nur den einen linken richtigen Weg. Wer hat das dann eigentlich zu nem linken Thema gemacht und will das auch so lassen?

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konstruierte Evolution

Ich hab den WissKomm Beitrag durch. Schwere Geburt.

Den grusligen Part / die grusligen Parts mit der persönlichen Abrechnung gegen Kollegen überspringe ich. Und ja wie ein Teilnehmer sagte „schlimmer als die bösen männlichen Ökonomen“. Also was den Umgangston untereinander betrifft. Und alles was Ruhm und Ehre und Sachbücher betrifft, überspringen wir auch. Wobei weißt. Ich tue mich verdammt schwer dazu zu schweigen. Aber ne. Selbstreflexion kann man nicht erzwingen. Ich frage mich ja, was gewesen wären, wenn gewisse Professoren aus Cottbus mit unbekannter Hilfe zu so viel Ruhm, Ehre und Macht gekommen wären. Aber naja. Das kann man sicher nicht vergleichen.

Frag mich gerade was Sokrates machen würde. Aber nun gut. Der würde auf Dialog setzen und den gibs halt so nicht. Und leider is des hier Selbstgespräch in Endausbaustufe ab und an mit imaginierter Spinnen am Spieß. Und die richtigen Fragen würde der Sokrates dabei stellen. Ironie Ironie. Wer stellt die richtigen Fragen? Ich wohl nicht. Imaginierter Dialog wäre nicht zielführend. Und würde mir Antworten ins Hirn hämmern, die das alles noch mehr verkomplizieren.

Mich irritiert ja immer extrem, wie sehr man Wissenschaft in den Vordergrund spielt. Als das Mittel schlechthin. Wie sehr man glaubt, dass Methoden und reflektiertes Arbeiten nur Wissenschaften vorbehalten ist. Machen wir anderen alle nicht. Und Fortschritt besteht nur aus Studien. Genauso wie wir alle immer die gleichen Begriffe verwenden und auch die gleichen Vorstellungen von denen und gar von Prozessen haben. Nur die Wissenschaften, die brauchen untereinander immer ein Wörterbuch. Is ja nicht so, dass man außerhalb der Wissenschaften nicht jedes Jahr neue Methoden aufgedrückt bekommt. Und den ganzen agilen Murks haben übrigens Google und Co erfunden und keine Wissenschaftler. … Woher diese Wissenschaftsüberhöhung? Um dann doch zwischendrin einzuwerfen, dass auch die Zivilgesellschaft und blubs. Hmm

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