Strategiewechsel

So Fritze noch etwas Nachbereitung nachdem wir uns wieder beruhigt haben. Ab morgen denken wir dann neu. Weil wir gelernt haben in unserem Job, dass Strategiewechsel wichtig ist. Konzepte überarbeiten. Wegwerfen neu machen. Plan B, C … Z und wen das Alphabet aus is, kann man Versionsnummern ergänzen oder so. Da seine Konzept durchdrücken zu wollen funzt net. Man muss neues Wissen verarbeiten, geänderte Rahmenbedingungen. Neue Erfahrungswerte verarbeiten. Neue Entwicklungen. Und total agil muss man das in schnelllebigen Zeiten sehr häufig im Laufe eines Projektes. Und es macht Sinn, wenn man ans Ziel will und vor allem etwas als Produkt haben will, dass dann auch genutzt wird.

Halten wir fest: Der Sven probierts weiter „Neujustierung“ der Klimabewegung. Hin zu mehr klugen, feindlichen, geschicktem Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteuren, über Lager hinweg. Eine etwas andre Strategie. Weil die radikale halt ihre Grenzen hat.

Wenn wir uns eben vor Augen führen, wen wir schon erreicht haben und wen wir noch erreichen müssen. Mit Kulturkriegsthemen, aber auch mit mit den Kunstattacken, Straßenblockaden, passiert eben eigentlich genau das falsche. Also wir müssten, wenn ihr es euch so vorstellt in einem in einem Paar-Konflikt, wenn ihr euch mit eurer Partnerin, eurem Partner, wenn ihr dann richtig schwierigen Konflikt habt, wenn der einmal richtig eskaliert, dann gilt die Regel eigentlich, wenn man dann noch durchkommen will mit Argumenten, immer ruhiger werden, immer zarter werden, immer freundlicher werden, während wenn man sagt, oh, jetzt hat sich das hier richtig verkantet, der Idiot oder die Idiotin hört mir überhaupt nicht mehr zu. Was mache ich dann? Ich schrei immer lauter und ich greife immer härter an, ja mit immer drastischeren Worten. Das ist eigentlich das Rezept dazu, dass es sich dann vollkommen verkantet und man gar nichts mehr erreicht. Das heißt im Grunde genommen, vielleicht als Schluss jetzt erstmal würde ich vorschlagen, Paradox zu reagieren. Je stärker der ideologisch-psychologische Widerstand, vor dem wir jetzt stehen und der jetzt ja noch mal viel stärker wird, weil es jetzt um die Lösungen geht, jetzt geht es tatsächlich ans Eingemachte, die Konsequenzen des Lebens, desto kluger, freundlicher und geschickter und auch zugewandter müssen wir eigentlich sein, anstatt immer härter und radikaler zu werden.

Strategien der Klimaschutzbewegung Sven Hillenkamp 24.04.23

Stimme seiner Analyse zu. Ist ja nicht um sonst so, dass ich nicht mehr kann. Weil genau das eben nicht nicht passiert. Sondern Provokation und Lautstärke überwiegt. Auch gerade bei denen von denen ich wissenschaftliche soziologische Analysen erwarten würde.

Und im Bild von Sven zu bleiben, wenn du in einer Beziehung an dem Punkt bist, dass du nicht mehr investieren willst, weil die Kreislaufwirtschaft sinnbefreit ist und es nicht vorwärts geht. Weil du am Ende nicht durchkommst, dann willst du auch nicht mehr ruhig und klug sein. Is ja nicht so, dass ich nicht regelmäßig drüber nachdenke. Aber ich will nicht mehr. Weil du am ende nicht gegen die Macht der Gruppe ankommst. Der Einfluss der Andersdenker is halt immer gegrenzt. Und schon dreimal in einer Gruppe Weltverbesserer.

