Moral – Warum Wissenschaft und Proteste scheitern

Seufts. Ich kann dieses Neu-Denken nicht mehr. An allen Ecken und Enden wird neu gedacht. Dauernd denkt einer neu oder fordert neu zu denken. Aber am Ende holen sie irgendwelche alten Rezepte vor, dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Oder eben alt, je nach Sichtweise. Dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Dann kloppen sie sich. Und wir ändern nix und lauschen andächtig dem neu denken. Manchmal lesen wirs auch. Und ganze spannend wir es dann, wenn wir Moral neu denken. Aber zum Glück gibts noch andere. Daher heute mal wieder ne Runde Henning. Henning hat sich unter die Klimabewegten gemischt, um das zu erklären, was ich die ganze Zeit versuche. Es muss eben anders.

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Breaking: Hirnforschung verhindert Systemchange

Arte hat mich geärgert. Haben die mir zu Weihnachten ne Hirnforschung-Doku geschenkt. Argh. Da sitzt jetzt so ein junger französischer Psychologe/ Hirnforscher und macht mir die Hirnforschung madig und blubbelt am Ende bezüglich Klimawandel wieder was von Neoliberalsmus und Individuum und eigentlich is das Problem das System. Und jetzt is auch noch die Hirnforschung daran Schuld und nicht mehr nur BP. Tsss. Argh.

Okay der Albert sagt Neuronale Plastizität und kognitive Verzerrungen sind zwei Eigenschaften unseres Hirns, die sich unserer Kontrolle entzogen haben. Fein. Und dass diese Eigenschaften jetzt herangezogen werden um alles zu erklären. Mooooooment habe großen Einspruch. Aber bevor ich mich aufrege, lauschen wir weiter und googeln mal „wir boosten ihre Plastizität“. Stimme zu, da machen Menschen Geld mir. Wie mit anderem auch, aber dazu später. Neuronale Plastizität is jedenfalls nix anderes als die Fähigkeit des Hirns zum Lernen und das machen wir täglich. Das Beispiel mit dem Umzug ist lustig, aber wahr. 4000 Euro für ein Wochenende Neuroplastizitätstraining. Tja. Soo und nun holt er aus und behaupte, dass in Zeiten des Neoliberalismus alle Verantwortung auf das Individuum übertragen wird. Masken tragen in der Pandemie. Recycling beim Kampf gegen Klimawandel. Alles Dinge, die vom Einzelnen verlangt werden, während das System immer noch keine Luftfilter in Schulen eingebaut hat. Aha. Immer sehr interessant, dass in anderen Ländern die Lage wie bei uns ist. Muss ein globales systemisches Problem sein. Die Ösis machen uns ja auch dauernd alles nach.

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Bist du auch ein Psychopath?

Ich habe so oft versucht zu erklären. Warum es Empathie braucht. Wenn man die Welt verändern will. Weil Veränderung immer auch ein Loslassen bedeutet. Auch von Träumen, Wünschen. Positiven Gedanken. Zielen. Aber oha. 40% von uns haben das ein oder andere psychopathische Gen in sich. Hust. Also theoretisch auch die Anlagen so richtig schief abzubiegen, wenn das ein oder andere zusammen kommt. Und immerhin jeder Hundertste is wirklich ein Psychopath. Auch wenn die nicht gleich Massenmörder werden müssen. Ne Ne richtig eingesetzt, sind die ganz schön erfolgreich oftmals. Oft auch dank ihres Charismas. Aber das mit Empathie ist dann schwer. wir brauchen Gesellschaftstherapie. Hust.

Lustig, wenn du glaubst, das Hirn von Psychopathen entschlüsselt zu haben und dann nen Hirnscan vor dir liegen hast uns sagt „irre das schlimmste, was ich je gesehen hab, der darf nicht frei rumlaufen“ .. und dann is es dein eigenes Hirn. Lach. Aber immer schön aufpassen bei der Wissenschaft. Is oft nicht so einfach wie man denkt.

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Die Macht der Einbildungskraft

Soderle Fritze, wir hatten da ja noch ne wichtige Doku offen.

