Herje bin ich Grütze in der Mütze. So intensiv war ich doch gar nicht unterwegs heute. Vielleicht doch was eingefangen. So ganz leicht was in Nase und Hals hab ich ja schon seit ein paar Tagen und jetzt schmeckt alles irgendwie salzig und bitter. Hab mir sogar ein Röhrchen in die Nase geschoben. Ich kann das nicht diese Corona-Test. Ich krieg da immer so nen Niesreiz. Irgendwann puste ich die Hauswand weg. Hast dir auch schon Extra-Sicherheits-Gurte zugelegt, Fritze? Tut mir leid. Kann ich nix machen. Also wenn ich in so ein Testzentrum gehen würden, ach lassen wir dieses Imaginieren. Mein Hirn is grade eh Brei. Apropos, K1 is krank. Damit fällt Silvester wohl aus. Wir könnten jetzt K2 und K3 vorziehen, die ja erst für die zweite Wochenhälfte geplant werden und dann erst zu K1. Oder ich feiere hier mit dir Fritze. Begeisterung sieht irgendwie anders aus. Tsss.
Aber der Sonnenuntergang war geil heute. Hab spontan Muttern angerufen.
Wir können zwar nicht denken, aber wir können noch mal Notizen machen. Da war ja noch ein Bias und eine These, die wir zumindest prüfen wollten.
Das Bias hieß noch mal wie? Collective action problem. Irgendwas aus der Spieltheorie. Weiß gar nicht ob das offizielle unter Bias läuft. Findet man recht wenig deutsches Zeug zu. Ich bau mal aus auf Soziales Dilemma. Problem der Kooperation. Aha Kollektives Handeln kommt aus der Gemeinwohlökonomie. Stimmt Elinor Ostrom, die stand doch auch auf der Liste zwecks nachlesen.
Der Julian hat das Kooperationsproblem mal am Gefangenendilemma erklärt. Das Gefangenendilemma kurz erklärt: 2 Personen begehen Überfall, den man ihnen nicht richtig nachweisen kann nur illegalen Waffenbesitz. Sitzen in getrennten Zellen. Wenn beide die Klappe halten, gibs wegen Waffenbesitz Popelstrafe von einem Jahr. Man kann sich als Kronzeuge der Anklage (Geständnis = Aufklärung des Falles) aber quasi freikaufen. Das geht aber nur wenn nur einer gesteht, der nicht Geständige kriegt dann 11 Jahre. Gestehen beide kriegen beide 10 Jahre. Und jeder sitzt jetzt in seiner Zelle und überlegt was er macht. Klappe halten oder Geständnis. Absprechen is aber nicht.
Und kommt zu folgendem Schluss
Grundproblem der Kooperation: Kooperation verlangt nicht das Aufgaben des eigene Interessenstandpunktes, sondern es geht darum, dass ich mich so weit von meinen eigenen Interessen distanziere, dass ich nicht wie eine Maschine gewissermaßen optimiere, was meinen Interessen am besten entgegenkommt. Mit dem Ergebnis, dass wenn ich das tue und andere das tun, wir alle gemeinsam Probleme haben. Uns es gemeinsam schlecht geht.
Das kann man verallgemeinern. Man kann nämlich sagen, dass so gut wie alle Regeln, die wir befolgen, Regel der Wahrhaftigkeit, des Vertrauens, der Verlässlichkeit, Regel der Fairness immer die selbe Struktur haben. Der Einzelne hätte eine Vorteil, wenn er immer mal wieder die Regel übertreten kann. Nämlich dann, wenn es in seinem eigenen Interesse ist, sie zu übertreten. Wenn das alle machen, dann leben wir in einer unfairen, unwahrhaftigen, nicht vertrauenswürdigen Gesellschaft und das wäre für uns alle ein großer Nachteil
Ich persönlich hätte ja gesagt, dass das Gefangenendingsda eher ein Vertrauensproblem ist. Aber egal. Grundsätzlich ja. Nur sich selbst optimieren kann beim anderen/ der Gesellschaft unschöne Auswirkungen haben. Und je mehr eine Gesellschaft im Fluss der Größe untergeht und nicht mehr greifbar ist und Einzelentscheidungen nicht mehr als Ursache für Probleme erkannt werden können, wirds schwierig mit dem Ego. Das kann man dann ungeniert ausleben.
Nehmen wir noch mal die aktuelle Aussage von Maja. Den Teil von Jagoda müsste ich länger suchen .Und war so ähnlich glaube ich. Minute 31.
