Macht und Magie der Sprache

Heute biegen wir mal zum Hübl ab. Der hat ja eine strukturell wichtige Analyse zum Thema Floskel des Jahres abgeliefert. Aber wie dem so ist, ist das Interesse leider gering. Twitter hat sich empört auf allen Ebenen bis der Arzt kommt. Wissenschaftler sind schräg abgebogen und die Moral hat „gewonnen“. Und überhaupt is die Aufmerksamkeitsspanne bei Themen die Tiwtter zum kochen bringen meist so 2 Tage. Drüber eher selten.

Der Herr Hübl schreibt in der taz

Da stellt sich die Frage: Warum wird so erbittert über Freiheit gestritten, wenn sich doch alle einig sind, dass Freiheit etwas Gutes ist? Das hat zwei Gründe. Der erste hat etwas mit Sprachmystik zu tun, der zweite damit, dass das Wort Freiheit vielfach mehrdeutig ist. Daher reden alle von Freiheit und dennoch aneinander vorbei, oft ohne es zu merken.

Die Begründung auf der Website Floskelwolke lautet: „Ich, ich, ich! Der Freiheitsbegriff wird entwürdigt von Egoman*innen, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwandern. Im Namen der Freiheit verkehren sie selbstgerecht und unsolidarisch die essenziellen Werte eines Sozialstaates ins Gegenteil – alles für den eigenen Vorteil.“

Diese Einschätzung offenbart gleich drei Denkfehler. Erstens kann man Begriffe nicht „entwürdigen“, sie sind keine Personen oder politischen Symbole. Zweitens würde niemand bezweifeln, dass es moralisch falsch ist, rücksichtslos, selbstgerecht und unsolidarisch zu sein. Doch Aussagen, denen niemand ernsthaft widerspricht, sind Plattitüden, um nicht zu sagen Floskeln.

Die beiden Journalisten verraten uns nicht, wer die Egomanen sind und woran man deren hinterhältigen Gebrauch des Wortes Freiheit erkennen kann. Das führt zum dritten Denkfehler: Offenbar wollten die Floskelwolker eine bestimmte politische Haltung kritisieren und haben das Wort Freiheit als Stellvertreter benutzt.

https://taz.de/Der-Begriff-Freiheit/!5903492/

Kann man hier nachlesen. Sollte man vor allen auch tun. Stehen viele wichtige Dinge drin.

Mich hat es zusätzlich dazu gebracht, mich noch mal an das Thema Sprache ranzurobben. Also Philipps Aussagen dazu. Es ist nicht umsonst so, dass er solche Artikel schreibt. Aus dem ich noch mal kurz zitiere.

Wer sich so auf Wörter kapriziert, erliegt derselben Sprachmystik wie Leute, die meinen, Sprache sei „mächtig“ oder würde unser Denken oder gar Weltbild „bestimmen“. Solche vollmundigen Thesen sind vor allem unter Geisteswissenschaftlern beliebt, aber wissenschaftlich oft fragwürdig – oder schlicht unplausibel wie manche Begründung für problematische Wörter: Das Wort Flüchtlingsstrom soll entmenschlichend sein, Besucherstrom aber nicht? Ehrenmord, ein „Unwort des Jahres“ 2005, ist laut Jury „inakzeptabel“ – das Wort Lustmord hingegen nicht? Auch hier soll die moralisch verwerfliche Tat kritisiert werden, und das Wort muss als Sündenbock herhalten.

Sprachmystik netter Begriff mit dem Philipp meint, dass wir Sprache zu viel Macht zugestehen, die sie gar nicht hat. Wenn man wissenschaftlich, analytisch drauf schaut. Auch mit dem Wissen aus anderen Wissenschaften wie Hirnforschung 😬

Die Sprache als das Mittel um die Welt zu repräsentieren, eine Art Modell der Welt zu bilden. Aber dadurch ändert sich die Welt nicht.