„Ob wir wollen oder nicht. Ständig rast ein Gedanke durch unsren Kopf. Sogar wenn wir versuchen nichts zu denken oder wenn wir schlafen.“ Aber was sind Gedanken und wie entstehen sie. Was ist bewusst , was unbewusst? Und wie viel weiß man überhaupt erst darüber? Und was können wir damit positives anstellen? So als Ko-Kreation quasi.

Ich könnte mir jetzt ein paar Theorien aus den Fingern saugen und mal wieder über linke Utopie Veranstaltungen jaulen, aber lauschen wir mal der Wissenschaft. Also der echten jenseits von Geschwurbel. Ach und dem Henning.

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Traust du dir noch oder hast du dich schon durchschaut?

Traust du dir noch Fritze, oder hast dich schon durchschaut? Neues aus der nebligen Welt des Menschen. Wissenschaft und so. Aktuelle Wissenschaft. Meine Lieblingswissenschaft. Hirnforschung. Naja gepaart mit Psychologie und bisserl Philosophie. Jedenfalls brauchen wir jetzt erstmal wieder was an frischen Erkenntnissen was nicht schon verstaubt ist. Ja ja ich weiß, muss nicht alles falsch sein, was Fromm und Co und die alten Philosophen … sind ja auch nicht komplett hinfällig. Egal.

Unser Selbst. Wie tickt das? Können und sollen wir uns selbst trauen? Kann man überhaupt leben ohne sich selbst zu vertrauen? Und was sehen wir, wenn wir genauer hingucken? Und wollen wir das überhaupt sehen? Wo wir doch gar nicht aus uns heraus können und mit uns leben müssen. auch mit all unseren Fehlern. Wie können wir leben ohne uns, unseren Erinnerungen, unserer Wahrnehmung zu trauen?

Wir sind Wesen, die werden immer, um den Zusammenhalt ihres Weltmodells zu retten, Wahrheit opfern. Und natürlich merken wir alle, dass Details an der Geschichte, die wir uns über uns selbst erzählen, nicht ganz stimmen.

Thomas Metzinger, Philosoph des Geistes
Können wir uns selbst trauen? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE

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Tierische (Mutter)-Liebe

Vor zwei Monaten sah ich auf ZDFNeo eine Dokumentation über Tiermütter und ihre Tierbabys.

Gestern gab es die Wiederholung: Tierische Liebe Eine Woche lang kann man die sehenswerte Doku im Netz noch anschauen.

Emotional tief erwischt hat mich die Katta Mutte, die ihr Junges zurücklassen musste. Es war nicht mehr kräftig genug, um sich an ihr festzuhalten. Aber die Mutter war zerrissen zwischen zwischen ihrem eigenen Überlebensinstinkt, was bedeutete der Gruppe zu folgen, und ihrem Mutterinstinkt, was bedeutete ihr Junges nicht in Stich zu lassen. Fünf Mal kam sie zurück, drehte sich um, schaute traurig zurück. Wie lautete der Kommentar: „Wir Menschen würden behaupten, sie hätte Gefühle.“ Mal abgesehen davon, dass ich dabei Gefühle hatte *träneverdrück* Ja warum, sollten Tiere keine Gefühle haben? Gefühle sind älter als die Sprache. Gefühle sind keine menschliche Erfindung.

Dann war da die andere Affenart. Ich glaube es waren Schimpansen. Wie die Mutter ihr Junges darin unterrichtete, wie man mit einem Stock Termiten „angelt“. Sie nahm ihm den zu dicken Stock weg und gab ihn ein dünneres Stöckchen und zeigte immer wieder wie es geht. Lustig anzusehen war, wie ihr Junges es so gar nicht mochte, „verbessert“ zu werden. Geh weg, lass mich allein. Kommentar: „Bisher ging man davon aus, dass nur Menschen aktiv unterrichten können. Aber Lehrbücher können ja umgeschrieben werden.“

Ohh die Spinnenmutter. Ich gebe es zu, sie hat mein Bild der Sinne verändert. Eine gewöhnliche Kellerspinne. Sie legt Hunderte von Eiern und wenn die Jungen dann schlüpfen, haben sie Hunger. Sie krabbeln auf ihre Mutter und fangen an an ihr zu nagen. Am Anfang versucht sie, sie noch sanft abzustreifen. Dann ergibt sich sich ihrem Schicksal. Am lebendigen Leibe von ihren eigenen Jungen gefressen.