Wo kommt dieses „Die Leute“ Narrativ eigentlich her? Und da wirklich differenziert zu bleiben, ist glaube ich heute wahnsinnig wichtig, weil die Überzeugung da ist „es muss sich ja nicht viel verändern“ und die Sorgen, wenn es das nicht tut, sind da. Und dann die Angst davor, dass die anderen nicht ausreichend mitziehen. Und daher kommt dann die Aggressivität. Dieses sich darüber streiten, wer hat jetzt genug gemacht oder nicht. Und wir sehen ja in den USA wohin das führen kann. Und deshalb wünsche ich mir so sehr, dass wir im öffentlichen Diskurs ehrlich bleiben und nicht „die Leute“ instrumentalisieren. Um Partikularinteressen zu verteidigen. Sei es auf parteipolitischer Ebene oder eben auf Seiten der Industrie oder bestimmter Geschäftsmodelle. […]
Und gleichzeitig auf der individuellen Ebene ist so ein bisschen das Gefühl, ja wenn da jetzt keine klare Regel kommt und mein Nachbar hat so ein Ding und der hat das auch gerade bestellt, warum sollte ich die Erste sein, die darauf verzichtet? Und dann kommt der Verzichtsdiskurs oben drauf. [weglass weil puhh] Was ein anständiges Verhalten wäre, wird als Verzicht gelabelt. Und durch diese blöden Narrative wird mir eingeredet, dass meine Nachbarin und Nachbar sowieso nicht mitziehen würden. Und damit wird es so schwer gemacht aus diesen freiheitlichen individuellen Entscheidungen ein Vertrauen zu gewinnen, dass sie in Summe ausreichen werden.
Maja Göpel: „Alles, was wir tun, ist Teil dessen, was in der Zukunft ist.“
Ich löse „Die Leute“. Nennt sich Generalisieren. Oder Chauffeurswissen. Und bestimmt noch andere. Is kein Narrativ. Wir/ die Leute etc sagt sich schnell. Aus dem Bauch. Alles Bias. Muss keiner in die Welt setzen. Macht jeder. Und ja Wissenschaft sollte das differenziert betrachten und nicht jedes Zeitungsinterview zu wichtig nehmen bzw. Einzelaussagen. Jeder von uns generalisiert. Und ja darf und muss man dann hinterfragen. Aber das is kein Systemfehler. Außer in unserem Kopf. Aber ich erwähnte das ja schon.
„Und dann die Angst davor, dass die anderen nicht ausreichend mitziehen“ das ist glaube das was sie bei Jagoda mit „Collective action problem“ in Verbindung gebracht hat. Könnte zum Gefangenendilemma passen Man traut dem anderen nicht. Und weil man denen nicht traut macht man selbst nix und ist weiter egoistisch. Hmm. Ich glaub ich muss da noch weiter suchen. Weil wie Julian ja auch sagt, das Kooperationsproblem heißt nicht, eigen Interessen aufzugeben. Hmm. Ich wusste doch des is nicht so einfach mit dem Collective action problem.
Die daraus dann folgenden Herleitungen wie „daher kommt dann die Aggressivität“ bis hin zur Spaltung der USA emm What? Nein also nun wirklich nein. Wer bitte hat denn diese Theorie aufgestellt?
Was die dann folgenden Aussagen zum SUV und Autoindustrie betreffen, auf die ich aus Gründen verzichte (reicht Baldrian), möge sich jeder selbst ein Bild machen. Ob jetzt wirklich NUR die Anreize, die die Industrie setzt Schuld sind
- Bestseller mit schlechtem Ruf: Warum jetzt jeder ein SUV kauft
- Die Kritik an SUVs lässt die Kunden kalt
- Darum sind SUV so erfolgreich
- Psychologe: „Beim Kauf eines SUV zählt allein das Image“
- Ein Wirtschaftspsychologe erklärt den Erfolg von SUVs – Im gepanzerten Selbst auf die Straße
SUVs mögen in allen Bilanzen schlecht sein, Aber die Kunden kaufen sie. Auch zu den entsprechenden Preisen. Und hohe Preise sind weiß Gott keine Anreize für den Käufer. Die Leute sind dann doch nicht vernunftbegabt. Das darf ich verallgemeinern. Weil ich glaube des is mittlerweile reicht gut bewiesen. Die Wahrheit liegt vielleicht einfach dazwischen. Wie so oft. Und ja seine eigene „Schuld“ / Interessen gibt man ungern zu. Und nein, das erwarte ich auch nich von einem Konzernboss. Nicht sein Job.