Also habe ich mich mal aufgerafft mir das zuhören, was mir Youtube eh dauernd vorschlägt. Der Philipp war vor 5 Jahren auch in der Sternstunde und hat über Sprache und ihre Bedeutung gesprochen. Ich habs ja nicht so mit Sprache. Bin da eher rudimentär veranlagt. Aber nun gut, heute mal Sprache. Muah – ich spüre Emotionen. Sprache …. Muah.

Der Philipp is Experte für Sprache und Denken. Aha. Ich seh ihn ja pragmatischer. Jemand der die Welt versehen will. Das is wichtig. Zwecks progressivem Veränderungsdrang 🙃

Soderle, also mit der Sprache können wir schon versuchen andere zu steuern. Da wären wir dann gleich mal bei einem meiner Lieblingsbegriffe – Framing. Seit man das versucht der breiten Masse zu erklären, wird auch alles als Framing betitelt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Prinzipiell geht es erstmal darum, dass man versucht Dinge so zu formulieren, dass sie wie in eine bestimmte Richtung interpretieren. Möge man das bei Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Framing_(Sozialwissenschaften)) nachlesen oder Googeln. Ich tue mich da etwas schwer das korrekt einzuordnen. Weil ja, es gibt die Situationen bei denen der Sender bewusst versucht zu steuern wie eben schönzureden. Oder eben auch abzuwerten. Und ja gerade Politik oder Werbung macht das am Fließband. Aber das ist eben nicht immer eine bewusste Manipulation. Wir alle sehen Dinge aus einem bewussten Blickwinkel. Und nicht jeder der Informationen weitergibt, versucht bewusst sein Gegenüber zu steuern. Aber im Jahr 2023 schreit jeder dann immer gleich Framing. Ich bin entnervt. Kann der Philipp nix dafür.

Jepp Philipp Wiederholung is ein gutes Mittel, um Menschen zu „steuern“ – steter Tropfen höhlt den Stein. Ich werfe mal wieder den Prof Erb ein. Wegen Mere Exposure Effect. Wer mag reinhören. Der bringt ein paar Beispiele, jenseits von Trump.

Mit Mere-Exposure-Effekt bezeichnet man in der Psychologie den Befund, dass allein die wiederholte Wahrnehmung einer anfangs neutral beurteilten Sache ihre positivere Bewertung zur Folge hat. Zum Beispiel lässt die Vertrautheit mit einem Menschen diesen attraktiver und sympathischer erscheinen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mere-Exposure-Effekt

Und wie Philipp sagt, was muss man tun? Aufmerksam sein. Achtsam. Wachsam. Is immer das gleiche. Unser Hirn is buggy. Muss man wissen, dann kann man da hier und da gegensteuern. Falls man möchte.

Frage mich, ob das Ekel-Ding zwecks Abwertung auch bei progressiven funktioniert. Weil wenn man such Twitter anschaut, dann geht das mit dem „ekelhaft“, „widerlich“ in allen Lagern. Ach ja, zur Erklärung, wenn man andere als ekelhaft bezeichnet bzw. so umschreibt wie „schwitzt wie ein Schwein“ triggert man die Ekelneigung in uns an, was zur Abwertung führt.

Kommen wir zur kognitive Metapherntheorie – is von G. Lakoff und M. Johnson. Die behaupten, dass wie immer in Metaphern/ Sprachbildern denken und damit auch vieles auch umschreiben, um es verstehen zu können. Was stimmt ist, dass wir gern in Metaphern reden. Ja mache ich auch gern. Vor allem wenn ich etwas erklären muss. Dann versuche ich auch Analogien herzustellen, Bilder zu verwenden und im übertragene Sinne zu reden, so dass sich mein Gegenüber was vorstellen kann. Lakoff meint, wenn wir abstrakte Dinge beschreiben, dann verwenden wir Metaphern aus anderen Bereichen, die wir konkret greifen könne. Zeit ist abstrakt, aber wir reden über sie räumlich, weil wir Raum sehen und begreifen können .. Zeiträume, ein Ereignis kommt auf uns zu oder liegt hinter uns. … Ja machen wir gerne. Ich male mir auch gern die Zeitachse auf. Is beruflich bedingt. Hab mit Zeiträumen zu tun. Lebe nicht nur im hier und jetzt. Meist in der Vergangenheit oder Zukunft. Jedenfalls stellt Lakoff die steile These auf, dass wir aber nur so über Zeit denken können und nicht anders. Und das sich das so auch sprachlich niederschlägt. Philipp widerspricht. Nicht die sprachliche Metapher steuert unser Denken. Weil wir können auch anders reden. Und irgendwie ist es doch auch eher so, dass wir mit der Metapher etwas in die Sprache gießen, um uns zu verständigen oder etwas zu beschreiben. Was aber nicht heißt, dass wir so denken. Zumal keine Socke weiß, wie wir denken. Wer das behauptet, is schräg abgebogen. Jenseits echter Wissenschaften – ich verweise noch mal auf Kipppunkte im Gehirn