Ich zweifele ja an mir selbst, warum ich so stark an Maja geglaubt habe und auch so lange gehofft hatte, erhört zu werden. Weil wenn ich mir die letzten Auftritte anhören/ ansehe, dann ist da nichts mehr was mich je hätte erreicht. Unter normalen Umständen. Die Vibes erinnern mich an meine schlimme Phase Sommer 2021. Wenn du auf einem Spannungslevel bist, von dem du nicht mehr runterkommst. Diese innere Verkrampfung dieser Druck, den du nicht mehr wegkriegst egal was du macht. Ich hab mich nicht mal mehr runterfahren können. Und das wörtlich betrachtet. Den ganzen Tag Rad fahen bis du den letzten Tropfen Energie auspresst, aber du kommst nicht runter. Hulk lässt grüßen. Ich hab mich gefragt, ob das früher bei Maja auch schon so wahr und ich es nur nicht gesehen habe, also guckt man mal alte Videos.

Gut inhaltlich kriege ich wider Puls, aber das is klar, weil is ja auch 2017 schon das gewesen, was auch heute noch debattiert wird. Wobei auch Dinge dabei sind, da stimme ich ja zu

Ich hab nach Jamaika gar nicht so das Gefühl gehabt, die Inhalte waren irgendwie alle desaströs, sondern das schlimmste war dieses gegenseitig die Schuld zuschieben. Gegenseitig zu sagen, die waren schlimm, der war schlimm oder das allerletzte. Überhaupt keine Staatsgefühl und dem kann man sowieso nicht trauen. Wie wollen wir denn damit – Transformation können wir weniger destruktiv oder destruktiver gestalten – für mich hängt eine ganz zentrale Stellschraube in dem wie viel Vertrauen wir schaffen können, dass es auch einen gemeinsamen Weg nach vorne gehen kann. Und wenn das was ja auch als Trumpismus oder auch als fake news oder auch als russische Strategie von wahnsinnigem Misstrauen säen durch ein bewusstes Manipulieren von Fakten. Dann ist das die Erosion von dem mit dem wir demokratischen nach vorne gehen können. Deshalb es geht nicht darum zu tun, als wären wir einer Meinung. Aber es geht darum Räume zu schaffen in denen unterschiedliche Meinungen jenseits von persönlichen Attacken und vor allem einen kontinuierlichen Bemühen darum die anderen zu delegitimieren. Das ist für mich die ganz ganz große Suche von Transformabilität. Was braucht es dafür an Haltungen, Werte auf der individuellen Ebene, welche Räume und Prozesse müssen wir dafür schaffen und welche Kompetenzen und Fähigkeiten wollen wir uns durch Trainings, Weiterbildung solche Veranstaltungen wie heute generieren.

Maja Göpel

Emm Moment. Ich habe mich zu sehr von Schuld und „Deshalb es geht nicht darum zu tun, als wären wir einer Meinung“ triggern lassen, aber wenn ich den gesamten Abschnitt nehme. Emm. Man ändert nicht einfach Werte und Haltung von Menschen. Man ändert nicht die Identität von Menschen. Im Vorbeigehen für ne Transformation. Das geht nicht. Und schon gar nicht von außen. Das es Vertrauen braucht, ja. Aber bitte nicht in dem man besser Menschen baut. Wuppertal, die Quelle allen Übels. Oder es is Donella Meadows. Von der dürfte das mit der Demut sein.

Und dieses Diskreditierungsding erklärt auch einiges. Schablone drüber fertig. Mit Kritik muss man sich dann übrigens auch nicht mehr inhaltlich befassen.