Wegen der Ehrlichkeit in der öffentlichen Debatte, sollte man sich bitte nicht nur auf die Punkte konzentrieren, die Industrie zu verantworten hat, sondern auch auf die „der Leute“. Als Wissenschaftler. Weil Menschen sind nicht edel und gut. Das is auch wie mit dem schrägen Typen da, der Greta „anmacht“. Auch Andrew Tate bespielt nur einen Markt. Eine Markt der da ist. Obs uns gefällt oder nicht. Überall Geschichten. Nix als Geschichten. Über Gott und die Welt.
Fand übrigens diese Doku sehr spannend. Über ein Volk in Indonesien. Ich zitiere „da muss etwas tief in uns drin sein“ … Menschen sind so. Sie zerstören.
Auf so emotionale Aussagen fokussiert und analytisch zu reagieren ist echt schwer. Verstehe die Zustimmung der Journalistin. Da laufen doch sicher auf nonverbaler Ebene Dinge ab. So dass wir uns gezwungen fühlen, zuzustimmen. Also unbewusst.
Ahh Ouh, ich weiß jetzt wieder, warum ich Heiligabend da saß „ach du meine Güte“. Gut das war nicht Sinn und Zweck der Aktion heute , aber wenn ich solche extremen Aussagen, die ich inhaltlich nur mit „What?“ und emotional mit „oha“ kommentieren kann und gleichzeitig die Zustimmung vernehme, anhöre, dann frage ich mich, ob sich da was verändert hat. Oder ich es damals nur nicht gesehen/ gehört habe. Der Schnippsel, der grad rumgeht von der F4F/S4F PK ist ja auch irgendwie genau das. Hm. Ich ich weiß es nicht. Ob sich da Dinge entwickelt haben eben mit dem Einfluss anderer schlauer Leute/ Mitstreiter/ Kämpfer oder ob es schon immer so war.
Apropos What, welche Narrative genau über den Nachbarn verhindern Vertrauen? What? Stimme ja zu, dass Vertrauen ein entscheidender Punkt ist beim Kooperationsproblem, aber What? Ich finde diesen Part immer am spannendesten , wenn man mir einredet, was man mir alles eingeredet hat. Diese schrägen Interpretationen müssen irgendwoher kommen. Das interessiert mich dann doch noch. Als Mensch der sich anständig verhalten möchte, Hust. Müssen wir recherchieren Fritze. Und grundsätzlich dem Nachbarn noch mal nachgehen. Und wie wichtig diese negativen Auswirkungen sind. Denn der Nachbar kann ja auch hilfreich sein im Wettbewerb um den anständigen Menschen.
Das is schon irre. Wenn wir uns alle nur anständig verhalten würden. Wären wir alle nur bessere Menschen. Gar Engel. Seufts. Mich beschleicht das Gefühl, dass all die Bias nicht ins Konzept passen. Außer das Narrativ-Bias. Auf diversen Ebenen.
Komm wir singen mich hinüber
Machen’s uns nicht zu schwer
Schenk‘ der Schwester die Jacke, die sie so mag
Ich brauch‘ sie ja nicht mehr
Ich weiß wie sich das anfühlt
Saß da sooft wie du
Und kein Mensch kann das ertragen
Doch wir sind viel mehr
Drum hör mir gut zuDenn ich sage dir, von Engel zu Engel
Etwas von mir wird nicht vergehen
Etwas bleibt hier, denn all unsre Sommer
Strahlen aus dir, ich kann sie gut sehen
Oh, ich sage dir, von Engel zu Engel
Etwas von mir wird nicht vergehen
Etwas bleibt hier, denn all unsre Sommer
Wohnen in dir und bleiben bestehenBin bereit für die Reise
Und dankbar für diese Zeit
Bittersüß ist das Leben bis ganz zum Schluss
Wie es scheint
Es waren immer auch Tränen
Mit allem Schönen verwebt
Komm wir singen mich hinüber
Denn ich hab gern genau so gelebtUnd ich sage dir, von Engel zu Engel
Etwas von mir wird nicht vergehen
Etwas bleibt hier, denn all unsre Sommer
Strahlen aus dir, ich kann sie gut sehen
Oh, ich sage dir, von Engel zu Engel
Etwas von mir wird nicht vergehen
Etwas bleibt hier, denn all uns’re Sommer
Wohnen in dir und bleiben bestehen.