Philipps Metaphern missfallen mir … getrennte Wege gehen, ich hab dich verloren, du bist abgebogen … tsss …. aber ja … is schon interessant, dass wir gern so reden. Aber mal ehrlich, dass sind doch nur bildliche Beschreibungen. Die wir gerade auch in Kunst und Kultur gern verwenden. Stimme jedenfalls zu, dass Lakoff da übers Ziel geschossen is.

Zur politischen Korrektheit schweige ich. Das hat alles seit längerem Züge angenommen, die sind jenseits von gut und böse. Übersensibilisierung is da noch mehr als untertrieben. Aber gut, die Sendung is nicht mehr taufrisch. Manchmal habe ich das Gefühl, man muss Opfer von irgendwas sein, damit man noch irgendwie dazugehört. Auch irgendwie ein Statussymbol geworden. Genau wie immer busy sein. Überall dabei sein. Nix verpassen. Hat die Theresa gestern gemeint. Wer keine Zeit hat, ist wichtig.

Spieltheoretische Selbstverstärkung – wenn du nicht mehr anders kannst als auch mitziehen, weil genug andere da sind, die es dir „aufzwingen“ – mir fällt kein anderes Wort ein. Irgendwann ist Widerstand zwecklos. Egal wie schräg die Ansicht der anderen ist und wie oft du sie widerlegen kannst. Die Macht der Masse. Oder in dem Fall Euphemismus-Tretmühle. Man eine Bezeichnung negativ und legt fest, dass man ein anderes neues Wort verwenden muss. Wer auch immer „man“ ist. Und nach einer gewissen Zeit ist auch das nicht mehr neutral genug, weil es jemand negativ verwendet hat, und ein neues muss her und so weiter. Weil sich am eigentlichen Problem (z.B Einstellung von einer Personengruppe gegenüber einer anderen) nix ändert und man nur Begriffe austauscht.

Was lernen wir daraus? Man ändert keine Einstellung von Menschen über Sprache, den Austausch von Wörtern. Das Problem ist die Einstellung. Die Stereotypen/ Vorurteile im Kopf. Und ja, das gilt auch fürs Gendern. Ich knie nieder. Weil ja in Sprachen ohne Genus-Unterschied ist die Diskriminierung von Frauen und sonstigen Geschlechtern nicht geringer und wir in unsrem Kopf auch erfolgreiche Männer haben, wenn wir über „die Koryphäe im Fußball“ oder „die Lichtgestalt der Physik“ oder „die Person im Privatflieger auf dem Weg zum Aufsichtsratmeeting“ reden. Auch hier geht es um Stereotypen/ Rollen im Kopf. Schablonen, die wir erlernt haben. Eigenschaften, die wir automatisch zuschreiben, um schneller zu denken.

Ich lass noch mal den Prof Erb da zu Stereotypen. Also wer mag, anhören.