Das Ding da is 5 Jahre alt. Und nicht umsonst kommt da das gleiche vor wie heute. Und nicht umsonst wird daran festgehalten. Man ändert nicht die Überzeugungen von Menschen. Apropos zu Great Mindshift sagt man

Das habe ich im letzten Jahr in dem Bemühen zusammengeschrieben die Transformationsdiskurse mit dem Ökonomiediskursen zusammenzubringen und Wissenschaft und Aktivismus zu verbinden. Ich glaube die Wissenschaft hat da eine ganz große Bringschuld. Wir werden dafür bezahlt, die ganze Zeit über nachzudenken wie die Dinge funktionieren. Dann sollten wir auch so aufbereiten, dass sie den Menschen, die die ganze Zeit versuchen, das was wir beforschen in die Realität umzusetzen, auch so zur Verfügung zu stellen, dass sie dann wird anfangen können.

Maja Göpel

Das ominöse Brückenbauen von Wissenschaft und Aktivismus.

Aber mal vom Inhaltlichen abgesehen, das was mich gerade so richtig akut wegbeamt bei aktuellen Auftritten, dieses Verkrampfte, das Genervte, die Gestik und Mimik, der Tonfall. All das war damals anders, entspannter. Wenn ich das mit dem taz lab vom WE vergleiche. Das schläg sich natürlich beim Empfänger auch nieder. 70% der Kommunikation ist nonverbal, wenn ich mich nicht irre. Virtuell mögen die Werte vielleicht abweichen, aber auch virtuell erkennen wir Mimik und Tonfall. Irgendwann sind die Dinge einfach so festgefahren. Und man selbst auch. Alles nur noch ein Krampf. Inklusive Körper. Das war früher nicht so.

Mit gefällt übrigens der Titel „Public Intellectuals for Future?“ – weil dann können wir dieses Wissenschaftszeug beerdigen. Dann gehts zwar immer noch um Wissen und was wir damit machen aber nicht mehr um Wissen schaffen, forschen, lehren. Sind wir zwar dann auf dem Level von Precht und Welzer, aber raus aus der Schusslinie der Wissenschaften. Frage mich ja schon länger wie man Menschen bezeichnen soll, die jetzt mal jenseits von aktivistischen Gruppen oder mit der Legitimation der Wissenschaft Debatten in der Gesellschaft führen, damit wir weiter schreiten in der Entwicklung der Menschheit – mal dick auftrage. Weil ja Gesellschaft ist mehr als Wissenschaft.

Und natürlich ist es ein Problem, das „Umweltthemen“ mit einer bestimmten Partei verknüpft sind. Aber das ändert man nicht, indem man den anderen die Welt erklärt. Oder besser von außen erklärt, dass sie ja auch an diesen Themen hängen weil man es mir ihren Werten/ ihrer DNA verknüpfen kann. Solche Erkenntnisse kann man nicht von außen einimpfen. Das muss von innen kommen.

Ich kann die politische Lage nackt analysieren. Wie es Politwissenschaftler tun würden, aber man wertet immer. Als wären die Grünen unschuldig und alle andere schuldig. Auch daran, welche Thema sich die Grünen in ihre DNA geschrieben haben. Es wäre viel zielführender einfach das Problem zu benennen. Dass Klimaschutz stockt, weil er mit Parteipolitik kollidiert. Den Rest müssen die Parteien selbst denken bzw, mit ihren Anhängern ausmachen. Was viel effektiver wäre. Die Wissenschaft kann, siehe Hamburger Clusterdingsda, kann festhalten, die Politik steht ich selbst im Weg. Und ab da bräuchte man dann Sokrates. Die richtige Kommunikation finden, dass das Gegenüber allein auf die Lösung kommt. Ohne dass „die“ Lösung ins Gesicht bläst.

Da man das aber nicht macht, haben wir jetzt ein neues Liebespaar, das die Grünen doof findet. Tolle Wurscht. Man erntet halt was man sät.

Dieser Gedanke immer nur mit Anweisungen und Kritik, die Welt positiv zu beeinflussen, erschließt sich mir nicht eh nicht. Nicht im Alter von 45. Ich sachs ungern, aber ich stimme Armin zu. Wenn man seine Aussage mal aufs Klima überträgt. Es geht um Verständnis wecken, Neugier wecken, sich zusammentun. Psychologie.