Da war dann noch die Uran-Utha-Mutter, die als Junges von Menschen gerettet wurde und unter Menschen lebt. Sie zeigte ihrem Jungen, wie man mit einem Hammer einen Nagel in ein Brett schlägt. Setzte sich mit ihrem Jungen in ein Boot und ruderte den Fluss entlang. Dabei musste ich an die Uran-Utha-Mutter denken, der man ihre Teenager-Tochter genommen hatte und in einen anderen Zoo brachte. Sie hatte Monate lang mit der Trennung zu kämpfen. Trauernd saß sie da, verlor immer mehr Gewicht. Es dauerte Monate, bis die Pfleger sie wieder aufpäppeln konnten.

Aber die Natur kann so grausam sein. Der Tod der kleinen Königspinguine, wenn die Mutter es im Frühjahr nicht rechtzeitig schafft, Futter heranzubringen. Wenn die Eltern vor dem Jungen stehen und den leblosen Körper immer wieder anstupsen. Der Tod der kleinen Seebären, wenn der Überlebenswille die Mütter in der „heißen“ Sommersonne dazu zwingt ihr Junges zu verlassen, um sich im Wasser abzukühlen. Und die Jungen somit der Sonne schutzlos ausgeliefert sind und bei der Rückkehr der Mutter verstorben sind.

Und und und ..

Kofferkinder – Zurückgelassen in der Türkei

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Wir mussten sie immer weinend zurücklassen. Einmal waren wir in Izmir. Da habe ich zu meinem Mann gesagt: „Lass uns zurück fahren, um zu schauen, ob die Kinder noch weinen oder nicht.“ Er wollte aber weiter. Die ganze Strecke bis nach Deutschland – bis nach Delmenhorst – habe ich geweint.

Dann denkt man: „Wahrscheinlich fehlt bei mir was. Sonst hätten sie mich ja nicht verlassen.“

Du Opfer! Wenn Gewalt ein Leben verändert

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Der Resozialisierungsgedanke an sich ist gut. Dass wir vernünftige Knäste brauchen ist gut. Dass wir die Täter in die Gesellschaft zurückführen ist gut. Die gleichen Rechte braucht das Opfer aber auch. Sie sind auch Produkt der Gesellschaft. Nicht nur die Täter. Diese Tätersicht – diese Alt-68er-Sicht – der Täter ist ja Produkt unserer Gesellschaft. Und wir sind alle Schuld, dass der Täter zum Täter wird. Ich kann es manchmal nicht mehr hören. Aber man kann, wenn man schon so argumentiert, muss man genauso bei dem Opfer argumentieren und sagen, auch das Opfer ist letztendlich Produkt unserer Gesellschaft. Weil wir es zulassen, dass wir Opfer schaffen. Und das massenweise. Wir lassen es in unserer Gesellschaft zu, dass Menschen, die einfach irgendwo rumlaufen, geschlagen werden, getreten werden, kaputt gemacht werden. Wir finden es ganz normal, dass wir 60.000 gefährliche Körperverletzungen jährlich haben. Raubüberfälle von Jugendlichen. Das gehört alles schon zur Normalität. Weil das ist ja Produkt einer Gesellschaft. Aber die Opfer. Sie sind auch Produkt unserer Gesellschaft. Und wer verdient eigentlich mehr Aufmerksamkeit? Doch eigentlich das Opfer. Weil das handelt nicht. Es wird behandelt. Und zwar schlecht. – Andreas Müller, Jugendrichter

Nicht alles war schlecht

Mal eine etwas andere Doku, die vielleicht etwas erklärt, warum ein Ossi eben anders ist.

Not macht erfinderisch und schweißt zusammen 😉

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