Lüge – sozialer Kitt der Gesellschaft

Das mit der Ehrlichkeit ist ja so ein Ding. Und der Radikalität auch. Und auch wie oft wir das von anderen verlangen und wie wenig wir es selbst gern tun. Aber nun gut. Ich hatte ja noch was Arte offen. Zum Thema Lügen. Gerade in einer Zeit in der wir dauernd, jede Lüge aufdecken wollen oder sie gar gar zum Bewertungskriterium für Politik machen wollen. Wobei sich da schon mal die Frage stellt, was Überzeugung ist und was bewusste Lüge zwecks Manipulation. Aber das nur am Rande. Zurück zum Sinn von Lügen. Weil hmmm, die haben mehr Sinn als man glaubt.

Lügen an sich sind nicht so schlimm. Tatsächlich können Lügen Menschen nicht nur auseinander bringen. Sie sind auch der soziale Klebstoff der Gesellschaft.

Psychologe Matthias Gamer – Machen Lügen unsere Welt besser? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE

Ach geee komm. Das is jetzt aber puuh. Das müssen wir näher betrachten

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Enthemmte Herde

Das mit Moral wird nicht funktionieren. Es kann nicht funktionieren. Habe mir noch mal Deindividuation von achwas reingezogen. Ab dem Moment wo wir in einer Masse in Anonymität versinken und gleichzeitig mit der Gruppe mitlaufen und Verantwortung dabei verwässert emm diffundiert, dann wars das mit unserer guten Kinderstube. Dann gelten Werte nicht mehr so wirklich und wir sind breit die zu brechen bis hin eben zu Gewaltexzessen. Dieses Phänomen hat man auf diversen Ebenen. Und auch im Internet. Nette Studie übrigens zur Wirkung von Anonymität auf Online-Kommentare bei der Huffington Post. UUnd ja das Argument gegen Klarnamenpflicht is ha gern: Ja aber hier benehmen sich genug Leute auch mit Klarnamen wie die Axt im Walde. Mag sein, aber in Summe werden es dann weniger wenn alle nicht mehr in der Anonymität verschwinden und dann mag auch der ein oder andere mit Klarnamen nicht mehr so einfach frei drehen wollen. Wie die Studie beweist ändern auch die ihr Verhalten dann.

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Das Ich im Wir

Ego hin, Ego her. Am Ende sind wir eben nicht autonom sondern abhängig in unserem Verhalten von anderen. Ich bin mir recht sicher, dass das eine größere Abhängigkeit ist, als Kubicki und Co gern eingestehen. Dass dann in Gruppen auch noch „unschöne“ Effekte auftreten können, die dann Problemlösungen erschweren – um eine milde Auswirkung einzuwerfen – haben wir ja schon mal thematisiert. Man Siehe Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3. Das ganze kann ganz übel werden und in bilden Gehorsam und Kriegen enden. Wir dürfen ja gerade wieder zusehen.

Neben der Macht der Masse spielt da auch die Macht der Deindividuation eine Rolle. Deindividuation ist wenn wir komplett in der Gruppe verschwinden. Das Ich im Wir verloren geht. Temporäre Symbiose der etwas anderen Art. Ja wir können uns nicht nur in einer einzelnen Person verlieren, um mit ihr zu verschmelzen, sondern sogar mit einer Gruppe.

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Bedingte Kooperation

So wo waren wir? Ach beim Herdentrieb und Co. Weil das soziale Wesen Mensch irre kompliziert ist. Und ich benutze hier bewusst dieses Wort. Interaktion mit anderen, Kooperation bringen uns vorwärts, ermöglichen uns eigentlich erst unseren Wohlstand und gleichzeitig können wir uns die Köpfe einschlagen. So von Gruppe zu Gruppe, Mensch zu Mensch. Oder auch einfach wie Lemminge die Klippe runterspringen, weil wir blind hinterhertappeln.

Wir müssen uns aus Herdentrieb vor allem dieses Social Proof merken. Dieses an anderen Orientieren. Orientierung vor allem auch erstmal finden. Vor allem in unsicheren Situationen. Erinnert mich auch irgendwie an 10-80-10 hegemoniale kritische Masse. Also an die 10-80-10 Theorie. Dass die Masse also die 80% Führung. Am Ende sind wir eben doch besagte Herdentiere und irgendwie darauf gepolt, den Leittieren zu folgen. Alles hört auf Olafs Kommando reicht aber dummerweise nicht aus.

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Monokausale soziale Dilemmata

Ja da hab ich ja den Jennis etwas vernachlässigt in letzter Zeit. Ich gebs ja zu, seit Judith fertig studiert hat und der Nachwuchs jetzt ran darf, bin ich noch nicht so ganz warm geworden. Der Herr Müllmann is jetzt an der Reihe. Aktueller Beitrag is Monokausalität oder warum wir uns das Leben mal wieder viel zu einfach machen und am Ende eben nicht DEN Blick auf die Welt haben. Dabei bin ich drüber gestolpert, dass ich noch so ein wichtiges Thema übersehen hab. Jennis hat auch soziale Dilemmata gesprochen. Und was liegt da näher als der Klimawandel. Aber eins nach dem anderen.

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Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Ich muss mal dem Prof. Erb und der Sozialpsychologie nen eignen Beitrag gönnen. Eigentlich bin ich ja mal wieder über einen Begriff gestolpert und dann mal geschaut, was der Prof. Erb zu sagt. Der is Sozialpsychologe in Hamburg und betreibt einen eigenen Youtube Kanal, in dem er etwas WissKomm macht und bestimmte Themen aus der Sozialpsychologie erklärt. Sprich für Details muss man dann schon noch weiter suchen, aber so als Überblick / Einstieg und für den Alltagsgebrauch sehr schön aufbereitet. Immer zusammen mit Studentinnen und Studenten, die ihn befragen dürfen. Ich mag diese Art der Darbietung. Hat was natürliches.

Ich stolperte jedenfalls über die Theorie der sozialen Identität

soziale Identität, Theorie der Sozialen Identität (SIT = Social Identity Theory), ist innerhalb der kognitiv orientierten Sozialpsychologie die bei weitem prominenteste Theorie der Intergruppenbeziehungen (Abrams & Hogg, 1990). In ihren Anfängen geht sie auf Arbeiten zur Reizklassifikation aus den sechziger Jahren zurück, firmiert aber seit Mitte der siebziger Jahre unter der Bezeichnung ”Theorie der sozialen Identität” und kann damit auf eine ca. 25jährige Wirkungsgeschichte zurückblicken (Tajfel & Turner, 1979). Die SIT besteht im wesentlichen aus vier miteinander verbundenen Konzepten über psychologische Prozesse: soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und soziale Distinktheit.

https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/soziale-identitaet/14513

Was sagt denn der Erb dazu? Fangen wir mit sozialer Identität an.

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