Und genau an diesen Strategien scheitern die ich nenne sie mal Gutmenschen. Deutsche Intellektuelle. Progressive von heute. Man glaubt es besser wissen zu müssen. Zu erklären wie man s richtig macht. Dann wird das schon. Und wen du nicht willst, dann erkläre ich dir, dass du ein kleines trotziges Kind bist. Oder so.

Bringt mich übrigens wieder zu der Aussage von Sven und seinem Paarkonflikt.Es gibt ja so Tipps, dass man sagen soll „wann darf ich dich aus dem Kindergarten abholen“ wenn der Partner „widerspenstig ist“. Ich bin mir immer nicht sicher, wie sinnvoll das wirklich ist. Wer wird schon gern als (Klein)Kind betitelt. Es braucht andere Strategien. Vor allen jenseits von Entwurzelung (radikal) und Identitätskrisen. Weil genau das da. Gibs Evidenz/ Empirie zu übrigens.

Die Früchte, die jetzt noch hängen, die höher hängenden Früchte. Das sind Leute, die mit dem Thema Klima und auch Ökologie größte Probleme haben, weil sie eben einem anderen Lager zugehören und weil es für sie, für ihre politische Identität und ihre Gruppenzugehörigkeit äußerst problematisch ist, psychisch unangenehm und auch sozial gefährlich.

Sven Hillenkamp

Wenn ich mir übrigens meine Identität so aufgebaut habe, dass ich der festen Überzeugung bin, das ein Wertewandel und die richtige Haltung die Lösung ist, dann is ein Umdenken/ Strategiewechsel auch genauso gefährlich. Es wackelt halt auch im Ich und der Identität. Und daher werde ich auch nie durchdringen. Zumindest nicht bei denen die das schon ewig so „denken“ und nur von anderen das neu denken erwarten.

Ach du meine Güte. Claudia hat mal wieder Gift verspürt. Das is das wahre Gift des Diskurses. Nicht die rechten Trolle/ Querdenker. Wenn jede Kritik als Kampagne gegen mich verkauft wird. Ich frag mich ja immer, wie man glauben kann, dass man so wichtig ist, dass die Klimaschmutzlobby mich bekämpft, weil dann wird alles wieder gut. IPCC und Paris eingestellt.

Sie erinnert mich dran, dass ich mich ja noch mal zu PLURV auslassen wollte. Und am Umgang des Klimabubbels mit Veronika und Lamia oder Sterner is Claudia ja auch Null schuld. Mit Wissenschaft hat das alles nix mehr zu tun. Empirie frei.

Es schüttelt mich. Ich hätte gern die Durchwahl ihres Ehemanns. Wir müssen reden.

Mein Frustshopping stockt grade. Deutsches Rad geschraubt in Bulgarien oder lieber Franzose? Hach hach. Immer die Entscheidungen. Hab jetzt zwei lilane zur Auswahl. Lila der letzte Versuch. Um meinen Frust rauszuradeln. Würfeln? Ich überlege noch.

Walking through the dark night
Calling out a name
I’m waiting for an answer
How did we end up here?

Try to find a shoreline
No ground beneath my feet
I may shut the mind down
And try to understand

Cold, we are, we are, we are
And cold, we are, we are, we are

Baby we’re lost
Come home with me
Baby we’re lost
Come home

Once we were like sunlight
With nothing in between
Now we share a distance
Our shadows at our feet

I’m blinded by the silence
No horizon that I see
Feel the cold of raindrops
Salted by my tears

Cold, we are, we are, we are
And cold, we are, we are, we are

Baby we’re lost
Come home with me
Baby we’re lost
Come home

And we walk until
A new day will break
‚Til the hurt wears off
And the storm will fade

We will talk again
About the difference
And we’ll both will see
That our love has grown

Baby we’re lost
Come home with me
Baby we’re lost
Come home

Baby we’re lost
Come home

HAEVN – We Are

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