Stereotypen das ist vermeintliches Wissen über Menschen, die einer bestimmten Gruppe zugehören. Gruppen können sein Berufe, über Hautfarbe über Haarfarbe definiert sein, die blonden seien anders als die rothaarigen zum Beispiel. Stereotype gibt es über Professoren, über Ärzte, über Krankenschwester, was mir alles einfällt. Auch über Nationen zum Beispiel. Italiener sind also wieder anders als Franzosen und die Deutschen anders als die Chinesen. Und dann gibt es bestimmtes Wissen dazu, das wird auch tradiert, wird gelernt sozusagen. Auch im Umgang alltäglich. Und das nennen wir dann Stereotype. Stereotype setzen natürlich voraus dass wir vorher kategorisieren. Dass wir also Menschen einsortieren. Es kommt einer der steht vorne im Hörsaal, ahh das ist der Professor. Ja das bezieht sich dann auf mich. Und dann wissen Menschen vielleicht, dass Professoren grundsätzlich eher zerstreut sind. Das ist ein klassisches stereotyp und das wird dann aufgerufen.

Und ja dieses Wissen hilft dann natürlich auch die Informationsverarbeitung zu vereinfachen. Wir müssen also gar nicht lange nachdenken, wie ist eine Person usw. Sondern wir haben diese Stereotype als eine Art Schema als eine Art kognitives Schema wie wir das nennen. Im Kopf ein Schema, das uns hilft dann vorhersagen zu treffen, was wird da passieren, wie wird sich dieser Mensch benehmen mit was muss ich rechnen.

Das machen wir auch mit Gengenständen, Tieren. Und mit allem möglichen. Und so haben wir dann auch „Bilder im Kopf“ wenn wir bestimmte Begriffe / Sätze hören. Wir verknüpfen sie mit Vorstellungen in unserem Kopf. Mit bestimmten Eigenschaften, die wir gelernt haben. Die MEIST zutreffen. Oder sicherheitshalber Flucht bedürfen.

Ob wir zum Denken wirklich eine Sprache brauchen, da enthalte ich mich. Wie wir denken, weiß immer noch keiner. Ich denke übrigens gern laut. Auch im Büro. Is übrigens ein interessantes Phänomen, dass es die Bürokollegen dann auch nachmachen. Bin mir nicht sicher, ob man das dann macht, weil man sich so leichter konzentrieren kann bei Hintergrundgeräuschen, oder weils ansteckt. Wir lassen uns in Gruppen ja gern anstecken. Jedenfalls denke ich laut in deutschen Sätzen. Ohne Tippfehler. Und Kommasetzung konnte ich auch mal halbwegs. Hatte Corona, weiß es nur nicht. Hüstel.

Folgende Feststellung rahme ich mir ein

Eine Sprache verstehen, heißt nicht nur die Worte den Dingen zuzuordnen, sondern man muss auch den Menschen, die (deren Worte) man interpretiert, bestimmten Überzeugungen über die Welt zuordnen. Man muss sich vorstellen, dass das Wesen sind, die ungefähr die selben Überzeugungen haben über ihre Umwelt haben, die wir auch haben.

Das unterstellen wir unbewusst, wenn wir miteinander reden. Und reden so auch gekonnt aneinander vorbei. Weil wir dann doch oft andere Sichten auf die Welt haben. Vor allem in modernen komplexen Gesellschaften.

Lustig, wie Sprachwissenschaftler glaubten, dass Sprache das Denken prägt, nur weil bestimmte Lebensumgebungen differenziertere Wörter oder andere Orientierung hervorgebracht haben. Menschen. Echt eh. Aber der Philipp is schon voll ein Lexikon. Was der alles weiß. Also wenn ich mal bei WWM bin. Nun ja.

Durch sprachliche Kategorien, kann man die Aufmerksamkeit schulen – Bespiele sind Experten wie Weinkenner oder Musiker. Man kann differenzierter unterscheiden und braucht dafür auch Wörter. Und je mehr Wörter / feinere Kategorien wir haben um so genauer müssen wir auch hinsehen, um sie korrekt einzusetzen, also um so aufmerksamer werden wir. Und um so besser erinnern wir uns auch an die Details. Gut habe ich verloren. Ich bin sprachlich eher der Grobmotoriker.

So ich brauche keine KI zum Reden, ich hab ne eingesaugte imaginierte Spinne. Nein Fritze du bis echt. Alles gut. Ich hör dir zu. Tempo? Schnäpschen?

Philipp schließt damit, dass uns die Sprache erlaubt, breit und kreativ zu denken. Fern vom jetzt und hier. Auch wenn unser Steinzeithirn uns mit vielen Bugs versehen hat, die im jetzt und hier schnelles Handeln zwecks überleben anstoßen. Unsere Sprache auch als Beschreibungsmittel unserer Gedanken erlaubt uns, das hier und jetzt zu verlassen. Das Distanz-Bias zu überwinden. Die Grenzen des Jetzt und Hier zu überwinden. Auch in dem was sein kann.

Ende sprachliche Erkenntnisse mit Philipp. Was haben wir gelernt? Sprache wird überbewertet. Stimme zu. Frage mich eh wie diese Schwurbeltherorien sich so durchsetzen können. Es ist irre.


Und morgen dann Narrativ. Weil das macht mich grade auch wieder fertig. Alles ist bloß noch eine Erzählung. Ja ja. Auch das Wetter und die Schwerkraft. Alles was wir mit Wörtern beschreiben ist nur eine Erzählung. Schön. Ich atme schwer.

Und das ganze nennen wir dann Nachhaltigkeitsforschung. Also wenn man wissen will, was schief läuft bei der „Transformation“, ich hätte da Vorschläge. Argh. Es ist frustrierend. Ganz ehrlich, das Thema ist wichtig, aber irgendwie argh.

Das ist das Recyclingauto meiner Tochter. Es sagt: „Nutze, was du hast, verschwende nichts, unterstütze eine Kreislaufwirtschaft!“ Und damit erzählt es eine Geschichte, die so simpel ist und eingängig, dass sie sogar Kleinkindern erzählt werden kann. In unserer Arbeit suchen wir genau solche Geschichten, die leicht verständlich sind und uns zu einem nachhaltigeren Leben bewegen können.

Ich schaue schräg. Ich hätte das jetzt als Aufforderung interpretiert und nicht als Geschichte. Wir können aber auch eine Pflicht daraus machen. Mehrwegpflicht. Ich red mal mit dem Georg. Find der bestimmt toll. Und ich erst. Kreislaufwirtschaft, die Lösung schlechthin. Theoretisch. Es sei denn man schwurbelt es kaputt. wie auch Ulrike. Haben die bei „Wohlstand für alle „ Ulrikes Buch quer gelesen und da sagt der Schmitt „man wisse nicht wie man so eine Kreislaufwirtschaft ohne diktatorische Mittel durchsetzen kann“. Ja genau. Die machen alle alles kaputt. Argh

Und jetzt mal ehrlich , was zur Hölle is an dem Satz des Recyclingauto s ne Geschichte? Wir brauchen auch diese verdammt Kreislaufwirtschaft, um nicht den Planeten zu schrotten. Des is keine Geschichte, des is Naturwissenschaft. WahWahWah.

Es fasziniert mich eigentlich bis heute wie wir so extrem große Gesellschaften zusammenhalten können. Also wir leben heute in Verbünden von  Millionen von Menschen auf engstem Raum in Städten und es ist einfach schwierig so große  Gesellschaften zu organisieren, zusammenzuhalten. Hier am UFZ arbeiten meine Kollegen und ich hauptsächlich daran herauszufinden,   wie wir zu einer nachhaltigeren Welt kommen können. Und es ist lange bekannt, dass Narrative sehr gut behilflich sein können, um unser Denken zu verändern, zum Beispiel hin zu mehr Nachhaltigkeit. Und daran forschen wir!

Philipp HELP!! Ne mal ehrlich – argh. Ich wäre ja an Wahrheiten interessiert. Muss auch nicht in nen Roman gegossen sein. Hat mir beim Kapitalismus auch keiner vorgegaukelt. Es ist teilweise so frustrierend.

Also wir denken in Narrativen, wir fassen große Informationsmengen zusammen und packen sie in erklärende Geschichten, die uns dann auch unser Handeln erklären, also die uns sagen was wir tun sollen. Und das ist extrem wichtig, weil solche  Narrative uns eigentlich unsere Welt erklären.

Ich verspüre Emotionen. Ich will hinausschreien: NOPE! NOPE! NOPE! Nein ich erkläre mir nicht die Welt mit der Geschichte vom „Tellerwäscher zum Millionär“. Und ich kenne auch niemanden der das tut. Mein Blick auf die Welt ist geprägt durch meine Erfahrungen, das was ich gelesen, gelernt habe. Durch das was meine direkte Umgehung lebt. Durch meine Gruppe(n).

Und natürlich durch Rosamunde Pilcher, die Schwarzwaldklinik und das Traumschiff. Walahu.

Ein Beispiel, an dem wir aktuell  forschen und auch die vergangenen Jahre geforscht haben, ist das Narrativ zur Kreislaufwirtschaft oder Circular Economy, das extrem mächtig ist, Menschen dazu zu bewegen sich anders zu verhalten, anders zu handeln  und das nicht nur im täglichen  Leben sondern auch in der Politik, also neue Politiken zu entwickeln zum Beispiel, die uns zu mehr Nachhaltigkeit bringen sollen. Eine große Herausforderung bei so Forschung zu Narrativen ist eigentlich die große Dynamik. Also es gibt sehr viele Narrative im Moment, die jetzt so im Bereich Nachhaltigkeit herumschwirren, die wir kennen. Zum Beispiel Kreislaufwirtschaft, zum Beispiel Bioökonomie, zum Beispiel erneuerbare Energien. Es gibt aber auch so Gegennarrative, zum Beispiel im Moment die Nutzung von Atomkraft wieder für Energie.

Einzelne Begriffe bzw. Konzepte sind jetzt also Narrative? Ein Windrad ist also ein Narrativ? Und ein AKW auch? Hatte Neujahr ma Windrad auch ne Bierpulle gefunden. Die haben sich da bestimmt ums Windrad versammelt und Geschichten erzählt.

Und diese verschiedenen Narrative konkurrieren miteinander und entwickeln sich teilweise sehr dynamisch. Und mein Team und ich versuchen herauszufinden, warum das so ist, wie man das beeinflussen kann, ob man das beeinflussen kann und wie man solche Narrative eben nutzen kann, um nachhaltigeres Denken voranzubringen!

Man könnte jetzt mit den Steuergeldern auch Windräder bauen. Ehrlich. Also ich könnte da jetzt ne Geschichte … auch lassen wir das. Was ich das schlimme an diesen Stereotpyen finden is diese nicht erfüllte Erwartungshaltung. Also man hat von Wissenschaftlern so ein Bild und dann passt das nicht mehr mit der Realität und man ist aufgewühlt und ahhh. Sagte ich schon ich hab da so Thesen, warum wir seit 30 Jahren nicht vorwärts .. ach egal …

So Morgen dann mal versuchen das mit den Narrativen und wirklich wissenschaftlich zu gründen. Die Sina hat mich so verzweifeln lassen, dass ich mit die erzählenden Affen gekauft habe. Argh.

So TV Noir arbeitet auch wieder.

Morgen werde ich mein Bett schlachten
An einem menschenleeren Strand
Ich werde es verbrennen und ums Feuer tanzen
Mit einem Kuss auf meiner Hand

Morgen wirst du allein erwachen
Und bemerken dass ich dir nicht mehr fehle
Du wirst alle Fenster aufreissen und laut laut lachen
Das ist das was ich Dir empfehle

Denn morgen schon
Morgen schon
Morgen morgen mitten im Morgenrot
Am Anfang eines Tages lohnt sich das Wagnis
Allein zu sein

Auch wenn es scheint dass die Zeit für dich still steht
Vielleicht ist es Zeit dass man ein bisschen für sich geht
Schenk dich dir selbst eine Weile mach dein Herz wieder heile
Eine Welt wartet draussen auf dich

Denn morgen schon
Morgen schon
Morgen morgen mitten im Morgenrot
Am Anfang eines Tages lohnt sich das Wagnis
Allein zu sein
Allein zu sein
Mit sich im reinen
Für sich zu sein
Für sich allein

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